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Mährisches Tagblatt. Nr. 204, Olmütz, 05.09.1888.

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[Spaltenumbruch]

die auch anderwärts vernehmbar wurden, ein-
schüchtern lassen wird? Die Frage ist schwer zu
beantworten, denn die Haltung eines Ministe-
riums, das schon oft nachgegeben hat, wo es ohne
Gefahr hätte fest bleiben können, entzieht sich der
Berechnung. Aber objectiv betrachtet, muß die
Drohung als ganz ungefährlich bezeichnet werden.
Die clerikale Partei vermag für sich allein gar
nichts; wenn sie etwas erreichen will, so bedarf
sie hierzu ihrer Freunde von der Rechten, die aber
in dieser Frage gewiß nicht geneigt sind, der Re-
gierung im Ernste den Fehdehandschuh hinzuwer-
fen. Oder will der Anhang des Prinzen Liech-
tenstein den eisernen Ring sprengen und allein
in die Opposition übergehen? Das werden sich
die Herren überlegen; sie befinden sich, mögen
ihre Klagen auch noch so laut zum Himmel em-
porklingen, bei dieser Majorität und im Bunde
mit dieser Regierung viel zu wohl, als daß sie
ernstlich das Gelüste empfinden sollten, eine Ver-
änderung herbeizuführen, bei welcher sie sicherlich
nichts zu gewinnen hätten. Ist man in Wien
gut berathen, so legt man den clerikalen Dro-
hungen keinen Werth bei, sie sind ganz unschädlich.




Politische Nachrichten.
(Das Meeting der Jungtschechen.)

Das
sonntägige Meeting der Jungtschechen in Pischeli
kann füglich als eine Anticipativ-Antwort auf den
am 16. d. in Prag stattfindenden Parteitag der
Alttschechen angesehen werden. Vorrang der tsche-
chischen Sprache, ein selbstständiger tschechischer
Staat -- das waren die Schlagworte, welche das
Meeting beherrschten. Und da wollen die Alt-
tschechen den Wettbewerb mit den Jungen auf-
nehmen? Was können sie denn ihren Wählern
versprechen, das auf sie eine größere Anziehungs-
kraft ausübte, als das glänzende Bild vom selbst-
ständigen Tschechenstaate, in welchem den Deut-
schen die Rolle der Heloten zugewiesen ist? Mögen
auch die Alttschechen dasselbe anstreben -- wir
sind ja davon überzeugt -- so hindern sie die
Rücksichten der Regierungsfähigkeit dennoch ihre
Uebereinstimmung mit den Zielen der Jungtsche-
chen offen zu proclamiren und überdies haben
noch die Letzteren den Nimbus der Freisinnigkeit
vor den "Diplomaten" voraus. Also eine recht
unangenehme Situation, die der Alttschechen! Und
wenn man dabei noch täglich vor dem Verluste
von Mandaten zittern muß, so wird es begreif-
lich, daß Herr Rieger schließlich auf die sinnige
Idee verfällt einen "Tag" nach Prag einzuberu-
fen. Hoffentlich wird auch dafür gesorgt werden,
daß auf diesem Tage die Alttschechen ganz unter
sich sind. Ob dieß etwas fruchten wird, ist al-
lerdings sehr zweifelhaft. Herr Dr. Rieger hat
[Spaltenumbruch] auch den Tschechenclub von den Jungen gesäubert
und die Folge war ein mächtiges Anwachsen der
jungtschechischen Bewegung. Wir glauben schier,
der Prager Parteitag wird dieselben Früchte zei-
tigen, wie die "Reinigung" des Tschechenclubs.
Und das hat wenigstens insofern sein Gutes, als
damit der unaufrichtigen Politik der Alttschechen
der Todesstoß versetzt wird.

(Der Antrag Liechtenstein)

soll, wie der
clericalen "Oesterreichischen Revue" mitgetheilt
wird, gleich in den ersten Tagen der Reichsraths-
session zur ersten Lesung gebracht werden. Der
Antragsteller und seine Anhänger haben wieder-
holt Auszählungen vorgenommen und hoffen, daß
für die Zuweisung des Antrages an einen Aus-
schuß eine kleine Majorität sich finden werde. Die
Regierung, meint das genannte Organ, werde
sich bei der ersten Lesung voraussichtlich still ver-
halten, von dem allerdings möglichen Fall abge-
sehen, daß sich bereits ein neuer Unterrichtsmini-
ster vorfinde, der das Bedürfniß empfinde, seinen
Standpunct klarzulegen.

(Ein nicht sanctionirter Landtagsbe-
schluß.)

Zu dem vom Kaiser nicht sanctionirten
Gesetze des Vorarlberger Landtags über die Ein-
führung der Sonntagsschulen bemerkt die deutsch-
liberale "Feldkircher Zeitung": Angesichts der in
manchen Kreisen herrschenden clerikal-schulfeind-
lichen Strömung muß man diese kaiserliche Ent-
schließung mit besonderer Befriedigung begrüßen,
denn man darf darin wohl eine Gewähr dafür
erblicken, daß man die clericalen Bäume nicht in
den Himmel wachsen läßt und daß auch das ge-
plante, frevelhafte Attentat eines Fürsten Liechten-
stein auf das bestehende Reichsvolksschulgesetz ver-
eitelt werden wird."

(Zu den nationalen Kämpfen im
Pilsner Kreise)

wird von dort der "Deutsch-
österr. Volkszeitung" in Krummau geschrieben:

"Im nördlichen, im nordöstlichen und im
südlichen Böhmen entfaltet die deutsche Bevölke-
rung ein reges, nationales Leben, welches auf
die Belebung und Förderung des nationalen Be-
wußtseins den wohlthätigsten Einfluß nimmt.
Nicht gleichen Schritt halten wir im westlichen
Böhmen, insbesondere im Pilsner Kreise, also
in einer Gegend, wo die nationalen Gegensätze
heftig aufeinanderschlagen und wo es wahrlich
nicht an der Zeit ist, dem überall bemerkbaren
Vordringen der Tschechen mit verschränkten Armen
zuzusehen. Im Mieser Bezirke existirt mitten im
deutschen Gebiete eine tschechische Sprachinsel,
deren Mittelpunct das Dorf Sollislau bildet.
Hier (sowie in dem benachbarten Wranowa) haben
die Tschechen eine tschechische Schule ins Leben
gerufen und es durch allerlei Ränke sogar so weit
gebracht, daß dieser Ort eine tschechische Gemeinde-
[Spaltenumbruch] vertretung besitzt. In den angrenzenden kleinen
Ortschaften Sittna und Swina herrschen ähnliche
Zustände. Vor der Aera Taaffe war das slavische
Idiom hier auf den Aussterbeetat gesetzt. Wenn
die Deutschen sich nicht aufraffen und von Außen
unterstützt werden, so sind diese vier Ortschaften
dem Deutschthum verloren. Ganz ähnliche Er-
scheinungen begegnen wir im Tuschkauer Bezirke.
Daß Malesitz bisher noch keine tschechische Schule
hat, verdanken wir der energischen Abwehr, mit welcher
sich die wackeren deutschen Bauern daselbst einem sol-
chen längst geplanten Unternehmen entgegensetzten.
Dagegen verfällt das große Dorf Kottiken immer mehr
der Vertschechung. Vor 20 Jahren wurde die
tschechische Sprache fast von Niemand verstanden
und jetzt überwiegt sie beinahe schon das Deutsche.
Am schlimmsten stehen aber die Dinge im Staaber
Bezirke. Nürschan ist zu 3/4 Theil tschechisch,
Dobrschan ist auf dem besten Wege es zu werden,
und in dem ganz deutschen Neudorf muß,
wie wir jüngst berichteten, für die Kinder tsche-
chischer Bergarbeiter eine eigene Schule mit
tschechischer Unterrichtssprache von dieser armen
Gemeinde errichtet und erhalten werden. Leider
scheint es, als ob uns jedes Mittel fehlen würde,
diesen Vorgängen Einhalt zu thun. Tschechische
Beamte und tschechische Geistliche haben sich hier
überall ausgebreitet und durch sie gewinnt das
Tschechenthum beständig an Boden. Sollen die
Deutschen in diesen Bezirken nicht überflügelt
werden, dann thut es dringend noth, daß die-
selben nicht fürderhin die Hände in den Schoß
legen, sondern sich aufraffen zu ernster Abwehr.
Leider ist hiezu wenig Aussicht vorhanden, denn
auf jene Männer, welche in erster Reihe dazu
berufen wären, hier energisch einzugreifen, ist
wenig zu rechnen. Und die Deutschen in Pilsen
werden Sie fragen, wo bleiben denn die? Die
sind leider durch die vielen Mißerfolge, die sie
erlebt, so actionsunlustig, daß von ihnen nichts
zu erwarten steht, und so sind diese schwer be-
drohten Gemeinden auf sich selbst angewiesen.
Wann wird das deutsche Volksthum in diesen
hart bedrohten Bezirken Unterstützung und Hilfe
finden?"

(Das Kaiser-Inbiläums- und fünfte
niederösterr. Landes-Schützenfest)

hat, wie die
"Deutsche Zeitung" meldet, in Wien verschiedene
Schnupfen verschuldet, welche nicht alle dem schlech-
ten Wetter zur Last fallen. Die alte "Presse"
spricht sogar von einem "Mißlingen des Festzuges"
und gesteht, "daß eine verschwindend geringe Zahl
von Schützen aus der Provinz nach Wien ge-
kommen ist." Des Weiteren hält aber das offi-
ciöse Blatt seinen Schild vor das Ministerium
Taaffe, um den feindlichen Pfeil abzuwehren, daß
das Ministerium die Schuld an jenem Mißlingen
trage. Niemand wird jedoch leugnen können, daß




[Spaltenumbruch]

einen schwarzen Gottessohn von negerhaften Zü-
gen an das Kreuz heften müssen; würde ja sonst
ein weißer Christus -- für jene ein Menschen-
gebilde, das sie nicht kennen -- zu dem gewohn
ten F[e]tisch herabsinken."

"Sie mögen vom psychologischen Stand-
puncte aus recht haben", sagte da Doctor Helden-
reich, "und dennoch kenne ich ein Kreuz mit einem
Neger Christus, den zu verehren weiße Priester
die Schwarzen lehren ... Allerdings habe ich
auf meinen vielen Reisen und Querzügen nur
diesen einen gefunden!" Nach einer Pause, wäh-
rend welcher er sinnend vor sich hinblickte, fügte
er hinzu: "Und der hat seine besondere Ge-
schichte!"

"Die kennen zu lernen uns sehr interessiren
würde", ergänzte Frau Tendorf. Ihre Erzäh-
lungskunst steht bei uns allen noch vom eheletzten
Winter in bestem Andenken."

"Ja, ja," stimmte der junge Künstler bei,
"erzähle doch, Heldenreich!"

Der so Aufgeforderte fuhr mit der schmalen
Hand einigemal, wie nachsinnend, über die ge-
bräunte Stirn und begann also:

"In der langen Steinmauer, welche das
Gebäude der sogenannten "schwarzen Mission"
in Massauah gegen die Stadtseite abgrenzt, erhebt
sich ein Thorvorbau, in dessen weißgetünchtes
Giebeldreieck ein großes Kreuz gemalt ist. Da-
runter steht geschrieben auf lateinisch der Vers:
"Ich bin das Licht in Finsternissen."

Die schwarze Mission beherbergt Negerknaben,
welche auf dem Wege in die Sclaverei befreit
wurden. Einige Priester bekehren und belehren sie
[Spaltenumbruch] dort, unterweisen sie in Handwerken, sowie im
Ackerbau und in der Gärtnerei. Die begabtesten
unter ihnen erhalten eine sorgfältige Pflege und
Wartung des Geistes, sie werden zu Priestern
ausgebildet, um dereinst, zurückgesandt nach den
unerforschten Tiefen ihrer Heimath, dort das
menschenerlösende Wort der Liebe weiterzusprechen.

Es sind wohl an die zehn Jahre her, daß
sich das folgende ereignete.

Die hochstehende Sommersonne legte einen
spitzen Flammenwinkel auf den Grund des geöff-
neten Thorweges, an dessen schattiger Seite der
Thorwart saß. Das pockenzerstörte Gesicht mit
der hasenschartigen Oberlippe, das in seiner fahlen
Gelbfarbe unter dem dunklen Fez hervordrohte,
machte ihn zum Schrecken aller Bittenden und
Heischenden, die sich nach diesem stadtfernen Bau
verirrten, und wer von den Bettlern einmal in jene
stechenden Augen gesehen und das höhnische Sträuben
der wenigen Barthaare an den Mundwinkeln er-
blickt, wenn der Grimmige ein abweisendes Wort
zischte, der kam gewiß nicht wieder. Nun saß er
ungestört da und rauchte eine Cigarrette aus grobem
Papier und blinzelte über den Sonnenfleck nach der
grünen Hecke drüben, welche die zweite Straßen-
seite bildete.

Ein blinder Bettler, die Blößen mit dürftigen
Lappeu bedeckt, schiebt sich, von einem Kind am
Palmstäbchen geführt, in den Sehkreis des Hüters
und vor dem Thore stehen bleibend streckt er die
zitternde Hand aus und spricht: "Einen Bissen
Brot, um Gotteslohn." Der Thorwart weist ihn
nicht ab mit dem milden gebräuchlichen Wort:
"Gott gebe es dir!" Er faucht vielmehr ein
[Spaltenumbruch] "Emschi" (Geh'), und da der Blinde noch zögert,
fliegt es höhnend über seine Züge, er erhebt sich
rasch und sagt: "Da, nimm!" Der Blinde hält
die almosenfreudige Rechte hin -- mit einem
lauten Wehruf fährt er zurück und führt die
Hand an den Mund, eine Brandblase kühlend
zu befächeln -- denn der Thorwart hat ihm den
glühenden Cigarrettenstumpf in die offene Hand-
fläche gepreßt. Den l[i]chtlosen Augenhöhlen, in
welchen Fliegen atzen, entrieseln Thränen des
Schmerzes und tropfen schwerflüssig über die
runzelige Haut in den grauen Bart. "Bei Allah,
das thut kein Gläubiger!" ruft seine klagende
Stimme. "Und wenn du dennoch ein solcher bist,
so möge es Gott in deiner letzten Stunde nicht
anrechnen, daß du einen blinden Bettler gehöhnt
und ihm wehe gethan hast. O meine Hand! Wie
das brennt! O meine Hand!"

Der Thorwart lacht und wendet sich ab. Er
sieht nicht, daß plötzlich eine schlanke Gestalt, von
der Straße kommend, neben dem Jammernden
hält und die schwarze Hand ergreift. Erst da eine
zitternde Stimme fragt: "Hat jener dich ge-
brannt?" blickt er sich um. Ein Negerjungling
in grauem, priesterartigem Gewande stehe dort,
die ausdrucksvollen Augen sind wie in wortlosem
Staunen weit geöffnet. Im nächsten Augenblick
kommt Leben in den Jüngling. Sein rascher
Griff entreißt dem Blinden den Palmstock und
mit einem entrüsteten "Grausamer Unmensch!"
schlägt er nach dem Thorwart und trifft dessen
Stirn. Einen lästerlichen Fluch ausstoßend wirft
sich der Getroffene auf seinen Züchtiger, die seh-
nigen Finger krallen sich um den schlanken Hals


[Spaltenumbruch]

die auch anderwärts vernehmbar wurden, ein-
ſchüchtern laſſen wird? Die Frage iſt ſchwer zu
beantworten, denn die Haltung eines Miniſte-
riums, das ſchon oft nachgegeben hat, wo es ohne
Gefahr hätte feſt bleiben können, entzieht ſich der
Berechnung. Aber objectiv betrachtet, muß die
Drohung als ganz ungefährlich bezeichnet werden.
Die clerikale Partei vermag für ſich allein gar
nichts; wenn ſie etwas erreichen will, ſo bedarf
ſie hierzu ihrer Freunde von der Rechten, die aber
in dieſer Frage gewiß nicht geneigt ſind, der Re-
gierung im Ernſte den Fehdehandſchuh hinzuwer-
fen. Oder will der Anhang des Prinzen Liech-
tenſtein den eiſernen Ring ſprengen und allein
in die Oppoſition übergehen? Das werden ſich
die Herren überlegen; ſie befinden ſich, mögen
ihre Klagen auch noch ſo laut zum Himmel em-
porklingen, bei dieſer Majorität und im Bunde
mit dieſer Regierung viel zu wohl, als daß ſie
ernſtlich das Gelüſte empfinden ſollten, eine Ver-
änderung herbeizuführen, bei welcher ſie ſicherlich
nichts zu gewinnen hätten. Iſt man in Wien
gut berathen, ſo legt man den clerikalen Dro-
hungen keinen Werth bei, ſie ſind ganz unſchädlich.




Politiſche Nachrichten.
(Das Meeting der Jungtſchechen.)

Das
ſonntägige Meeting der Jungtſchechen in Piſcheli
kann füglich als eine Anticipativ-Antwort auf den
am 16. d. in Prag ſtattfindenden Parteitag der
Alttſchechen angeſehen werden. Vorrang der tſche-
chiſchen Sprache, ein ſelbſtſtändiger tſchechiſcher
Staat — das waren die Schlagworte, welche das
Meeting beherrſchten. Und da wollen die Alt-
tſchechen den Wettbewerb mit den Jungen auf-
nehmen? Was können ſie denn ihren Wählern
verſprechen, das auf ſie eine größere Anziehungs-
kraft ausübte, als das glänzende Bild vom ſelbſt-
ſtändigen Tſchechenſtaate, in welchem den Deut-
ſchen die Rolle der Heloten zugewieſen iſt? Mögen
auch die Alttſchechen dasſelbe anſtreben — wir
ſind ja davon überzeugt — ſo hindern ſie die
Rückſichten der Regierungsfähigkeit dennoch ihre
Uebereinſtimmung mit den Zielen der Jungtſche-
chen offen zu proclamiren und überdies haben
noch die Letzteren den Nimbus der Freiſinnigkeit
vor den „Diplomaten“ voraus. Alſo eine recht
unangenehme Situation, die der Alttſchechen! Und
wenn man dabei noch täglich vor dem Verluſte
von Mandaten zittern muß, ſo wird es begreif-
lich, daß Herr Rieger ſchließlich auf die ſinnige
Idee verfällt einen „Tag“ nach Prag einzuberu-
fen. Hoffentlich wird auch dafür geſorgt werden,
daß auf dieſem Tage die Alttſchechen ganz unter
ſich ſind. Ob dieß etwas fruchten wird, iſt al-
lerdings ſehr zweifelhaft. Herr Dr. Rieger hat
[Spaltenumbruch] auch den Tſchechenclub von den Jungen geſäubert
und die Folge war ein mächtiges Anwachſen der
jungtſchechiſchen Bewegung. Wir glauben ſchier,
der Prager Parteitag wird dieſelben Früchte zei-
tigen, wie die „Reinigung“ des Tſchechenclubs.
Und das hat wenigſtens inſofern ſein Gutes, als
damit der unaufrichtigen Politik der Alttſchechen
der Todesſtoß verſetzt wird.

(Der Antrag Liechtenſtein)

ſoll, wie der
clericalen „Oeſterreichiſchen Revue“ mitgetheilt
wird, gleich in den erſten Tagen der Reichsraths-
ſeſſion zur erſten Leſung gebracht werden. Der
Antragſteller und ſeine Anhänger haben wieder-
holt Auszählungen vorgenommen und hoffen, daß
für die Zuweiſung des Antrages an einen Aus-
ſchuß eine kleine Majorität ſich finden werde. Die
Regierung, meint das genannte Organ, werde
ſich bei der erſten Leſung vorausſichtlich ſtill ver-
halten, von dem allerdings möglichen Fall abge-
ſehen, daß ſich bereits ein neuer Unterrichtsmini-
ſter vorfinde, der das Bedürfniß empfinde, ſeinen
Standpunct klarzulegen.

(Ein nicht ſanctionirter Landtagsbe-
ſchluß.)

Zu dem vom Kaiſer nicht ſanctionirten
Geſetze des Vorarlberger Landtags über die Ein-
führung der Sonntagsſchulen bemerkt die deutſch-
liberale „Feldkircher Zeitung“: Angeſichts der in
manchen Kreiſen herrſchenden clerikal-ſchulfeind-
lichen Strömung muß man dieſe kaiſerliche Ent-
ſchließung mit beſonderer Befriedigung begrüßen,
denn man darf darin wohl eine Gewähr dafür
erblicken, daß man die clericalen Bäume nicht in
den Himmel wachſen läßt und daß auch das ge-
plante, frevelhafte Attentat eines Fürſten Liechten-
ſtein auf das beſtehende Reichsvolksſchulgeſetz ver-
eitelt werden wird.“

(Zu den nationalen Kämpfen im
Pilsner Kreiſe)

wird von dort der „Deutſch-
öſterr. Volkszeitung“ in Krummau geſchrieben:

„Im nördlichen, im nordöſtlichen und im
ſüdlichen Böhmen entfaltet die deutſche Bevölke-
rung ein reges, nationales Leben, welches auf
die Belebung und Förderung des nationalen Be-
wußtſeins den wohlthätigſten Einfluß nimmt.
Nicht gleichen Schritt halten wir im weſtlichen
Böhmen, insbeſondere im Pilsner Kreiſe, alſo
in einer Gegend, wo die nationalen Gegenſätze
heftig aufeinanderſchlagen und wo es wahrlich
nicht an der Zeit iſt, dem überall bemerkbaren
Vordringen der Tſchechen mit verſchränkten Armen
zuzuſehen. Im Mieſer Bezirke exiſtirt mitten im
deutſchen Gebiete eine tſchechiſche Sprachinſel,
deren Mittelpunct das Dorf Sollislau bildet.
Hier (ſowie in dem benachbarten Wranowa) haben
die Tſchechen eine tſchechiſche Schule ins Leben
gerufen und es durch allerlei Ränke ſogar ſo weit
gebracht, daß dieſer Ort eine tſchechiſche Gemeinde-
[Spaltenumbruch] vertretung beſitzt. In den angrenzenden kleinen
Ortſchaften Sittna und Swina herrſchen ähnliche
Zuſtände. Vor der Aera Taaffe war das ſlaviſche
Idiom hier auf den Ausſterbeetat geſetzt. Wenn
die Deutſchen ſich nicht aufraffen und von Außen
unterſtützt werden, ſo ſind dieſe vier Ortſchaften
dem Deutſchthum verloren. Ganz ähnliche Er-
ſcheinungen begegnen wir im Tuſchkauer Bezirke.
Daß Maleſitz bisher noch keine tſchechiſche Schule
hat, verdanken wir der energiſchen Abwehr, mit welcher
ſich die wackeren deutſchen Bauern daſelbſt einem ſol-
chen längſt geplanten Unternehmen entgegenſetzten.
Dagegen verfällt das große Dorf Kottiken immer mehr
der Vertſchechung. Vor 20 Jahren wurde die
tſchechiſche Sprache faſt von Niemand verſtanden
und jetzt überwiegt ſie beinahe ſchon das Deutſche.
Am ſchlimmſten ſtehen aber die Dinge im Staaber
Bezirke. Nürſchan iſt zu ¾ Theil tſchechiſch,
Dobrſchan iſt auf dem beſten Wege es zu werden,
und in dem ganz deutſchen Neudorf muß,
wie wir jüngſt berichteten, für die Kinder tſche-
chiſcher Bergarbeiter eine eigene Schule mit
tſchechiſcher Unterrichtsſprache von dieſer armen
Gemeinde errichtet und erhalten werden. Leider
ſcheint es, als ob uns jedes Mittel fehlen würde,
dieſen Vorgängen Einhalt zu thun. Tſchechiſche
Beamte und tſchechiſche Geiſtliche haben ſich hier
überall ausgebreitet und durch ſie gewinnt das
Tſchechenthum beſtändig an Boden. Sollen die
Deutſchen in dieſen Bezirken nicht überflügelt
werden, dann thut es dringend noth, daß die-
ſelben nicht fürderhin die Hände in den Schoß
legen, ſondern ſich aufraffen zu ernſter Abwehr.
Leider iſt hiezu wenig Ausſicht vorhanden, denn
auf jene Männer, welche in erſter Reihe dazu
berufen wären, hier energiſch einzugreifen, iſt
wenig zu rechnen. Und die Deutſchen in Pilſen
werden Sie fragen, wo bleiben denn die? Die
ſind leider durch die vielen Mißerfolge, die ſie
erlebt, ſo actionsunluſtig, daß von ihnen nichts
zu erwarten ſteht, und ſo ſind dieſe ſchwer be-
drohten Gemeinden auf ſich ſelbſt angewieſen.
Wann wird das deutſche Volksthum in dieſen
hart bedrohten Bezirken Unterſtützung und Hilfe
finden?“

(Das Kaiſer-Inbiläums- und fünfte
niederöſterr. Landes-Schützenfeſt)

hat, wie die
„Deutſche Zeitung“ meldet, in Wien verſchiedene
Schnupfen verſchuldet, welche nicht alle dem ſchlech-
ten Wetter zur Laſt fallen. Die alte „Preſſe“
ſpricht ſogar von einem „Mißlingen des Feſtzuges“
und geſteht, „daß eine verſchwindend geringe Zahl
von Schützen aus der Provinz nach Wien ge-
kommen iſt.“ Des Weiteren hält aber das offi-
ciöſe Blatt ſeinen Schild vor das Miniſterium
Taaffe, um den feindlichen Pfeil abzuwehren, daß
das Miniſterium die Schuld an jenem Mißlingen
trage. Niemand wird jedoch leugnen können, daß




[Spaltenumbruch]

einen ſchwarzen Gottesſohn von negerhaften Zü-
gen an das Kreuz heften müſſen; würde ja ſonſt
ein weißer Chriſtus — für jene ein Menſchen-
gebilde, das ſie nicht kennen — zu dem gewohn
ten F[e]tiſch herabſinken.“

„Sie mögen vom pſychologiſchen Stand-
puncte aus recht haben“, ſagte da Doctor Helden-
reich, „und dennoch kenne ich ein Kreuz mit einem
Neger Chriſtus, den zu verehren weiße Prieſter
die Schwarzen lehren ... Allerdings habe ich
auf meinen vielen Reiſen und Querzügen nur
dieſen einen gefunden!“ Nach einer Pauſe, wäh-
rend welcher er ſinnend vor ſich hinblickte, fügte
er hinzu: „Und der hat ſeine beſondere Ge-
ſchichte!“

„Die kennen zu lernen uns ſehr intereſſiren
würde“, ergänzte Frau Tendorf. Ihre Erzäh-
lungskunſt ſteht bei uns allen noch vom eheletzten
Winter in beſtem Andenken.“

„Ja, ja,“ ſtimmte der junge Künſtler bei,
„erzähle doch, Heldenreich!“

Der ſo Aufgeforderte fuhr mit der ſchmalen
Hand einigemal, wie nachſinnend, über die ge-
bräunte Stirn und begann alſo:

„In der langen Steinmauer, welche das
Gebäude der ſogenannten „ſchwarzen Miſſion“
in Maſſauah gegen die Stadtſeite abgrenzt, erhebt
ſich ein Thorvorbau, in deſſen weißgetünchtes
Giebeldreieck ein großes Kreuz gemalt iſt. Da-
runter ſteht geſchrieben auf lateiniſch der Vers:
„Ich bin das Licht in Finſterniſſen.“

Die ſchwarze Miſſion beherbergt Negerknaben,
welche auf dem Wege in die Sclaverei befreit
wurden. Einige Prieſter bekehren und belehren ſie
[Spaltenumbruch] dort, unterweiſen ſie in Handwerken, ſowie im
Ackerbau und in der Gärtnerei. Die begabteſten
unter ihnen erhalten eine ſorgfältige Pflege und
Wartung des Geiſtes, ſie werden zu Prieſtern
ausgebildet, um dereinſt, zurückgeſandt nach den
unerforſchten Tiefen ihrer Heimath, dort das
menſchenerlöſende Wort der Liebe weiterzuſprechen.

Es ſind wohl an die zehn Jahre her, daß
ſich das folgende ereignete.

Die hochſtehende Sommerſonne legte einen
ſpitzen Flammenwinkel auf den Grund des geöff-
neten Thorweges, an deſſen ſchattiger Seite der
Thorwart ſaß. Das pockenzerſtörte Geſicht mit
der haſenſchartigen Oberlippe, das in ſeiner fahlen
Gelbfarbe unter dem dunklen Fez hervordrohte,
machte ihn zum Schrecken aller Bittenden und
Heiſchenden, die ſich nach dieſem ſtadtfernen Bau
verirrten, und wer von den Bettlern einmal in jene
ſtechenden Augen geſehen und das höhniſche Sträuben
der wenigen Barthaare an den Mundwinkeln er-
blickt, wenn der Grimmige ein abweiſendes Wort
ziſchte, der kam gewiß nicht wieder. Nun ſaß er
ungeſtört da und rauchte eine Cigarrette aus grobem
Papier und blinzelte über den Sonnenfleck nach der
grünen Hecke drüben, welche die zweite Straßen-
ſeite bildete.

Ein blinder Bettler, die Blößen mit dürftigen
Lappeu bedeckt, ſchiebt ſich, von einem Kind am
Palmſtäbchen geführt, in den Sehkreis des Hüters
und vor dem Thore ſtehen bleibend ſtreckt er die
zitternde Hand aus und ſpricht: „Einen Biſſen
Brot, um Gotteslohn.“ Der Thorwart weiſt ihn
nicht ab mit dem milden gebräuchlichen Wort:
„Gott gebe es dir!“ Er faucht vielmehr ein
[Spaltenumbruch] „Emſchi“ (Geh’), und da der Blinde noch zögert,
fliegt es höhnend über ſeine Züge, er erhebt ſich
raſch und ſagt: „Da, nimm!“ Der Blinde hält
die almoſenfreudige Rechte hin — mit einem
lauten Wehruf fährt er zurück und führt die
Hand an den Mund, eine Brandblaſe kühlend
zu befächeln — denn der Thorwart hat ihm den
glühenden Cigarrettenſtumpf in die offene Hand-
fläche gepreßt. Den l[i]chtloſen Augenhöhlen, in
welchen Fliegen atzen, entrieſeln Thränen des
Schmerzes und tropfen ſchwerflüſſig über die
runzelige Haut in den grauen Bart. „Bei Allah,
das thut kein Gläubiger!“ ruft ſeine klagende
Stimme. „Und wenn du dennoch ein ſolcher biſt,
ſo möge es Gott in deiner letzten Stunde nicht
anrechnen, daß du einen blinden Bettler gehöhnt
und ihm wehe gethan haſt. O meine Hand! Wie
das brennt! O meine Hand!“

Der Thorwart lacht und wendet ſich ab. Er
ſieht nicht, daß plötzlich eine ſchlanke Geſtalt, von
der Straße kommend, neben dem Jammernden
hält und die ſchwarze Hand ergreift. Erſt da eine
zitternde Stimme fragt: „Hat jener dich ge-
brannt?“ blickt er ſich um. Ein Negerjungling
in grauem, prieſterartigem Gewande ſtehe dort,
die ausdrucksvollen Augen ſind wie in wortloſem
Staunen weit geöffnet. Im nächſten Augenblick
kommt Leben in den Jüngling. Sein raſcher
Griff entreißt dem Blinden den Palmſtock und
mit einem entrüſteten „Grauſamer Unmenſch!“
ſchlägt er nach dem Thorwart und trifft deſſen
Stirn. Einen läſterlichen Fluch ausſtoßend wirft
ſich der Getroffene auf ſeinen Züchtiger, die ſeh-
nigen Finger krallen ſich um den ſchlanken Hals


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[[2]/0002] die auch anderwärts vernehmbar wurden, ein- ſchüchtern laſſen wird? Die Frage iſt ſchwer zu beantworten, denn die Haltung eines Miniſte- riums, das ſchon oft nachgegeben hat, wo es ohne Gefahr hätte feſt bleiben können, entzieht ſich der Berechnung. Aber objectiv betrachtet, muß die Drohung als ganz ungefährlich bezeichnet werden. Die clerikale Partei vermag für ſich allein gar nichts; wenn ſie etwas erreichen will, ſo bedarf ſie hierzu ihrer Freunde von der Rechten, die aber in dieſer Frage gewiß nicht geneigt ſind, der Re- gierung im Ernſte den Fehdehandſchuh hinzuwer- fen. Oder will der Anhang des Prinzen Liech- tenſtein den eiſernen Ring ſprengen und allein in die Oppoſition übergehen? Das werden ſich die Herren überlegen; ſie befinden ſich, mögen ihre Klagen auch noch ſo laut zum Himmel em- porklingen, bei dieſer Majorität und im Bunde mit dieſer Regierung viel zu wohl, als daß ſie ernſtlich das Gelüſte empfinden ſollten, eine Ver- änderung herbeizuführen, bei welcher ſie ſicherlich nichts zu gewinnen hätten. Iſt man in Wien gut berathen, ſo legt man den clerikalen Dro- hungen keinen Werth bei, ſie ſind ganz unſchädlich. Politiſche Nachrichten. (Das Meeting der Jungtſchechen.) Das ſonntägige Meeting der Jungtſchechen in Piſcheli kann füglich als eine Anticipativ-Antwort auf den am 16. d. in Prag ſtattfindenden Parteitag der Alttſchechen angeſehen werden. Vorrang der tſche- chiſchen Sprache, ein ſelbſtſtändiger tſchechiſcher Staat — das waren die Schlagworte, welche das Meeting beherrſchten. Und da wollen die Alt- tſchechen den Wettbewerb mit den Jungen auf- nehmen? Was können ſie denn ihren Wählern verſprechen, das auf ſie eine größere Anziehungs- kraft ausübte, als das glänzende Bild vom ſelbſt- ſtändigen Tſchechenſtaate, in welchem den Deut- ſchen die Rolle der Heloten zugewieſen iſt? Mögen auch die Alttſchechen dasſelbe anſtreben — wir ſind ja davon überzeugt — ſo hindern ſie die Rückſichten der Regierungsfähigkeit dennoch ihre Uebereinſtimmung mit den Zielen der Jungtſche- chen offen zu proclamiren und überdies haben noch die Letzteren den Nimbus der Freiſinnigkeit vor den „Diplomaten“ voraus. Alſo eine recht unangenehme Situation, die der Alttſchechen! Und wenn man dabei noch täglich vor dem Verluſte von Mandaten zittern muß, ſo wird es begreif- lich, daß Herr Rieger ſchließlich auf die ſinnige Idee verfällt einen „Tag“ nach Prag einzuberu- fen. Hoffentlich wird auch dafür geſorgt werden, daß auf dieſem Tage die Alttſchechen ganz unter ſich ſind. Ob dieß etwas fruchten wird, iſt al- lerdings ſehr zweifelhaft. Herr Dr. Rieger hat auch den Tſchechenclub von den Jungen geſäubert und die Folge war ein mächtiges Anwachſen der jungtſchechiſchen Bewegung. Wir glauben ſchier, der Prager Parteitag wird dieſelben Früchte zei- tigen, wie die „Reinigung“ des Tſchechenclubs. Und das hat wenigſtens inſofern ſein Gutes, als damit der unaufrichtigen Politik der Alttſchechen der Todesſtoß verſetzt wird. (Der Antrag Liechtenſtein) ſoll, wie der clericalen „Oeſterreichiſchen Revue“ mitgetheilt wird, gleich in den erſten Tagen der Reichsraths- ſeſſion zur erſten Leſung gebracht werden. Der Antragſteller und ſeine Anhänger haben wieder- holt Auszählungen vorgenommen und hoffen, daß für die Zuweiſung des Antrages an einen Aus- ſchuß eine kleine Majorität ſich finden werde. Die Regierung, meint das genannte Organ, werde ſich bei der erſten Leſung vorausſichtlich ſtill ver- halten, von dem allerdings möglichen Fall abge- ſehen, daß ſich bereits ein neuer Unterrichtsmini- ſter vorfinde, der das Bedürfniß empfinde, ſeinen Standpunct klarzulegen. (Ein nicht ſanctionirter Landtagsbe- ſchluß.) Zu dem vom Kaiſer nicht ſanctionirten Geſetze des Vorarlberger Landtags über die Ein- führung der Sonntagsſchulen bemerkt die deutſch- liberale „Feldkircher Zeitung“: Angeſichts der in manchen Kreiſen herrſchenden clerikal-ſchulfeind- lichen Strömung muß man dieſe kaiſerliche Ent- ſchließung mit beſonderer Befriedigung begrüßen, denn man darf darin wohl eine Gewähr dafür erblicken, daß man die clericalen Bäume nicht in den Himmel wachſen läßt und daß auch das ge- plante, frevelhafte Attentat eines Fürſten Liechten- ſtein auf das beſtehende Reichsvolksſchulgeſetz ver- eitelt werden wird.“ (Zu den nationalen Kämpfen im Pilsner Kreiſe) wird von dort der „Deutſch- öſterr. Volkszeitung“ in Krummau geſchrieben: „Im nördlichen, im nordöſtlichen und im ſüdlichen Böhmen entfaltet die deutſche Bevölke- rung ein reges, nationales Leben, welches auf die Belebung und Förderung des nationalen Be- wußtſeins den wohlthätigſten Einfluß nimmt. Nicht gleichen Schritt halten wir im weſtlichen Böhmen, insbeſondere im Pilsner Kreiſe, alſo in einer Gegend, wo die nationalen Gegenſätze heftig aufeinanderſchlagen und wo es wahrlich nicht an der Zeit iſt, dem überall bemerkbaren Vordringen der Tſchechen mit verſchränkten Armen zuzuſehen. Im Mieſer Bezirke exiſtirt mitten im deutſchen Gebiete eine tſchechiſche Sprachinſel, deren Mittelpunct das Dorf Sollislau bildet. Hier (ſowie in dem benachbarten Wranowa) haben die Tſchechen eine tſchechiſche Schule ins Leben gerufen und es durch allerlei Ränke ſogar ſo weit gebracht, daß dieſer Ort eine tſchechiſche Gemeinde- vertretung beſitzt. In den angrenzenden kleinen Ortſchaften Sittna und Swina herrſchen ähnliche Zuſtände. Vor der Aera Taaffe war das ſlaviſche Idiom hier auf den Ausſterbeetat geſetzt. Wenn die Deutſchen ſich nicht aufraffen und von Außen unterſtützt werden, ſo ſind dieſe vier Ortſchaften dem Deutſchthum verloren. Ganz ähnliche Er- ſcheinungen begegnen wir im Tuſchkauer Bezirke. Daß Maleſitz bisher noch keine tſchechiſche Schule hat, verdanken wir der energiſchen Abwehr, mit welcher ſich die wackeren deutſchen Bauern daſelbſt einem ſol- chen längſt geplanten Unternehmen entgegenſetzten. Dagegen verfällt das große Dorf Kottiken immer mehr der Vertſchechung. Vor 20 Jahren wurde die tſchechiſche Sprache faſt von Niemand verſtanden und jetzt überwiegt ſie beinahe ſchon das Deutſche. Am ſchlimmſten ſtehen aber die Dinge im Staaber Bezirke. Nürſchan iſt zu ¾ Theil tſchechiſch, Dobrſchan iſt auf dem beſten Wege es zu werden, und in dem ganz deutſchen Neudorf muß, wie wir jüngſt berichteten, für die Kinder tſche- chiſcher Bergarbeiter eine eigene Schule mit tſchechiſcher Unterrichtsſprache von dieſer armen Gemeinde errichtet und erhalten werden. Leider ſcheint es, als ob uns jedes Mittel fehlen würde, dieſen Vorgängen Einhalt zu thun. Tſchechiſche Beamte und tſchechiſche Geiſtliche haben ſich hier überall ausgebreitet und durch ſie gewinnt das Tſchechenthum beſtändig an Boden. Sollen die Deutſchen in dieſen Bezirken nicht überflügelt werden, dann thut es dringend noth, daß die- ſelben nicht fürderhin die Hände in den Schoß legen, ſondern ſich aufraffen zu ernſter Abwehr. Leider iſt hiezu wenig Ausſicht vorhanden, denn auf jene Männer, welche in erſter Reihe dazu berufen wären, hier energiſch einzugreifen, iſt wenig zu rechnen. Und die Deutſchen in Pilſen werden Sie fragen, wo bleiben denn die? Die ſind leider durch die vielen Mißerfolge, die ſie erlebt, ſo actionsunluſtig, daß von ihnen nichts zu erwarten ſteht, und ſo ſind dieſe ſchwer be- drohten Gemeinden auf ſich ſelbſt angewieſen. Wann wird das deutſche Volksthum in dieſen hart bedrohten Bezirken Unterſtützung und Hilfe finden?“ (Das Kaiſer-Inbiläums- und fünfte niederöſterr. Landes-Schützenfeſt) hat, wie die „Deutſche Zeitung“ meldet, in Wien verſchiedene Schnupfen verſchuldet, welche nicht alle dem ſchlech- ten Wetter zur Laſt fallen. Die alte „Preſſe“ ſpricht ſogar von einem „Mißlingen des Feſtzuges“ und geſteht, „daß eine verſchwindend geringe Zahl von Schützen aus der Provinz nach Wien ge- kommen iſt.“ Des Weiteren hält aber das offi- ciöſe Blatt ſeinen Schild vor das Miniſterium Taaffe, um den feindlichen Pfeil abzuwehren, daß das Miniſterium die Schuld an jenem Mißlingen trage. Niemand wird jedoch leugnen können, daß einen ſchwarzen Gottesſohn von negerhaften Zü- gen an das Kreuz heften müſſen; würde ja ſonſt ein weißer Chriſtus — für jene ein Menſchen- gebilde, das ſie nicht kennen — zu dem gewohn ten Fetiſch herabſinken.“ „Sie mögen vom pſychologiſchen Stand- puncte aus recht haben“, ſagte da Doctor Helden- reich, „und dennoch kenne ich ein Kreuz mit einem Neger Chriſtus, den zu verehren weiße Prieſter die Schwarzen lehren ... Allerdings habe ich auf meinen vielen Reiſen und Querzügen nur dieſen einen gefunden!“ Nach einer Pauſe, wäh- rend welcher er ſinnend vor ſich hinblickte, fügte er hinzu: „Und der hat ſeine beſondere Ge- ſchichte!“ „Die kennen zu lernen uns ſehr intereſſiren würde“, ergänzte Frau Tendorf. Ihre Erzäh- lungskunſt ſteht bei uns allen noch vom eheletzten Winter in beſtem Andenken.“ „Ja, ja,“ ſtimmte der junge Künſtler bei, „erzähle doch, Heldenreich!“ Der ſo Aufgeforderte fuhr mit der ſchmalen Hand einigemal, wie nachſinnend, über die ge- bräunte Stirn und begann alſo: „In der langen Steinmauer, welche das Gebäude der ſogenannten „ſchwarzen Miſſion“ in Maſſauah gegen die Stadtſeite abgrenzt, erhebt ſich ein Thorvorbau, in deſſen weißgetünchtes Giebeldreieck ein großes Kreuz gemalt iſt. Da- runter ſteht geſchrieben auf lateiniſch der Vers: „Ich bin das Licht in Finſterniſſen.“ Die ſchwarze Miſſion beherbergt Negerknaben, welche auf dem Wege in die Sclaverei befreit wurden. Einige Prieſter bekehren und belehren ſie dort, unterweiſen ſie in Handwerken, ſowie im Ackerbau und in der Gärtnerei. Die begabteſten unter ihnen erhalten eine ſorgfältige Pflege und Wartung des Geiſtes, ſie werden zu Prieſtern ausgebildet, um dereinſt, zurückgeſandt nach den unerforſchten Tiefen ihrer Heimath, dort das menſchenerlöſende Wort der Liebe weiterzuſprechen. Es ſind wohl an die zehn Jahre her, daß ſich das folgende ereignete. Die hochſtehende Sommerſonne legte einen ſpitzen Flammenwinkel auf den Grund des geöff- neten Thorweges, an deſſen ſchattiger Seite der Thorwart ſaß. Das pockenzerſtörte Geſicht mit der haſenſchartigen Oberlippe, das in ſeiner fahlen Gelbfarbe unter dem dunklen Fez hervordrohte, machte ihn zum Schrecken aller Bittenden und Heiſchenden, die ſich nach dieſem ſtadtfernen Bau verirrten, und wer von den Bettlern einmal in jene ſtechenden Augen geſehen und das höhniſche Sträuben der wenigen Barthaare an den Mundwinkeln er- blickt, wenn der Grimmige ein abweiſendes Wort ziſchte, der kam gewiß nicht wieder. Nun ſaß er ungeſtört da und rauchte eine Cigarrette aus grobem Papier und blinzelte über den Sonnenfleck nach der grünen Hecke drüben, welche die zweite Straßen- ſeite bildete. Ein blinder Bettler, die Blößen mit dürftigen Lappeu bedeckt, ſchiebt ſich, von einem Kind am Palmſtäbchen geführt, in den Sehkreis des Hüters und vor dem Thore ſtehen bleibend ſtreckt er die zitternde Hand aus und ſpricht: „Einen Biſſen Brot, um Gotteslohn.“ Der Thorwart weiſt ihn nicht ab mit dem milden gebräuchlichen Wort: „Gott gebe es dir!“ Er faucht vielmehr ein „Emſchi“ (Geh’), und da der Blinde noch zögert, fliegt es höhnend über ſeine Züge, er erhebt ſich raſch und ſagt: „Da, nimm!“ Der Blinde hält die almoſenfreudige Rechte hin — mit einem lauten Wehruf fährt er zurück und führt die Hand an den Mund, eine Brandblaſe kühlend zu befächeln — denn der Thorwart hat ihm den glühenden Cigarrettenſtumpf in die offene Hand- fläche gepreßt. Den lichtloſen Augenhöhlen, in welchen Fliegen atzen, entrieſeln Thränen des Schmerzes und tropfen ſchwerflüſſig über die runzelige Haut in den grauen Bart. „Bei Allah, das thut kein Gläubiger!“ ruft ſeine klagende Stimme. „Und wenn du dennoch ein ſolcher biſt, ſo möge es Gott in deiner letzten Stunde nicht anrechnen, daß du einen blinden Bettler gehöhnt und ihm wehe gethan haſt. O meine Hand! Wie das brennt! O meine Hand!“ Der Thorwart lacht und wendet ſich ab. Er ſieht nicht, daß plötzlich eine ſchlanke Geſtalt, von der Straße kommend, neben dem Jammernden hält und die ſchwarze Hand ergreift. Erſt da eine zitternde Stimme fragt: „Hat jener dich ge- brannt?“ blickt er ſich um. Ein Negerjungling in grauem, prieſterartigem Gewande ſtehe dort, die ausdrucksvollen Augen ſind wie in wortloſem Staunen weit geöffnet. Im nächſten Augenblick kommt Leben in den Jüngling. Sein raſcher Griff entreißt dem Blinden den Palmſtock und mit einem entrüſteten „Grauſamer Unmenſch!“ ſchlägt er nach dem Thorwart und trifft deſſen Stirn. Einen läſterlichen Fluch ausſtoßend wirft ſich der Getroffene auf ſeinen Züchtiger, die ſeh- nigen Finger krallen ſich um den ſchlanken Hals

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Zitationshilfe: Mährisches Tagblatt. Nr. 204, Olmütz, 05.09.1888, S. [2]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_maehrisches204_1888/2>, abgerufen am 29.03.2024.