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Mährisches Tagblatt. Nr. 271, Olmütz, 28.11.1898.

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[Spaltenumbruch] seine interessanten Ausführungen, auf welche wir
morgen noch zurückkommen werden, durch rauschen-
den Beifall ausgezeichnet.

(Fabriksverkauf.)

Die Hanna-Malzfabrik
der Firma "Gebrüder Hamburger &
Singer"
in Proßnitz ist mittelst Kauf in den
Besitz der Firma "A. Haas Söhne" in
Olmütz übergegangen. Der Kaufpreis beträgt
205.000 fl

(Weihnachtsbescheerung an der Paulo-
witzer Volksschule.)

Am 2. December l. J.
findet die Weihnachtsbescheerung an der Paulo-
witzer deutschen Volksschule statt u. zw. wurde
dieser Tag im Hinblicke auf das an demselben
stattfindende 50jährige Regierungs-Jubiläum
Sr. Majestät des Kaisers gewählt. Wir haben
den Aufruf wegen Widmung von Weihnachts-
spenden für die genannte Schule bereits veröffent-
licht, können aber nicht umhin heute neuerdings
an die deutschen Bewohner von Olmütz die Bitte
zu richten, auch diesmal nicht der armen Schüler
der Paulowitzer Volksschule zu vergessen. Spen-
den werden aus Gefälligkeit von Herrn Leopold
Lachnik, Papierhändler, Elisabethstraße Olmütz
und von der Leitung der deutschen Volksschule
in Paulowitz entgegengenommen. Mögen diesel-
ben reichlich ausfallen, um recht zahlreiche Schüler
betheilen zu können.

(Silberne Hochzeit.)

Herr Samuel
Jellinek,
Vertreter der Pilsener Genossen-
schaftsbrauerei beging gestern mit seiner Gattin
im engsten Familienkreise das Fest der silbernen
Hochzeit.

(Vom Sonntage.)

Der gestrige Sonntag
brachte uns Vormittags einen orkanähn[l]ichen
Sturm, der bis zur Mittagsstunde währte. Gegen
1/22 Uhr Nachmittags umdüsterte sich das Fir-
mament, worauf sich ein Gewitter entlud, das
ungefähr eine halbe Stunde währte. Im weiteren
Laufe des Nachmittags war die Witterung warm
und heller Sonnenschein strahlte vom Firmamente
hernieder. Während der Nacht trat wieder starker
Regen ein.

(Vierhalle-Uebernahme.)

Wie wir er-
fahren hat Herr Victor Schwach die in der
Littauergasse neu errichtete Pilsner Bierhalle in Pacht
genommen und wird dieselbe am nächsten Donners-
tag eröffnen. In dieser Bierhalle, welche mit
allem Comfort ausgestattet wurde, wird Bier
aus der Pilsener Genossenschafts-Brauerei zum
Ausschanke gelangen.

(Von der freiw. Feuerwehr in Neustift.)

Donnerstag, den 1. December l. J. als am
Vorabende des Gedenktages der Thronbesteigung
Sr. Majestät des Kaisers veranstaltet die freiw.
Feuerwehr in Neustift um 6 Uhr Abends einen
Monstrefackelzug unter Betheiligung der Neustifter
Ansassen bei gleichzeitiger Illumination sämmtli-
cher Häuser von Neustift.

(Fahrbegünstigung.)

Nach einer uns zuge-
kommenen Mittheilung wird die Kaiser Ferdinands-
Nordbahn die für k. k. Staats- und k. und k.
Hofbedienstete in den Vorjahren zugestandenen
Fahrbegünstigungen unter den gleiche[n] Modali-
täten auch pro 1899 gewähren; mit der Ausfer-
tigung der bezüglichen Jahreslegitimationen wird
schon Aufangs December l. J. begonnen. Be-
merkt wird hiebei, daß Fahrgelder-Reclamationen
aus Anlaß verspäteten Einschreitens um die Le-
gitimation keine Berücksichtigung finden können.

(Freiwillig dem Hungertode geweiht)

hat sich der in der hiesigen Frohnfeste internirte
Grundbesitzer Ostiadal aus Duban, welcher
vor Wochenfrist wegen des an dem Grundbesitzer
Vecera nächst Duban verübten blutigen At-
tentes in Haft genommen wurde. Ostiadal ver-
weigert seit sechs Tagen den Genuß jeder Speise
und sagt er wolle des Hungertodes sterben. Alles
Zureden ist bisher bei dem starrköpfigen Manne
vergeblich gewesen. Wie lange derselbe noch hun-
gern wird, ist bisher nicht abzusehen; doch glaubt
man, daß die Qualen des Hungers, die sich ein-
stellen müssen, seinen Starrsinn brechen werden.

(Die Verpachtung der Mauthstellen in
M.-Weißkirchen, Leipnik und Praslawitz)

für das Jahr 1899 und bedingt auch für die
Jahre 1900 und 1901 am 21. December 1898
um 10 Uhr Vormittags bei der k. k. Finanz-
wache-Control-Bezirksleitung in Leipnik statt-
finden. Die näheren Pachtbedingnisse können bei
der k. k. Finanz-Bezirks-Direction in Olmütz,
sowie bei den k. k. Finanzwache-Control-Bezirks-
leitungen in Olmütz, Littau, M.-Schönberg,
[Spaltenumbruch] Sternberg, Leipnik, Neutitschein und Proßnitz
eingesehen werden.

(Dilettantentheater in Hombok.)

Am
4. und 8. December Abends 7 Uhr veranstaltet
der Homboker Dilettantentheater-Club im Jassin-
ger'schen Saale in Hombok Theatervorstellungen.
Zur Aufführung gelangt an beiden Abenden das
Volksstück: "Am Allerseelentage" von
Heinrich Hausmann. Ein zahlreicher Besuch
dieser Vorstellung ist erwünscht.

(Das letzte Jahr des Jahrhunderts.)

Das Jahr 1899 ist, wie der Kalender sagt, ein
gewöhnliches Jahr, und zählt 365 Tage. Das
Neujahr fällt auf einen Sonntag, der Oster-
sonntag auf den 2. April, die Pfingsten auf
den 21. und 22. Mai und der heilige Abend
(24. December) wieder auf einen Sonntag.
Doppelte Feiertage gibt es, die hohen, oben an-
geführten Kirchenfeste ausgenommen, nur einmal,
und zwar im März, Samstag, den 25. Maria
Verkündigung und am 26. Sonntag. Die meisten
freien Tage, Sonn- und Feiertage, nämlich
sieben, weisen die Monate Mai und September
aus, der Jänner, der April, der Juni und der
September je sechs, die übrigen Monate je
fünf, im Ganzen 68 Tage. Es verbleiben dem-
nach 297 Arbeitstage. Den Vätern zur Freude
und der Jugend zum Leibe dauert der Fasching
nur fünf Wochen und vier Tage, in Summa
39 Tage, vom 7. Jänner bis 14. Februar.
Für die Jäger sind besonders interessante
Datums der 5. März Oculi, der 1. August,
ein Dienstag, als Beginn der Jagd und Freitag,
der 3. November, als Namenstag des Patrons
der Jäger, des heiligen Hubertus. Im nächsten
Jahre beginnt das Frühjahr am 20. März um
3 Uhr 4 Minuten Nachmittags, der Sommer
am 21. Juni um 11 Uhr 4 Minuten Vormit-
tags, der Herbst am 23. September um 1 Uhr
31 Minuten Nachts und der Winter am 21.
December um 7 Uhr 56 Minuten Abends. Im
Jahre 1899 treten drei Sonnen- und zwei
Mondesfinsternisse ein. Die partielle Sonnen-
finsterniß am 8. Juni von 5 Uhr 38 Minuten
Früh bis 9 Uhr 24 Minuten Vormittags und
eine Mondesfinsterniß am 17. December um
Mitternacht werden bei uns zu sehen sein.

(Gebissen.)

Samstag Mittags wurde in
der Ledergasse ein vierjähriger Knabe von dem
aufsichtslosen Zughunde einer Milchhändlerin
derart in das Gesicht gebissen, daß die linke
Wange des Kindes ganz zerfleischt wurde. Das
Kind wurde sofort der ärztlichen Behandlung
zugeführt, der Hund aber in thierärzt-
liche Beobachtung genommen. Jedenfalls wird
sich die Hundebesitzerin wegen Nichtein-
haltung der Contumaz-Vorschriften vor
Gericht zu verantworten haben. In Folge dieses Vor-
falles wurden auch heute Morgens sämmtliche
Hundegespanne am Milchmarkte einer Revision
unterzogen und gegen mehrere Milchhändler, deren
Hunde nicht mit entsprechenden Maulkörben ver-
sehen waren, die Strafamtshandlung eingeleitet.




Theater.
"Demetrins."

Trauerspiel in 5 Acten von Schiller in der
Bearbeitung von Heinrich Laube.

In seinem Todesjahre hat Schiller den
"Demetrius"-Torso geschrieben. Aus der Dichtung
aber muthet uns lein Hauch der Schwäche an.
Mächtiger als je pulst hier sein Geist, schwung-
voll erheben sich die Gedanken, und die rhetorische
Kraft, die uns in den Reden des Prätendenten
und Marfa's entgegentritt, zeugt von der unge-
brochenen dichterischen Größe Schillers, der seinen
Helden im Glauben an sich selbst emporsteigen
läßt und ihn auf der Höhe dazu führt, daß er
sich als Werkzeug politischen Trugs erkennt. Hier
ist ein tragischer Conflict von höchster Art. Ihm
entspricht auch die Anlage des Dramas und
dessen effectvoller Beginn. Die Scenen im pol-
nischen Reichstage sind von hinreißender Gewalt.
Siegesfroh tritt der Held vor die Großen Polens
und mit flammender Ueberzeugung erweist er
seine Ansprüche auf den Thron des Czarenreichs,
electrisirt er die kriegstrunkene Menge, die das
abmahnende Wort nicht hören will. Und wie die
Schreier mit gezücktem Schwerte auf den Unbe-
quemen eindringen, der ihnen zuruft, daß Majo-
rität Unsinn, Verstand nur bei Wenigen zu finden
[Spaltenumbruch] sei, wie die Wahnbethörten die Schranken nieder-
reißen in stürmendem Drange, das ergreift auch
den Hörer mit zwingender Gewalt. Es ist eigent-
lich der Höhepunkt des Dramas, eine Scene von
mächtigstem Effecte. Unsere Bühne brachte diese
Scene trotz ihrer bescheidenen Mittel zu präch-
tigster Geltung und erntete damit dröhnenden
Beifall. Es ist ein Verdienst des Herrn Fried-
heim,
daß die Bühne diesen Erfolg erzielte,
und die Abonnenten, welche sich weder durch die
Verpflichtung einen tüchtigen Künstler zu ehren,
noch durch den Namen des Dichters ins Theater
locken ließen, dürfen dieß bedauern. Dieser
grandiose Schluß des ersten Actes allein lohnte
die kleine Schaar der Besucher, die ihrerseits
dafür durch freuetische Applausstürme für den
Beneficianten und die Hauptdarsteller sich revan-
chirten. Die Scene hatte Leben und stürmische
Bewegung. Auch der zweite, noch von Schiller
herrührende Act ist voll Schwung und Größe.
Der Rest von Laube sticht dann freilich bedeutend
ab. Allein Laubes Verdienst besteht nicht in dieser
Fortsetzung an und für sich, sondern darin, daß
er uns durch dieselbe das Demetrius-Fragment
Schillers bühnenfähig machte.

Die Titelpartie bei der samstägigen Aufführung
spielte Herr Spira mit edlem Feuer und mit
seltener Klarheit der Rede, welche von dem großen
Talente dieses Darstellers Zeugniß gibt. Er war
Gegenstand rauschender Auszeichnung neben dem
durch Blumen, Kränze und sonstige Spenden
geehrten und mit gleich rauschendem Beifall em-
pfangenen Herrn Friedheim, der den Schuisky
mit eindringlicher Wirkung spielte. Auch die
übrigen Herrenpartien, so die des Czars, der in
Herrn Dwerls einen trefflichen Repräsentanten
mit klangvoll tiefem Organe fand, die des Sapleha
(Hru. Wolf) des Hetmann Komla (Hr. Kühne)
waren wirkungsvoll wiedergegeben. Herr Koswitz
gab sich Mühe die Würde des Erzbischofs zu
finden, und in den übrigen hervortretenden Par-
tien thaten die Herren Ramharter, Berger
und Birkholz ihre Schuldigkeit. Die Marfa
spielte Frau Leuthold, der es nicht an Kraft und
Hoheit fehlte, die jedoch ihre Leistung stark beein-
trächtigte durch ihre eigenartige Sprechweise, bei der
die harten Consonanten stets wie dröhnend durch
einen Hohlgang geschoben erklingen. Das soll wohl
nach Absicht der Darstellerin die Wirkung er-
höhen, bewirkt jedoch das Gegentheil und mindert
die Kraft der Rede. Frl. Hertwig war als
Marina zu flatternd und flüchtig. Frl. Gigl
spielte die Axinia mit Anmuth und schönem Ver-
ständniß. Die Ensemblescenen waren sehr sorg-
fältig arrangirt und übten Wirkung. Man nahm
das erfreuliche Gefühl aus der Vorstellung mit,
daß unsere Bühne auch große Aufgaben zu be-
wältigen im Stande sei.




Vom Tage.
(Amnestie.)

Die "Wiener Zeitung" ver-
öffentlicht eine kaiserliche Entschließung, betreffend
die Amnestie wegen Stellungsflucht für An-
gehörige der im Reichsrathe vertretenen König-
reiche und Länder, sowie eine Amnestie wegen
Nichtbefolgung des Einberufungsbefehles seitens
der Angehörigen der Landwehr der im Reichs-
rathe vertretenen Königreiche und Länder. Ueber-
dieß veröffentlicht die "Wiener Zeitung" eine
kaiserliche Entschließung von demselben Datum,
enthaltend die gleichlautenden Amnestiebestimmun-
gen wegen Nichtbefolgung des Einberufungsbe-
fehles für alle Angehörigen des Heeres und der
Kriegsmarine. Bezüglich der für die Angehörigen
der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und
Länder erlassenen Amnestie veröffentlicht die
"Wiener Zeitung" die Durchführungsordnung
des Landesvertheidigungsministerums, wonach die
betreffenden in militärischer Strafhaft befindlichen
Personen am 2. December aus derselben zu ent-
lassen sind und die wegen Nichtbefolgung des
Einberufungsbefehles zu den Waffen (Dienst-)
Uebungen, beziehungsweise wegen Desertion an-
hängigen Untersuchungen, soferne die Untersuchten
nicht wegen eines anderen Delictes in Strafe
sind oder strafgerichtlich verfolgt werden, sogleich
einzustellen sind. Die Stellungsflüchtigen haben
sich wegen Erfüllung der Stellungs-, beziehungs-
weise Dienstpflicht binnen Jahresfrist bei der
politischen Bezirksbehörde erster Instanz ihrer
Heimatsgemeinde zu melden. Die Amnestiegesuche
wegen Nichtbefolgung des Einberufungsbefehles

[Spaltenumbruch] ſeine intereſſanten Ausführungen, auf welche wir
morgen noch zurückkommen werden, durch rauſchen-
den Beifall ausgezeichnet.

(Fabriksverkauf.)

Die Hanna-Malzfabrik
der Firma „Gebrüder Hamburger &
Singer“
in Proßnitz iſt mittelſt Kauf in den
Beſitz der Firma „A. Haas Söhne“ in
Olmütz übergegangen. Der Kaufpreis beträgt
205.000 fl

(Weihnachtsbeſcheerung an der Paulo-
witzer Volksſchule.)

Am 2. December l. J.
findet die Weihnachtsbeſcheerung an der Paulo-
witzer deutſchen Volksſchule ſtatt u. zw. wurde
dieſer Tag im Hinblicke auf das an demſelben
ſtattfindende 50jährige Regierungs-Jubiläum
Sr. Majeſtät des Kaiſers gewählt. Wir haben
den Aufruf wegen Widmung von Weihnachts-
ſpenden für die genannte Schule bereits veröffent-
licht, können aber nicht umhin heute neuerdings
an die deutſchen Bewohner von Olmütz die Bitte
zu richten, auch diesmal nicht der armen Schüler
der Paulowitzer Volksſchule zu vergeſſen. Spen-
den werden aus Gefälligkeit von Herrn Leopold
Lachnik, Papierhändler, Eliſabethſtraße Olmütz
und von der Leitung der deutſchen Volksſchule
in Paulowitz entgegengenommen. Mögen dieſel-
ben reichlich ausfallen, um recht zahlreiche Schüler
betheilen zu können.

(Silberne Hochzeit.)

Herr Samuel
Jellinek,
Vertreter der Pilſener Genoſſen-
ſchaftsbrauerei beging geſtern mit ſeiner Gattin
im engſten Familienkreiſe das Feſt der ſilbernen
Hochzeit.

(Vom Sonntage.)

Der geſtrige Sonntag
brachte uns Vormittags einen orkanähn[l]ichen
Sturm, der bis zur Mittagsſtunde währte. Gegen
½2 Uhr Nachmittags umdüſterte ſich das Fir-
mament, worauf ſich ein Gewitter entlud, das
ungefähr eine halbe Stunde währte. Im weiteren
Laufe des Nachmittags war die Witterung warm
und heller Sonnenſchein ſtrahlte vom Firmamente
hernieder. Während der Nacht trat wieder ſtarker
Regen ein.

(Vierhalle-Uebernahme.)

Wie wir er-
fahren hat Herr Victor Schwach die in der
Littauergaſſe neu errichtete Pilsner Bierhalle in Pacht
genommen und wird dieſelbe am nächſten Donners-
tag eröffnen. In dieſer Bierhalle, welche mit
allem Comfort ausgeſtattet wurde, wird Bier
aus der Pilſener Genoſſenſchafts-Brauerei zum
Ausſchanke gelangen.

(Von der freiw. Feuerwehr in Neuſtift.)

Donnerſtag, den 1. December l. J. als am
Vorabende des Gedenktages der Thronbeſteigung
Sr. Majeſtät des Kaiſers veranſtaltet die freiw.
Feuerwehr in Neuſtift um 6 Uhr Abends einen
Monſtrefackelzug unter Betheiligung der Neuſtifter
Anſaſſen bei gleichzeitiger Illumination ſämmtli-
cher Häuſer von Neuſtift.

(Fahrbegünſtigung.)

Nach einer uns zuge-
kommenen Mittheilung wird die Kaiſer Ferdinands-
Nordbahn die für k. k. Staats- und k. und k.
Hofbedienſtete in den Vorjahren zugeſtandenen
Fahrbegünſtigungen unter den gleiche[n] Modali-
täten auch pro 1899 gewähren; mit der Ausfer-
tigung der bezüglichen Jahreslegitimationen wird
ſchon Aufangs December l. J. begonnen. Be-
merkt wird hiebei, daß Fahrgelder-Reclamationen
aus Anlaß verſpäteten Einſchreitens um die Le-
gitimation keine Berückſichtigung finden können.

(Freiwillig dem Hungertode geweiht)

hat ſich der in der hieſigen Frohnfeſte internirte
Grundbeſitzer Oſtiadal aus Duban, welcher
vor Wochenfriſt wegen des an dem Grundbeſitzer
Večeřa nächſt Duban verübten blutigen At-
tentes in Haft genommen wurde. Oſtiadal ver-
weigert ſeit ſechs Tagen den Genuß jeder Speiſe
und ſagt er wolle des Hungertodes ſterben. Alles
Zureden iſt bisher bei dem ſtarrköpfigen Manne
vergeblich geweſen. Wie lange derſelbe noch hun-
gern wird, iſt bisher nicht abzuſehen; doch glaubt
man, daß die Qualen des Hungers, die ſich ein-
ſtellen müſſen, ſeinen Starrſinn brechen werden.

(Die Verpachtung der Mauthſtellen in
M.-Weißkirchen, Leipnik und Přaslawitz)

für das Jahr 1899 und bedingt auch für die
Jahre 1900 und 1901 am 21. December 1898
um 10 Uhr Vormittags bei der k. k. Finanz-
wache-Control-Bezirksleitung in Leipnik ſtatt-
finden. Die näheren Pachtbedingniſſe können bei
der k. k. Finanz-Bezirks-Direction in Olmütz,
ſowie bei den k. k. Finanzwache-Control-Bezirks-
leitungen in Olmütz, Littau, M.-Schönberg,
[Spaltenumbruch] Sternberg, Leipnik, Neutitſchein und Proßnitz
eingeſehen werden.

(Dilettantentheater in Hombok.)

Am
4. und 8. December Abends 7 Uhr veranſtaltet
der Homboker Dilettantentheater-Club im Jaſſin-
ger’ſchen Saale in Hombok Theatervorſtellungen.
Zur Aufführung gelangt an beiden Abenden das
Volksſtück: „Am Allerſeelentage“ von
Heinrich Hausmann. Ein zahlreicher Beſuch
dieſer Vorſtellung iſt erwünſcht.

(Das letzte Jahr des Jahrhunderts.)

Das Jahr 1899 iſt, wie der Kalender ſagt, ein
gewöhnliches Jahr, und zählt 365 Tage. Das
Neujahr fällt auf einen Sonntag, der Oſter-
ſonntag auf den 2. April, die Pfingſten auf
den 21. und 22. Mai und der heilige Abend
(24. December) wieder auf einen Sonntag.
Doppelte Feiertage gibt es, die hohen, oben an-
geführten Kirchenfeſte ausgenommen, nur einmal,
und zwar im März, Samſtag, den 25. Maria
Verkündigung und am 26. Sonntag. Die meiſten
freien Tage, Sonn- und Feiertage, nämlich
ſieben, weiſen die Monate Mai und September
aus, der Jänner, der April, der Juni und der
September je ſechs, die übrigen Monate je
fünf, im Ganzen 68 Tage. Es verbleiben dem-
nach 297 Arbeitstage. Den Vätern zur Freude
und der Jugend zum Leibe dauert der Faſching
nur fünf Wochen und vier Tage, in Summa
39 Tage, vom 7. Jänner bis 14. Februar.
Für die Jäger ſind beſonders intereſſante
Datums der 5. März Oculi, der 1. Auguſt,
ein Dienſtag, als Beginn der Jagd und Freitag,
der 3. November, als Namenstag des Patrons
der Jäger, des heiligen Hubertus. Im nächſten
Jahre beginnt das Frühjahr am 20. März um
3 Uhr 4 Minuten Nachmittags, der Sommer
am 21. Juni um 11 Uhr 4 Minuten Vormit-
tags, der Herbſt am 23. September um 1 Uhr
31 Minuten Nachts und der Winter am 21.
December um 7 Uhr 56 Minuten Abends. Im
Jahre 1899 treten drei Sonnen- und zwei
Mondesfinſterniſſe ein. Die partielle Sonnen-
finſterniß am 8. Juni von 5 Uhr 38 Minuten
Früh bis 9 Uhr 24 Minuten Vormittags und
eine Mondesfinſterniß am 17. December um
Mitternacht werden bei uns zu ſehen ſein.

(Gebiſſen.)

Samſtag Mittags wurde in
der Ledergaſſe ein vierjähriger Knabe von dem
aufſichtsloſen Zughunde einer Milchhändlerin
derart in das Geſicht gebiſſen, daß die linke
Wange des Kindes ganz zerfleiſcht wurde. Das
Kind wurde ſofort der ärztlichen Behandlung
zugeführt, der Hund aber in thierärzt-
liche Beobachtung genommen. Jedenfalls wird
ſich die Hundebeſitzerin wegen Nichtein-
haltung der Contumaz-Vorſchriften vor
Gericht zu verantworten haben. In Folge dieſes Vor-
falles wurden auch heute Morgens ſämmtliche
Hundegeſpanne am Milchmarkte einer Reviſion
unterzogen und gegen mehrere Milchhändler, deren
Hunde nicht mit entſprechenden Maulkörben ver-
ſehen waren, die Strafamtshandlung eingeleitet.




Theater.
„Demetrins.“

Trauerſpiel in 5 Acten von Schiller in der
Bearbeitung von Heinrich Laube.

In ſeinem Todesjahre hat Schiller den
„Demetrius“-Torſo geſchrieben. Aus der Dichtung
aber muthet uns lein Hauch der Schwäche an.
Mächtiger als je pulſt hier ſein Geiſt, ſchwung-
voll erheben ſich die Gedanken, und die rhetoriſche
Kraft, die uns in den Reden des Prätendenten
und Marfa’s entgegentritt, zeugt von der unge-
brochenen dichteriſchen Größe Schillers, der ſeinen
Helden im Glauben an ſich ſelbſt emporſteigen
läßt und ihn auf der Höhe dazu führt, daß er
ſich als Werkzeug politiſchen Trugs erkennt. Hier
iſt ein tragiſcher Conflict von höchſter Art. Ihm
entſpricht auch die Anlage des Dramas und
deſſen effectvoller Beginn. Die Scenen im pol-
niſchen Reichstage ſind von hinreißender Gewalt.
Siegesfroh tritt der Held vor die Großen Polens
und mit flammender Ueberzeugung erweiſt er
ſeine Anſprüche auf den Thron des Czarenreichs,
electriſirt er die kriegstrunkene Menge, die das
abmahnende Wort nicht hören will. Und wie die
Schreier mit gezücktem Schwerte auf den Unbe-
quemen eindringen, der ihnen zuruft, daß Majo-
rität Unſinn, Verſtand nur bei Wenigen zu finden
[Spaltenumbruch] ſei, wie die Wahnbethörten die Schranken nieder-
reißen in ſtürmendem Drange, das ergreift auch
den Hörer mit zwingender Gewalt. Es iſt eigent-
lich der Höhepunkt des Dramas, eine Scene von
mächtigſtem Effecte. Unſere Bühne brachte dieſe
Scene trotz ihrer beſcheidenen Mittel zu präch-
tigſter Geltung und erntete damit dröhnenden
Beifall. Es iſt ein Verdienſt des Herrn Fried-
heim,
daß die Bühne dieſen Erfolg erzielte,
und die Abonnenten, welche ſich weder durch die
Verpflichtung einen tüchtigen Künſtler zu ehren,
noch durch den Namen des Dichters ins Theater
locken ließen, dürfen dieß bedauern. Dieſer
grandioſe Schluß des erſten Actes allein lohnte
die kleine Schaar der Beſucher, die ihrerſeits
dafür durch freuetiſche Applausſtürme für den
Beneficianten und die Hauptdarſteller ſich revan-
chirten. Die Scene hatte Leben und ſtürmiſche
Bewegung. Auch der zweite, noch von Schiller
herrührende Act iſt voll Schwung und Größe.
Der Reſt von Laube ſticht dann freilich bedeutend
ab. Allein Laubes Verdienſt beſteht nicht in dieſer
Fortſetzung an und für ſich, ſondern darin, daß
er uns durch dieſelbe das Demetrius-Fragment
Schillers bühnenfähig machte.

Die Titelpartie bei der ſamſtägigen Aufführung
ſpielte Herr Spira mit edlem Feuer und mit
ſeltener Klarheit der Rede, welche von dem großen
Talente dieſes Darſtellers Zeugniß gibt. Er war
Gegenſtand rauſchender Auszeichnung neben dem
durch Blumen, Kränze und ſonſtige Spenden
geehrten und mit gleich rauſchendem Beifall em-
pfangenen Herrn Friedheim, der den Schuisky
mit eindringlicher Wirkung ſpielte. Auch die
übrigen Herrenpartien, ſo die des Czars, der in
Herrn Dwerls einen trefflichen Repräſentanten
mit klangvoll tiefem Organe fand, die des Sapleha
(Hru. Wolf) des Hetmann Komla (Hr. Kühne)
waren wirkungsvoll wiedergegeben. Herr Koswitz
gab ſich Mühe die Würde des Erzbiſchofs zu
finden, und in den übrigen hervortretenden Par-
tien thaten die Herren Ramharter, Berger
und Birkholz ihre Schuldigkeit. Die Marfa
ſpielte Frau Leuthold, der es nicht an Kraft und
Hoheit fehlte, die jedoch ihre Leiſtung ſtark beein-
trächtigte durch ihre eigenartige Sprechweiſe, bei der
die harten Conſonanten ſtets wie dröhnend durch
einen Hohlgang geſchoben erklingen. Das ſoll wohl
nach Abſicht der Darſtellerin die Wirkung er-
höhen, bewirkt jedoch das Gegentheil und mindert
die Kraft der Rede. Frl. Hertwig war als
Marina zu flatternd und flüchtig. Frl. Gigl
ſpielte die Axinia mit Anmuth und ſchönem Ver-
ſtändniß. Die Enſembleſcenen waren ſehr ſorg-
fältig arrangirt und übten Wirkung. Man nahm
das erfreuliche Gefühl aus der Vorſtellung mit,
daß unſere Bühne auch große Aufgaben zu be-
wältigen im Stande ſei.




Vom Tage.
(Amneſtie.)

Die „Wiener Zeitung“ ver-
öffentlicht eine kaiſerliche Entſchließung, betreffend
die Amneſtie wegen Stellungsflucht für An-
gehörige der im Reichsrathe vertretenen König-
reiche und Länder, ſowie eine Amneſtie wegen
Nichtbefolgung des Einberufungsbefehles ſeitens
der Angehörigen der Landwehr der im Reichs-
rathe vertretenen Königreiche und Länder. Ueber-
dieß veröffentlicht die „Wiener Zeitung“ eine
kaiſerliche Entſchließung von demſelben Datum,
enthaltend die gleichlautenden Amneſtiebeſtimmun-
gen wegen Nichtbefolgung des Einberufungsbe-
fehles für alle Angehörigen des Heeres und der
Kriegsmarine. Bezüglich der für die Angehörigen
der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und
Länder erlaſſenen Amneſtie veröffentlicht die
„Wiener Zeitung“ die Durchführungsordnung
des Landesvertheidigungsminiſterums, wonach die
betreffenden in militäriſcher Strafhaft befindlichen
Perſonen am 2. December aus derſelben zu ent-
laſſen ſind und die wegen Nichtbefolgung des
Einberufungsbefehles zu den Waffen (Dienſt-)
Uebungen, beziehungsweiſe wegen Deſertion an-
hängigen Unterſuchungen, ſoferne die Unterſuchten
nicht wegen eines anderen Delictes in Strafe
ſind oder ſtrafgerichtlich verfolgt werden, ſogleich
einzuſtellen ſind. Die Stellungsflüchtigen haben
ſich wegen Erfüllung der Stellungs-, beziehungs-
weiſe Dienſtpflicht binnen Jahresfriſt bei der
politiſchen Bezirksbehörde erſter Inſtanz ihrer
Heimatsgemeinde zu melden. Die Amneſtiegeſuche
wegen Nichtbefolgung des Einberufungsbefehles

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[[5]/0005] ſeine intereſſanten Ausführungen, auf welche wir morgen noch zurückkommen werden, durch rauſchen- den Beifall ausgezeichnet. (Fabriksverkauf.) Die Hanna-Malzfabrik der Firma „Gebrüder Hamburger & Singer“ in Proßnitz iſt mittelſt Kauf in den Beſitz der Firma „A. Haas Söhne“ in Olmütz übergegangen. Der Kaufpreis beträgt 205.000 fl (Weihnachtsbeſcheerung an der Paulo- witzer Volksſchule.) Am 2. December l. J. findet die Weihnachtsbeſcheerung an der Paulo- witzer deutſchen Volksſchule ſtatt u. zw. wurde dieſer Tag im Hinblicke auf das an demſelben ſtattfindende 50jährige Regierungs-Jubiläum Sr. Majeſtät des Kaiſers gewählt. Wir haben den Aufruf wegen Widmung von Weihnachts- ſpenden für die genannte Schule bereits veröffent- licht, können aber nicht umhin heute neuerdings an die deutſchen Bewohner von Olmütz die Bitte zu richten, auch diesmal nicht der armen Schüler der Paulowitzer Volksſchule zu vergeſſen. Spen- den werden aus Gefälligkeit von Herrn Leopold Lachnik, Papierhändler, Eliſabethſtraße Olmütz und von der Leitung der deutſchen Volksſchule in Paulowitz entgegengenommen. Mögen dieſel- ben reichlich ausfallen, um recht zahlreiche Schüler betheilen zu können. (Silberne Hochzeit.) Herr Samuel Jellinek, Vertreter der Pilſener Genoſſen- ſchaftsbrauerei beging geſtern mit ſeiner Gattin im engſten Familienkreiſe das Feſt der ſilbernen Hochzeit. (Vom Sonntage.) Der geſtrige Sonntag brachte uns Vormittags einen orkanähnlichen Sturm, der bis zur Mittagsſtunde währte. Gegen ½2 Uhr Nachmittags umdüſterte ſich das Fir- mament, worauf ſich ein Gewitter entlud, das ungefähr eine halbe Stunde währte. Im weiteren Laufe des Nachmittags war die Witterung warm und heller Sonnenſchein ſtrahlte vom Firmamente hernieder. Während der Nacht trat wieder ſtarker Regen ein. (Vierhalle-Uebernahme.) Wie wir er- fahren hat Herr Victor Schwach die in der Littauergaſſe neu errichtete Pilsner Bierhalle in Pacht genommen und wird dieſelbe am nächſten Donners- tag eröffnen. In dieſer Bierhalle, welche mit allem Comfort ausgeſtattet wurde, wird Bier aus der Pilſener Genoſſenſchafts-Brauerei zum Ausſchanke gelangen. (Von der freiw. Feuerwehr in Neuſtift.) Donnerſtag, den 1. December l. J. als am Vorabende des Gedenktages der Thronbeſteigung Sr. Majeſtät des Kaiſers veranſtaltet die freiw. Feuerwehr in Neuſtift um 6 Uhr Abends einen Monſtrefackelzug unter Betheiligung der Neuſtifter Anſaſſen bei gleichzeitiger Illumination ſämmtli- cher Häuſer von Neuſtift. (Fahrbegünſtigung.) Nach einer uns zuge- kommenen Mittheilung wird die Kaiſer Ferdinands- Nordbahn die für k. k. Staats- und k. und k. Hofbedienſtete in den Vorjahren zugeſtandenen Fahrbegünſtigungen unter den gleichen Modali- täten auch pro 1899 gewähren; mit der Ausfer- tigung der bezüglichen Jahreslegitimationen wird ſchon Aufangs December l. J. begonnen. Be- merkt wird hiebei, daß Fahrgelder-Reclamationen aus Anlaß verſpäteten Einſchreitens um die Le- gitimation keine Berückſichtigung finden können. (Freiwillig dem Hungertode geweiht) hat ſich der in der hieſigen Frohnfeſte internirte Grundbeſitzer Oſtiadal aus Duban, welcher vor Wochenfriſt wegen des an dem Grundbeſitzer Večeřa nächſt Duban verübten blutigen At- tentes in Haft genommen wurde. Oſtiadal ver- weigert ſeit ſechs Tagen den Genuß jeder Speiſe und ſagt er wolle des Hungertodes ſterben. Alles Zureden iſt bisher bei dem ſtarrköpfigen Manne vergeblich geweſen. Wie lange derſelbe noch hun- gern wird, iſt bisher nicht abzuſehen; doch glaubt man, daß die Qualen des Hungers, die ſich ein- ſtellen müſſen, ſeinen Starrſinn brechen werden. (Die Verpachtung der Mauthſtellen in M.-Weißkirchen, Leipnik und Přaslawitz) für das Jahr 1899 und bedingt auch für die Jahre 1900 und 1901 am 21. December 1898 um 10 Uhr Vormittags bei der k. k. Finanz- wache-Control-Bezirksleitung in Leipnik ſtatt- finden. Die näheren Pachtbedingniſſe können bei der k. k. Finanz-Bezirks-Direction in Olmütz, ſowie bei den k. k. Finanzwache-Control-Bezirks- leitungen in Olmütz, Littau, M.-Schönberg, Sternberg, Leipnik, Neutitſchein und Proßnitz eingeſehen werden. (Dilettantentheater in Hombok.) Am 4. und 8. December Abends 7 Uhr veranſtaltet der Homboker Dilettantentheater-Club im Jaſſin- ger’ſchen Saale in Hombok Theatervorſtellungen. Zur Aufführung gelangt an beiden Abenden das Volksſtück: „Am Allerſeelentage“ von Heinrich Hausmann. Ein zahlreicher Beſuch dieſer Vorſtellung iſt erwünſcht. (Das letzte Jahr des Jahrhunderts.) Das Jahr 1899 iſt, wie der Kalender ſagt, ein gewöhnliches Jahr, und zählt 365 Tage. Das Neujahr fällt auf einen Sonntag, der Oſter- ſonntag auf den 2. April, die Pfingſten auf den 21. und 22. Mai und der heilige Abend (24. December) wieder auf einen Sonntag. Doppelte Feiertage gibt es, die hohen, oben an- geführten Kirchenfeſte ausgenommen, nur einmal, und zwar im März, Samſtag, den 25. Maria Verkündigung und am 26. Sonntag. Die meiſten freien Tage, Sonn- und Feiertage, nämlich ſieben, weiſen die Monate Mai und September aus, der Jänner, der April, der Juni und der September je ſechs, die übrigen Monate je fünf, im Ganzen 68 Tage. Es verbleiben dem- nach 297 Arbeitstage. Den Vätern zur Freude und der Jugend zum Leibe dauert der Faſching nur fünf Wochen und vier Tage, in Summa 39 Tage, vom 7. Jänner bis 14. Februar. Für die Jäger ſind beſonders intereſſante Datums der 5. März Oculi, der 1. Auguſt, ein Dienſtag, als Beginn der Jagd und Freitag, der 3. November, als Namenstag des Patrons der Jäger, des heiligen Hubertus. Im nächſten Jahre beginnt das Frühjahr am 20. März um 3 Uhr 4 Minuten Nachmittags, der Sommer am 21. Juni um 11 Uhr 4 Minuten Vormit- tags, der Herbſt am 23. September um 1 Uhr 31 Minuten Nachts und der Winter am 21. December um 7 Uhr 56 Minuten Abends. Im Jahre 1899 treten drei Sonnen- und zwei Mondesfinſterniſſe ein. Die partielle Sonnen- finſterniß am 8. Juni von 5 Uhr 38 Minuten Früh bis 9 Uhr 24 Minuten Vormittags und eine Mondesfinſterniß am 17. December um Mitternacht werden bei uns zu ſehen ſein. (Gebiſſen.) Samſtag Mittags wurde in der Ledergaſſe ein vierjähriger Knabe von dem aufſichtsloſen Zughunde einer Milchhändlerin derart in das Geſicht gebiſſen, daß die linke Wange des Kindes ganz zerfleiſcht wurde. Das Kind wurde ſofort der ärztlichen Behandlung zugeführt, der Hund aber in thierärzt- liche Beobachtung genommen. Jedenfalls wird ſich die Hundebeſitzerin wegen Nichtein- haltung der Contumaz-Vorſchriften vor Gericht zu verantworten haben. In Folge dieſes Vor- falles wurden auch heute Morgens ſämmtliche Hundegeſpanne am Milchmarkte einer Reviſion unterzogen und gegen mehrere Milchhändler, deren Hunde nicht mit entſprechenden Maulkörben ver- ſehen waren, die Strafamtshandlung eingeleitet. Theater. „Demetrins.“ Trauerſpiel in 5 Acten von Schiller in der Bearbeitung von Heinrich Laube. In ſeinem Todesjahre hat Schiller den „Demetrius“-Torſo geſchrieben. Aus der Dichtung aber muthet uns lein Hauch der Schwäche an. Mächtiger als je pulſt hier ſein Geiſt, ſchwung- voll erheben ſich die Gedanken, und die rhetoriſche Kraft, die uns in den Reden des Prätendenten und Marfa’s entgegentritt, zeugt von der unge- brochenen dichteriſchen Größe Schillers, der ſeinen Helden im Glauben an ſich ſelbſt emporſteigen läßt und ihn auf der Höhe dazu führt, daß er ſich als Werkzeug politiſchen Trugs erkennt. Hier iſt ein tragiſcher Conflict von höchſter Art. Ihm entſpricht auch die Anlage des Dramas und deſſen effectvoller Beginn. Die Scenen im pol- niſchen Reichstage ſind von hinreißender Gewalt. Siegesfroh tritt der Held vor die Großen Polens und mit flammender Ueberzeugung erweiſt er ſeine Anſprüche auf den Thron des Czarenreichs, electriſirt er die kriegstrunkene Menge, die das abmahnende Wort nicht hören will. Und wie die Schreier mit gezücktem Schwerte auf den Unbe- quemen eindringen, der ihnen zuruft, daß Majo- rität Unſinn, Verſtand nur bei Wenigen zu finden ſei, wie die Wahnbethörten die Schranken nieder- reißen in ſtürmendem Drange, das ergreift auch den Hörer mit zwingender Gewalt. Es iſt eigent- lich der Höhepunkt des Dramas, eine Scene von mächtigſtem Effecte. Unſere Bühne brachte dieſe Scene trotz ihrer beſcheidenen Mittel zu präch- tigſter Geltung und erntete damit dröhnenden Beifall. Es iſt ein Verdienſt des Herrn Fried- heim, daß die Bühne dieſen Erfolg erzielte, und die Abonnenten, welche ſich weder durch die Verpflichtung einen tüchtigen Künſtler zu ehren, noch durch den Namen des Dichters ins Theater locken ließen, dürfen dieß bedauern. Dieſer grandioſe Schluß des erſten Actes allein lohnte die kleine Schaar der Beſucher, die ihrerſeits dafür durch freuetiſche Applausſtürme für den Beneficianten und die Hauptdarſteller ſich revan- chirten. Die Scene hatte Leben und ſtürmiſche Bewegung. Auch der zweite, noch von Schiller herrührende Act iſt voll Schwung und Größe. Der Reſt von Laube ſticht dann freilich bedeutend ab. Allein Laubes Verdienſt beſteht nicht in dieſer Fortſetzung an und für ſich, ſondern darin, daß er uns durch dieſelbe das Demetrius-Fragment Schillers bühnenfähig machte. Die Titelpartie bei der ſamſtägigen Aufführung ſpielte Herr Spira mit edlem Feuer und mit ſeltener Klarheit der Rede, welche von dem großen Talente dieſes Darſtellers Zeugniß gibt. Er war Gegenſtand rauſchender Auszeichnung neben dem durch Blumen, Kränze und ſonſtige Spenden geehrten und mit gleich rauſchendem Beifall em- pfangenen Herrn Friedheim, der den Schuisky mit eindringlicher Wirkung ſpielte. Auch die übrigen Herrenpartien, ſo die des Czars, der in Herrn Dwerls einen trefflichen Repräſentanten mit klangvoll tiefem Organe fand, die des Sapleha (Hru. Wolf) des Hetmann Komla (Hr. Kühne) waren wirkungsvoll wiedergegeben. Herr Koswitz gab ſich Mühe die Würde des Erzbiſchofs zu finden, und in den übrigen hervortretenden Par- tien thaten die Herren Ramharter, Berger und Birkholz ihre Schuldigkeit. Die Marfa ſpielte Frau Leuthold, der es nicht an Kraft und Hoheit fehlte, die jedoch ihre Leiſtung ſtark beein- trächtigte durch ihre eigenartige Sprechweiſe, bei der die harten Conſonanten ſtets wie dröhnend durch einen Hohlgang geſchoben erklingen. Das ſoll wohl nach Abſicht der Darſtellerin die Wirkung er- höhen, bewirkt jedoch das Gegentheil und mindert die Kraft der Rede. Frl. Hertwig war als Marina zu flatternd und flüchtig. Frl. Gigl ſpielte die Axinia mit Anmuth und ſchönem Ver- ſtändniß. Die Enſembleſcenen waren ſehr ſorg- fältig arrangirt und übten Wirkung. Man nahm das erfreuliche Gefühl aus der Vorſtellung mit, daß unſere Bühne auch große Aufgaben zu be- wältigen im Stande ſei. Vom Tage. (Amneſtie.) Die „Wiener Zeitung“ ver- öffentlicht eine kaiſerliche Entſchließung, betreffend die Amneſtie wegen Stellungsflucht für An- gehörige der im Reichsrathe vertretenen König- reiche und Länder, ſowie eine Amneſtie wegen Nichtbefolgung des Einberufungsbefehles ſeitens der Angehörigen der Landwehr der im Reichs- rathe vertretenen Königreiche und Länder. Ueber- dieß veröffentlicht die „Wiener Zeitung“ eine kaiſerliche Entſchließung von demſelben Datum, enthaltend die gleichlautenden Amneſtiebeſtimmun- gen wegen Nichtbefolgung des Einberufungsbe- fehles für alle Angehörigen des Heeres und der Kriegsmarine. Bezüglich der für die Angehörigen der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder erlaſſenen Amneſtie veröffentlicht die „Wiener Zeitung“ die Durchführungsordnung des Landesvertheidigungsminiſterums, wonach die betreffenden in militäriſcher Strafhaft befindlichen Perſonen am 2. December aus derſelben zu ent- laſſen ſind und die wegen Nichtbefolgung des Einberufungsbefehles zu den Waffen (Dienſt-) Uebungen, beziehungsweiſe wegen Deſertion an- hängigen Unterſuchungen, ſoferne die Unterſuchten nicht wegen eines anderen Delictes in Strafe ſind oder ſtrafgerichtlich verfolgt werden, ſogleich einzuſtellen ſind. Die Stellungsflüchtigen haben ſich wegen Erfüllung der Stellungs-, beziehungs- weiſe Dienſtpflicht binnen Jahresfriſt bei der politiſchen Bezirksbehörde erſter Inſtanz ihrer Heimatsgemeinde zu melden. Die Amneſtiegeſuche wegen Nichtbefolgung des Einberufungsbefehles

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Zitationshilfe: Mährisches Tagblatt. Nr. 271, Olmütz, 28.11.1898, S. [5]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_maehrisches271_1898/5>, abgerufen am 26.04.2024.