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Marburger Zeitung. Nr. 74, Marburg, 20.06.1907.

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Marburger Zeitung Nr. 74, 20. Juni 1907

[Spaltenumbruch]
Politische Umschau.
"Deutsche Volkspartei".

Wohl zur allgemeinsten Überraschung las man
im "Gr. Tagbl.", dem ehemaligen Organ der
steirischen Deutschen Volkspartei, eine "Kundgebung"
dieser Partei. Zur allgemeinsten Überraschung sagten
wir, denn nach den Reichsratswahlen war man wohl
überall der Ansicht, daß dieser Parteiname nie mehr
auftauchen würde, welchem Empfinden auch das ge-
nannte Parteiorgan entgegenkam, indem es seinen
Untertitel: "Organ der Deutschen Volkspartei", strich.
Nun wurde trotzdem eine Kundgebung dieser Partei,
die alles vollständig tot wähnte, veröffentlicht. Es
heißt in dieser Kundgebung u. a.: "Mit Rücksicht
auf die durch die Einführung des allgemeinen
gleichen Wahlrechtes für den Reichsrat erfolgte
Anderung der politischen Lage ist dem Ausbau einer
einheitlichen, alle deutsch-freiheitlichen
Kreise
der Bevölkerung berüchsichtigenden Partei-
organisation auf möglichst breiter Grundlage eine
besondere Fürsorge zuzuwenden und zu diesem Zwecke
eine deutsche Vertrauensmänner-Versammlung des
ganzen Landes einzuberufen. Mit den Durchführungs-
arbeiten wird der Vollzugsausschuß betraut, der sich
mit den anderen nationalen und freiheitlichen
Parteiorganisationen des Landes in Verbindung zu
setzen hat. Der Vertrauensmännertag soll noch vor
Mitte Juli stattfinden." Nun, man wird ja bald
sehen, ob wirklich eine zur nationalen und freiheitlichen
Wehr bestimmte Vereinigung aller deutschfreiheitlichen
Kreise, unter Wahrung des politischen Stand-
pnnktes der einzelnen geschaffen werden soll. Ein
gemeinsames Wirken in nationaler und freiheitlicher
Hinsicht könnte dem Lande gewiß nur zum Vorteile
gereichen, wenn die Kliquenwirtschaft ausgeschaltet
wird. Der Umstand aber, daß obige Kundgebung
gar keinem anderen deutsch-freih eitlichen steirischen
Blatte zur Verfügung gestellt wurde, wirft kein
gutes Licht auf den Anfang.

Ploj, -- der Abtrünnige.

Der "Slovenec" vom 17. d. meldet: "Der
Hofrat Dr. Ploj, gewählt als Kandidat des Bauern-
bundes, hat seine bisherigen Gefährten verlassen
und ist zu den Liberalen in den "Südslawischen
Klub" übergetreten. Er tat dies, ohne vorher seine
Klubgenossen verständigt zu haben, obwohl er es
nur ihnen zu verdanken hat, daß er politisch mög-
lich ist."

Schlachtfeld-Phantasien.

Aus einem "Leitartikel" des Wiener Haupt-
organes der Luegerleute:

"Der Kampf ist vorüber. Auf der Walstatt
ruhen die Opfer des Streites; roter Schwaden,
wie vom Blute getränkt, zieht dräuend darüber
hin. Die bürgerliche Ordnung, Moral und Ethik,
wie sie der Christenglaube gelehrt, verröcheln
unter den Schwertstreichen der Anarchie.....
Doch über das mit den Trümmern einer mehr-
tausendjährigen Kultur bedeckte Schlachtfeld schreitet
aufrecht ein Mann. Wohl zittert noch die Hand,
[Spaltenumbruch] die das Banner hält, denn vor kurzem erst ist
der Held aus schwerem Siechtum entstanden.
Hoch hebt er das Palladium, und alle, die noch
nicht an den geschlagenen Wunden verbluteten,
die noch nicht vergiftet wurden von dem Pesthauch
einer lügenhaften Aufklärung, scharen sich begeistert
um seine Fahne. Welche Wunderkraft ist diesem
Rufer im Streite gegeben, daß er die zersprengten
Reste des geschlagenen Heerhaufens zu sammeln
vermag? ...."

Und da haben die sonstigen klerikal-christlich-
sozialen Blätter geschrieben, daß der "Christenglaube"
bei den Wahlen glänzend gesiegt habe.

Bischofsworte gegen die politische
Agitation der Geistlichen.

Gegen die politische Agitation katholischer Geist-
licher haben sich selbst Bischöfe ausgesprochen. Unter
anderem schreibt der Erzbischof von Dalmatien an
seinen Klerus:

"Daß die Geistlichen ihre vernünftige politische
Überzeugung haben und ihr Wahlrecht ausüben wie
andere, versagt man ihnen nicht; aber daß sie an
die Spitze der Agitation sich stellen und lebhaft an
dem Kampf der Parteien sich beteiligen, ist für sie
unbedingt unehrenhaft und wir verbieten ihnen das
nach allen kirchlichen und heiligen Gesetzen, weil
das nicht ihr Beruf ist. Der Beruf des Geistlichen
ist der Beruf des Friedens und der Eintracht; die
Geistlichen müssen in ihrer himmlischen Liebe, die
sie begeistern muß, alle Völker und Parteien mit
gleicher Liebe umfassen; sie müssen mit jenen,
die mit ihnen nicht übereinstimmen, Geduld haben
und dem Volke gegenseitige Liebe und Duldung
predigen."

Bischof Bonamelli von Cremona schreibt: "Für
mich, ich sage es offen, ist es eine Pein, einen
Geistlichen zu sehen, der sich in das Getümmel der
Wahlen stürzt, mit denen so viele persönliche
Interessen, Zorn, Haß, Feindschaft, Anklage und
Verleumdungen der Parteien verbunden sind. Der
priesterliche Rock wird dabei leicht zerknittert, wenn
nicht gar zerrissen. Für mich ist der Geistliche im
Geiste Christi, den er vertreten soll, ein Mann des
Friedens, ein Vater aller. Darum soll er sich nie-
mals einer Partei als Führer aufdrängen und weder
den einen noch den anderen Wahlwerber unterstützen.
Das Seelenheil der Gläubigen gestattet das nicht
und der Beruf des Hirten und Vaters läßt sich
damit nicht in Einklang bringen."

Bischof Ketteler von Mainz schrieb bei seiner
Bischofernennung: "Seitdem ich in den Priester-
stand getreten bin, habe ich mich von allen poli-
tischen Parteien getrennt, um ausschließlich meinem
Berufe leben zu können. Ich habe es mir zu einem
heiligen Grundsatze gemacht, mein ganzes Leben
keiner politischen Partei anzugehören, weil ich mich
allen Menschen, jeder politischen Partei, als
Schuldner erkenne, denen ich als Diener des Herrn
und Verkünder des göttlichen Wortes zum Heil
der Seele meine Kräfte und Dienste zu opfern habe."

Kardinal Newman schreibt: "Politik anrühren,
heißt Pech anrühren. Nicht in der Politik, sondern
[Spaltenumbruch] in der christlichen Erziehung seiner Gemeinde suche
der Priester seinen Ruhm und übel ist er beraten,
sowie die ihm vertraute Gemeinde, wenn er statt
im Evangelium in politischen Schriften und Reden
seine Weisheit sucht."

So sprechen, schreiben und handeln gelehrte
und fromme Kirchenfürsten, denen unsere politischen
Hetzapostel nicht im entferntesten das Wasser reichen
können. Seht, wie sie einander lieben, sprachen die
Heiden voll Bewunderung von den ersten Christen.
Heutzutage heißt es: Seht, wie die Menschen sich
gegenseitig hassen, Roheit und Verwilderung unter
ihnen einreißt. Das ist alles so geworden, seitdem
der Klerus Politik treibt.

Ganz besonders gilt dies von der haßerfüllten
windischen Hetzklerisei, die man in Untersteier
haufenweise findet.




Eigenberichte.
(Sonnwendfeier.)

Am 22. d. veranstalten die völkischen Vereine bei
Semlitsch in Seggau eine Sonnwendfeier.
Musikvorträge und Feuerwerk werden Abwechs-
lung bieten.

(Zustände und Be-
trachtungen.)

Obwohl sich bereits ein zweites
Beißzangl von Leibnitz gefunden hat, welches mir
die widerliche Arbeit, die mißlichen Zustände in
Leibnitz der Öffentlichkeit zu übermitteln, erleichtern
hilft, so erlaube ich mir, Ihnen dennoch hie und
da einen Bericht einzusenden, mit der Bitte, den-
selben in Ihr geschätztes Blatt aufzunehmen. Es
sollen diese Berichte Ihnen nicht zukommen, um zu
krakehlen, nein; entweder sollen meine Berichte dazu
beitragen, jene, die in denselben gemeint sind, zu
bessern oder sie dadurch zu Fall zu bringen. Und
warum? Weil Rückschritt, bübische Bosheit, Zurück-
setzung der guten Sache, nur um persönlichen Haß
zu kühlen, nicht großgezogen werden darf, soll der
schöne, blühende Markt Leibnitz nicht für Jahre
hinaus leiden. Wie sich die Leute hier erzählen, ist
unser lieber Herr Bürgermeister oder sein nächster
Anhang ganz heimlich und still auf Vollmachten-
Jagd ausgezogen, obwohl die Gemeindewahlen erst
im Spätherbste stattfinden. Man sieht daraus, daß
ihnen das Herz im Leibe zittert und daß ihnen der
eigene Glauben auf eine Wiederwahl schon zu
schwinden anfängt. Ja, ja, wie man's treibt, so hat
man's. Bei der jetzigen Wahl ist es mit dem
Stimmenkauf mit Gulasch, Bier und Zigarren --
ehemals ein beliebtes Mittel zum Zweck -- ,leider' aus!
Und dazu kommt noch das Wahlgeheimnis! Unsere
Ach- und Weh-Deutschen werden wohl fleißig den
Rosenkranz leiern, daß Gott sie diesmal noch vor
einer Niederlage bewahren möge, um ihnen noch
einmal drei Jahre das Glück zuteil werden zu lassen,
auf ihre Wähler hochnasig und protzig hinunter zu
sehen. Ich meine da nicht alle, sondern nur gewisse
und wer dies ist, wissen alle. Der Vollmachtenjagd
dürfte auch ein Ende bereitet werden; ihre Beute
wird nicht gar groß, da auch unsere Frauen auf




[Spaltenumbruch]
Das Drama von Mexiko.

(Schluß.)

Der große Krieg zwischen Nord- und Süd-
amerika, die Kriege und Wirren in Europa 1864,
1865 und 1866 ließen die Ereignisse in Mexiko
wohl etwas in den Hintergrund treten; trotzdem
nur wenig erfreuliche Nachrichten kamen, glaubte
man an einen Bestand des neuen Kaiserreiches.
Aber der Expräsident Juarez gab seine Sache nicht
auf, er dankte nicht ab und lockte durch Zusagen
von Land für jeden militärisch Ausgerüsteten zum
Eintritte in die republikanischen Dienste. Der
Guerillakrieg gegen die französischen und kaiserlich
mexikanischen Truppen wurde fortgeführt. Wohl
wurde im April 1865 gemeldet, daß die Pazifi-
kation des Landes Fortschritte mache und die
Guerillas immer mehr verschwinden; in Wirklich-
keit war dies aber anders, wie die weiteren Nach-
richten zeigten. Und als 1865 der Krieg in Nord-
amerika mit dem Siege der Nordstaaten endete,
wurden zwar 400.000 Soldaten entlassen, man er-
richtete aber in manchen Städten Werbebureaus für
eine nach Mexiko bestimmte Armee. Die Nordstaaten
erkannten das mexikanische Kaisertum nicht an und
forderten energisch, daß die Franzosen das Land
verlassen. Der in Mexiko kommandierende Marschall
Bazaine verlangte aber Verstärkungen, da überall
Aufstände ausbrachen. In Paris traf man auch
[Spaltenumbruch] Vorkehrungen, 30.000 Mann nach Meriko zu
senden, wozu es aber gar nicht kam. Der "Weser-
Zeitung" wurde aus Mexiko, Juni 1865, ge-
schrieben: "Kaiser Max befindet sich in der übelsten
Lage. Man muß es anerkennen, daß er aufrichtig
und ehrlich für das Wohl seiner Untertanen zu
sorgen fortfährt. Aber was kann er tun? Mit den
Elementen, mit denen er zu schaffen hat, ist seine
Aufgabe so gut wie unmöglich.

Die Franzosen waren bei den Mexikanern ver-
haßt und der Befehl vom Oktober 1865, jeden ge-
fangenen Republikaner zu erschießen, konnte die
Stimmung nicht bessern. So kam das Verhängnis
immer näher. "Die Republikaner möchten gerne die
fremden Eindringlinge (Franzosen), von denen sie
seit drei Jahren unablässig wie wilde Tiere gehetzt
worden sind, Mann für Mann, den General
Bazaine mitinbegriffen, niedermachen, um Rache
für die unsäglichen Leiden zu nehmen, welche eine
Vertreibung vom heimatlichen Boden über sie ge-
bracht hat." Berichte aus Mexiko schilderten 1866
die Lage in den düstersten Farben. "Kaiser Max
befindet sich jetzt auf der Martinswand seines
Mutes", hieß es in einem Briefe vom März 1866.
Kaiser Max erklärte, daß ohne finanzielle Hilfe die
Regierung unmöglich sei.

Was muß bei solcher Lage die Kaiserin Char-
lotte gefühlt haben? Sie entschloß sich zur Reise
nach Paris, um dort selbst über die Stellung
Frankreichs zu Mexiko zu verhandeln und sich über
[Spaltenumbruch] Bazaines Übergriffe zu beschweren. Aber sie fand
nicht die erwartete Hilfe. "Alles umsonst!" soll
Charlotte an Max telegraphiert haben. Die Kaiserin
ging dann nach Rom, und auch dort fand sie wenig
Trost. Dort war ihr Nervensystem in einer Weise
angegriffen, die das Schlimmste befürchten ließ,
und leider trat dies Schlimmste auch ein: ihr
Geist wurde umnachtet! Sie kehrte nicht mehr nach
Mexiko zurück! Kaiser Max lehnte die Aufforderung
Napoleons, noch vor dem Abzuge der Franzosen
abzudanken, ab, und übernahm selbst den Befehl
über seine Truppen. Es hieß, er treffe Vorbereitun-
gen für seine Abreise, und wurde seine Ankunft in
Europa schon erwartet. Die Kunde von der geistigen
Erkrankung der Kaiserin muß auf Max einen er-
schütternden Eindruck gemacht haben, doch er be-
schloß auszuharren, nur noch die Stadt Mexiko
und die Straße nach Veracruz zu decken. Es hieß,
er werde mit Nordamerika einen Vertrag schließen
und noch 1866 mit den Franzosen Mexiko ver-
lassen. Im November war die Nachricht verbreitet,
der Kaiser befinde sich nicht mehr im Lande. Eine
Meldung lautete, Marschall Bazaine halte den
Kaiser in Orizaba gefangen, bis er nicht förmlich
abdanken und das Land verlassen wolle. In Mexiko
wurden am 8. Oktober 1866 29 Personen wegen
Verschwörung zur Ermordung des Kaisers hin-
gerichtet. Die Franzosen erklärten, erst im März
1867 das Land ganz räumen zu können, was schon
im November hätte geschehen sollen, wie es Nord-


Marburger Zeitung Nr. 74, 20. Juni 1907

[Spaltenumbruch]
Politiſche Umſchau.
„Deutſche Volkspartei“.

Wohl zur allgemeinſten Überraſchung las man
im „Gr. Tagbl.“, dem ehemaligen Organ der
ſteiriſchen Deutſchen Volkspartei, eine „Kundgebung“
dieſer Partei. Zur allgemeinſten Überraſchung ſagten
wir, denn nach den Reichsratswahlen war man wohl
überall der Anſicht, daß dieſer Parteiname nie mehr
auftauchen würde, welchem Empfinden auch das ge-
nannte Parteiorgan entgegenkam, indem es ſeinen
Untertitel: „Organ der Deutſchen Volkspartei“, ſtrich.
Nun wurde trotzdem eine Kundgebung dieſer Partei,
die alles vollſtändig tot wähnte, veröffentlicht. Es
heißt in dieſer Kundgebung u. a.: „Mit Rückſicht
auf die durch die Einführung des allgemeinen
gleichen Wahlrechtes für den Reichsrat erfolgte
Anderung der politiſchen Lage iſt dem Ausbau einer
einheitlichen, alle deutſch-freiheitlichen
Kreiſe
der Bevölkerung berüchſichtigenden Partei-
organiſation auf möglichſt breiter Grundlage eine
beſondere Fürſorge zuzuwenden und zu dieſem Zwecke
eine deutſche Vertrauensmänner-Verſammlung des
ganzen Landes einzuberufen. Mit den Durchführungs-
arbeiten wird der Vollzugsausſchuß betraut, der ſich
mit den anderen nationalen und freiheitlichen
Parteiorganiſationen des Landes in Verbindung zu
ſetzen hat. Der Vertrauensmännertag ſoll noch vor
Mitte Juli ſtattfinden.“ Nun, man wird ja bald
ſehen, ob wirklich eine zur nationalen und freiheitlichen
Wehr beſtimmte Vereinigung aller deutſchfreiheitlichen
Kreiſe, unter Wahrung des politiſchen Stand-
pnnktes der einzelnen geſchaffen werden ſoll. Ein
gemeinſames Wirken in nationaler und freiheitlicher
Hinſicht könnte dem Lande gewiß nur zum Vorteile
gereichen, wenn die Kliquenwirtſchaft ausgeſchaltet
wird. Der Umſtand aber, daß obige Kundgebung
gar keinem anderen deutſch-freih eitlichen ſteiriſchen
Blatte zur Verfügung geſtellt wurde, wirft kein
gutes Licht auf den Anfang.

Ploj, — der Abtrünnige.

Der „Slovenec“ vom 17. d. meldet: „Der
Hofrat Dr. Ploj, gewählt als Kandidat des Bauern-
bundes, hat ſeine bisherigen Gefährten verlaſſen
und iſt zu den Liberalen in den „Südſlawiſchen
Klub“ übergetreten. Er tat dies, ohne vorher ſeine
Klubgenoſſen verſtändigt zu haben, obwohl er es
nur ihnen zu verdanken hat, daß er politiſch mög-
lich iſt.“

Schlachtfeld-Phantaſien.

Aus einem „Leitartikel“ des Wiener Haupt-
organes der Luegerleute:

„Der Kampf iſt vorüber. Auf der Walſtatt
ruhen die Opfer des Streites; roter Schwaden,
wie vom Blute getränkt, zieht dräuend darüber
hin. Die bürgerliche Ordnung, Moral und Ethik,
wie ſie der Chriſtenglaube gelehrt, verröcheln
unter den Schwertſtreichen der Anarchie.....
Doch über das mit den Trümmern einer mehr-
tauſendjährigen Kultur bedeckte Schlachtfeld ſchreitet
aufrecht ein Mann. Wohl zittert noch die Hand,
[Spaltenumbruch] die das Banner hält, denn vor kurzem erſt iſt
der Held aus ſchwerem Siechtum entſtanden.
Hoch hebt er das Palladium, und alle, die noch
nicht an den geſchlagenen Wunden verbluteten,
die noch nicht vergiftet wurden von dem Peſthauch
einer lügenhaften Aufklärung, ſcharen ſich begeiſtert
um ſeine Fahne. Welche Wunderkraft iſt dieſem
Rufer im Streite gegeben, daß er die zerſprengten
Reſte des geſchlagenen Heerhaufens zu ſammeln
vermag? ....“

Und da haben die ſonſtigen klerikal-chriſtlich-
ſozialen Blätter geſchrieben, daß der „Chriſtenglaube“
bei den Wahlen glänzend geſiegt habe.

Biſchofsworte gegen die politiſche
Agitation der Geiſtlichen.

Gegen die politiſche Agitation katholiſcher Geiſt-
licher haben ſich ſelbſt Biſchöfe ausgeſprochen. Unter
anderem ſchreibt der Erzbiſchof von Dalmatien an
ſeinen Klerus:

„Daß die Geiſtlichen ihre vernünftige politiſche
Überzeugung haben und ihr Wahlrecht ausüben wie
andere, verſagt man ihnen nicht; aber daß ſie an
die Spitze der Agitation ſich ſtellen und lebhaft an
dem Kampf der Parteien ſich beteiligen, iſt für ſie
unbedingt unehrenhaft und wir verbieten ihnen das
nach allen kirchlichen und heiligen Geſetzen, weil
das nicht ihr Beruf iſt. Der Beruf des Geiſtlichen
iſt der Beruf des Friedens und der Eintracht; die
Geiſtlichen müſſen in ihrer himmliſchen Liebe, die
ſie begeiſtern muß, alle Völker und Parteien mit
gleicher Liebe umfaſſen; ſie müſſen mit jenen,
die mit ihnen nicht übereinſtimmen, Geduld haben
und dem Volke gegenſeitige Liebe und Duldung
predigen.“

Biſchof Bonamelli von Cremona ſchreibt: „Für
mich, ich ſage es offen, iſt es eine Pein, einen
Geiſtlichen zu ſehen, der ſich in das Getümmel der
Wahlen ſtürzt, mit denen ſo viele perſönliche
Intereſſen, Zorn, Haß, Feindſchaft, Anklage und
Verleumdungen der Parteien verbunden ſind. Der
prieſterliche Rock wird dabei leicht zerknittert, wenn
nicht gar zerriſſen. Für mich iſt der Geiſtliche im
Geiſte Chriſti, den er vertreten ſoll, ein Mann des
Friedens, ein Vater aller. Darum ſoll er ſich nie-
mals einer Partei als Führer aufdrängen und weder
den einen noch den anderen Wahlwerber unterſtützen.
Das Seelenheil der Gläubigen geſtattet das nicht
und der Beruf des Hirten und Vaters läßt ſich
damit nicht in Einklang bringen.“

Biſchof Ketteler von Mainz ſchrieb bei ſeiner
Biſchofernennung: „Seitdem ich in den Prieſter-
ſtand getreten bin, habe ich mich von allen poli-
tiſchen Parteien getrennt, um ausſchließlich meinem
Berufe leben zu können. Ich habe es mir zu einem
heiligen Grundſatze gemacht, mein ganzes Leben
keiner politiſchen Partei anzugehören, weil ich mich
allen Menſchen, jeder politiſchen Partei, als
Schuldner erkenne, denen ich als Diener des Herrn
und Verkünder des göttlichen Wortes zum Heil
der Seele meine Kräfte und Dienſte zu opfern habe.“

Kardinal Newman ſchreibt: „Politik anrühren,
heißt Pech anrühren. Nicht in der Politik, ſondern
[Spaltenumbruch] in der chriſtlichen Erziehung ſeiner Gemeinde ſuche
der Prieſter ſeinen Ruhm und übel iſt er beraten,
ſowie die ihm vertraute Gemeinde, wenn er ſtatt
im Evangelium in politiſchen Schriften und Reden
ſeine Weisheit ſucht.“

So ſprechen, ſchreiben und handeln gelehrte
und fromme Kirchenfürſten, denen unſere politiſchen
Hetzapoſtel nicht im entfernteſten das Waſſer reichen
können. Seht, wie ſie einander lieben, ſprachen die
Heiden voll Bewunderung von den erſten Chriſten.
Heutzutage heißt es: Seht, wie die Menſchen ſich
gegenſeitig haſſen, Roheit und Verwilderung unter
ihnen einreißt. Das iſt alles ſo geworden, ſeitdem
der Klerus Politik treibt.

Ganz beſonders gilt dies von der haßerfüllten
windiſchen Hetzkleriſei, die man in Unterſteier
haufenweiſe findet.




Eigenberichte.
(Sonnwendfeier.)

Am 22. d. veranſtalten die völkiſchen Vereine bei
Semlitſch in Seggau eine Sonnwendfeier.
Muſikvorträge und Feuerwerk werden Abwechs-
lung bieten.

(Zuſtände und Be-
trachtungen.)

Obwohl ſich bereits ein zweites
Beißzangl von Leibnitz gefunden hat, welches mir
die widerliche Arbeit, die mißlichen Zuſtände in
Leibnitz der Öffentlichkeit zu übermitteln, erleichtern
hilft, ſo erlaube ich mir, Ihnen dennoch hie und
da einen Bericht einzuſenden, mit der Bitte, den-
ſelben in Ihr geſchätztes Blatt aufzunehmen. Es
ſollen dieſe Berichte Ihnen nicht zukommen, um zu
krakehlen, nein; entweder ſollen meine Berichte dazu
beitragen, jene, die in denſelben gemeint ſind, zu
beſſern oder ſie dadurch zu Fall zu bringen. Und
warum? Weil Rückſchritt, bübiſche Bosheit, Zurück-
ſetzung der guten Sache, nur um perſönlichen Haß
zu kühlen, nicht großgezogen werden darf, ſoll der
ſchöne, blühende Markt Leibnitz nicht für Jahre
hinaus leiden. Wie ſich die Leute hier erzählen, iſt
unſer lieber Herr Bürgermeiſter oder ſein nächſter
Anhang ganz heimlich und ſtill auf Vollmachten-
Jagd ausgezogen, obwohl die Gemeindewahlen erſt
im Spätherbſte ſtattfinden. Man ſieht daraus, daß
ihnen das Herz im Leibe zittert und daß ihnen der
eigene Glauben auf eine Wiederwahl ſchon zu
ſchwinden anfängt. Ja, ja, wie man’s treibt, ſo hat
man’s. Bei der jetzigen Wahl iſt es mit dem
Stimmenkauf mit Gulaſch, Bier und Zigarren —
ehemals ein beliebtes Mittel zum Zweck — ‚leider’ aus!
Und dazu kommt noch das Wahlgeheimnis! Unſere
Ach- und Weh-Deutſchen werden wohl fleißig den
Roſenkranz leiern, daß Gott ſie diesmal noch vor
einer Niederlage bewahren möge, um ihnen noch
einmal drei Jahre das Glück zuteil werden zu laſſen,
auf ihre Wähler hochnaſig und protzig hinunter zu
ſehen. Ich meine da nicht alle, ſondern nur gewiſſe
und wer dies iſt, wiſſen alle. Der Vollmachtenjagd
dürfte auch ein Ende bereitet werden; ihre Beute
wird nicht gar groß, da auch unſere Frauen auf




[Spaltenumbruch]
Das Drama von Mexiko.

(Schluß.)

Der große Krieg zwiſchen Nord- und Süd-
amerika, die Kriege und Wirren in Europa 1864,
1865 und 1866 ließen die Ereigniſſe in Mexiko
wohl etwas in den Hintergrund treten; trotzdem
nur wenig erfreuliche Nachrichten kamen, glaubte
man an einen Beſtand des neuen Kaiſerreiches.
Aber der Expräſident Juarez gab ſeine Sache nicht
auf, er dankte nicht ab und lockte durch Zuſagen
von Land für jeden militäriſch Ausgerüſteten zum
Eintritte in die republikaniſchen Dienſte. Der
Guerillakrieg gegen die franzöſiſchen und kaiſerlich
mexikaniſchen Truppen wurde fortgeführt. Wohl
wurde im April 1865 gemeldet, daß die Pazifi-
kation des Landes Fortſchritte mache und die
Guerillas immer mehr verſchwinden; in Wirklich-
keit war dies aber anders, wie die weiteren Nach-
richten zeigten. Und als 1865 der Krieg in Nord-
amerika mit dem Siege der Nordſtaaten endete,
wurden zwar 400.000 Soldaten entlaſſen, man er-
richtete aber in manchen Städten Werbebureaus für
eine nach Mexiko beſtimmte Armee. Die Nordſtaaten
erkannten das mexikaniſche Kaiſertum nicht an und
forderten energiſch, daß die Franzoſen das Land
verlaſſen. Der in Mexiko kommandierende Marſchall
Bazaine verlangte aber Verſtärkungen, da überall
Aufſtände ausbrachen. In Paris traf man auch
[Spaltenumbruch] Vorkehrungen, 30.000 Mann nach Meriko zu
ſenden, wozu es aber gar nicht kam. Der „Weſer-
Zeitung“ wurde aus Mexiko, Juni 1865, ge-
ſchrieben: „Kaiſer Max befindet ſich in der übelſten
Lage. Man muß es anerkennen, daß er aufrichtig
und ehrlich für das Wohl ſeiner Untertanen zu
ſorgen fortfährt. Aber was kann er tun? Mit den
Elementen, mit denen er zu ſchaffen hat, iſt ſeine
Aufgabe ſo gut wie unmöglich.

Die Franzoſen waren bei den Mexikanern ver-
haßt und der Befehl vom Oktober 1865, jeden ge-
fangenen Republikaner zu erſchießen, konnte die
Stimmung nicht beſſern. So kam das Verhängnis
immer näher. „Die Republikaner möchten gerne die
fremden Eindringlinge (Franzoſen), von denen ſie
ſeit drei Jahren unabläſſig wie wilde Tiere gehetzt
worden ſind, Mann für Mann, den General
Bazaine mitinbegriffen, niedermachen, um Rache
für die unſäglichen Leiden zu nehmen, welche eine
Vertreibung vom heimatlichen Boden über ſie ge-
bracht hat.“ Berichte aus Mexiko ſchilderten 1866
die Lage in den düſterſten Farben. „Kaiſer Max
befindet ſich jetzt auf der Martinswand ſeines
Mutes“, hieß es in einem Briefe vom März 1866.
Kaiſer Max erklärte, daß ohne finanzielle Hilfe die
Regierung unmöglich ſei.

Was muß bei ſolcher Lage die Kaiſerin Char-
lotte gefühlt haben? Sie entſchloß ſich zur Reiſe
nach Paris, um dort ſelbſt über die Stellung
Frankreichs zu Mexiko zu verhandeln und ſich über
[Spaltenumbruch] Bazaines Übergriffe zu beſchweren. Aber ſie fand
nicht die erwartete Hilfe. „Alles umſonſt!“ ſoll
Charlotte an Max telegraphiert haben. Die Kaiſerin
ging dann nach Rom, und auch dort fand ſie wenig
Troſt. Dort war ihr Nervenſyſtem in einer Weiſe
angegriffen, die das Schlimmſte befürchten ließ,
und leider trat dies Schlimmſte auch ein: ihr
Geiſt wurde umnachtet! Sie kehrte nicht mehr nach
Mexiko zurück! Kaiſer Max lehnte die Aufforderung
Napoleons, noch vor dem Abzuge der Franzoſen
abzudanken, ab, und übernahm ſelbſt den Befehl
über ſeine Truppen. Es hieß, er treffe Vorbereitun-
gen für ſeine Abreiſe, und wurde ſeine Ankunft in
Europa ſchon erwartet. Die Kunde von der geiſtigen
Erkrankung der Kaiſerin muß auf Max einen er-
ſchütternden Eindruck gemacht haben, doch er be-
ſchloß auszuharren, nur noch die Stadt Mexiko
und die Straße nach Veracruz zu decken. Es hieß,
er werde mit Nordamerika einen Vertrag ſchließen
und noch 1866 mit den Franzoſen Mexiko ver-
laſſen. Im November war die Nachricht verbreitet,
der Kaiſer befinde ſich nicht mehr im Lande. Eine
Meldung lautete, Marſchall Bazaine halte den
Kaiſer in Orizaba gefangen, bis er nicht förmlich
abdanken und das Land verlaſſen wolle. In Mexiko
wurden am 8. Oktober 1866 29 Perſonen wegen
Verſchwörung zur Ermordung des Kaiſers hin-
gerichtet. Die Franzoſen erklärten, erſt im März
1867 das Land ganz räumen zu können, was ſchon
im November hätte geſchehen ſollen, wie es Nord-


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[2/0002] Marburger Zeitung Nr. 74, 20. Juni 1907 Politiſche Umſchau. „Deutſche Volkspartei“. Wohl zur allgemeinſten Überraſchung las man im „Gr. Tagbl.“, dem ehemaligen Organ der ſteiriſchen Deutſchen Volkspartei, eine „Kundgebung“ dieſer Partei. Zur allgemeinſten Überraſchung ſagten wir, denn nach den Reichsratswahlen war man wohl überall der Anſicht, daß dieſer Parteiname nie mehr auftauchen würde, welchem Empfinden auch das ge- nannte Parteiorgan entgegenkam, indem es ſeinen Untertitel: „Organ der Deutſchen Volkspartei“, ſtrich. Nun wurde trotzdem eine Kundgebung dieſer Partei, die alles vollſtändig tot wähnte, veröffentlicht. Es heißt in dieſer Kundgebung u. a.: „Mit Rückſicht auf die durch die Einführung des allgemeinen gleichen Wahlrechtes für den Reichsrat erfolgte Anderung der politiſchen Lage iſt dem Ausbau einer einheitlichen, alle deutſch-freiheitlichen Kreiſe der Bevölkerung berüchſichtigenden Partei- organiſation auf möglichſt breiter Grundlage eine beſondere Fürſorge zuzuwenden und zu dieſem Zwecke eine deutſche Vertrauensmänner-Verſammlung des ganzen Landes einzuberufen. Mit den Durchführungs- arbeiten wird der Vollzugsausſchuß betraut, der ſich mit den anderen nationalen und freiheitlichen Parteiorganiſationen des Landes in Verbindung zu ſetzen hat. Der Vertrauensmännertag ſoll noch vor Mitte Juli ſtattfinden.“ Nun, man wird ja bald ſehen, ob wirklich eine zur nationalen und freiheitlichen Wehr beſtimmte Vereinigung aller deutſchfreiheitlichen Kreiſe, unter Wahrung des politiſchen Stand- pnnktes der einzelnen geſchaffen werden ſoll. Ein gemeinſames Wirken in nationaler und freiheitlicher Hinſicht könnte dem Lande gewiß nur zum Vorteile gereichen, wenn die Kliquenwirtſchaft ausgeſchaltet wird. Der Umſtand aber, daß obige Kundgebung gar keinem anderen deutſch-freih eitlichen ſteiriſchen Blatte zur Verfügung geſtellt wurde, wirft kein gutes Licht auf den Anfang. Ploj, — der Abtrünnige. Der „Slovenec“ vom 17. d. meldet: „Der Hofrat Dr. Ploj, gewählt als Kandidat des Bauern- bundes, hat ſeine bisherigen Gefährten verlaſſen und iſt zu den Liberalen in den „Südſlawiſchen Klub“ übergetreten. Er tat dies, ohne vorher ſeine Klubgenoſſen verſtändigt zu haben, obwohl er es nur ihnen zu verdanken hat, daß er politiſch mög- lich iſt.“ Schlachtfeld-Phantaſien. Aus einem „Leitartikel“ des Wiener Haupt- organes der Luegerleute: „Der Kampf iſt vorüber. Auf der Walſtatt ruhen die Opfer des Streites; roter Schwaden, wie vom Blute getränkt, zieht dräuend darüber hin. Die bürgerliche Ordnung, Moral und Ethik, wie ſie der Chriſtenglaube gelehrt, verröcheln unter den Schwertſtreichen der Anarchie..... Doch über das mit den Trümmern einer mehr- tauſendjährigen Kultur bedeckte Schlachtfeld ſchreitet aufrecht ein Mann. Wohl zittert noch die Hand, die das Banner hält, denn vor kurzem erſt iſt der Held aus ſchwerem Siechtum entſtanden. Hoch hebt er das Palladium, und alle, die noch nicht an den geſchlagenen Wunden verbluteten, die noch nicht vergiftet wurden von dem Peſthauch einer lügenhaften Aufklärung, ſcharen ſich begeiſtert um ſeine Fahne. Welche Wunderkraft iſt dieſem Rufer im Streite gegeben, daß er die zerſprengten Reſte des geſchlagenen Heerhaufens zu ſammeln vermag? ....“ Und da haben die ſonſtigen klerikal-chriſtlich- ſozialen Blätter geſchrieben, daß der „Chriſtenglaube“ bei den Wahlen glänzend geſiegt habe. Biſchofsworte gegen die politiſche Agitation der Geiſtlichen. Gegen die politiſche Agitation katholiſcher Geiſt- licher haben ſich ſelbſt Biſchöfe ausgeſprochen. Unter anderem ſchreibt der Erzbiſchof von Dalmatien an ſeinen Klerus: „Daß die Geiſtlichen ihre vernünftige politiſche Überzeugung haben und ihr Wahlrecht ausüben wie andere, verſagt man ihnen nicht; aber daß ſie an die Spitze der Agitation ſich ſtellen und lebhaft an dem Kampf der Parteien ſich beteiligen, iſt für ſie unbedingt unehrenhaft und wir verbieten ihnen das nach allen kirchlichen und heiligen Geſetzen, weil das nicht ihr Beruf iſt. Der Beruf des Geiſtlichen iſt der Beruf des Friedens und der Eintracht; die Geiſtlichen müſſen in ihrer himmliſchen Liebe, die ſie begeiſtern muß, alle Völker und Parteien mit gleicher Liebe umfaſſen; ſie müſſen mit jenen, die mit ihnen nicht übereinſtimmen, Geduld haben und dem Volke gegenſeitige Liebe und Duldung predigen.“ Biſchof Bonamelli von Cremona ſchreibt: „Für mich, ich ſage es offen, iſt es eine Pein, einen Geiſtlichen zu ſehen, der ſich in das Getümmel der Wahlen ſtürzt, mit denen ſo viele perſönliche Intereſſen, Zorn, Haß, Feindſchaft, Anklage und Verleumdungen der Parteien verbunden ſind. Der prieſterliche Rock wird dabei leicht zerknittert, wenn nicht gar zerriſſen. Für mich iſt der Geiſtliche im Geiſte Chriſti, den er vertreten ſoll, ein Mann des Friedens, ein Vater aller. Darum ſoll er ſich nie- mals einer Partei als Führer aufdrängen und weder den einen noch den anderen Wahlwerber unterſtützen. Das Seelenheil der Gläubigen geſtattet das nicht und der Beruf des Hirten und Vaters läßt ſich damit nicht in Einklang bringen.“ Biſchof Ketteler von Mainz ſchrieb bei ſeiner Biſchofernennung: „Seitdem ich in den Prieſter- ſtand getreten bin, habe ich mich von allen poli- tiſchen Parteien getrennt, um ausſchließlich meinem Berufe leben zu können. Ich habe es mir zu einem heiligen Grundſatze gemacht, mein ganzes Leben keiner politiſchen Partei anzugehören, weil ich mich allen Menſchen, jeder politiſchen Partei, als Schuldner erkenne, denen ich als Diener des Herrn und Verkünder des göttlichen Wortes zum Heil der Seele meine Kräfte und Dienſte zu opfern habe.“ Kardinal Newman ſchreibt: „Politik anrühren, heißt Pech anrühren. Nicht in der Politik, ſondern in der chriſtlichen Erziehung ſeiner Gemeinde ſuche der Prieſter ſeinen Ruhm und übel iſt er beraten, ſowie die ihm vertraute Gemeinde, wenn er ſtatt im Evangelium in politiſchen Schriften und Reden ſeine Weisheit ſucht.“ So ſprechen, ſchreiben und handeln gelehrte und fromme Kirchenfürſten, denen unſere politiſchen Hetzapoſtel nicht im entfernteſten das Waſſer reichen können. Seht, wie ſie einander lieben, ſprachen die Heiden voll Bewunderung von den erſten Chriſten. Heutzutage heißt es: Seht, wie die Menſchen ſich gegenſeitig haſſen, Roheit und Verwilderung unter ihnen einreißt. Das iſt alles ſo geworden, ſeitdem der Klerus Politik treibt. Ganz beſonders gilt dies von der haßerfüllten windiſchen Hetzkleriſei, die man in Unterſteier haufenweiſe findet. Eigenberichte. Leibnitz, 17. Juni. (Sonnwendfeier.) Am 22. d. veranſtalten die völkiſchen Vereine bei Semlitſch in Seggau eine Sonnwendfeier. Muſikvorträge und Feuerwerk werden Abwechs- lung bieten. Leibnitz, 19. Juni. (Zuſtände und Be- trachtungen.) Obwohl ſich bereits ein zweites Beißzangl von Leibnitz gefunden hat, welches mir die widerliche Arbeit, die mißlichen Zuſtände in Leibnitz der Öffentlichkeit zu übermitteln, erleichtern hilft, ſo erlaube ich mir, Ihnen dennoch hie und da einen Bericht einzuſenden, mit der Bitte, den- ſelben in Ihr geſchätztes Blatt aufzunehmen. Es ſollen dieſe Berichte Ihnen nicht zukommen, um zu krakehlen, nein; entweder ſollen meine Berichte dazu beitragen, jene, die in denſelben gemeint ſind, zu beſſern oder ſie dadurch zu Fall zu bringen. Und warum? Weil Rückſchritt, bübiſche Bosheit, Zurück- ſetzung der guten Sache, nur um perſönlichen Haß zu kühlen, nicht großgezogen werden darf, ſoll der ſchöne, blühende Markt Leibnitz nicht für Jahre hinaus leiden. Wie ſich die Leute hier erzählen, iſt unſer lieber Herr Bürgermeiſter oder ſein nächſter Anhang ganz heimlich und ſtill auf Vollmachten- Jagd ausgezogen, obwohl die Gemeindewahlen erſt im Spätherbſte ſtattfinden. Man ſieht daraus, daß ihnen das Herz im Leibe zittert und daß ihnen der eigene Glauben auf eine Wiederwahl ſchon zu ſchwinden anfängt. Ja, ja, wie man’s treibt, ſo hat man’s. Bei der jetzigen Wahl iſt es mit dem Stimmenkauf mit Gulaſch, Bier und Zigarren — ehemals ein beliebtes Mittel zum Zweck — ‚leider’ aus! Und dazu kommt noch das Wahlgeheimnis! Unſere Ach- und Weh-Deutſchen werden wohl fleißig den Roſenkranz leiern, daß Gott ſie diesmal noch vor einer Niederlage bewahren möge, um ihnen noch einmal drei Jahre das Glück zuteil werden zu laſſen, auf ihre Wähler hochnaſig und protzig hinunter zu ſehen. Ich meine da nicht alle, ſondern nur gewiſſe und wer dies iſt, wiſſen alle. Der Vollmachtenjagd dürfte auch ein Ende bereitet werden; ihre Beute wird nicht gar groß, da auch unſere Frauen auf Das Drama von Mexiko. (Schluß.) Der große Krieg zwiſchen Nord- und Süd- amerika, die Kriege und Wirren in Europa 1864, 1865 und 1866 ließen die Ereigniſſe in Mexiko wohl etwas in den Hintergrund treten; trotzdem nur wenig erfreuliche Nachrichten kamen, glaubte man an einen Beſtand des neuen Kaiſerreiches. Aber der Expräſident Juarez gab ſeine Sache nicht auf, er dankte nicht ab und lockte durch Zuſagen von Land für jeden militäriſch Ausgerüſteten zum Eintritte in die republikaniſchen Dienſte. Der Guerillakrieg gegen die franzöſiſchen und kaiſerlich mexikaniſchen Truppen wurde fortgeführt. Wohl wurde im April 1865 gemeldet, daß die Pazifi- kation des Landes Fortſchritte mache und die Guerillas immer mehr verſchwinden; in Wirklich- keit war dies aber anders, wie die weiteren Nach- richten zeigten. Und als 1865 der Krieg in Nord- amerika mit dem Siege der Nordſtaaten endete, wurden zwar 400.000 Soldaten entlaſſen, man er- richtete aber in manchen Städten Werbebureaus für eine nach Mexiko beſtimmte Armee. Die Nordſtaaten erkannten das mexikaniſche Kaiſertum nicht an und forderten energiſch, daß die Franzoſen das Land verlaſſen. Der in Mexiko kommandierende Marſchall Bazaine verlangte aber Verſtärkungen, da überall Aufſtände ausbrachen. In Paris traf man auch Vorkehrungen, 30.000 Mann nach Meriko zu ſenden, wozu es aber gar nicht kam. Der „Weſer- Zeitung“ wurde aus Mexiko, Juni 1865, ge- ſchrieben: „Kaiſer Max befindet ſich in der übelſten Lage. Man muß es anerkennen, daß er aufrichtig und ehrlich für das Wohl ſeiner Untertanen zu ſorgen fortfährt. Aber was kann er tun? Mit den Elementen, mit denen er zu ſchaffen hat, iſt ſeine Aufgabe ſo gut wie unmöglich. Die Franzoſen waren bei den Mexikanern ver- haßt und der Befehl vom Oktober 1865, jeden ge- fangenen Republikaner zu erſchießen, konnte die Stimmung nicht beſſern. So kam das Verhängnis immer näher. „Die Republikaner möchten gerne die fremden Eindringlinge (Franzoſen), von denen ſie ſeit drei Jahren unabläſſig wie wilde Tiere gehetzt worden ſind, Mann für Mann, den General Bazaine mitinbegriffen, niedermachen, um Rache für die unſäglichen Leiden zu nehmen, welche eine Vertreibung vom heimatlichen Boden über ſie ge- bracht hat.“ Berichte aus Mexiko ſchilderten 1866 die Lage in den düſterſten Farben. „Kaiſer Max befindet ſich jetzt auf der Martinswand ſeines Mutes“, hieß es in einem Briefe vom März 1866. Kaiſer Max erklärte, daß ohne finanzielle Hilfe die Regierung unmöglich ſei. Was muß bei ſolcher Lage die Kaiſerin Char- lotte gefühlt haben? Sie entſchloß ſich zur Reiſe nach Paris, um dort ſelbſt über die Stellung Frankreichs zu Mexiko zu verhandeln und ſich über Bazaines Übergriffe zu beſchweren. Aber ſie fand nicht die erwartete Hilfe. „Alles umſonſt!“ ſoll Charlotte an Max telegraphiert haben. Die Kaiſerin ging dann nach Rom, und auch dort fand ſie wenig Troſt. Dort war ihr Nervenſyſtem in einer Weiſe angegriffen, die das Schlimmſte befürchten ließ, und leider trat dies Schlimmſte auch ein: ihr Geiſt wurde umnachtet! Sie kehrte nicht mehr nach Mexiko zurück! Kaiſer Max lehnte die Aufforderung Napoleons, noch vor dem Abzuge der Franzoſen abzudanken, ab, und übernahm ſelbſt den Befehl über ſeine Truppen. Es hieß, er treffe Vorbereitun- gen für ſeine Abreiſe, und wurde ſeine Ankunft in Europa ſchon erwartet. Die Kunde von der geiſtigen Erkrankung der Kaiſerin muß auf Max einen er- ſchütternden Eindruck gemacht haben, doch er be- ſchloß auszuharren, nur noch die Stadt Mexiko und die Straße nach Veracruz zu decken. Es hieß, er werde mit Nordamerika einen Vertrag ſchließen und noch 1866 mit den Franzoſen Mexiko ver- laſſen. Im November war die Nachricht verbreitet, der Kaiſer befinde ſich nicht mehr im Lande. Eine Meldung lautete, Marſchall Bazaine halte den Kaiſer in Orizaba gefangen, bis er nicht förmlich abdanken und das Land verlaſſen wolle. In Mexiko wurden am 8. Oktober 1866 29 Perſonen wegen Verſchwörung zur Ermordung des Kaiſers hin- gerichtet. Die Franzoſen erklärten, erſt im März 1867 das Land ganz räumen zu können, was ſchon im November hätte geſchehen ſollen, wie es Nord-

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Zitationshilfe: Marburger Zeitung. Nr. 74, Marburg, 20.06.1907, S. 2. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_marburger74_1907/2>, abgerufen am 27.04.2024.