Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

Bild:
<< vorherige Seite

es sind Körper von grünlich weißer Masse, im
Innern glatt. Sie sind Verglasungen der Sand-
körner durch den Blitz selbst. Man hat sie von
sehr großen Länge gefunden: 14 Fuß ja selbst bis 30 Fuß
Clapperton hat unter den Tropen solche Blitzröhren
aus den Wüsten mitgebracht, und in Brasilien
haben sich ebenfalls dergleichen angefunden.
Es ist keine bloße Vermuthung daß diese Kör-
per vom Blitz herrühren, sondern eine Erfahrung.
Ambun hat den Blitz einschlagen gesehen, und
darauf an derselben Stelle eine sehr schöne Blitz-
röhre gefunden.

Es scheint mit dieser Erscheinung zusammen-
zuhängen die sonderbare Verglasung die man
bisweilen auf den Bergen findet. Doc hat ein
Stück aus dem Vulkan von Toluka mitgebracht,
wo die ganze äußerste Spitze verglast war.
Der Trachyt Porphyr ist an manchen Theilen durch
löchert und im Innern verglaßt, wie die Blitzröhren.
Meteorsteine; Aeroliten. Man muß mit diesenMeteorstein.

es ſind Körper von grünlich weißer Maſse, im
Innern glatt. Sie ſind Verglasungen der Sand-
körner durch den Blitz ſelbſt. Man hat ſie von
ſehr großen Länge gefunden: 14 Fuß ja ſelbſt bis 30 Fuß
Clapperton hat unter den Tropen ſolche Blitzröhren
aus den Wüſten mitgebracht, und in Brasilien
haben ſich ebenfalls dergleichen angefunden.
Es iſt keine bloße Vermuthung daß dieſe Kör-
per vom Blitz herrühren, ſondern eine Erfahrung.
Ambun hat den Blitz einſchlagen geſehen, und
darauf an derſelben Stelle eine ſehr ſchöne Blitz-
röhre gefunden.

Es ſcheint mit dieſer Erſcheinung zuſammen-
zuhängen die ſonderbare Verglasung die man
bisweilen auf den Bergen findet. Doc hat ein
Stück aus dem Vulkan von Toluka mitgebracht,
wo die ganze äußerſte Spitze verglaſt war.
Der Trachyt Porphyr iſt an manchen Theilen durch
löchert und im Innern verglaßt, wie die Blitzröhren.
Meteorſteine; Aeroliten. Man muß mit dieſenMeteorſtein.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="session" n="53">
        <div n="1">
          <div n="2">
            <div n="3">
              <div n="4">
                <p><pb facs="#f0523" n="517"/>
es &#x017F;ind Körper von grünlich weißer Ma&#x017F;se, im<lb/>
Innern glatt. Sie &#x017F;ind Verglasungen der Sand-<lb/>
körner durch den Blitz &#x017F;elb&#x017F;t. Man hat &#x017F;ie von<lb/>
&#x017F;ehr großen Länge gefunden: 14 Fuß ja &#x017F;elb&#x017F;t bis 30 Fuß<lb/><hi rendition="#aq"><persName resp="#BF" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-119426943 http://d-nb.info/gnd/119426943">Clapperton</persName></hi> hat unter den Tropen &#x017F;olche Blitzröhren<lb/>
aus den Wü&#x017F;ten mitgebracht, und in Brasilien<lb/>
haben &#x017F;ich ebenfalls dergleichen angefunden.<lb/>
Es i&#x017F;t keine bloße Vermuthung daß die&#x017F;e Kör-<lb/>
per vom Blitz herrühren, &#x017F;ondern eine Erfahrung.<lb/><hi rendition="#aq">Ambun</hi> hat den Blitz ein&#x017F;chlagen ge&#x017F;ehen, und<lb/>
darauf an der&#x017F;elben Stelle eine &#x017F;ehr &#x017F;chöne Blitz-<lb/>
röhre gefunden.</p><lb/>
                <p>Es &#x017F;cheint mit die&#x017F;er Er&#x017F;cheinung zu&#x017F;ammen-<lb/>
zuhängen die &#x017F;onderbare Verglasung die man<lb/>
bisweilen auf den Bergen findet. <hi rendition="#aq">Doc</hi> hat ein<lb/>
Stück aus dem Vulkan von Toluka mitgebracht,<lb/>
wo die ganze äußer&#x017F;te Spitze vergla&#x017F;t war.<lb/>
Der Trachyt Porphyr i&#x017F;t an manchen Theilen durch<lb/>
löchert und im Innern verglaßt, wie die Blitzröhren.<lb/><hi rendition="#u">Meteor&#x017F;teine; Aeroliten</hi>. Man muß mit die&#x017F;en<note place="right"><hi rendition="#u">Meteor&#x017F;tein</hi>.<lb/></note><lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[517/0523] es ſind Körper von grünlich weißer Maſse, im Innern glatt. Sie ſind Verglasungen der Sand- körner durch den Blitz ſelbſt. Man hat ſie von ſehr großen Länge gefunden: 14 Fuß ja ſelbſt bis 30 Fuß Clapperton hat unter den Tropen ſolche Blitzröhren aus den Wüſten mitgebracht, und in Brasilien haben ſich ebenfalls dergleichen angefunden. Es iſt keine bloße Vermuthung daß dieſe Kör- per vom Blitz herrühren, ſondern eine Erfahrung. Ambun hat den Blitz einſchlagen geſehen, und darauf an derſelben Stelle eine ſehr ſchöne Blitz- röhre gefunden. Es ſcheint mit dieſer Erſcheinung zuſammen- zuhängen die ſonderbare Verglasung die man bisweilen auf den Bergen findet. Doc hat ein Stück aus dem Vulkan von Toluka mitgebracht, wo die ganze äußerſte Spitze verglaſt war. Der Trachyt Porphyr iſt an manchen Theilen durch löchert und im Innern verglaßt, wie die Blitzröhren. Meteorſteine; Aeroliten. Man muß mit dieſen Meteorſtein.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christian Thomas: Herausgeber
Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
Ibero-Amerikanisches Institut Berlin – Preußischer Kulturbesitz: Bereitstellen der Digitalisierungsvorlage; Bilddigitalisierung

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Edition: Im Manuskript fehlt ein Blatt (S. 359–360), aus technischen Gründen wurde auf die Einschaltung von zwei Leerseiten im Digitalisat verzichtet. Ein entsprechendes Tag weist an der betreffenden Stelle darauf hin.

Zwei Blätter sind vom Schreiber falsch paginiert und falsch gebunden (S. 291–294). Die Reihenfolge der Bilder wurde korrigiert, die dementsprechend korrigierten Seitenzahlen wurden durch eckige Klammern gekennzeichnet.

Vom Schreiber selbst berichtigte Seitenzahlen wurden ebenfalls durch eckige Klammern gekennzeichnet.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828/523
Zitationshilfe: [N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 517. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828/523>, abgerufen am 28.04.2024.