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Ordinari Postzeitung. Nr. 46, [s. l.], [1668].

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Connestabel, de Castilia verhalten nicht zu frieden/ dahero man Don
Jann di Austria noch wird dahin senden müssen. Die Parlaments
Herren in der Graffschafft Burgund praesentiren den Grafen von Aren-
berg 100000. Reichsth. daß er nicht zu fleissig nachforsche/ wer die jeni-
gen seyen/ die an der Ubergab der Graffschafft schuld getragen/ dann viel
Personen von qualitet intressirt seyn. Aus Lisabona hat man Zeitung/
daß der Portugesische Pöbel sehr murmurirte/ weil Don Petro den Kö-
nigl. Titul nicht führen wolte/ massen der nach dem Spanischen Hof ge-
schickte Ambassadeur nur allein den Caracter eines Portugesischen
Printzen Abgesanden hat/ dardurch der Königl. Titul in Vergeß kom-
men dörffte.

Franckfurth/ vom 13. dito.

Die Cron Schweden samt einigen Fürsten deß Reichs haben Chur
Pfaltz/ im fall die Strittigkeiten mit Lothringen in der Güte nicht bald
beygelegt werden solten/ alle möglichste assistentz versprochen. Und wird
von Oppenheim geschrieben/ daß/ nach dem der Prfaltzische Ober.Leuten.
La Roche vernommen/ daß bey 200. Mann zu Roß und Fuß abgedanck-
te Lüneburg. Völcker in Lothring. Dienste dahin kommen/ hat derselbe
mit einiger in der Eil zusamm gebrachten Reuterey selbige zum theil/ als
die Reuter zu alt Summern/ und die zu Fuß bey Marienstein/ allwo sie
sich hätten conjungiren wollen/ angetroffen und chargirt, worüber dann
die Pfältzische 46. zu Roß und 48. Mann zu Fuß nebens 15. Officirn ge-
fangen mit vielen Beuten zuruckgebracht. Indessen stehen daß bißhero
im Amt Schaumberg gestandene Lothring. Corpo zu Vallemor, und
derselbe alte Hertzog in Person zu Nabor, haben dem Pfaltzgrafen zu
Zweybrücken die 3. besten Aemter dergestalt ruinirt, das selbe in viel
Jahren sich nicht wieder erholen können/ wie sie dann/ umb noch einen
Streiff weiters in die Pfaltz zu thun/ ihre Stuck und Pagagi in den
Zweybruckischen zu ruck gelassen/ und ihren Ruckmarch als dann gegen
Anweyher und Bergzabern nacher Lothringen wieder fort zustellen/ vor-
habens seyn sollen.

Aus der Pfaltz/ vom 16. dito.

Particular-Zeitung bringen anders nichts bey dieser Post/ als daß
der Printz de Islebone, nach dem er die Graffschafft Spanheim ausge-
plündert/ sich mit der Armee in das Zweybrückische begeben/ umb den
Succurs Lothringen von 2000. zu Roß und Fuß und etliches Geschütz an
sich zu ziehen/ so aber biß anhero nicht geschehen können/ weiln sie besorgt/
daß die Chur Pfältz. einen Einfall in Lothringen thun möchten/ solte es
dem obgedachten Printzen gerathen/ ermelten Succurs an sich zu brin-
gen/ so verlangt man zuvernehmen/ ob er gesinnet/ einigen Platz in der
Pfaltz zu attaquirn, oder aber sich durch die Käys. Commissarios, so sich

beym

Connestabel, de Castilia verhalten nicht zu frieden/ dahero man Don
Jann di Austria noch wird dahin senden müssen. Die Parlaments
Herren in der Graffschafft Burgund præsentiren den Grafen von Aren-
berg 100000. Reichsth. daß er nicht zu fleissig nachforsche/ wer die jeni-
gen seyen/ die an der Ubergab der Graffschafft schuld getragen/ dann viel
Personen von qualitet intressirt seyn. Aus Lisabona hat man Zeitung/
daß der Portugesische Pöbel sehr murmurirte/ weil Don Petro den Kö-
nigl. Titul nicht führen wolte/ massen der nach dem Spanischen Hof ge-
schickte Ambassadeur nur allein den Caracter eines Portugesischen
Printzen Abgesanden hat/ dardurch der Königl. Titul in Vergeß kom-
men dörffte.

Franckfurth/ vom 13. dito.

Die Cron Schweden samt einigen Fürsten deß Reichs haben Chur
Pfaltz/ im fall die Strittigkeiten mit Lothringen in der Güte nicht bald
beygelegt werden solten/ alle möglichste assistentz versprochen. Und wird
von Oppenheim geschrieben/ daß/ nach dem der Prfaltzische Ober.Leuten.
La Roche vernommen/ daß bey 200. Mañ zu Roß und Fuß abgedanck-
te Lüneburg. Völcker in Lothring. Dienste dahin kommen/ hat derselbe
mit einiger in der Eil zusamm gebrachten Reuterey selbige zum theil/ als
die Reuter zu alt Summern/ und die zu Fuß bey Marienstein/ allwo sie
sich hätten conjungiren wollen/ angetroffen und chargirt, worüber dañ
die Pfältzische 46. zu Roß und 48. Mann zu Fuß nebens 15. Officirn ge-
fangen mit vielen Beuten zuruckgebracht. Indessen stehen daß bißhero
im Amt Schaumberg gestandene Lothring. Corpo zu Vallemor, und
derselbe alte Hertzog in Person zu Nabor, haben dem Pfaltzgrafen zu
Zweybrücken die 3. besten Aemter dergestalt ruinirt, das selbe in viel
Jahren sich nicht wieder erholen können/ wie sie dann/ umb noch einen
Streiff weiters in die Pfaltz zu thun/ ihre Stuck und Pagagi in den
Zweybruckischen zu ruck gelassen/ und ihren Ruckmarch als dann gegen
Anweyher und Bergzabern nacher Lothringen wieder fort zustellen/ vor-
habens seyn sollen.

Aus der Pfaltz/ vom 16. dito.

Particular-Zeitung bringen anders nichts bey dieser Post/ als daß
der Printz de Islebone, nach dem er die Graffschafft Spanheim ausge-
plündert/ sich mit der Armee in das Zweybrückische begeben/ umb den
Succurs Lothringen von 2000. zu Roß und Fuß und etliches Geschütz an
sich zu ziehen/ so aber biß anhero nicht geschehen können/ weiln sie besorgt/
daß die Chur Pfältz. einen Einfall in Lothringen thun möchten/ solte es
dem obgedachten Printzen gerathen/ ermelten Succurs an sich zu brin-
gen/ so verlangt man zuvernehmen/ ob er gesinnet/ einigen Platz in der
Pfaltz zu attaquirn, oder aber sich durch die Käys. Commissarios, so sich

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Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-07-12T16:14:08Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-07-12T16:14:08Z)

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Zitationshilfe: Ordinari Postzeitung. Nr. 46, [s. l.], [1668], S. [2]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitung0046_1668/2>, abgerufen am 17.06.2024.