Dingstags Ordinari Post-Zeitungen. Nr. 10a, Danzig, 1696.Käyserl. Fußsohlen uns niederwerffend/ thun Ihro Käyserl. Maj. Rom vom 4. Febr. Der allhiesige Hertzog von Medina Celi hat biß dato annoch messen
Käyserl. Fußsohlen uns niederwerffend/ thun Ihro Käyserl. Maj. Rom vom 4. Febr. Der allhiesige Hertzog von Medina Celi hat biß dato annoch messen
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0002" n="[2]"/> Käyserl. Fußsohlen uns niederwerffend/ thun Ihro Käyserl. Maj.<lb/> einen demühtigen Fußfall/ und zum Kennzeichen unseres <gap reason="illegible" unit="words" quantity="1"/> Zinßba-<lb/> ren Unterthänigkeit/ gegen die Ottomannische Pforten/ haben wir/<lb/> als die ältesten und getreusten Unterthanen der Pforte/ mit grosser<lb/> Mühe etwas weniges Geld zusammen gebracht/ also daß wir auch<lb/> selbsten den armen Leuten ihren Unterhalt benommen/ so in das äus-<lb/> serste Elend gesetzt sind/ umb diesen Tribut zu schicken/ nachdem uns<lb/> die Handlung und die Zölle in diesem Kriege benommen worden/ wel-<lb/> che und vor diesem einigen Unterhalt und Nahrung gaben/ fürnemlich<lb/> nach der Wegfallung des Zoles/ oder zu sagen Warenata/ welches<lb/> der Stadt Ragusa das äusserste Verderben verursachet/ alldiewei-<lb/> ler er zum Durchgang aller Kauffleute dienete. Solches Elend ist<lb/> auch ein Ursach gewesen/ daß wir nicht so bald haben diese Summa<lb/> Geldes können zusammen bringen/ als unser Abgesandter Bu-<lb/> chia es an die Pforte versprochen hatte. Wir/ als die unser Ver-<lb/> trauen auff Ih. Maj. Gnade und Barmhertzigkeit stellen/ leben der<lb/> gewissen Hoffnung/ daß sie unsern Stand betrachtende/ werde ein<lb/> Mitleyden damit haben/ und diesen unsern Tribut/ so von den Thrän-<lb/> nen des betrübten Volcks/ und aller unser <gap reason="illegible" unit="words" quantity="2"/>/ und<lb/> in 80. Beutel bestehet/ welche unser Abgesandter Buchia zu Ihrer<lb/> Maj. Füssen niederlegen wird/ mit gnädigen Augen ansehen: Als<lb/> wie von GOtt dem Allmächtigen alle Prosperität und ein langes Le-<lb/> ben anerwünschen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Rom vom 4. Febr.</head><lb/> <p>Der allhiesige Hertzog von Medina Celi hat biß dato annoch<lb/> nicht/ das so hoch verlangete Brevet/ so er mit dieser Post wegen dem<lb/> Gouvernement von Napolis erwartet/ erhalten/ wohin er nach ge-<lb/> haltenem Carneval verreisen; Indessen so machet er Anstalten<lb/> sich in Publico zu begeben/ und seine Abreise mit Splendeur zu<lb/> thun/ gleich wie man an beyden Vice-Ree von Napolis dergleichen<lb/> Conjunguiren zu thun gewohnet/ als welche 3. Tagelang von dem<lb/> Apostolischen Stuhl im Apostolischen Pallaste Banquetiret/ nach-<lb/> gehens aber auff Kosten selbiger Kammer nacher Terracima accom-<lb/> pagniret werden. Von Napolis aus haben einige Particuliere<lb/> erwehntem Hertzogen 4000. Scudi zu seiner Benöhtigung/ wann<lb/> er sich deren Prevaliren/ und seine Abreise von Rom glorificiren wol-<lb/> te/ übermachet/ sintemahlen man vor schwer urtheilet/ daß die Re-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">messen</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[2]/0002]
Käyserl. Fußsohlen uns niederwerffend/ thun Ihro Käyserl. Maj.
einen demühtigen Fußfall/ und zum Kennzeichen unseres _ Zinßba-
ren Unterthänigkeit/ gegen die Ottomannische Pforten/ haben wir/
als die ältesten und getreusten Unterthanen der Pforte/ mit grosser
Mühe etwas weniges Geld zusammen gebracht/ also daß wir auch
selbsten den armen Leuten ihren Unterhalt benommen/ so in das äus-
serste Elend gesetzt sind/ umb diesen Tribut zu schicken/ nachdem uns
die Handlung und die Zölle in diesem Kriege benommen worden/ wel-
che und vor diesem einigen Unterhalt und Nahrung gaben/ fürnemlich
nach der Wegfallung des Zoles/ oder zu sagen Warenata/ welches
der Stadt Ragusa das äusserste Verderben verursachet/ alldiewei-
ler er zum Durchgang aller Kauffleute dienete. Solches Elend ist
auch ein Ursach gewesen/ daß wir nicht so bald haben diese Summa
Geldes können zusammen bringen/ als unser Abgesandter Bu-
chia es an die Pforte versprochen hatte. Wir/ als die unser Ver-
trauen auff Ih. Maj. Gnade und Barmhertzigkeit stellen/ leben der
gewissen Hoffnung/ daß sie unsern Stand betrachtende/ werde ein
Mitleyden damit haben/ und diesen unsern Tribut/ so von den Thrän-
nen des betrübten Volcks/ und aller unser __/ und
in 80. Beutel bestehet/ welche unser Abgesandter Buchia zu Ihrer
Maj. Füssen niederlegen wird/ mit gnädigen Augen ansehen: Als
wie von GOtt dem Allmächtigen alle Prosperität und ein langes Le-
ben anerwünschen.
Rom vom 4. Febr.
Der allhiesige Hertzog von Medina Celi hat biß dato annoch
nicht/ das so hoch verlangete Brevet/ so er mit dieser Post wegen dem
Gouvernement von Napolis erwartet/ erhalten/ wohin er nach ge-
haltenem Carneval verreisen; Indessen so machet er Anstalten
sich in Publico zu begeben/ und seine Abreise mit Splendeur zu
thun/ gleich wie man an beyden Vice-Ree von Napolis dergleichen
Conjunguiren zu thun gewohnet/ als welche 3. Tagelang von dem
Apostolischen Stuhl im Apostolischen Pallaste Banquetiret/ nach-
gehens aber auff Kosten selbiger Kammer nacher Terracima accom-
pagniret werden. Von Napolis aus haben einige Particuliere
erwehntem Hertzogen 4000. Scudi zu seiner Benöhtigung/ wann
er sich deren Prevaliren/ und seine Abreise von Rom glorificiren wol-
te/ übermachet/ sintemahlen man vor schwer urtheilet/ daß die Re-
messen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitungen0010a_1696 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitungen0010a_1696/2 |
Zitationshilfe: | Dingstags Ordinari Post-Zeitungen. Nr. 10a, Danzig, 1696, S. [2]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitungen0010a_1696/2>, abgerufen am 11.02.2025. |