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St. Galler Volksblatt. Nr. 96, Uznach, 02. 12. 1885.

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[Spaltenumbruch] Hause geführt werden. Der Fuhrmann ging neben den
Pferden her und Dysli wollte während des Fahrens den
Wagen besteigen. Der sonst so gewandte Jüngling that einen
Fehltritt, und bevor der Fuhrmann etwas merkte war dem
Gefallenen ein Rad über den Unterleib gegangen. Er stund
selbst wieder auf und begab sich nun auf den Wagen. Bei
den ersten Häusern im Dorfe angekommen, ließ er sich
vom Wagen nehmen, wurde in ein Haus gebracht, wo er
bald sein junges Leben aushauchte. Durch seinen Tod hat
die betagte Mutter ihre einzige Stütze verloren.

Luzern.
-- Luzern.

Der bischöfliche Kommissär Dr. Winkler
hat wegen hohen Alters und geschwächter Gesundheit
demissionirt
.

-- Ein "Herkules" verhaftet. Am Donnerstag Abend
verhaftete die Kantonspolizei einen Mathias Dietrich,
welcher auch in Luzern durch seine Kraftproduktionen Auf-
sehen machte. Derselbe hat einem Jeden, der seine
Produktionen nachmache, 100 Fr. als Prämie versprochen.
Von St. Gallen aus wegen Unterschlagung verfolgt, mag
man daselbst genau zusehen, daß der Herkules nicht eines
Tages aus dem Käfig sich freie Bahn schafft. (Vtrl.)

-- Eine Deputation der Belgrader Kaufmannschaft soll
um Fortsetzung des Krieges gebeten haben. Wenn man
gleichzeitig liest, daß in den Spitälern Belgrads 8000
Selbstverstümmler liegen, kann man sicherlich nicht
an eine gewaltige Kriegslust des Volkes glauben.

Schwyz.
-- Einsiedeln.

Das muß man den
Einsiedlern lassen, daß sie ein thätiges, strebsames und
intelligentes Völklein sind, die in der alten und neuen
Welt eine hervorragende Stellung zu behaupten wissen.

Bekannt ist die weltberühmte Firma der Gebr. Benziger
in Einsiedeln, die auch in New-York, Cincinnati und
St. Louis blühende Filialen gegründet hat, und den
Schweizernamen auch im fernen Westen mit Ruhm und
Ehre krönt.

Der ehemalige vieljährige Chef der artistischen und
technischen Abtheilungen der Firma Gebr. Karl und Nikolaus
Benziger, Herr Kommandant und alt-Bezirksammann
Adelrich Benziger in Einsiedeln, hat nun mit seinen
Söhnen ein Kirchenornamentengeschäft unter der Firma
"Adelrich Benziger u. Co. in Einsiedeln" eröffnet. Dazu
hat er schon seit mehreren Jahren einen jungen, intelligenten
Mann in Lyon ausbilden lassen, und seit einiger Zeit auch
einen seiner Söhne.

Der Klerus begrüßt mit dem hochwürdigsten Episkopate
diese neue kirchliche Industrie mit Freuden, und zwar dies
um so mehr, als man bisher in diesem Fache das Meiste
aus dem Auslande beziehen mußte. Die vielen Geschäfts-
verbindungen und eigenen Erfahrungen setzen den Herrn
Adelrich Benziger in den Stand, allen Erwartungen in
Rücksicht auf Kunst, Styl, Solidität und mäßige Preise
zu entsprechen, und dies um so mehr, da mit dem
Paramentengeschäfte nicht nur ein schönes Lager, sondern
auch eigene Fabrikation verbunden sein wird, um so möglichst
billige Herstellung der Artikel zu erzielen. Diese kirchliche
Kunstanstalt ist daher gerade zur rechten Zeit in's Leben
gerufen worden und es ist ihr nur der beste Erfolg zu
wünschen.

Glarus.

-- Mühlehorn, den 30. Nov. Uebereinftimmenden
Berichten zufolge soll der Bahnverkehr zwischen Murg und
Unterterzen ernstlich gefährdet sein. Es habe sich nämlich
zunächst Murg ob der paralell der Eisenbahn angelegten
Wallenseestraße eine Felsmasse von zirka 700m 3 abgelöst,
welche bereits unvermeidlich auf letztere und die Bahn
herunterrutschen müsse und diesfalls einen mehrtägigen
Unterbruch zur Folge haben würde. HH. Ingenieur Bürgi
und Bahnmeister Welter waren am 27. Nov. auf Ort
und Stelle uud haben inzwischen die möglichsten Vorsichts-
maßregeln getroffen, um die Gefahr so weit als möglich
abzuwenden, was jedoch unter obwaltenden Umständen
schwer halten dürfte.

-- Der Landrath lehnte den Antrag der Landes-
kommission, es sollen vom 1. Januar 1886 an von der
Kantonalbank alle Sparkassaguthaben von über 2000 Fr.
nur noch zu 33/4 Prozent, diejenigen unter 2000 Fr. zu
4 Prozent verzinst werden, ab.

-- Von Schwanden ging der "N. Gl. Ztg." vom
30. Nov. folgender Bericht zu: Linth und Sernft sind
sehr groß und hoch angeschwollen. Die Linth hatte Nachts
2 Uhr die gleiche Höhe erreicht wie im Jahre 1876. Seit
Morgens 8 Uhr ist sie wieder im Wachsen. Der Betrieb
in den Etablissements ist eingestellt, weil an den Wuhrungen,
Wasserfällen etc. gewehrt werden muß.

-- Die letzte Woche war für die Firma A. Boßhard
in Näfels eine Collaudationswoche. Es wurden nämlich
in den Kantonen St. Gallen und Zürich 9 von dieser
Firma erstellte Brücken der Probebelastung unterworfen und
haben sämmtliche ein sehr günstiges Resultat ergeben,
indem die vorübergehende Einsenkung durchschnittlich kaum
der Drittel der erlaubten ergab und bleibende Einsenkung
nirgends zu konstatiren war.

Baselstadt.

-- Auf die Entdeckung der Urheber der in Basel
aufgegebenen, an den dortigen Schuhhändler Saladin und
den Pfandleiher Sonderegger gerichteten Drohbriefe ist eine
Belohnung von 300 Fr. ausgesetzt.

Tessin.
-- * Alte Leute.

Im Verzaska Thale sind kürzlich
die beiden ältesten Bewohner gestorben: ein gewisser Gunsa
Giovanni, geboren 1794, und eine gewisse Porra Ezzechias,
geb. 1797; letztere hatte zwölf Kinder. Diese beiden greisen
[Spaltenumbruch] Leute erklärten oft, daß sie an sich selbst nie erfahren,
was Krankheit sei. Wenige Tage vor seinem Tode ver-
richtete der 91jährige Giovanni noch harte Feldarbeiten.

Neuenburg.
-- Die Sonne bringt es an den Tag.

Vor
etwa fünf oder sechs Jahren fand man in der Gegend von
Beroche (Kanton Neuenburg) an einem Baume einen Mann
erhängt. Man nahm Selbstmord an, manche Leute aber
vermutheten ein Verbrechen. Dieser Tage nun hat sich ein
Individuum in betrunkenem Zustande selbst verrathen; es
wurde verhaftel und gestand, jenen Mann getödtet und
aufgeknüpft zu haben, um den Schein eines Selbstmordes
zu erwecken.

Genf.

-- * "Körperliche Züchtigungen in der Schule sind
untersagt". Eine Mutter meinte, das Verbot gelte bloß
der Lehrerin zu Gunsten ftrafwürdiger Kinder. Als die
Lehrerin einer Kleinkinderschule in Eaux-Vives einem un-
gezogenen Mädchen eine kleine greifbare Züchtigung zutheil
werden ließ, sprang die Mutter des bestraften Kindes in
heller Wuth der Schule zu und beohrfeigte im Schulzimmer
die vom Staate angestellte Jugendbezähmerin. Diese führte
allerdings Klage in der Meinung, daß das Prügelverbot
in der Schule auch zu Gunsten der Lehrerschaft Geltung
habe.

-- Ein durchreisender Amerikaner hatte dieser Tage
die großmüthige Idee, sämmtlichen armen Kindern der
Stadt Genf und Umgebung gratis ein Mittagsmahl
mit einem Glas Wein serviren zu lassen. Es fanden sich gegen
500 dieser Kleinen im Stand der Coulouvreniere ein
und freuten sich des edlen Spenders.




Ausland.



Deutsches Reich.
-- Stuttgart.

Den 20. ds. wurde hier am hellen
Tage auf offener Straße eine Mordthat begangen.
Der mit einer Wittwe Weidmann, Mutter von 6 Kindern,
im Konkubinat lebende Kolporteur Haller, welcher selbst
verheirathet, Vater von 4 Kindern, aber von seiner Ehe-
frau geschieden ist, hatte sich mit seiner Geliebten entzweit.
In der Nähe der Militärstraße begegnete er ihr Sonntag
Vormittag zwischen 11 und 12 Uhr. Hier kam es zwischen
den Beiden zu einem Wortwechsel. Haller zog plötzlich sein
Messer und stieß dasselbe der Weidmann in die Brust.
Die Verletzung hatte den augenblicklichen Tod der W. zur
Folge. Hierauf brachte sich H. in selbstmörderischer Weise
einige Stiche bei; er wurde schwer verletzt in das Katharinen-
hospital verbracht, wo er sich heute noch am Leben befindet.

-- In Aschaffenburg machte ein Schüler der zweiten
Gymnasialklasse wegen einer Schulstrafe einen Selbstmord-
versuch mittelst eines Revolvers. Der Schuß ging durch
die Lunge, war aber nicht tödtlich.

-- Das Beispiel von zwei Frankfurter Primanern,
welche nach Serbien ziehen wollten, um gegen die Bulgaren
zu kämpfen, hat in Stuttgart einen Nachahmer gefunden.
Ein siebenzehnjähriger Schriftsetzerlehrling, Sohn eines
dortigen bekannten Schneidermeisters, hatte sich in aller
Stille ein Sümmchen von 173 Mark aus der Kommoden-
schublade seines Vaters "zusammengespart" und wollte
damit nach Bulgarien, um "dem Fürsten Alexander zu
Hülfe zu eilen", wie er in einem Briefe an seine Eltern
mittheilte. Glücklicherweise gelang es dem Vater, seinen
heldenmüthigen Sohn noch am Stuttgarter Bahnhofe in
dem Augenblicke einzuholen, als er ein Billet nach Wien
zu lösen im Begriffe war. Der junge Held steht bereits
wieder am Setzkasten und handhabt Winkelhaken und
Setzlinie, anstatt das Schwert zu schwingen.

-- In Frankfurt hatte ein Mann beim Aufspannen
seines Regenschirmes eine Dame derart unglücklich in den
Mund getroffen, daß sie mehrere Zähne einbüßte. Darauf
erschien der Gatte der Dame in der Wohnung des Herrn,
der das Unglück verschuldet hatte, und verlangte eine Ent-
schädigung von nicht weniger als 30,000 Mark. Seine
Frau, sagte er, sei durch den Verlurst der schönsten Zähne
in hohem Grade entstellt. Da der Herr auf dieses Ver-
langen nicht einging, will der Gatte der Beschädigten die
geforderte Summe einklagen.

-- Seit den letzten Stadtverordnetenwahlen im Jahre
1883 ist die Zahl der sozialdemokratischen Stimmen in
Berlin auf das Doppelte gestiegen.

-- In der Erzdiözese Posen sind gegenwärtig 200
Pfarreien verwaist. Von diesen besitzen nur 45 Hilfsgeistliche.
Es sind somit 155 Gemeinden mit über 200,000 Seelen
ohne jeden Geistlichen.

England.

-- * Die Protestanten und die Unabhängigkeit des
Papstes. Ein englisches protestantisches Blatt ("Fortnightli
Review") hat kürzlich ein interessantes Geständniß über
die hochwichtige Frage der weltlichen Herrschaft des Papstes
gemacht. Der Verfasser anerkennt vollständig den unhalt-
baren Charakter der gegenwärtigen Lage. Unter Bezugnahme
auf die Rede, welche der Papst im März l. J. hielt, und
in der er gegen das Verhalten der italienischen Behörden
gegen das Papstthum protestirt, erklärt das Blatt: "Eine
so ruhige und in den Ausdrücken so gemessene Auseinander-
setzung, unterstützt vom Hinweis auf die Augenscheinlichkeit
der Thatsachen, hat auf der ganzen Welt einen tiefen Ein-
druck hervorgebracht." Der Verfasser erklärt übrigens, daß
heutzutage die großen protestantischen Mächte an der geist-
lichen Unabhängigkeit des Papstes nicht weniger betheiligt
sind, als die katholischen Mächte. England, Deutschland
und die Vereinigten Staaten haben gar viele katholische
Einwohner, und aus diesem Titel haben diese Länder das
[Spaltenumbruch] Recht, sich um die dem Papste in Rom bereitete Lage zu
kümmern. Bezüglich England hebt das Blatt den Stimmungs-
wechsel hervor, der sich in der englischen Meinung gegen-
über den Katholiken vollzogen. Es scheint der Wiederher-
stellung der offiziellen Beziehungen mit Rom günstig
gesinnt. "Wie dem auch sei, schließt das Blatt, die Staats-
männer und das Volk Großbritaniens können angesichts
der Lage, in welcher sich das Haupt der Kirche befindet,
nicht gleichgültig bleiben."

Was in England wahr ist, ist es auch in den Ver-
einigten Staaten. Die "Fortnightli Rewiew" konstatirt die
reißenden Fortschritte des Katholizismus in diesem Lande,
und erblickt den Grund hievon in der Thatsache, daß der
"Katholizismus in den Vereinigten Staaten wie in Eng-
land die Vertheidigung der bürgerlichen und religiösen
Freiheit zu seiner eigensten Sache gemacht hat."

Wie man sieht, bleibt die römische Frage stets eine
offene. Es sind nicht die Katholiken allein, welche sie be-
handeln, sondern sie interessirt auch noch Alle, welche den
christlichen Namen tragen.

-- Bis Schluß des 29. Nov. waren gewählt 166
Liberale, 155 Konservative und 25 Parnelliten. In London
und den Vorstädten sind definitiv gewählt 26 Liberale und
36 Konservative.

-- Man berichtet aus London: "Die 17jährige Nichte
des Marquis of Lorne, Schwiegersohn der Königin von
England, Fräulein Ellen Costelloe, eines der schönsten
Mädchen Englands, Besitzerin eines großen Vermögens,
ist mit einem Kutscher Namens Anderson, der verheirathet
und Vater von sechs Kindern ist, entflohen. Zwei Detek-
tives fanden das Paar in einer armseligen Wohnung in
Knighton, in welcher die Beiden in kümmerlichen Verhält-
nissen lebten, und verhafteten sie.

Spanien.

-- Die Leiche Alfonsos wurde am 27. Nov.
Mittags nach dem königlichen Schlosse in Madrid über-
geführt. Vom Bahnhofe zum Schlosse folgten dem in einer
Glaskutsche aufgebahrten Leichnam 2000 Wagen. Im ersten
saß die Königin mit den Infantinen. Die Straßen füllten
etwa 200,000 Menschen. Alle Balkone waren schwarz
drapirt, alle Läden geschlossen. Als die Leiche im Palast
angekommen war, wurden nach altem Brauche eine Anzahl
schwarzer Tauben freigelassen.

-- Madrid, 29. Nov.

Der Trauerzug verließ den
Palast um zehn Uhr. Er bestand aus den Großwürden-
trägern und den Geistlichen des königlichen Hauses.
Truppen bildeten Spalier bis zum Bahnhof, wo die Mit-
glieder der Regierung warteten. Der Zug wird Mittags
im Eskurial ankommen, wo nach Verlesung einer Messe
der Sarg in die Gruft hinabgesenkt werden wird.

-- Madrid.

Alle Großmächte und fast alle euro-
päischen Regierungen, sowie die Vereinigten Staaten von
Nordamerika, haben Spanien mitgetheilt, daß sie die
Regentschaft der Königin Maria Christine anerkennen werden.
Bis jetzt blieb in Spanien die Ruhe ungestört. Aber die
Behörden haben vorsichtshalber den Belagerungszustand in
Barcelona, Cartagena und auf den kanarischen Inseln
angekündigt, sowie Ausnahmemaßregeln in den Provinzen
des nördlichen und mittleren Spaniens, wo die Bevölkerung
karlistisch gesinnt ist, angeordnet. Wie es heißt, hat die
französische Regierung beschlossen, Don Karlos verhaften
zu lassen, falls er Frankreich betreten sollte, da gegen ihn
ein Ausweisungsbefehl vorliegt.

-- Ein englischer Löwenzähmer Namens Williams,
sollte in Madrid am 19. November in dem Plaza del
Tuero seine Vorstellungen beginnen. Während der Nacht
wurde Petroleum in die Käfige geschüttet und entzündet.
Sämmtliche Löwen kamen in den Flammen um. Mehrere
Personen, welche der That verdächtig sind, wurden verhaftet.

Rußland.

-- Von den in der Warschauer Zitadelle inter-
nirten Sozialisten wurde nur ein Theil gerichtlich abgeurtheilt.
Die 24 Angeklagten dieser Gruppe, darunter einige Mäd-
chen, wurden nach Sibirien verschickt. In den Kerkern blieben
noch 27 schwerer kompromitirte Untersuchungssträflinge zu-
rück, über die ein Kriegsgericht entscheiden soll.

Asien.

-- In dem Himalayastaat Nepal ist ein Aufstand
ausgebrochen. Der Premier wurde getödtet, und der
Maharadscha, Großkönig, zum Gefangenen gemacht.

-- Aus Kalkutta wird berichtet, daß der Wirbelwind
in Orissa bedeutendere Verheerungen angerichtet hat, als
man anfänglich glaubte. Bis jetzt ist keine genaue Schätzung
des Lebensverlustes möglich gewesen, aber es scheint sicher,
daß wenigstens 5000 Personen ertrunken und mehr als
150 Dörfer überschwemmt worden sind. Wahrscheinlich
werden einigermaßen ausgedehnte Unterstützungswerke nöthig
sein.




Der Krieg im Balkan.

-- Der "Köln. Ztg." wird unterm 27. Nov. aus dem
bulgarischen Lager vor Pirot telegraphirt: "Begünstigt von
wunderbarem Wetter, überschritt Fürst Alexander an der
Spitze seiner Truppen heute Mittag 12 Uhr die Grenze
unter unbeschreiblichem Jubel der Truppen. Nahe vor
Zaribrod versuchten die Serben auf beiden Flanken einen
leichten Widerstand, der mühelos gebrochen wurde. Als die
Truppen sich in der Ebene vor Pirot ausbreiteten, traten
ihnen zwei serbische Reiterregimenter entgegen. Sofort
gingen im Galopp unter den Augen des Fürsten die
Feldartillerie und anderthalb Reiterregimenter vor. Es
war ein prachtvoller Anblick, als die begeisterte bulgarische
Reiterei neben dem Fußvolk vorbeijagte, um, geführt von
dem Oberstlieutenant von Corvin, den Serben das Gefecht

[Spaltenumbruch] Hauſe geführt werden. Der Fuhrmann ging neben den
Pferden her und Dysli wollte während des Fahrens den
Wagen beſteigen. Der ſonſt ſo gewandte Jüngling that einen
Fehltritt, und bevor der Fuhrmann etwas merkte war dem
Gefallenen ein Rad über den Unterleib gegangen. Er ſtund
ſelbſt wieder auf und begab ſich nun auf den Wagen. Bei
den erſten Häuſern im Dorfe angekommen, ließ er ſich
vom Wagen nehmen, wurde in ein Haus gebracht, wo er
bald ſein junges Leben aushauchte. Durch ſeinen Tod hat
die betagte Mutter ihre einzige Stütze verloren.

Luzern.
Luzern.

Der biſchöfliche Kommiſſär Dr. Winkler
hat wegen hohen Alters und geſchwächter Geſundheit
demiſſionirt
.

— Ein „Herkules“ verhaftet. Am Donnerſtag Abend
verhaftete die Kantonspolizei einen Mathias Dietrich,
welcher auch in Luzern durch ſeine Kraftproduktionen Auf-
ſehen machte. Derſelbe hat einem Jeden, der ſeine
Produktionen nachmache, 100 Fr. als Prämie verſprochen.
Von St. Gallen aus wegen Unterſchlagung verfolgt, mag
man daſelbſt genau zuſehen, daß der Herkules nicht eines
Tages aus dem Käfig ſich freie Bahn ſchafft. (Vtrl.)

— Eine Deputation der Belgrader Kaufmannſchaft ſoll
um Fortſetzung des Krieges gebeten haben. Wenn man
gleichzeitig liest, daß in den Spitälern Belgrads 8000
Selbſtverſtümmler liegen, kann man ſicherlich nicht
an eine gewaltige Kriegsluſt des Volkes glauben.

Schwyz.
Einſiedeln.

Das muß man den
Einſiedlern laſſen, daß ſie ein thätiges, ſtrebſames und
intelligentes Völklein ſind, die in der alten und neuen
Welt eine hervorragende Stellung zu behaupten wiſſen.

Bekannt iſt die weltberühmte Firma der Gebr. Benziger
in Einſiedeln, die auch in New-York, Cincinnati und
St. Louis blühende Filialen gegründet hat, und den
Schweizernamen auch im fernen Weſten mit Ruhm und
Ehre krönt.

Der ehemalige vieljährige Chef der artiſtiſchen und
techniſchen Abtheilungen der Firma Gebr. Karl und Nikolaus
Benziger, Herr Kommandant und alt-Bezirksammann
Adelrich Benziger in Einſiedeln, hat nun mit ſeinen
Söhnen ein Kirchenornamentengeſchäft unter der Firma
„Adelrich Benziger u. Co. in Einſiedeln“ eröffnet. Dazu
hat er ſchon ſeit mehreren Jahren einen jungen, intelligenten
Mann in Lyon ausbilden laſſen, und ſeit einiger Zeit auch
einen ſeiner Söhne.

Der Klerus begrüßt mit dem hochwürdigſten Episkopate
dieſe neue kirchliche Induſtrie mit Freuden, und zwar dies
um ſo mehr, als man bisher in dieſem Fache das Meiſte
aus dem Auslande beziehen mußte. Die vielen Geſchäfts-
verbindungen und eigenen Erfahrungen ſetzen den Herrn
Adelrich Benziger in den Stand, allen Erwartungen in
Rückſicht auf Kunſt, Styl, Solidität und mäßige Preiſe
zu entſprechen, und dies um ſo mehr, da mit dem
Paramentengeſchäfte nicht nur ein ſchönes Lager, ſondern
auch eigene Fabrikation verbunden ſein wird, um ſo möglichſt
billige Herſtellung der Artikel zu erzielen. Dieſe kirchliche
Kunſtanſtalt iſt daher gerade zur rechten Zeit in’s Leben
gerufen worden und es iſt ihr nur der beſte Erfolg zu
wünſchen.

Glarus.

Mühlehorn, den 30. Nov. Uebereinftimmenden
Berichten zufolge ſoll der Bahnverkehr zwiſchen Murg und
Unterterzen ernſtlich gefährdet ſein. Es habe ſich nämlich
zunächſt Murg ob der paralell der Eiſenbahn angelegten
Wallenſeeſtraße eine Felsmaſſe von zirka 700m 3 abgelöst,
welche bereits unvermeidlich auf letztere und die Bahn
herunterrutſchen müſſe und diesfalls einen mehrtägigen
Unterbruch zur Folge haben würde. HH. Ingenieur Bürgi
und Bahnmeiſter Welter waren am 27. Nov. auf Ort
und Stelle uud haben inzwiſchen die möglichſten Vorſichts-
maßregeln getroffen, um die Gefahr ſo weit als möglich
abzuwenden, was jedoch unter obwaltenden Umſtänden
ſchwer halten dürfte.

— Der Landrath lehnte den Antrag der Landes-
kommiſſion, es ſollen vom 1. Januar 1886 an von der
Kantonalbank alle Sparkaſſaguthaben von über 2000 Fr.
nur noch zu 3¾ Prozent, diejenigen unter 2000 Fr. zu
4 Prozent verzinst werden, ab.

— Von Schwanden ging der „N. Gl. Ztg.“ vom
30. Nov. folgender Bericht zu: Linth und Sernft ſind
ſehr groß und hoch angeſchwollen. Die Linth hatte Nachts
2 Uhr die gleiche Höhe erreicht wie im Jahre 1876. Seit
Morgens 8 Uhr iſt ſie wieder im Wachſen. Der Betrieb
in den Etabliſſements iſt eingeſtellt, weil an den Wuhrungen,
Waſſerfällen ꝛc. gewehrt werden muß.

— Die letzte Woche war für die Firma A. Boßhard
in Näfels eine Collaudationswoche. Es wurden nämlich
in den Kantonen St. Gallen und Zürich 9 von dieſer
Firma erſtellte Brücken der Probebelaſtung unterworfen und
haben ſämmtliche ein ſehr günſtiges Reſultat ergeben,
indem die vorübergehende Einſenkung durchſchnittlich kaum
der Drittel der erlaubten ergab und bleibende Einſenkung
nirgends zu konſtatiren war.

Baſelſtadt.

— Auf die Entdeckung der Urheber der in Baſel
aufgegebenen, an den dortigen Schuhhändler Saladin und
den Pfandleiher Sonderegger gerichteten Drohbriefe iſt eine
Belohnung von 300 Fr. ausgeſetzt.

Teſſin.
— * Alte Leute.

Im Verzaska Thale ſind kürzlich
die beiden älteſten Bewohner geſtorben: ein gewiſſer Gunſa
Giovanni, geboren 1794, und eine gewiſſe Porra Ezzechias,
geb. 1797; letztere hatte zwölf Kinder. Dieſe beiden greiſen
[Spaltenumbruch] Leute erklärten oft, daß ſie an ſich ſelbſt nie erfahren,
was Krankheit ſei. Wenige Tage vor ſeinem Tode ver-
richtete der 91jährige Giovanni noch harte Feldarbeiten.

Neuenburg.
Die Sonne bringt es an den Tag.

Vor
etwa fünf oder ſechs Jahren fand man in der Gegend von
Beroche (Kanton Neuenburg) an einem Baume einen Mann
erhängt. Man nahm Selbſtmord an, manche Leute aber
vermutheten ein Verbrechen. Dieſer Tage nun hat ſich ein
Individuum in betrunkenem Zuſtande ſelbſt verrathen; es
wurde verhaftel und geſtand, jenen Mann getödtet und
aufgeknüpft zu haben, um den Schein eines Selbſtmordes
zu erwecken.

Genf.

— * „Körperliche Züchtigungen in der Schule ſind
unterſagt“. Eine Mutter meinte, das Verbot gelte bloß
der Lehrerin zu Gunſten ftrafwürdiger Kinder. Als die
Lehrerin einer Kleinkinderſchule in Eaux-Vives einem un-
gezogenen Mädchen eine kleine greifbare Züchtigung zutheil
werden ließ, ſprang die Mutter des beſtraften Kindes in
heller Wuth der Schule zu und beohrfeigte im Schulzimmer
die vom Staate angeſtellte Jugendbezähmerin. Dieſe führte
allerdings Klage in der Meinung, daß das Prügelverbot
in der Schule auch zu Gunſten der Lehrerſchaft Geltung
habe.

— Ein durchreiſender Amerikaner hatte dieſer Tage
die großmüthige Idee, ſämmtlichen armen Kindern der
Stadt Genf und Umgebung gratis ein Mittagsmahl
mit einem Glas Wein ſerviren zu laſſen. Es fanden ſich gegen
500 dieſer Kleinen im Stand der Coulouvreniere ein
und freuten ſich des edlen Spenders.




Ausland.



Deutſches Reich.
Stuttgart.

Den 20. ds. wurde hier am hellen
Tage auf offener Straße eine Mordthat begangen.
Der mit einer Wittwe Weidmann, Mutter von 6 Kindern,
im Konkubinat lebende Kolporteur Haller, welcher ſelbſt
verheirathet, Vater von 4 Kindern, aber von ſeiner Ehe-
frau geſchieden iſt, hatte ſich mit ſeiner Geliebten entzweit.
In der Nähe der Militärſtraße begegnete er ihr Sonntag
Vormittag zwiſchen 11 und 12 Uhr. Hier kam es zwiſchen
den Beiden zu einem Wortwechſel. Haller zog plötzlich ſein
Meſſer und ſtieß dasſelbe der Weidmann in die Bruſt.
Die Verletzung hatte den augenblicklichen Tod der W. zur
Folge. Hierauf brachte ſich H. in ſelbſtmörderiſcher Weiſe
einige Stiche bei; er wurde ſchwer verletzt in das Katharinen-
hoſpital verbracht, wo er ſich heute noch am Leben befindet.

— In Aſchaffenburg machte ein Schüler der zweiten
Gymnaſialklaſſe wegen einer Schulſtrafe einen Selbſtmord-
verſuch mittelſt eines Revolvers. Der Schuß ging durch
die Lunge, war aber nicht tödtlich.

— Das Beiſpiel von zwei Frankfurter Primanern,
welche nach Serbien ziehen wollten, um gegen die Bulgaren
zu kämpfen, hat in Stuttgart einen Nachahmer gefunden.
Ein ſiebenzehnjähriger Schriftſetzerlehrling, Sohn eines
dortigen bekannten Schneidermeiſters, hatte ſich in aller
Stille ein Sümmchen von 173 Mark aus der Kommoden-
ſchublade ſeines Vaters „zuſammengeſpart“ und wollte
damit nach Bulgarien, um „dem Fürſten Alexander zu
Hülfe zu eilen“, wie er in einem Briefe an ſeine Eltern
mittheilte. Glücklicherweiſe gelang es dem Vater, ſeinen
heldenmüthigen Sohn noch am Stuttgarter Bahnhofe in
dem Augenblicke einzuholen, als er ein Billet nach Wien
zu löſen im Begriffe war. Der junge Held ſteht bereits
wieder am Setzkaſten und handhabt Winkelhaken und
Setzlinie, anſtatt das Schwert zu ſchwingen.

— In Frankfurt hatte ein Mann beim Aufſpannen
ſeines Regenſchirmes eine Dame derart unglücklich in den
Mund getroffen, daß ſie mehrere Zähne einbüßte. Darauf
erſchien der Gatte der Dame in der Wohnung des Herrn,
der das Unglück verſchuldet hatte, und verlangte eine Ent-
ſchädigung von nicht weniger als 30,000 Mark. Seine
Frau, ſagte er, ſei durch den Verlurſt der ſchönſten Zähne
in hohem Grade entſtellt. Da der Herr auf dieſes Ver-
langen nicht einging, will der Gatte der Beſchädigten die
geforderte Summe einklagen.

— Seit den letzten Stadtverordnetenwahlen im Jahre
1883 iſt die Zahl der ſozialdemokratiſchen Stimmen in
Berlin auf das Doppelte geſtiegen.

— In der Erzdiözeſe Poſen ſind gegenwärtig 200
Pfarreien verwaist. Von dieſen beſitzen nur 45 Hilfsgeiſtliche.
Es ſind ſomit 155 Gemeinden mit über 200,000 Seelen
ohne jeden Geiſtlichen.

England.

— * Die Proteſtanten und die Unabhängigkeit des
Papſtes. Ein engliſches proteſtantiſches Blatt („Fortnightli
Review“) hat kürzlich ein intereſſantes Geſtändniß über
die hochwichtige Frage der weltlichen Herrſchaft des Papſtes
gemacht. Der Verfaſſer anerkennt vollſtändig den unhalt-
baren Charakter der gegenwärtigen Lage. Unter Bezugnahme
auf die Rede, welche der Papſt im März l. J. hielt, und
in der er gegen das Verhalten der italieniſchen Behörden
gegen das Papſtthum proteſtirt, erklärt das Blatt: „Eine
ſo ruhige und in den Ausdrücken ſo gemeſſene Auseinander-
ſetzung, unterſtützt vom Hinweis auf die Augenſcheinlichkeit
der Thatſachen, hat auf der ganzen Welt einen tiefen Ein-
druck hervorgebracht.“ Der Verfaſſer erklärt übrigens, daß
heutzutage die großen proteſtantiſchen Mächte an der geiſt-
lichen Unabhängigkeit des Papſtes nicht weniger betheiligt
ſind, als die katholiſchen Mächte. England, Deutſchland
und die Vereinigten Staaten haben gar viele katholiſche
Einwohner, und aus dieſem Titel haben dieſe Länder das
[Spaltenumbruch] Recht, ſich um die dem Papſte in Rom bereitete Lage zu
kümmern. Bezüglich England hebt das Blatt den Stimmungs-
wechſel hervor, der ſich in der engliſchen Meinung gegen-
über den Katholiken vollzogen. Es ſcheint der Wiederher-
ſtellung der offiziellen Beziehungen mit Rom günſtig
geſinnt. „Wie dem auch ſei, ſchließt das Blatt, die Staats-
männer und das Volk Großbritaniens können angeſichts
der Lage, in welcher ſich das Haupt der Kirche befindet,
nicht gleichgültig bleiben.“

Was in England wahr iſt, iſt es auch in den Ver-
einigten Staaten. Die „Fortnightli Rewiew“ konſtatirt die
reißenden Fortſchritte des Katholizismus in dieſem Lande,
und erblickt den Grund hievon in der Thatſache, daß der
„Katholizismus in den Vereinigten Staaten wie in Eng-
land die Vertheidigung der bürgerlichen und religiöſen
Freiheit zu ſeiner eigenſten Sache gemacht hat.“

Wie man ſieht, bleibt die römiſche Frage ſtets eine
offene. Es ſind nicht die Katholiken allein, welche ſie be-
handeln, ſondern ſie intereſſirt auch noch Alle, welche den
chriſtlichen Namen tragen.

— Bis Schluß des 29. Nov. waren gewählt 166
Liberale, 155 Konſervative und 25 Parnelliten. In London
und den Vorſtädten ſind definitiv gewählt 26 Liberale und
36 Konſervative.

— Man berichtet aus London: „Die 17jährige Nichte
des Marquis of Lorne, Schwiegerſohn der Königin von
England, Fräulein Ellen Coſtelloe, eines der ſchönſten
Mädchen Englands, Beſitzerin eines großen Vermögens,
iſt mit einem Kutſcher Namens Anderſon, der verheirathet
und Vater von ſechs Kindern iſt, entflohen. Zwei Detek-
tives fanden das Paar in einer armſeligen Wohnung in
Knighton, in welcher die Beiden in kümmerlichen Verhält-
niſſen lebten, und verhafteten ſie.

Spanien.

— Die Leiche Alfonſos wurde am 27. Nov.
Mittags nach dem königlichen Schloſſe in Madrid über-
geführt. Vom Bahnhofe zum Schloſſe folgten dem in einer
Glaskutſche aufgebahrten Leichnam 2000 Wagen. Im erſten
ſaß die Königin mit den Infantinen. Die Straßen füllten
etwa 200,000 Menſchen. Alle Balkone waren ſchwarz
drapirt, alle Läden geſchloſſen. Als die Leiche im Palaſt
angekommen war, wurden nach altem Brauche eine Anzahl
ſchwarzer Tauben freigelaſſen.

Madrid, 29. Nov.

Der Trauerzug verließ den
Palaſt um zehn Uhr. Er beſtand aus den Großwürden-
trägern und den Geiſtlichen des königlichen Hauſes.
Truppen bildeten Spalier bis zum Bahnhof, wo die Mit-
glieder der Regierung warteten. Der Zug wird Mittags
im Eskurial ankommen, wo nach Verleſung einer Meſſe
der Sarg in die Gruft hinabgeſenkt werden wird.

Madrid.

Alle Großmächte und faſt alle euro-
päiſchen Regierungen, ſowie die Vereinigten Staaten von
Nordamerika, haben Spanien mitgetheilt, daß ſie die
Regentſchaft der Königin Maria Chriſtine anerkennen werden.
Bis jetzt blieb in Spanien die Ruhe ungeſtört. Aber die
Behörden haben vorſichtshalber den Belagerungszuſtand in
Barcelona, Cartagena und auf den kanariſchen Inſeln
angekündigt, ſowie Ausnahmemaßregeln in den Provinzen
des nördlichen und mittleren Spaniens, wo die Bevölkerung
karliſtiſch geſinnt iſt, angeordnet. Wie es heißt, hat die
franzöſiſche Regierung beſchloſſen, Don Karlos verhaften
zu laſſen, falls er Frankreich betreten ſollte, da gegen ihn
ein Ausweiſungsbefehl vorliegt.

— Ein engliſcher Löwenzähmer Namens Williams,
ſollte in Madrid am 19. November in dem Plaza del
Tuero ſeine Vorſtellungen beginnen. Während der Nacht
wurde Petroleum in die Käfige geſchüttet und entzündet.
Sämmtliche Löwen kamen in den Flammen um. Mehrere
Perſonen, welche der That verdächtig ſind, wurden verhaftet.

Rußland.

— Von den in der Warſchauer Zitadelle inter-
nirten Sozialiſten wurde nur ein Theil gerichtlich abgeurtheilt.
Die 24 Angeklagten dieſer Gruppe, darunter einige Mäd-
chen, wurden nach Sibirien verſchickt. In den Kerkern blieben
noch 27 ſchwerer kompromitirte Unterſuchungsſträflinge zu-
rück, über die ein Kriegsgericht entſcheiden ſoll.

Aſien.

— In dem Himalayaſtaat Nepal iſt ein Aufſtand
ausgebrochen. Der Premier wurde getödtet, und der
Maharadſcha, Großkönig, zum Gefangenen gemacht.

— Aus Kalkutta wird berichtet, daß der Wirbelwind
in Oriſſa bedeutendere Verheerungen angerichtet hat, als
man anfänglich glaubte. Bis jetzt iſt keine genaue Schätzung
des Lebensverluſtes möglich geweſen, aber es ſcheint ſicher,
daß wenigſtens 5000 Perſonen ertrunken und mehr als
150 Dörfer überſchwemmt worden ſind. Wahrſcheinlich
werden einigermaßen ausgedehnte Unterſtützungswerke nöthig
ſein.




Der Krieg im Balkan.

— Der „Köln. Ztg.“ wird unterm 27. Nov. aus dem
bulgariſchen Lager vor Pirot telegraphirt: „Begünſtigt von
wunderbarem Wetter, überſchritt Fürſt Alexander an der
Spitze ſeiner Truppen heute Mittag 12 Uhr die Grenze
unter unbeſchreiblichem Jubel der Truppen. Nahe vor
Zaribrod verſuchten die Serben auf beiden Flanken einen
leichten Widerſtand, der mühelos gebrochen wurde. Als die
Truppen ſich in der Ebene vor Pirot ausbreiteten, traten
ihnen zwei ſerbiſche Reiterregimenter entgegen. Sofort
gingen im Galopp unter den Augen des Fürſten die
Feldartillerie und anderthalb Reiterregimenter vor. Es
war ein prachtvoller Anblick, als die begeiſterte bulgariſche
Reiterei neben dem Fußvolk vorbeijagte, um, geführt von
dem Oberſtlieutenant von Corvin, den Serben das Gefecht

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[[3]/0003] Hauſe geführt werden. Der Fuhrmann ging neben den Pferden her und Dysli wollte während des Fahrens den Wagen beſteigen. Der ſonſt ſo gewandte Jüngling that einen Fehltritt, und bevor der Fuhrmann etwas merkte war dem Gefallenen ein Rad über den Unterleib gegangen. Er ſtund ſelbſt wieder auf und begab ſich nun auf den Wagen. Bei den erſten Häuſern im Dorfe angekommen, ließ er ſich vom Wagen nehmen, wurde in ein Haus gebracht, wo er bald ſein junges Leben aushauchte. Durch ſeinen Tod hat die betagte Mutter ihre einzige Stütze verloren. Luzern. — Luzern. Der biſchöfliche Kommiſſär Dr. Winkler hat wegen hohen Alters und geſchwächter Geſundheit demiſſionirt. — Ein „Herkules“ verhaftet. Am Donnerſtag Abend verhaftete die Kantonspolizei einen Mathias Dietrich, welcher auch in Luzern durch ſeine Kraftproduktionen Auf- ſehen machte. Derſelbe hat einem Jeden, der ſeine Produktionen nachmache, 100 Fr. als Prämie verſprochen. Von St. Gallen aus wegen Unterſchlagung verfolgt, mag man daſelbſt genau zuſehen, daß der Herkules nicht eines Tages aus dem Käfig ſich freie Bahn ſchafft. (Vtrl.) — Eine Deputation der Belgrader Kaufmannſchaft ſoll um Fortſetzung des Krieges gebeten haben. Wenn man gleichzeitig liest, daß in den Spitälern Belgrads 8000 Selbſtverſtümmler liegen, kann man ſicherlich nicht an eine gewaltige Kriegsluſt des Volkes glauben. Schwyz. — Einſiedeln. (Korreſp.) Das muß man den Einſiedlern laſſen, daß ſie ein thätiges, ſtrebſames und intelligentes Völklein ſind, die in der alten und neuen Welt eine hervorragende Stellung zu behaupten wiſſen. Bekannt iſt die weltberühmte Firma der Gebr. Benziger in Einſiedeln, die auch in New-York, Cincinnati und St. Louis blühende Filialen gegründet hat, und den Schweizernamen auch im fernen Weſten mit Ruhm und Ehre krönt. Der ehemalige vieljährige Chef der artiſtiſchen und techniſchen Abtheilungen der Firma Gebr. Karl und Nikolaus Benziger, Herr Kommandant und alt-Bezirksammann Adelrich Benziger in Einſiedeln, hat nun mit ſeinen Söhnen ein Kirchenornamentengeſchäft unter der Firma „Adelrich Benziger u. Co. in Einſiedeln“ eröffnet. Dazu hat er ſchon ſeit mehreren Jahren einen jungen, intelligenten Mann in Lyon ausbilden laſſen, und ſeit einiger Zeit auch einen ſeiner Söhne. Der Klerus begrüßt mit dem hochwürdigſten Episkopate dieſe neue kirchliche Induſtrie mit Freuden, und zwar dies um ſo mehr, als man bisher in dieſem Fache das Meiſte aus dem Auslande beziehen mußte. Die vielen Geſchäfts- verbindungen und eigenen Erfahrungen ſetzen den Herrn Adelrich Benziger in den Stand, allen Erwartungen in Rückſicht auf Kunſt, Styl, Solidität und mäßige Preiſe zu entſprechen, und dies um ſo mehr, da mit dem Paramentengeſchäfte nicht nur ein ſchönes Lager, ſondern auch eigene Fabrikation verbunden ſein wird, um ſo möglichſt billige Herſtellung der Artikel zu erzielen. Dieſe kirchliche Kunſtanſtalt iſt daher gerade zur rechten Zeit in’s Leben gerufen worden und es iſt ihr nur der beſte Erfolg zu wünſchen. Glarus. — Mühlehorn, den 30. Nov. Uebereinftimmenden Berichten zufolge ſoll der Bahnverkehr zwiſchen Murg und Unterterzen ernſtlich gefährdet ſein. Es habe ſich nämlich zunächſt Murg ob der paralell der Eiſenbahn angelegten Wallenſeeſtraße eine Felsmaſſe von zirka 700m 3 abgelöst, welche bereits unvermeidlich auf letztere und die Bahn herunterrutſchen müſſe und diesfalls einen mehrtägigen Unterbruch zur Folge haben würde. HH. Ingenieur Bürgi und Bahnmeiſter Welter waren am 27. Nov. auf Ort und Stelle uud haben inzwiſchen die möglichſten Vorſichts- maßregeln getroffen, um die Gefahr ſo weit als möglich abzuwenden, was jedoch unter obwaltenden Umſtänden ſchwer halten dürfte. — Der Landrath lehnte den Antrag der Landes- kommiſſion, es ſollen vom 1. Januar 1886 an von der Kantonalbank alle Sparkaſſaguthaben von über 2000 Fr. nur noch zu 3¾ Prozent, diejenigen unter 2000 Fr. zu 4 Prozent verzinst werden, ab. — Von Schwanden ging der „N. Gl. Ztg.“ vom 30. Nov. folgender Bericht zu: Linth und Sernft ſind ſehr groß und hoch angeſchwollen. Die Linth hatte Nachts 2 Uhr die gleiche Höhe erreicht wie im Jahre 1876. Seit Morgens 8 Uhr iſt ſie wieder im Wachſen. Der Betrieb in den Etabliſſements iſt eingeſtellt, weil an den Wuhrungen, Waſſerfällen ꝛc. gewehrt werden muß. — Die letzte Woche war für die Firma A. Boßhard in Näfels eine Collaudationswoche. Es wurden nämlich in den Kantonen St. Gallen und Zürich 9 von dieſer Firma erſtellte Brücken der Probebelaſtung unterworfen und haben ſämmtliche ein ſehr günſtiges Reſultat ergeben, indem die vorübergehende Einſenkung durchſchnittlich kaum der Drittel der erlaubten ergab und bleibende Einſenkung nirgends zu konſtatiren war. Baſelſtadt. — Auf die Entdeckung der Urheber der in Baſel aufgegebenen, an den dortigen Schuhhändler Saladin und den Pfandleiher Sonderegger gerichteten Drohbriefe iſt eine Belohnung von 300 Fr. ausgeſetzt. Teſſin. — * Alte Leute. Im Verzaska Thale ſind kürzlich die beiden älteſten Bewohner geſtorben: ein gewiſſer Gunſa Giovanni, geboren 1794, und eine gewiſſe Porra Ezzechias, geb. 1797; letztere hatte zwölf Kinder. Dieſe beiden greiſen Leute erklärten oft, daß ſie an ſich ſelbſt nie erfahren, was Krankheit ſei. Wenige Tage vor ſeinem Tode ver- richtete der 91jährige Giovanni noch harte Feldarbeiten. Neuenburg. — Die Sonne bringt es an den Tag. Vor etwa fünf oder ſechs Jahren fand man in der Gegend von Beroche (Kanton Neuenburg) an einem Baume einen Mann erhängt. Man nahm Selbſtmord an, manche Leute aber vermutheten ein Verbrechen. Dieſer Tage nun hat ſich ein Individuum in betrunkenem Zuſtande ſelbſt verrathen; es wurde verhaftel und geſtand, jenen Mann getödtet und aufgeknüpft zu haben, um den Schein eines Selbſtmordes zu erwecken. Genf. — * „Körperliche Züchtigungen in der Schule ſind unterſagt“. Eine Mutter meinte, das Verbot gelte bloß der Lehrerin zu Gunſten ftrafwürdiger Kinder. Als die Lehrerin einer Kleinkinderſchule in Eaux-Vives einem un- gezogenen Mädchen eine kleine greifbare Züchtigung zutheil werden ließ, ſprang die Mutter des beſtraften Kindes in heller Wuth der Schule zu und beohrfeigte im Schulzimmer die vom Staate angeſtellte Jugendbezähmerin. Dieſe führte allerdings Klage in der Meinung, daß das Prügelverbot in der Schule auch zu Gunſten der Lehrerſchaft Geltung habe. — Ein durchreiſender Amerikaner hatte dieſer Tage die großmüthige Idee, ſämmtlichen armen Kindern der Stadt Genf und Umgebung gratis ein Mittagsmahl mit einem Glas Wein ſerviren zu laſſen. Es fanden ſich gegen 500 dieſer Kleinen im Stand der Coulouvreniere ein und freuten ſich des edlen Spenders. Ausland. Deutſches Reich. — Stuttgart. Den 20. ds. wurde hier am hellen Tage auf offener Straße eine Mordthat begangen. Der mit einer Wittwe Weidmann, Mutter von 6 Kindern, im Konkubinat lebende Kolporteur Haller, welcher ſelbſt verheirathet, Vater von 4 Kindern, aber von ſeiner Ehe- frau geſchieden iſt, hatte ſich mit ſeiner Geliebten entzweit. In der Nähe der Militärſtraße begegnete er ihr Sonntag Vormittag zwiſchen 11 und 12 Uhr. Hier kam es zwiſchen den Beiden zu einem Wortwechſel. Haller zog plötzlich ſein Meſſer und ſtieß dasſelbe der Weidmann in die Bruſt. Die Verletzung hatte den augenblicklichen Tod der W. zur Folge. Hierauf brachte ſich H. in ſelbſtmörderiſcher Weiſe einige Stiche bei; er wurde ſchwer verletzt in das Katharinen- hoſpital verbracht, wo er ſich heute noch am Leben befindet. — In Aſchaffenburg machte ein Schüler der zweiten Gymnaſialklaſſe wegen einer Schulſtrafe einen Selbſtmord- verſuch mittelſt eines Revolvers. Der Schuß ging durch die Lunge, war aber nicht tödtlich. — Das Beiſpiel von zwei Frankfurter Primanern, welche nach Serbien ziehen wollten, um gegen die Bulgaren zu kämpfen, hat in Stuttgart einen Nachahmer gefunden. Ein ſiebenzehnjähriger Schriftſetzerlehrling, Sohn eines dortigen bekannten Schneidermeiſters, hatte ſich in aller Stille ein Sümmchen von 173 Mark aus der Kommoden- ſchublade ſeines Vaters „zuſammengeſpart“ und wollte damit nach Bulgarien, um „dem Fürſten Alexander zu Hülfe zu eilen“, wie er in einem Briefe an ſeine Eltern mittheilte. Glücklicherweiſe gelang es dem Vater, ſeinen heldenmüthigen Sohn noch am Stuttgarter Bahnhofe in dem Augenblicke einzuholen, als er ein Billet nach Wien zu löſen im Begriffe war. Der junge Held ſteht bereits wieder am Setzkaſten und handhabt Winkelhaken und Setzlinie, anſtatt das Schwert zu ſchwingen. — In Frankfurt hatte ein Mann beim Aufſpannen ſeines Regenſchirmes eine Dame derart unglücklich in den Mund getroffen, daß ſie mehrere Zähne einbüßte. Darauf erſchien der Gatte der Dame in der Wohnung des Herrn, der das Unglück verſchuldet hatte, und verlangte eine Ent- ſchädigung von nicht weniger als 30,000 Mark. Seine Frau, ſagte er, ſei durch den Verlurſt der ſchönſten Zähne in hohem Grade entſtellt. Da der Herr auf dieſes Ver- langen nicht einging, will der Gatte der Beſchädigten die geforderte Summe einklagen. — Seit den letzten Stadtverordnetenwahlen im Jahre 1883 iſt die Zahl der ſozialdemokratiſchen Stimmen in Berlin auf das Doppelte geſtiegen. — In der Erzdiözeſe Poſen ſind gegenwärtig 200 Pfarreien verwaist. Von dieſen beſitzen nur 45 Hilfsgeiſtliche. Es ſind ſomit 155 Gemeinden mit über 200,000 Seelen ohne jeden Geiſtlichen. England. — * Die Proteſtanten und die Unabhängigkeit des Papſtes. Ein engliſches proteſtantiſches Blatt („Fortnightli Review“) hat kürzlich ein intereſſantes Geſtändniß über die hochwichtige Frage der weltlichen Herrſchaft des Papſtes gemacht. Der Verfaſſer anerkennt vollſtändig den unhalt- baren Charakter der gegenwärtigen Lage. Unter Bezugnahme auf die Rede, welche der Papſt im März l. J. hielt, und in der er gegen das Verhalten der italieniſchen Behörden gegen das Papſtthum proteſtirt, erklärt das Blatt: „Eine ſo ruhige und in den Ausdrücken ſo gemeſſene Auseinander- ſetzung, unterſtützt vom Hinweis auf die Augenſcheinlichkeit der Thatſachen, hat auf der ganzen Welt einen tiefen Ein- druck hervorgebracht.“ Der Verfaſſer erklärt übrigens, daß heutzutage die großen proteſtantiſchen Mächte an der geiſt- lichen Unabhängigkeit des Papſtes nicht weniger betheiligt ſind, als die katholiſchen Mächte. England, Deutſchland und die Vereinigten Staaten haben gar viele katholiſche Einwohner, und aus dieſem Titel haben dieſe Länder das Recht, ſich um die dem Papſte in Rom bereitete Lage zu kümmern. Bezüglich England hebt das Blatt den Stimmungs- wechſel hervor, der ſich in der engliſchen Meinung gegen- über den Katholiken vollzogen. Es ſcheint der Wiederher- ſtellung der offiziellen Beziehungen mit Rom günſtig geſinnt. „Wie dem auch ſei, ſchließt das Blatt, die Staats- männer und das Volk Großbritaniens können angeſichts der Lage, in welcher ſich das Haupt der Kirche befindet, nicht gleichgültig bleiben.“ Was in England wahr iſt, iſt es auch in den Ver- einigten Staaten. Die „Fortnightli Rewiew“ konſtatirt die reißenden Fortſchritte des Katholizismus in dieſem Lande, und erblickt den Grund hievon in der Thatſache, daß der „Katholizismus in den Vereinigten Staaten wie in Eng- land die Vertheidigung der bürgerlichen und religiöſen Freiheit zu ſeiner eigenſten Sache gemacht hat.“ Wie man ſieht, bleibt die römiſche Frage ſtets eine offene. Es ſind nicht die Katholiken allein, welche ſie be- handeln, ſondern ſie intereſſirt auch noch Alle, welche den chriſtlichen Namen tragen. — Bis Schluß des 29. Nov. waren gewählt 166 Liberale, 155 Konſervative und 25 Parnelliten. In London und den Vorſtädten ſind definitiv gewählt 26 Liberale und 36 Konſervative. — Man berichtet aus London: „Die 17jährige Nichte des Marquis of Lorne, Schwiegerſohn der Königin von England, Fräulein Ellen Coſtelloe, eines der ſchönſten Mädchen Englands, Beſitzerin eines großen Vermögens, iſt mit einem Kutſcher Namens Anderſon, der verheirathet und Vater von ſechs Kindern iſt, entflohen. Zwei Detek- tives fanden das Paar in einer armſeligen Wohnung in Knighton, in welcher die Beiden in kümmerlichen Verhält- niſſen lebten, und verhafteten ſie. Spanien. — Die Leiche Alfonſos wurde am 27. Nov. Mittags nach dem königlichen Schloſſe in Madrid über- geführt. Vom Bahnhofe zum Schloſſe folgten dem in einer Glaskutſche aufgebahrten Leichnam 2000 Wagen. Im erſten ſaß die Königin mit den Infantinen. Die Straßen füllten etwa 200,000 Menſchen. Alle Balkone waren ſchwarz drapirt, alle Läden geſchloſſen. Als die Leiche im Palaſt angekommen war, wurden nach altem Brauche eine Anzahl ſchwarzer Tauben freigelaſſen. — Madrid, 29. Nov. Der Trauerzug verließ den Palaſt um zehn Uhr. Er beſtand aus den Großwürden- trägern und den Geiſtlichen des königlichen Hauſes. Truppen bildeten Spalier bis zum Bahnhof, wo die Mit- glieder der Regierung warteten. Der Zug wird Mittags im Eskurial ankommen, wo nach Verleſung einer Meſſe der Sarg in die Gruft hinabgeſenkt werden wird. — Madrid. Alle Großmächte und faſt alle euro- päiſchen Regierungen, ſowie die Vereinigten Staaten von Nordamerika, haben Spanien mitgetheilt, daß ſie die Regentſchaft der Königin Maria Chriſtine anerkennen werden. Bis jetzt blieb in Spanien die Ruhe ungeſtört. Aber die Behörden haben vorſichtshalber den Belagerungszuſtand in Barcelona, Cartagena und auf den kanariſchen Inſeln angekündigt, ſowie Ausnahmemaßregeln in den Provinzen des nördlichen und mittleren Spaniens, wo die Bevölkerung karliſtiſch geſinnt iſt, angeordnet. Wie es heißt, hat die franzöſiſche Regierung beſchloſſen, Don Karlos verhaften zu laſſen, falls er Frankreich betreten ſollte, da gegen ihn ein Ausweiſungsbefehl vorliegt. — Ein engliſcher Löwenzähmer Namens Williams, ſollte in Madrid am 19. November in dem Plaza del Tuero ſeine Vorſtellungen beginnen. Während der Nacht wurde Petroleum in die Käfige geſchüttet und entzündet. Sämmtliche Löwen kamen in den Flammen um. Mehrere Perſonen, welche der That verdächtig ſind, wurden verhaftet. Rußland. — Von den in der Warſchauer Zitadelle inter- nirten Sozialiſten wurde nur ein Theil gerichtlich abgeurtheilt. Die 24 Angeklagten dieſer Gruppe, darunter einige Mäd- chen, wurden nach Sibirien verſchickt. In den Kerkern blieben noch 27 ſchwerer kompromitirte Unterſuchungsſträflinge zu- rück, über die ein Kriegsgericht entſcheiden ſoll. Aſien. — In dem Himalayaſtaat Nepal iſt ein Aufſtand ausgebrochen. Der Premier wurde getödtet, und der Maharadſcha, Großkönig, zum Gefangenen gemacht. — Aus Kalkutta wird berichtet, daß der Wirbelwind in Oriſſa bedeutendere Verheerungen angerichtet hat, als man anfänglich glaubte. Bis jetzt iſt keine genaue Schätzung des Lebensverluſtes möglich geweſen, aber es ſcheint ſicher, daß wenigſtens 5000 Perſonen ertrunken und mehr als 150 Dörfer überſchwemmt worden ſind. Wahrſcheinlich werden einigermaßen ausgedehnte Unterſtützungswerke nöthig ſein. Der Krieg im Balkan. — Der „Köln. Ztg.“ wird unterm 27. Nov. aus dem bulgariſchen Lager vor Pirot telegraphirt: „Begünſtigt von wunderbarem Wetter, überſchritt Fürſt Alexander an der Spitze ſeiner Truppen heute Mittag 12 Uhr die Grenze unter unbeſchreiblichem Jubel der Truppen. Nahe vor Zaribrod verſuchten die Serben auf beiden Flanken einen leichten Widerſtand, der mühelos gebrochen wurde. Als die Truppen ſich in der Ebene vor Pirot ausbreiteten, traten ihnen zwei ſerbiſche Reiterregimenter entgegen. Sofort gingen im Galopp unter den Augen des Fürſten die Feldartillerie und anderthalb Reiterregimenter vor. Es war ein prachtvoller Anblick, als die begeiſterte bulgariſche Reiterei neben dem Fußvolk vorbeijagte, um, geführt von dem Oberſtlieutenant von Corvin, den Serben das Gefecht

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grepect GmbH: Bereitstellung der Texttranskription und Textauszeichnung. (2018-01-26T13:38:42Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Amelie Meister: Vorbereitung der Texttranskription und Textauszeichnung. (2018-01-26T13:38:42Z)

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Zitationshilfe: St. Galler Volksblatt. Nr. 96, Uznach, 02. 12. 1885, S. [3]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_stgaller96_1885/3>, abgerufen am 28.04.2024.