Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].

Bild:
<< vorherige Seite

darüber/ ließ ihn heraus ziehen/ und so fort kleyden/ erkauffte einige darzu/ die bekräfftigen solten/ als wann ihr Mann ein hitziges Fieber gehabt/ und öffters in der Kranckheit nicht gewust / was er thäte/ damit sie ihn ehrlich Es wird aber der Betrug entdecket/ und das Weib zu gebührender Straff gezogen. begraben lassen/ und die nachgelassene Güter behalten möchte/ diß gieng so weit von statten/ biß ein ehrlicher guter Mann an Hand gab/ man möchte doch untersuchen/ ob es so wäre oder nicht/ da dann bald das contrarium befunden / worauff die Frau sambt einigen aus ihrem Hause/ und denen beyden Gezeugen eingezogen worden. Den 24. seynd einige Schiff aus Das Silder-Bergwerck in Norwegen komt in grosses Auffuchmen. Norwegen hier angelangt/ welche Nachricht mitgebracht/ daß daselbst das Silber-Bergwerck/ der Königsberg genant/ nunmehro durch die vorm Jahr/ von Ihr. Königlichen Majest. selbst/ eingerichtete allergnädigste Verordnung in sehr guten Stand und Beschaffenheit gebracht sey/ so daß durch dessen Trieb Monatlich ein grosser Nutzen zuwegen gebracht werde; massen dann der Administrator oder Berg-Herr daselbst zur Probe und Bezeugung gnugsamer Versicherung solches Vortheils mit besagten Schiffen eine zimbliche Parthey ungeweine Sandsteine/ und gediehen fein Silber-Ertz heraus gesandt/ und zu einer Monatlichen grossen avantage, Ihr. Majest. Verheissung thun lassen / dagegen man vor diesem nur Monatlich kaum vierhundert Reichsthaler daraus machen können/ da hingegen der Profit den vierten Theil höher gestiegen ist; und wie berichtet wird/ soll solches Bergwerck auff die Art und Weise/ wie es im Hartz und andern Deßwegen der König von Dennemarck dem Administratori, denen trembden Participanten und Bergwercks Interessirten sehr grosse Freyheiten ertheilet. wohl angeordneten Bergwercken in Teutschland eingerichtet seyn; So haben zu dem Ende auch Ihre Königliche Majestät solchen aus Teutschland dahin verschriebenen Bergleuten/ dem Administratori, denen frembden Participanten sowohl als einheimischen dero Unterthanen/ umb zu dessen Silber-Bergwercks fernern Trieb mit Ertheilung aller deren Privilegien und Freyheiten/ so jemals bey andern Bergwercken gegeben worden/ bey dem alten Herkommen und Ublichkeiten allerdings bewenden/ auch darüber eine Berg-Ordnung verfassen/ und in Druck befördern zu lassen/ auch die Interessenten bey solcher Berg-Ordnung/ Privilegien, Freyheiten und Immunitäten allergnädigst zu schützen und zu mainteniren versprochen. Die jüngsie Princessin von Augustusburg wird als Abdatissin zu Itzehö daselbsten solenniter introduciret. Aus dem Holsteinischen kommt/ daß den 3. die jüngste Princessin von Augustusburg als Aebtissin zu Itzehö solenniter introducirt worden. Die ad hunc actum verordnete Königl. Herrn Commissarii, als der Herr Stadthalter Graf Nanzau und der Herr Cantzler Liliencron seynd aus hochgedachter Princessin Logiment in einer mit 6. Pferden bespanneten Carosse voran/ dann die Princessin nebst dero Frau Mutter und 2. der Conventualinnen/ so dieselbe abgeholet/ in einer ebenfalls mit 6. Pferden bespanneten Ca-

darüber/ ließ ihn heraus ziehen/ und so fort kleyden/ erkauffte einige darzu/ die bekräfftigen solten/ als wann ihr Mann ein hitziges Fieber gehabt/ und öffters in der Kranckheit nicht gewust / was er thäte/ damit sie ihn ehrlich Es wird aber der Betrug entdecket/ und das Weib zu gebührender Straff gezogen. begraben lassen/ und die nachgelassene Güter behalten möchte/ diß gieng so weit von statten/ biß ein ehrlicher guter Mann an Hand gab/ man möchte doch untersuchen/ ob es so wäre oder nicht/ da dann bald das contrarium befunden / worauff die Frau sambt einigen aus ihrem Hause/ und denen beyden Gezeugen eingezogen worden. Den 24. seynd einige Schiff aus Das Silder-Bergwerck in Norwegen komt in grosses Auffuchmen. Norwegen hier angelangt/ welche Nachricht mitgebracht/ daß daselbst das Silber-Bergwerck/ der Königsberg genant/ nunmehro durch die vorm Jahr/ von Ihr. Königlichen Majest. selbst/ eingerichtete allergnädigste Verordnung in sehr guten Stand und Beschaffenheit gebracht sey/ so daß durch dessen Trieb Monatlich ein grosser Nutzen zuwegen gebracht werde; massen dann der Administrator oder Berg-Herr daselbst zur Probe und Bezeugung gnugsamer Versicherung solches Vortheils mit besagten Schiffen eine zimbliche Parthey ungeweine Sandsteine/ und gediehen fein Silber-Ertz heraus gesandt/ und zu einer Monatlichen grossen avantage, Ihr. Majest. Verheissung thun lassen / dagegen man vor diesem nur Monatlich kaum vierhundert Reichsthaler daraus machen können/ da hingegen der Profit den vierten Theil höher gestiegen ist; und wie berichtet wird/ soll solches Bergwerck auff die Art und Weise/ wie es im Hartz und andern Deßwegen der König von Dennemarck dem Administratori, denen trembden Participanten und Bergwercks Interessirten sehr grosse Freyheiten ertheilet. wohl angeordneten Bergwercken in Teutschland eingerichtet seyn; So haben zu dem Ende auch Ihre Königliche Majestät solchen aus Teutschland dahin verschriebenen Bergleuten/ dem Administratori, denen frembden Participanten sowohl als einheimischen dero Unterthanen/ umb zu dessen Silber-Bergwercks fernern Trieb mit Ertheilung aller deren Privilegien und Freyheiten/ so jemals bey andern Bergwercken gegeben worden/ bey dem alten Herkommen und Ublichkeiten allerdings bewenden/ auch darüber eine Berg-Ordnung verfassen/ und in Druck befördern zu lassen/ auch die Interessenten bey solcher Berg-Ordnung/ Privilegien, Freyheiten und Immunitäten allergnädigst zu schützen und zu mainteniren versprochen. Die jüngsie Princessin von Augustusburg wird als Abdatissin zu Itzehö daselbsten solenniter introduciret. Aus dem Holsteinischen kom̃t/ daß den 3. die jüngste Princessin von Augustusburg als Aebtissin zu Itzehö solenniter introducirt worden. Die ad hunc actum verordnete Königl. Herrn Commissarii, als der Herr Stadthalter Graf Nanzau und der Herr Cantzler Liliencron seynd aus hochgedachter Princessin Logiment in einer mit 6. Pferden bespanneten Carosse voran/ dann die Princessin nebst dero Frau Mutter und 2. der Conventualinnen/ so dieselbe abgeholet/ in einer ebenfalls mit 6. Pferden bespanneten Ca-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0311" n="299"/>
darüber/ ließ ihn heraus ziehen/ und                      so fort kleyden/ erkauffte einige darzu/ die bekräfftigen solten/ als wann                      ihr Mann ein hitziges Fieber gehabt/ und öffters in der Kranckheit nicht gewust                     / was er thäte/ damit sie ihn ehrlich <note place="right">Es wird aber der                          Betrug entdecket/ und das Weib zu gebührender Straff gezogen.</note>                      begraben lassen/ und die nachgelassene Güter behalten möchte/ diß gieng so                      weit von statten/ biß ein ehrlicher guter Mann an Hand gab/ man möchte doch                      untersuchen/ ob es so wäre oder nicht/ da dann bald das contrarium befunden /                      worauff die Frau sambt einigen aus ihrem Hause/ und denen beyden Gezeugen                      eingezogen worden. Den 24. seynd einige Schiff aus <note place="right">Das                          Silder-Bergwerck in Norwegen komt in grosses Auffuchmen.</note> Norwegen                      hier angelangt/ welche Nachricht mitgebracht/ daß daselbst das                      Silber-Bergwerck/ der Königsberg genant/ nunmehro durch die vorm Jahr/ von                      Ihr. Königlichen Majest. selbst/ eingerichtete allergnädigste Verordnung in                      sehr guten Stand und Beschaffenheit gebracht sey/ so daß durch dessen Trieb                      Monatlich ein grosser Nutzen zuwegen gebracht werde; massen dann der                      Administrator oder Berg-Herr daselbst zur Probe und Bezeugung gnugsamer                      Versicherung solches Vortheils mit besagten Schiffen eine zimbliche Parthey                      ungeweine Sandsteine/ und gediehen fein Silber-Ertz heraus gesandt/ und zu                      einer Monatlichen grossen avantage, Ihr. Majest. Verheissung thun lassen /                      dagegen man vor diesem nur Monatlich kaum vierhundert Reichsthaler daraus machen                      können/ da hingegen der Profit den vierten Theil höher gestiegen ist; und wie                      berichtet wird/ soll solches Bergwerck auff die Art und Weise/ wie es im Hartz                      und andern <note place="right">Deßwegen der König von Dennemarck dem                          Administratori, denen trembden Participanten und Bergwercks Interessirten                          sehr grosse Freyheiten ertheilet.</note> wohl angeordneten Bergwercken in                      Teutschland eingerichtet seyn; So haben zu dem Ende auch Ihre Königliche                      Majestät solchen aus Teutschland dahin verschriebenen Bergleuten/ dem                      Administratori, denen frembden Participanten sowohl als einheimischen dero                      Unterthanen/ umb zu dessen Silber-Bergwercks fernern Trieb mit Ertheilung aller                      deren Privilegien und Freyheiten/ so jemals bey andern Bergwercken gegeben                      worden/ bey dem alten Herkommen und Ublichkeiten allerdings bewenden/ auch                      darüber eine Berg-Ordnung verfassen/ und in Druck befördern zu lassen/ auch                      die Interessenten bey solcher Berg-Ordnung/ Privilegien, Freyheiten und                      Immunitäten allergnädigst zu schützen und zu mainteniren versprochen. <note place="right">Die jüngsie Princessin von Augustusburg wird als Abdatissin zu                          Itzehö daselbsten solenniter introduciret.</note> Aus dem Holsteinischen                      kom&#x0303;t/ daß den 3. die jüngste Princessin von Augustusburg als Aebtissin                      zu Itzehö solenniter introducirt worden. Die ad hunc actum verordnete Königl.                      Herrn Commissarii, als der Herr Stadthalter Graf Nanzau und der Herr Cantzler                      Liliencron seynd aus hochgedachter Princessin Logiment in einer mit 6. Pferden                      bespanneten Carosse voran/ dann die Princessin nebst dero Frau Mutter und 2.                      der Conventualinnen/ so dieselbe abgeholet/ in einer ebenfalls mit 6. Pferden                      bespanneten Ca-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[299/0311] darüber/ ließ ihn heraus ziehen/ und so fort kleyden/ erkauffte einige darzu/ die bekräfftigen solten/ als wann ihr Mann ein hitziges Fieber gehabt/ und öffters in der Kranckheit nicht gewust / was er thäte/ damit sie ihn ehrlich begraben lassen/ und die nachgelassene Güter behalten möchte/ diß gieng so weit von statten/ biß ein ehrlicher guter Mann an Hand gab/ man möchte doch untersuchen/ ob es so wäre oder nicht/ da dann bald das contrarium befunden / worauff die Frau sambt einigen aus ihrem Hause/ und denen beyden Gezeugen eingezogen worden. Den 24. seynd einige Schiff aus Norwegen hier angelangt/ welche Nachricht mitgebracht/ daß daselbst das Silber-Bergwerck/ der Königsberg genant/ nunmehro durch die vorm Jahr/ von Ihr. Königlichen Majest. selbst/ eingerichtete allergnädigste Verordnung in sehr guten Stand und Beschaffenheit gebracht sey/ so daß durch dessen Trieb Monatlich ein grosser Nutzen zuwegen gebracht werde; massen dann der Administrator oder Berg-Herr daselbst zur Probe und Bezeugung gnugsamer Versicherung solches Vortheils mit besagten Schiffen eine zimbliche Parthey ungeweine Sandsteine/ und gediehen fein Silber-Ertz heraus gesandt/ und zu einer Monatlichen grossen avantage, Ihr. Majest. Verheissung thun lassen / dagegen man vor diesem nur Monatlich kaum vierhundert Reichsthaler daraus machen können/ da hingegen der Profit den vierten Theil höher gestiegen ist; und wie berichtet wird/ soll solches Bergwerck auff die Art und Weise/ wie es im Hartz und andern wohl angeordneten Bergwercken in Teutschland eingerichtet seyn; So haben zu dem Ende auch Ihre Königliche Majestät solchen aus Teutschland dahin verschriebenen Bergleuten/ dem Administratori, denen frembden Participanten sowohl als einheimischen dero Unterthanen/ umb zu dessen Silber-Bergwercks fernern Trieb mit Ertheilung aller deren Privilegien und Freyheiten/ so jemals bey andern Bergwercken gegeben worden/ bey dem alten Herkommen und Ublichkeiten allerdings bewenden/ auch darüber eine Berg-Ordnung verfassen/ und in Druck befördern zu lassen/ auch die Interessenten bey solcher Berg-Ordnung/ Privilegien, Freyheiten und Immunitäten allergnädigst zu schützen und zu mainteniren versprochen. Aus dem Holsteinischen kom̃t/ daß den 3. die jüngste Princessin von Augustusburg als Aebtissin zu Itzehö solenniter introducirt worden. Die ad hunc actum verordnete Königl. Herrn Commissarii, als der Herr Stadthalter Graf Nanzau und der Herr Cantzler Liliencron seynd aus hochgedachter Princessin Logiment in einer mit 6. Pferden bespanneten Carosse voran/ dann die Princessin nebst dero Frau Mutter und 2. der Conventualinnen/ so dieselbe abgeholet/ in einer ebenfalls mit 6. Pferden bespanneten Ca- Es wird aber der Betrug entdecket/ und das Weib zu gebührender Straff gezogen. Das Silder-Bergwerck in Norwegen komt in grosses Auffuchmen. Deßwegen der König von Dennemarck dem Administratori, denen trembden Participanten und Bergwercks Interessirten sehr grosse Freyheiten ertheilet. Die jüngsie Princessin von Augustusburg wird als Abdatissin zu Itzehö daselbsten solenniter introduciret.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686/311
Zitationshilfe: [N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686], S. 299. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686/311>, abgerufen am 30.04.2024.