Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 22, Frankfurt (Main), 1671.len haben sich in daß Gebürg Abbruzzo salvirt, umb sich ferner nach dem Neapoli- Pariß den 16. dito. Von Dünkirchen schreibt man/ daß sich der König den 3. nach Grävelingen be- Dantzig den 18. dito. Von Warschau wird berichtet/ daß der Cron Groß Feldherr mit 3000. Mann und
len haben sich in daß Gebürg Abbruzzo salvirt, umb sich ferner nach dem Neapoli- Pariß den 16. dito. Von Dünkirchen schreibt man/ daß sich der König den 3. nach Grävelingen be- Dantzig den 18. dito. Von Warschau wird berichtet/ daß der Cron Groß Feldherr mit 3000. Mann und
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0002" n="[2]"/> len haben sich in daß Gebürg <hi rendition="#aq">Abbruzzo salvirt,</hi> umb sich ferner nach dem Neapoli-<lb/> tanischen zu wenden/ weilen sie im Kirchen-Staadt nicht wollen geduldet werden/<lb/> der <hi rendition="#aq">Marchese Durazzo,</hi> so von der <hi rendition="#aq">Republic Genua</hi> ahnhero geschickt/ hat seinen<lb/> Abschied vom Pabst und <hi rendition="#aq">Cardinal Altieri</hi> nuhn wieder genommen/ weilen doch die<lb/> Mißverständt mit dem <hi rendition="#aq">Inquisitor</hi> noch kein End gewinnen wollen; Von Neapoli<lb/> verlautet/ es haben die Barbarische Seeräuber in Calabrien und Sicilien an Land<lb/> gesetzt/ und etliche Persohnen und Viehe gebeudet/ weggeführt. Auß Genua/ man<lb/> hat eine Galera nach <hi rendition="#aq">Civita vecchia</hi> geschickt/ den <hi rendition="#aq">Marchese Durazzo</hi> hiesigẽ Re-<lb/> sidenten zu Rom abzuholen/ von Tolon wird berichtet daß auff angelangten auß-<lb/> trücklichen Befelch 16. Königl. Schiff nacher <hi rendition="#aq">Rochelle</hi> seglen sollen umb sich al-<lb/> dahr mit noch mehrern zu <hi rendition="#aq">conjungi</hi>ren und gesambter Handt zu <hi rendition="#aq">executir</hi>en waß ih-<lb/> nen wird befohlen werden. Auß dem Mayländischen/ die vorgehabte General-<lb/> Münsterung ist umb sicherer Ursachen willen verschoben/ biß hernechst noch einige<lb/> Mißverständt beygelegt sein werden/ zu Ahnfang dieses Monaths hat der <hi rendition="#aq">Guber-<lb/> nator General</hi> grosse Freudenfest halten auch Kunstfewer und viele Windtlichter<lb/> brennen lassen/ umb daß der Heyl. <hi rendition="#aq">Franciscus Borgia,</hi> von dessen Blutverwandt-<lb/> schafft er ist/ in die Zahl der Heyligen gebracht worden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Pariß den 16. dito.</head><lb/> <p>Von Dünkirchen schreibt man/ daß sich der König den 3. nach Grävelingen be-<lb/> geben/ und die Armee bey Mardick in Schlacht-Ordnung angetroffen/ darauff er<lb/> zurück der Königin entgegen gangen/ welche Abends umb 4. Uhr eingezogen; Ihre<lb/> Maj. <hi rendition="#aq">visitirten</hi> alsobald die newe Werck/ und die darahn täglich arbeitende Sol-<lb/> daten/ so sich auff 9500. Mann belauffen/ die erste fangen ahn zu arbeiten frühe umb<lb/> 4. Uhr biß 9. die andere biß umb 2. Nachmitttag/ und die dritte biß Abends umb 7. Uhr<lb/> so alles wohl von statten gehet/ weiln die Soldaten wegen der Königl. Gegenwart/<lb/> in deme Er sie täglich besucht/ sehr muthig seynd/ den 5. haben beyde Majestäten die<lb/> Schiffe besehen/ selbigen Tag ist <hi rendition="#aq">Mylord Bellassis</hi> Königl. Engländische <hi rendition="#aq">Envoyé</hi><lb/> und <hi rendition="#aq">Sr. Wangham</hi> vom Hertzog von Yorck ankommen/ Ihre Maj. zu <hi rendition="#aq">complimen-<lb/> tir</hi>en und das Absterben der Hertzogin von Yorck zuberichten/ deßwegen der Hoff<lb/> die Trauer angezogen/ und ist der <hi rendition="#aq">Comte d’ Albon</hi> neben dem <hi rendition="#aq">Marquis de Ragny</hi><lb/> nacher Londen geschickt worden/ obg. Hertzog das Leyd zu klagen; Den 10. geschahe<lb/> nahe bey Grävelingen die General Besichtigung der Trouppen in Beysein einer<lb/> grossen Mengde Volcks/ so sich nicht gnug über die schöne Ordnung dieser Armee<lb/> verwundern können.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Dantzig den 18. dito.</head><lb/> <p>Von Warschau wird berichtet/ daß der Cron Groß Feldherr mit 3000. Mann<lb/> zu Roß und Fueß alda ahnkommen/ und under Begleitung vieler <hi rendition="#aq">Grandes</hi> neben<lb/> ahnsehnlicher Ritterschafft und Cavalliern/ einen prächtigen Einzug gehalten/ die<lb/> Königliche Frau Mutter wird auch erwartet/ ingleichem der <hi rendition="#aq">Primas Regni,</hi> und<lb/> noch andere grosse Herren/ nach deß Fürsten <hi rendition="#aq">Demetrii</hi> vollzogener Hochzeit/ solle<lb/> der Kriegs-Rath vorgenommen werden/ weilen die Gefahr wegen der Cosacken<lb/> <fw type="catch" place="bottom">und</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[2]/0002]
len haben sich in daß Gebürg Abbruzzo salvirt, umb sich ferner nach dem Neapoli-
tanischen zu wenden/ weilen sie im Kirchen-Staadt nicht wollen geduldet werden/
der Marchese Durazzo, so von der Republic Genua ahnhero geschickt/ hat seinen
Abschied vom Pabst und Cardinal Altieri nuhn wieder genommen/ weilen doch die
Mißverständt mit dem Inquisitor noch kein End gewinnen wollen; Von Neapoli
verlautet/ es haben die Barbarische Seeräuber in Calabrien und Sicilien an Land
gesetzt/ und etliche Persohnen und Viehe gebeudet/ weggeführt. Auß Genua/ man
hat eine Galera nach Civita vecchia geschickt/ den Marchese Durazzo hiesigẽ Re-
sidenten zu Rom abzuholen/ von Tolon wird berichtet daß auff angelangten auß-
trücklichen Befelch 16. Königl. Schiff nacher Rochelle seglen sollen umb sich al-
dahr mit noch mehrern zu conjungiren und gesambter Handt zu executiren waß ih-
nen wird befohlen werden. Auß dem Mayländischen/ die vorgehabte General-
Münsterung ist umb sicherer Ursachen willen verschoben/ biß hernechst noch einige
Mißverständt beygelegt sein werden/ zu Ahnfang dieses Monaths hat der Guber-
nator General grosse Freudenfest halten auch Kunstfewer und viele Windtlichter
brennen lassen/ umb daß der Heyl. Franciscus Borgia, von dessen Blutverwandt-
schafft er ist/ in die Zahl der Heyligen gebracht worden.
Pariß den 16. dito.
Von Dünkirchen schreibt man/ daß sich der König den 3. nach Grävelingen be-
geben/ und die Armee bey Mardick in Schlacht-Ordnung angetroffen/ darauff er
zurück der Königin entgegen gangen/ welche Abends umb 4. Uhr eingezogen; Ihre
Maj. visitirten alsobald die newe Werck/ und die darahn täglich arbeitende Sol-
daten/ so sich auff 9500. Mann belauffen/ die erste fangen ahn zu arbeiten frühe umb
4. Uhr biß 9. die andere biß umb 2. Nachmitttag/ und die dritte biß Abends umb 7. Uhr
so alles wohl von statten gehet/ weiln die Soldaten wegen der Königl. Gegenwart/
in deme Er sie täglich besucht/ sehr muthig seynd/ den 5. haben beyde Majestäten die
Schiffe besehen/ selbigen Tag ist Mylord Bellassis Königl. Engländische Envoyé
und Sr. Wangham vom Hertzog von Yorck ankommen/ Ihre Maj. zu complimen-
tiren und das Absterben der Hertzogin von Yorck zuberichten/ deßwegen der Hoff
die Trauer angezogen/ und ist der Comte d’ Albon neben dem Marquis de Ragny
nacher Londen geschickt worden/ obg. Hertzog das Leyd zu klagen; Den 10. geschahe
nahe bey Grävelingen die General Besichtigung der Trouppen in Beysein einer
grossen Mengde Volcks/ so sich nicht gnug über die schöne Ordnung dieser Armee
verwundern können.
Dantzig den 18. dito.
Von Warschau wird berichtet/ daß der Cron Groß Feldherr mit 3000. Mann
zu Roß und Fueß alda ahnkommen/ und under Begleitung vieler Grandes neben
ahnsehnlicher Ritterschafft und Cavalliern/ einen prächtigen Einzug gehalten/ die
Königliche Frau Mutter wird auch erwartet/ ingleichem der Primas Regni, und
noch andere grosse Herren/ nach deß Fürsten Demetrii vollzogener Hochzeit/ solle
der Kriegs-Rath vorgenommen werden/ weilen die Gefahr wegen der Cosacken
und
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Zitationshilfe: | Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 22, Frankfurt (Main), 1671, S. [2]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_wochentliche0022_1671/2>, abgerufen am 16.06.2024. |