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Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 2. Osnabrück, 1687.

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andern vierfüssigen Thieren. Der Esel ist mit einem auß der massen grossen Zähl-Glied versehen. Die Eselin trägt gleich einem Mutter-Pferde zwölff Monate/ und bringt ein Junges fort.

Zwillinge werden gar selten dabey gesehen. Dafern sie nicht gebohren hat/ ehe sie ihr Zähn-Zeichen verlieret/ soll sie hernach nimmermehr entfangen/ aber so sie vorhin geworffen hat/ solle sie die gantze Zeit ihres Lebens gebehren. Wann sie trägtig und ihre Gebährens Zeit herannahet/ schewet sie daß Liecht/ und das Gesicht der Menschen/ und

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wirfft ihr Junges gern an einem finstern und verborgenen Ort.

Sie erreichen insgemein das Alter von 30. Jahren/ es wehre dann daß sie durch schwäre Arbeit abgemattet und vom Todte übereilet würden. Gleichwohl ist die Eselin zäher im Leben als der Esel.

Der Esel ist ein sonderlich tum und träges Thier/ und deswegen so sehr veracht / das auch die Menschen von solcher Art/ ob sie gleich keine lange Ohren

andern vierfüssigen Thieren. Der Esel ist mit einem auß der massen grossen Zähl-Glied versehen. Die Eselin trägt gleich einem Mutter-Pferde zwölff Monate/ und bringt ein Junges fort.

Zwillinge werden gar selten dabey gesehen. Dafern sie nicht gebohren hat/ ehe sie ihr Zähn-Zeichen verlieret/ soll sie hernach nimmermehr entfangen/ aber so sie vorhin geworffen hat/ solle sie die gantze Zeit ihres Lebens gebehren. Wann sie trägtig und ihre Gebährens Zeit herannahet/ schewet sie daß Liecht/ und das Gesicht der Menschen/ und

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wirfft ihr Junges gern an einem finstern und verborgenen Ort.

Sie erreichen insgemein das Alter von 30. Jahren/ es wehre dann daß sie durch schwäre Arbeit abgemattet und vom Todte übereilet würden. Gleichwohl ist die Eselin zäher im Leben als der Esel.

Der Esel ist ein sonderlich tum und träges Thier/ und deswegen so sehr veracht / das auch die Menschen von solcher Art/ ob sie gleich keine lange Ohren

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[17/0021] andern vierfüssigen Thieren. Der Esel ist mit einem auß der massen grossen Zähl-Glied versehen. Die Eselin trägt gleich einem Mutter-Pferde zwölff Monate/ und bringt ein Junges fort. Zwillinge werden gar selten dabey gesehen. Dafern sie nicht gebohren hat/ ehe sie ihr Zähn-Zeichen verlieret/ soll sie hernach nimmermehr entfangen/ aber so sie vorhin geworffen hat/ solle sie die gantze Zeit ihres Lebens gebehren. Wann sie trägtig und ihre Gebährens Zeit herannahet/ schewet sie daß Liecht/ und das Gesicht der Menschen/ und [Abbildung] wirfft ihr Junges gern an einem finstern und verborgenen Ort. Sie erreichen insgemein das Alter von 30. Jahren/ es wehre dann daß sie durch schwäre Arbeit abgemattet und vom Todte übereilet würden. Gleichwohl ist die Eselin zäher im Leben als der Esel. Der Esel ist ein sonderlich tum und träges Thier/ und deswegen so sehr veracht / das auch die Menschen von solcher Art/ ob sie gleich keine lange Ohren

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Zitationshilfe: Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 2. Osnabrück, 1687, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz02_1678/21>, abgerufen am 28.04.2024.