Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 4. Osnabrück, 1687.hat 2. Arme/ und zähnichte Scheeren/ unter welchen der rechte Arm insgemein grösser ist/ als der lincke. Was die grosse Hummer-Krebse mit ihren Scheeren angreiffen das halten sie einmahl feste. Es hat sich auff eine Zeit zugetragen/ daß ein gewisses Schiff/ mit Schelfischen und Meerkrebsen beladen/ zu Marseille angelanget: Als es nun an dem Ufer liegen blieben/ ist des Nachts ein Fuchs/ welcher lüstern war/ und seine Zähne gewetzt hatte/ Fische zu essen/ ins Schiff gelauffen kommen; was geschicht? Es wurde Reincke von einem Meerkrebs bey seinen Balg erwischet/ und mit den Scheeren [Abbildung]so feste gehalten/ biß die Fischer deß Morgens denselben gegriffen/ und zu verdienter Straffe gezogen/ dem Hummer aber wurde wegen solcher Heldenthat das Leben geschencket/ und er auff freyen Fuß gestellet und ins Wasser geworffen. Sie wissen ihre sonderbahre Artzney wieder die Schlangenstiche. Die Fischer sind der Meinung/ und wird ohngezweifelt bey ihnen davor gehalten / daß wann die Sonne im Zeichen des Krebses ist/ und alsdann der Krebs stirbet / und auff dem Lande verfaulet oder verrottet/ alsdann Scorpionen davon wachsen sollen; daher kompts/ daß wann sie ihn auff dem Lande sehen todt liegen/ sie ihn sorg- hat 2. Arme/ und zähnichte Scheeren/ unter welchen der rechte Arm insgemein grösser ist/ als der lincke. Was die grosse Hummer-Krebse mit ihren Scheeren angreiffen das halten sie einmahl feste. Es hat sich auff eine Zeit zugetragen/ daß ein gewisses Schiff/ mit Schelfischen und Meerkrebsen beladen/ zu Marseille angelanget: Als es nun an dem Ufer liegen blieben/ ist des Nachts ein Fuchs/ welcher lüstern war/ und seine Zähne gewetzt hatte/ Fische zu essen/ ins Schiff gelauffen kommen; was geschicht? Es wurde Reincke von einem Meerkrebs bey seinen Balg erwischet/ und mit den Scheeren [Abbildung]so feste gehalten/ biß die Fischer deß Morgens denselben gegriffen/ und zu verdienter Straffe gezogen/ dem Hummer aber wurde wegen solcher Heldenthat das Leben geschencket/ und er auff freyen Fuß gestellet und ins Wasser geworffen. Sie wissen ihre sonderbahre Artzney wieder die Schlangenstiche. Die Fischer sind der Meinung/ und wird ohngezweifelt bey ihnen davor gehalten / daß wann die Sonne im Zeichen des Krebses ist/ und alsdann der Krebs stirbet / und auff dem Lande verfaulet oder verrottet/ alsdann Scorpionen davon wachsen sollen; daher kompts/ daß wann sie ihn auff dem Lande sehen todt liegen/ sie ihn sorg- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0030" n="262"/> hat 2. Arme/ und zähnichte Scheeren/ unter welchen der rechte Arm insgemein grösser ist/ als der lincke.</p> <p>Was die grosse Hummer-Krebse mit ihren Scheeren angreiffen das halten sie einmahl feste. Es hat sich auff eine Zeit zugetragen/ daß ein gewisses Schiff/ mit Schelfischen und Meerkrebsen beladen/ zu Marseille angelanget: Als es nun an dem Ufer liegen blieben/ ist des Nachts ein Fuchs/ welcher lüstern war/ und seine Zähne gewetzt hatte/ Fische zu essen/ ins Schiff gelauffen kommen; was geschicht? Es wurde Reincke von einem Meerkrebs bey seinen Balg erwischet/ und mit den Scheeren</p> <figure/> <p>so feste gehalten/ biß die Fischer deß Morgens denselben gegriffen/ und zu verdienter Straffe gezogen/ dem Hummer aber wurde wegen solcher Heldenthat das Leben geschencket/ und er auff freyen Fuß gestellet und ins Wasser geworffen.</p> <p>Sie wissen ihre sonderbahre Artzney wieder die Schlangenstiche.</p> <p>Die Fischer sind der Meinung/ und wird ohngezweifelt bey ihnen davor gehalten / daß wann die Sonne im Zeichen des Krebses ist/ und alsdann der Krebs stirbet / und auff dem Lande verfaulet oder verrottet/ alsdann Scorpionen davon wachsen sollen; daher kompts/ daß wann sie ihn auff dem Lande sehen todt liegen/ sie ihn sorg- </p> </div> </body> </text> </TEI> [262/0030]
hat 2. Arme/ und zähnichte Scheeren/ unter welchen der rechte Arm insgemein grösser ist/ als der lincke.
Was die grosse Hummer-Krebse mit ihren Scheeren angreiffen das halten sie einmahl feste. Es hat sich auff eine Zeit zugetragen/ daß ein gewisses Schiff/ mit Schelfischen und Meerkrebsen beladen/ zu Marseille angelanget: Als es nun an dem Ufer liegen blieben/ ist des Nachts ein Fuchs/ welcher lüstern war/ und seine Zähne gewetzt hatte/ Fische zu essen/ ins Schiff gelauffen kommen; was geschicht? Es wurde Reincke von einem Meerkrebs bey seinen Balg erwischet/ und mit den Scheeren
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so feste gehalten/ biß die Fischer deß Morgens denselben gegriffen/ und zu verdienter Straffe gezogen/ dem Hummer aber wurde wegen solcher Heldenthat das Leben geschencket/ und er auff freyen Fuß gestellet und ins Wasser geworffen.
Sie wissen ihre sonderbahre Artzney wieder die Schlangenstiche.
Die Fischer sind der Meinung/ und wird ohngezweifelt bey ihnen davor gehalten / daß wann die Sonne im Zeichen des Krebses ist/ und alsdann der Krebs stirbet / und auff dem Lande verfaulet oder verrottet/ alsdann Scorpionen davon wachsen sollen; daher kompts/ daß wann sie ihn auff dem Lande sehen todt liegen/ sie ihn sorg-
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Zitationshilfe: | Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 4. Osnabrück, 1687, S. 262. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz04_1678/30>, abgerufen am 27.07.2024. |