Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 4. Osnabrück, 1687.und mit vielem Fette überzogen. Die Gebähr-Mutter länglicht entzwey getheilet/ und wann dieser Fisch geleichet / mit unzähligen Eyern angefüllet. Er ist mehrentheils ein/ bißweilen zwey/ und selten drey Pfund schwer. Salvianus bezeuget/ daß ihrer einige gefangen worden / so auff acht Pfund schwer gewachsen waren. Bellonius erzehlet/ daß sie auch im Nilo gefangen werden: Jedoch gleich wie der Italiänische Hecht von den Unsrigen unterschieden; Also auch der Barbe auß dem Fluß Nilo; massen der Unsrige länglicht/ der andre dick/ und krummen Leibes/ doch einerley Farbe. Im Nilo wird er so dick/ daß er zu Memphus zu zwantzig Pfund in einem Stücke verkauffet wird. Ihr vornehmster Auffenthalt und Lebens-Orth ist in süssen Wassern/ und wird wenig in Seen gefunden. Albertus schreibet/ daß sie unter einem Hauß an der Donau belegen in den Löchern umb die Frülingszeit leichen/ und in so grosser Anzahl zusammen kommen/ daß man sie mit der Hand greiffen kan/ so daß die Einwohner umb diese Zeit wohl zehen Schlittenvoll fangen/ und an die umbliegende Örther verführen/ dann sie können keine Kälte leiden/ sind im Winter lahm/ im Sommer aber hurtig und geschwinde. Ihr Unterhalt ist Schaum/ Muscheln und kleine Fische/ ja sie essen auch von todten Cörpern/ schwimmen bey Schaaren/ gebähren ohnferne deß Ufers zu Anfang des Frühlings. Gesnerus meldet/ daß diese Fische sehr gerne unter den außstehenden Hügeln und hohlen Ufern wohnen/ und als die Schweine in der Erden wühlen/ so daß sie öffters in den Löchern stecken bleiben/ und sterben. Ihre Floßfedern werden von den Blut-Igeln angegriffen/ deren sie sich entweder durch Reiben an den Steinklippen entledigen/ oder wo der Strohm am stärcksten fleußt begeben/ und selbige abspühlen. Sie haben eine verborgene Gemeinschafft mit dem Fische Squalus, dann alle Seen und Flüssen/ wo dieser sich befindet/ sind sie auch/ und wo diese sind / lassen sich jene auch finden. Cardanus verwirfft ihn/ allein diejenige/ so in reinen und steinigen Wassern gefangen werden/ sind guten Geschmacks/ leichter Dauung/ und guten Safftes / gelinde und weisse Fische/ haben aber viel Graten. Die Rheinischen sind im Majo zeitig/ in der Schweitz aber/ im Augustmonat. Salvianus sagt/ daß sie im Anfang deß Frühlings ihren besten Geschmack haben. Ihre Haut ist ungesund/ Platina berichtet/ daß sie im Monat Majo ver- und mit vielem Fette überzogen. Die Gebähr-Mutter länglicht entzwey getheilet/ und wann dieser Fisch geleichet / mit unzähligen Eyern angefüllet. Er ist mehrentheils ein/ bißweilen zwey/ und selten drey Pfund schwer. Salvianus bezeuget/ daß ihrer einige gefangen worden / so auff acht Pfund schwer gewachsen waren. Bellonius erzehlet/ daß sie auch im Nilo gefangen werden: Jedoch gleich wie der Italiänische Hecht von den Unsrigen unterschieden; Also auch der Barbe auß dem Fluß Nilo; massen der Unsrige länglicht/ der andre dick/ und krummen Leibes/ doch einerley Farbe. Im Nilo wird er so dick/ daß er zu Memphus zu zwantzig Pfund in einem Stücke verkauffet wird. Ihr vornehmster Auffenthalt und Lebens-Orth ist in süssen Wassern/ und wird wenig in Seen gefunden. Albertus schreibet/ daß sie unter einem Hauß an der Donau belegen in den Löchern umb die Frülingszeit leichen/ und in so grosser Anzahl zusammen kommen/ daß man sie mit der Hand greiffen kan/ so daß die Einwohner umb diese Zeit wohl zehen Schlittenvoll fangen/ und an die umbliegende Örther verführen/ dann sie können keine Kälte leiden/ sind im Winter lahm/ im Sommer aber hurtig und geschwinde. Ihr Unterhalt ist Schaum/ Muscheln und kleine Fische/ ja sie essen auch von todten Cörpern/ schwimmen bey Schaaren/ gebähren ohnferne deß Ufers zu Anfang des Frühlings. Gesnerus meldet/ daß diese Fische sehr gerne unter den außstehenden Hügeln und hohlen Ufern wohnen/ und als die Schweine in der Erden wühlen/ so daß sie öffters in den Löchern stecken bleiben/ und sterben. Ihre Floßfedern werden von den Blut-Igeln angegriffen/ deren sie sich entweder durch Reiben an den Steinklippen entledigen/ oder wo der Strohm am stärcksten fleußt begeben/ und selbige abspühlen. Sie haben eine verborgene Gemeinschafft mit dem Fische Squalus, dann alle Seen und Flüssen/ wo dieser sich befindet/ sind sie auch/ und wo diese sind / lassen sich jene auch finden. Cardanus verwirfft ihn/ allein diejenige/ so in reinen und steinigen Wassern gefangen werden/ sind guten Geschmacks/ leichter Dauung/ und guten Safftes / gelinde und weisse Fische/ haben aber viel Graten. Die Rheinischen sind im Majo zeitig/ in der Schweitz aber/ im Augustmonat. Salvianus sagt/ daß sie im Anfang deß Frühlings ihren besten Geschmack haben. Ihre Haut ist ungesund/ Platina berichtet/ daß sie im Monat Majo ver- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0033" n="265"/> und mit vielem Fette überzogen. Die Gebähr-Mutter länglicht entzwey getheilet/ und wann dieser Fisch geleichet / mit unzähligen Eyern angefüllet. Er ist mehrentheils ein/ bißweilen zwey/ und selten drey Pfund schwer. Salvianus bezeuget/ daß ihrer einige gefangen worden / so auff acht Pfund schwer gewachsen waren. Bellonius erzehlet/ daß sie auch im Nilo gefangen werden: Jedoch gleich wie der Italiänische Hecht von den Unsrigen unterschieden; Also auch der Barbe auß dem Fluß Nilo; massen der Unsrige länglicht/ der andre dick/ und krummen Leibes/ doch einerley Farbe. Im Nilo wird er so dick/ daß er zu Memphus zu zwantzig Pfund in einem Stücke verkauffet wird. Ihr vornehmster Auffenthalt und Lebens-Orth ist in süssen Wassern/ und wird wenig in Seen gefunden.</p> <p>Albertus schreibet/ daß sie unter einem Hauß an der Donau belegen in den Löchern umb die Frülingszeit leichen/ und in so grosser Anzahl zusammen kommen/ daß man sie mit der Hand greiffen kan/ so daß die Einwohner umb diese Zeit wohl zehen Schlittenvoll fangen/ und an die umbliegende Örther verführen/ dann sie können keine Kälte leiden/ sind im Winter lahm/ im Sommer aber hurtig und geschwinde. Ihr Unterhalt ist Schaum/ Muscheln und kleine Fische/ ja sie essen auch von todten Cörpern/ schwimmen bey Schaaren/ gebähren ohnferne deß Ufers zu Anfang des Frühlings. Gesnerus meldet/ daß diese Fische sehr gerne unter den außstehenden Hügeln und hohlen Ufern wohnen/ und als die Schweine in der Erden wühlen/ so daß sie öffters in den Löchern stecken bleiben/ und sterben. Ihre Floßfedern werden von den Blut-Igeln angegriffen/ deren sie sich entweder durch Reiben an den Steinklippen entledigen/ oder wo der Strohm am stärcksten fleußt begeben/ und selbige abspühlen.</p> <p>Sie haben eine verborgene Gemeinschafft mit dem Fische Squalus, dann alle Seen und Flüssen/ wo dieser sich befindet/ sind sie auch/ und wo diese sind / lassen sich jene auch finden.</p> <p>Cardanus verwirfft ihn/ allein diejenige/ so in reinen und steinigen Wassern gefangen werden/ sind guten Geschmacks/ leichter Dauung/ und guten Safftes / gelinde und weisse Fische/ haben aber viel Graten. Die Rheinischen sind im Majo zeitig/ in der Schweitz aber/ im Augustmonat. Salvianus sagt/ daß sie im Anfang deß Frühlings ihren besten Geschmack haben.</p> <p>Ihre Haut ist ungesund/ Platina berichtet/ daß sie im Monat Majo ver- </p> </div> </body> </text> </TEI> [265/0033]
und mit vielem Fette überzogen. Die Gebähr-Mutter länglicht entzwey getheilet/ und wann dieser Fisch geleichet / mit unzähligen Eyern angefüllet. Er ist mehrentheils ein/ bißweilen zwey/ und selten drey Pfund schwer. Salvianus bezeuget/ daß ihrer einige gefangen worden / so auff acht Pfund schwer gewachsen waren. Bellonius erzehlet/ daß sie auch im Nilo gefangen werden: Jedoch gleich wie der Italiänische Hecht von den Unsrigen unterschieden; Also auch der Barbe auß dem Fluß Nilo; massen der Unsrige länglicht/ der andre dick/ und krummen Leibes/ doch einerley Farbe. Im Nilo wird er so dick/ daß er zu Memphus zu zwantzig Pfund in einem Stücke verkauffet wird. Ihr vornehmster Auffenthalt und Lebens-Orth ist in süssen Wassern/ und wird wenig in Seen gefunden.
Albertus schreibet/ daß sie unter einem Hauß an der Donau belegen in den Löchern umb die Frülingszeit leichen/ und in so grosser Anzahl zusammen kommen/ daß man sie mit der Hand greiffen kan/ so daß die Einwohner umb diese Zeit wohl zehen Schlittenvoll fangen/ und an die umbliegende Örther verführen/ dann sie können keine Kälte leiden/ sind im Winter lahm/ im Sommer aber hurtig und geschwinde. Ihr Unterhalt ist Schaum/ Muscheln und kleine Fische/ ja sie essen auch von todten Cörpern/ schwimmen bey Schaaren/ gebähren ohnferne deß Ufers zu Anfang des Frühlings. Gesnerus meldet/ daß diese Fische sehr gerne unter den außstehenden Hügeln und hohlen Ufern wohnen/ und als die Schweine in der Erden wühlen/ so daß sie öffters in den Löchern stecken bleiben/ und sterben. Ihre Floßfedern werden von den Blut-Igeln angegriffen/ deren sie sich entweder durch Reiben an den Steinklippen entledigen/ oder wo der Strohm am stärcksten fleußt begeben/ und selbige abspühlen.
Sie haben eine verborgene Gemeinschafft mit dem Fische Squalus, dann alle Seen und Flüssen/ wo dieser sich befindet/ sind sie auch/ und wo diese sind / lassen sich jene auch finden.
Cardanus verwirfft ihn/ allein diejenige/ so in reinen und steinigen Wassern gefangen werden/ sind guten Geschmacks/ leichter Dauung/ und guten Safftes / gelinde und weisse Fische/ haben aber viel Graten. Die Rheinischen sind im Majo zeitig/ in der Schweitz aber/ im Augustmonat. Salvianus sagt/ daß sie im Anfang deß Frühlings ihren besten Geschmack haben.
Ihre Haut ist ungesund/ Platina berichtet/ daß sie im Monat Majo ver-
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Zitationshilfe: | Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 4. Osnabrück, 1687, S. 265. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz04_1678/33>, abgerufen am 27.07.2024. |