Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 4. Osnabrück, 1687.und Blasenstein haben) ist groß / eingedrucket breit/ nach proportion deß Leibes/ er hat grosse Augen / unterwerts 4. doppelte Kiefen Die fordere Gestalt und innerliche Theile sind durch das tägliche Anschawen/ und überflüssige Außnehmen und Eröffnung jedermänniglich hier zu Lande/ nach dem dieser Fisch so gar gemein ist/ und in grossem Überfluß gefangen wird/ dermassen bekand/ daß es unnötig sein wird / uns einiger massen in der Beschreibung auffzuhalten. Die Leber/ umb welche die Galle befestiget/ ist weiß/ schmackhafftig/ und nach proportion deß Fisches groß. Die Gebährmutter ist zweyfach und kurtz. Ihren Auffenthalt haben sie gern an schleimichten morassigen/ und schilffige Ufern; Essen Fische und andere excrementa deß Meers; sein Fleisch ist weiß appetitlich und am Geschmack sehr nutzlich/ hat auch einen heilsamen und gesunden Safft / und gibt daher gute Nahrung; unter diesen allen halten die sandfortsche Wicker / und pettemer Schelfische/ so auff harten und felsichten Gründen gefangen werden den besten Preiß/ sintemahl sie von solcher lustreitzenden und harten substantz des Fleisches sind/ daß sie die Höckerfische/ als tieffer in der See gefangen/ an Geschmack und Preiß weit übertreffen; weßwegen er auch den Nahmen eines Strandfisches trägt/ diese Fisch schwimmen mit 4. Floßfedern/ unter welchen die oberste näher bey dem Maul stehen/ weder die an den Kiefen; er hat 2. schwartze Flecken/ ebe als wehren sie mit dem Daumen drauff gesetzt/ an jeder Seiten des Leibes gegeneinander über; Diese werden St. Peters Daumen genandt/ und solle von ihme darauff gesetzet sein / entweder/ als er zu dem grossen Fischfang/ auff Befehl und Gebott des Herrn Christi daß Netz außgeworffen oder als Petrus einige Fische auff den Rost gelegt / selbige zu braten/ und seinen Herrn und Meister damit zuspeisen; Jedoch wollen wir die Warheit dieser Erzehlung zwischen dem Zweiffel der alten Münche ins Mittel/ und Glauben daran eins jedwedern Belieben heimgestellet haben. So viel ist gewiß und bekandt/ daß dieser Fisch ein gesegneter Fisch ist/ davon hier und an andren Orten viel Leute und Lande gespeiset werden/ was vor Vorrath derselbe in Holland des Winters gegen den Frühling mit sich bringet/ solches bezeugen auß vielen anderen Städten vornemlich/ der Haag/ Leyde/ Harlem/ und Amsterdam in welchen eine solche grosse Menge gebracht/ gekocht und verzehret wird/ daß dero Anzahl nicht außzusprechen/ worauß dann die übergrosse und fast unendliche Zahl derer so in andren Städten/ Flecken/ und auff dem ebenen Lande consumiret und verzehret werden/ leichlich abzunehmen. Ist also mit Fug ein gesegneter Fisch zu nennen. und Blasenstein haben) ist groß / eingedrucket breit/ nach proportion deß Leibes/ er hat grosse Augen / unterwerts 4. doppelte Kiefen Die fordere Gestalt und innerliche Theile sind durch das tägliche Anschawen/ und überflüssige Außnehmen und Eröffnung jedermänniglich hier zu Lande/ nach dem dieser Fisch so gar gemein ist/ und in grossem Überfluß gefangen wird/ dermassen bekand/ daß es unnötig sein wird / uns einiger massen in der Beschreibung auffzuhalten. Die Leber/ umb welche die Galle befestiget/ ist weiß/ schmackhafftig/ uñ nach proportion deß Fisches groß. Die Gebährmutter ist zweyfach und kurtz. Ihren Auffenthalt haben sie gern an schleimichten morassigen/ und schilffigë Ufern; Essen Fische und andere excrementa deß Meers; sein Fleisch ist weiß appetitlich uñ am Geschmack sehr nutzlich/ hat auch einen heilsamen uñ gesunden Safft / und gibt daher gute Nahrung; unter diesen allen halten die sandfortsche Wicker / und pettemer Schelfische/ so auff harten und felsichten Gründen gefangen werden den besten Preiß/ sintemahl sie von solcher lustreitzenden uñ harten substantz des Fleisches sind/ daß sie die Höckerfische/ als tieffer in der See gefangen/ an Geschmack uñ Preiß weit übertreffen; weßwegen er auch den Nahmen eines Strandfisches trägt/ diese Fisch schwim̃en mit 4. Floßfedern/ unter welchen die oberste näher bey dem Maul stehen/ weder die an den Kiefen; er hat 2. schwartze Flecken/ ebë als wehren sie mit dem Daumen drauff gesetzt/ an jeder Seiten des Leibes gegeneinander über; Diese werden St. Peters Daumen genandt/ uñ sollë von ihme darauff gesetzet sein / entweder/ als er zu dem grossen Fischfang/ auff Befehl und Gebott des Herrn Christi daß Netz außgeworffen oder als Petrus einige Fische auff den Rost gelegt / selbige zu braten/ und seinen Herrn und Meister damit zuspeisen; Jedoch wollen wir die Warheit dieser Erzehlung zwischen dem Zweiffel der alten Münche ins Mittel/ und Glauben daran eins jedwedern Belieben heimgestellet haben. So viel ist gewiß und bekandt/ daß dieser Fisch ein gesegneter Fisch ist/ davon hier und an andren Orten viel Leute und Lande gespeiset werden/ was vor Vorrath derselbe in Holland des Winters gegen den Frühling mit sich bringet/ solches bezeugen auß vielen anderen Städten vornemlich/ der Haag/ Leydë/ Harlem/ und Amsterdam in welchen eine solche grosse Menge gebracht/ gekocht uñ verzehret wird/ daß dero Anzahl nicht außzusprechen/ worauß dann die übergrosse und fast unendliche Zahl derer so in andren Städten/ Flecken/ und auff dem ebenen Lande consumiret und verzehret werden/ leichlich abzunehmen. Ist also mit Fug ein gesegneter Fisch zu nennen. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0037" n="269"/> und Blasenstein haben) ist groß / eingedrucket breit/ nach proportion deß Leibes/ er hat grosse Augen / unterwerts 4. doppelte Kiefen Die fordere Gestalt und innerliche Theile sind durch das tägliche Anschawen/ und überflüssige Außnehmen und Eröffnung jedermänniglich hier zu Lande/ nach dem dieser Fisch so gar gemein ist/ und in grossem Überfluß gefangen wird/ dermassen bekand/ daß es unnötig sein wird / uns einiger massen in der Beschreibung auffzuhalten. Die Leber/ umb welche die Galle befestiget/ ist weiß/ schmackhafftig/ uñ nach proportion deß Fisches groß. Die Gebährmutter ist zweyfach und kurtz. Ihren Auffenthalt haben sie gern an schleimichten morassigen/ und schilffigë Ufern; Essen Fische und andere excrementa deß Meers; sein Fleisch ist weiß appetitlich uñ am Geschmack sehr nutzlich/ hat auch einen heilsamen uñ gesunden Safft / und gibt daher gute Nahrung; unter diesen allen halten die sandfortsche Wicker / und pettemer Schelfische/ so auff harten und felsichten Gründen gefangen werden den besten Preiß/ sintemahl sie von solcher lustreitzenden uñ harten substantz des Fleisches sind/ daß sie die Höckerfische/ als tieffer in der See gefangen/ an Geschmack uñ Preiß weit übertreffen; weßwegen er auch den Nahmen eines Strandfisches trägt/ diese Fisch schwim̃en mit 4. Floßfedern/ unter welchen die oberste näher bey dem Maul stehen/ weder die an den Kiefen; er hat 2. schwartze Flecken/ ebë als wehren sie mit dem Daumen drauff gesetzt/ an jeder Seiten des Leibes gegeneinander über; Diese werden St. Peters Daumen genandt/ uñ sollë von ihme darauff gesetzet sein / entweder/ als er zu dem grossen Fischfang/ auff Befehl und Gebott des Herrn Christi daß Netz außgeworffen oder als Petrus einige Fische auff den Rost gelegt / selbige zu braten/ und seinen Herrn und Meister damit zuspeisen; Jedoch wollen wir die Warheit dieser Erzehlung zwischen dem Zweiffel der alten Münche ins Mittel/ und Glauben daran eins jedwedern Belieben heimgestellet haben. So viel ist gewiß und bekandt/ daß dieser Fisch ein gesegneter Fisch ist/ davon hier und an andren Orten viel Leute und Lande gespeiset werden/ was vor Vorrath derselbe in Holland des Winters gegen den Frühling mit sich bringet/ solches bezeugen auß vielen anderen Städten vornemlich/ der Haag/ Leydë/ Harlem/ und Amsterdam in welchen eine solche grosse Menge gebracht/ gekocht uñ verzehret wird/ daß dero Anzahl nicht außzusprechen/ worauß dann die übergrosse und fast unendliche Zahl derer so in andren Städten/ Flecken/ und auff dem ebenen Lande consumiret und verzehret werden/ leichlich abzunehmen. Ist also mit Fug ein gesegneter Fisch zu nennen.</p> </div> </body> </text> </TEI> [269/0037]
und Blasenstein haben) ist groß / eingedrucket breit/ nach proportion deß Leibes/ er hat grosse Augen / unterwerts 4. doppelte Kiefen Die fordere Gestalt und innerliche Theile sind durch das tägliche Anschawen/ und überflüssige Außnehmen und Eröffnung jedermänniglich hier zu Lande/ nach dem dieser Fisch so gar gemein ist/ und in grossem Überfluß gefangen wird/ dermassen bekand/ daß es unnötig sein wird / uns einiger massen in der Beschreibung auffzuhalten. Die Leber/ umb welche die Galle befestiget/ ist weiß/ schmackhafftig/ uñ nach proportion deß Fisches groß. Die Gebährmutter ist zweyfach und kurtz. Ihren Auffenthalt haben sie gern an schleimichten morassigen/ und schilffigë Ufern; Essen Fische und andere excrementa deß Meers; sein Fleisch ist weiß appetitlich uñ am Geschmack sehr nutzlich/ hat auch einen heilsamen uñ gesunden Safft / und gibt daher gute Nahrung; unter diesen allen halten die sandfortsche Wicker / und pettemer Schelfische/ so auff harten und felsichten Gründen gefangen werden den besten Preiß/ sintemahl sie von solcher lustreitzenden uñ harten substantz des Fleisches sind/ daß sie die Höckerfische/ als tieffer in der See gefangen/ an Geschmack uñ Preiß weit übertreffen; weßwegen er auch den Nahmen eines Strandfisches trägt/ diese Fisch schwim̃en mit 4. Floßfedern/ unter welchen die oberste näher bey dem Maul stehen/ weder die an den Kiefen; er hat 2. schwartze Flecken/ ebë als wehren sie mit dem Daumen drauff gesetzt/ an jeder Seiten des Leibes gegeneinander über; Diese werden St. Peters Daumen genandt/ uñ sollë von ihme darauff gesetzet sein / entweder/ als er zu dem grossen Fischfang/ auff Befehl und Gebott des Herrn Christi daß Netz außgeworffen oder als Petrus einige Fische auff den Rost gelegt / selbige zu braten/ und seinen Herrn und Meister damit zuspeisen; Jedoch wollen wir die Warheit dieser Erzehlung zwischen dem Zweiffel der alten Münche ins Mittel/ und Glauben daran eins jedwedern Belieben heimgestellet haben. So viel ist gewiß und bekandt/ daß dieser Fisch ein gesegneter Fisch ist/ davon hier und an andren Orten viel Leute und Lande gespeiset werden/ was vor Vorrath derselbe in Holland des Winters gegen den Frühling mit sich bringet/ solches bezeugen auß vielen anderen Städten vornemlich/ der Haag/ Leydë/ Harlem/ und Amsterdam in welchen eine solche grosse Menge gebracht/ gekocht uñ verzehret wird/ daß dero Anzahl nicht außzusprechen/ worauß dann die übergrosse und fast unendliche Zahl derer so in andren Städten/ Flecken/ und auff dem ebenen Lande consumiret und verzehret werden/ leichlich abzunehmen. Ist also mit Fug ein gesegneter Fisch zu nennen.
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Zitationshilfe: | Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 4. Osnabrück, 1687, S. 269. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz04_1678/37>, abgerufen am 27.07.2024. |