Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Oken, Lorenz: Abriß des Systems der Biologie. Göttingen, 1805.

Bild:
<< vorherige Seite

dewand verdoppelt, auch von keinem
wahren Dekel nach Aussen geschlossen, ob-
schon die Frösche sie durch eigne Mus-
keln erweitern und verengern können,
und die Krokodile wirklich eine Art Dekel
haben, der aber nicht häuticht, wie in den
Fischen, und nur das Nasloch von Innen,
damit die zu schlukende Luft nicht heraus-
trete, zu verschliessen fähig ist, dagegen
die Nasendekel der Fische, unabhängig
von der Respiration, sowohl von Aussen
als von Innen den Durchgang des Wassers
untersuchen, aber die Löcher nicht gang
schliessen können, ferner ist die Nashöle
ganz von der Athmungsfunction occupirt,
da sie hingegen bei den Fischen ganz und
gar allein dem Geruch bestimmt ist, und die
Naslöcher doch beweglicher als in jedem
andern Thiere sind. Auch ist zu bemer-
ken, dass caeteris paribus die Was-
seramphibien immer ein ausgebildeteres
Geruchorgan haben, als die, welche auf
dem Troknen leben.

Die Insecten haben endlich als homo-
loge Thiere mit den Fischen Geruchsinn,
obgleich man das Organ noch nicht ent-

dekt

dewand verdoppelt, auch von keinem
wahren Dekel nach Auſſen geſchloſſen, ob-
schon die Fröſche sie durch eigne Mus-
keln erweitern und verengern können,
und die Krokodile wirklich eine Art Dekel
haben, der aber nicht häuticht, wie in den
Fiſchen, und nur das Nasloch von Innen,
damit die zu schlukende Luft nicht heraus-
trete, zu verſchlieſsen fähig iſt, dagegen
die Naſendekel der Fiſche, unabhängig
von der Reſpiration, sowohl von Auſſen
als von Innen den Durchgang des Waſſers
untersuchen, aber die Löcher nicht gang
schlieſsen können, ferner iſt die Nashöle
ganz von der Athmungsfunction occupirt,
da sie hingegen bei den Fiſchen ganz und
gar allein dem Geruch beſtimmt iſt, und die
Naslöcher doch beweglicher als in jedem
andern Thiere sind. Auch iſt zu bemer-
ken, daſs caeteris paribus die Waſ-
ſeramphibien immer ein ausgebildeteres
Geruchorgan haben, als die, welche auf
dem Troknen leben.

Die Inſecten haben endlich als homo-
loge Thiere mit den Fiſchen Geruchſinn,
obgleich man das Organ noch nicht ent-

dekt
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0180" n="162"/>
dewand verdoppelt, auch von keinem<lb/>
wahren Dekel nach Au&#x017F;&#x017F;en <choice><sic>ge&#x017F;ch&#x017F;o&#x017F;&#x017F;en</sic><corr>ge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en</corr></choice>, ob-<lb/>
schon die Frö&#x017F;che sie durch eigne Mus-<lb/>
keln erweitern und verengern können,<lb/>
und die Krokodile wirklich eine Art Dekel<lb/>
haben, der aber nicht häuticht, wie in den<lb/>
Fi&#x017F;chen, und nur das Nasloch von Innen,<lb/>
damit die zu schlukende Luft nicht heraus-<lb/>
trete, zu ver&#x017F;chlie&#x017F;sen fähig i&#x017F;t, dagegen<lb/>
die Na&#x017F;endekel der Fi&#x017F;che, unabhängig<lb/>
von der Re&#x017F;piration, sowohl von Au&#x017F;&#x017F;en<lb/>
als von Innen den Durchgang des Wa&#x017F;&#x017F;ers<lb/>
untersuchen, aber die Löcher nicht gang<lb/>
schlie&#x017F;sen können, ferner i&#x017F;t die Nashöle<lb/>
ganz von der Athmungsfunction occupirt,<lb/>
da sie hingegen bei den Fi&#x017F;chen ganz und<lb/>
gar allein dem Geruch be&#x017F;timmt i&#x017F;t, und die<lb/>
Naslöcher doch beweglicher als in jedem<lb/>
andern Thiere sind. Auch i&#x017F;t zu bemer-<lb/>
ken, da&#x017F;s <hi rendition="#g">caeteris paribus</hi> die Wa&#x017F;-<lb/>
&#x017F;eramphibien immer ein ausgebildeteres<lb/>
Geruchorgan haben, als die, welche auf<lb/>
dem Troknen leben.</p><lb/>
          <p>Die In&#x017F;ecten haben endlich als homo-<lb/>
loge Thiere mit den Fi&#x017F;chen Geruch&#x017F;inn,<lb/>
obgleich man das Organ noch nicht ent-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">dekt</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[162/0180] dewand verdoppelt, auch von keinem wahren Dekel nach Auſſen geſchloſſen, ob- schon die Fröſche sie durch eigne Mus- keln erweitern und verengern können, und die Krokodile wirklich eine Art Dekel haben, der aber nicht häuticht, wie in den Fiſchen, und nur das Nasloch von Innen, damit die zu schlukende Luft nicht heraus- trete, zu verſchlieſsen fähig iſt, dagegen die Naſendekel der Fiſche, unabhängig von der Reſpiration, sowohl von Auſſen als von Innen den Durchgang des Waſſers untersuchen, aber die Löcher nicht gang schlieſsen können, ferner iſt die Nashöle ganz von der Athmungsfunction occupirt, da sie hingegen bei den Fiſchen ganz und gar allein dem Geruch beſtimmt iſt, und die Naslöcher doch beweglicher als in jedem andern Thiere sind. Auch iſt zu bemer- ken, daſs caeteris paribus die Waſ- ſeramphibien immer ein ausgebildeteres Geruchorgan haben, als die, welche auf dem Troknen leben. Die Inſecten haben endlich als homo- loge Thiere mit den Fiſchen Geruchſinn, obgleich man das Organ noch nicht ent- dekt

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/oken_biologie_1805
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/oken_biologie_1805/180
Zitationshilfe: Oken, Lorenz: Abriß des Systems der Biologie. Göttingen, 1805, S. 162. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/oken_biologie_1805/180>, abgerufen am 28.04.2024.