Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Olearius, Johann: Vorzeichnis mehr denn zwey-hundert calvinischer Irrthumb, lügen, und lesterung wider alle Artickel Augspurgischer Confession, unnd Stück des heiligen Catechismi D. Luthers. Halle, 1597.

Bild:
<< vorherige Seite

9. Zum neunden / Es sind aber die Caluinisten nicht zuuerdencken / das sie des H. Abendmals weder im leben noch im tode begehren / sintemal jr Patriarch Zwingel jnen gar einen feinen Reim gemach / das Christi Fleisch gar nichts nütz sein soll wenn es wird gessen / sondern nur wenn es wird geschlachtet. Caro Christi prodest, sed caesa, non ambaesa: caesa nos seruauit a caede, sed comesa penitus nihil prodest spricht er de vera Religione fol 236. das laut viel herrlicher / denn das Christus spricht Joh. 6. Caro mea vere est cibus, qui edit carnem meam, viuet propter me. Item, comedite corpus quod pro vobis traditur. Aber was sagt Paulus darzu? O homo tu quis es qui ex aduerso respodes Deo? Rom. 9.

10. Zum 10. Ja Ro. Gualther spricht ausdrücklich nicht allein das Christi Leib im brot gar nichts nutz sey / dieweil wir Christun mit warem glauben ergreiffen / vnd ins Abendmahl mit bringen müssen (wie Gualth. schreibt) sondern füret auch in dem falschen wahn den spruch Rom. 14. das Reich Gottes ist nit essen vnd trincken / sondern Gerechtigkeit vnd fried im H. Geist / gerad als wenn dis tewre / heilgmachend / vnd hochwirdig essen vnd trincken des H. Abendmals / gar nicht zum Himelreich / das ist / zur H. Christlichen Kirchen gehörete / die wort lauten also fol 392. § 4. super Luc. 22. Neque eorun calumnias moramur, qui nos inania Symbola habere, & Christun ipsum a Coena sua excludere aiunt, &c. Quis illius in pane vsus fuerit, quando neque anima hominis cibo corporeo ali, neque Christus qui panis ille vitae est, ore corporis percipi, aut detib. manducari potest? Num vero illud Pauli ignoramus, Regnum Dei non est cibus & potus sed iustitia & pax & gaudiun in Spiritu sancto? wer diese wort betrachtet / darff sich nit verwundern warumb die Caluinisten in jrer Definitione Ecclesiae der H. Sacramenten als Kennezeichen der Christlichen Kirchen nit pflegen zugedencken.

9. Zum neunden / Es sind aber die Caluinisten nicht zuuerdencken / das sie des H. Abendmals weder im leben noch im tode begehren / sintemal jr Patriarch Zwingel jnen gar einen feinen Reim gemach / das Christi Fleisch gar nichts nütz sein soll wenn es wird gessen / sondern nur weñ es wird geschlachtet. Caro Christi prodest, sed caesa, non ambaesa: caesa nos seruauit à caede, sed comesa penitus nihil prodest spricht er de vera Religione fol 236. das laut viel herrlicher / deñ das Christus spricht Joh. 6. Caro mea verè est cibus, qui edit carnem meam, viuet propter me. Item, comedite corpus quod pro vobis traditur. Aber was sagt Paulus darzu? O homo tu quis es qui ex aduerso respodes Deo? Rom. 9.

10. Zum 10. Ja Ro. Gualther spricht ausdrücklich nicht allein das Christi Leib im brot gar nichts nutz sey / dieweil wir Christũ mit warem glauben ergreiffen / vnd ins Abendmahl mit bringen müssen (wie Gualth. schreibt) sondern füret auch in dem falschen wahn den spruch Rom. 14. das Reich Gottes ist nit essen vnd trincken / sondern Gerechtigkeit vnd fried im H. Geist / gerad als wenn dis tewre / heilgmachend / vnd hochwirdig essen vnd trincken des H. Abendmals / gar nicht zum Himelreich / das ist / zur H. Christlichen Kirchen gehörete / die wort lauten also fol 392. § 4. super Luc. 22. Neque eorũ calumnias moramur, qui nos inania Symbola habere, & Christũ ipsum à Coena sua excludere aiunt, &c. Quis illius in pane vsus fuerit, quando neque anima hominis cibo corporeo ali, neque Christus qui panis ille vitae est, ore corporis percipi, aut detib. manducari potest? Num verò illud Pauli ignoramus, Regnum Dei non est cibus & potus sed iustitia & pax & gaudiũ in Spiritu sancto? wer diese wort betrachtet / darff sich nit verwundern warumb die Caluinisten in jrer Definitione Ecclesiae der H. Sacramenten als Kennezeichen der Christlichen Kirchen nit pflegẽ zugedencken.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0254"/>
        <p>9. Zum neunden / Es sind aber die Caluinisten nicht zuuerdencken / das sie des H.                      Abendmals weder im leben noch im tode begehren / sintemal jr Patriarch Zwingel                      jnen gar einen feinen Reim gemach / das Christi Fleisch gar nichts nütz sein                      soll wenn es wird gessen / sondern nur wen&#x0303; es wird geschlachtet.                      Caro Christi prodest, sed caesa, non ambaesa: caesa nos seruauit à caede, sed                      comesa penitus nihil prodest spricht er de vera Religione fol 236. das laut viel                      herrlicher / den&#x0303; das Christus spricht Joh. 6. Caro mea verè est                      cibus, qui edit carnem meam, viuet propter me. Item, comedite corpus quod pro                      vobis traditur. Aber was sagt Paulus darzu? O homo tu quis es qui ex aduerso                      respodes Deo? Rom. 9.</p>
        <p>10. Zum 10. Ja Ro. Gualther spricht ausdrücklich nicht allein das Christi Leib im                      brot gar nichts nutz sey / dieweil wir Christu&#x0303; mit warem glauben                      ergreiffen / vnd ins Abendmahl mit bringen müssen (wie Gualth. schreibt) sondern                      füret auch in dem falschen wahn den spruch Rom. 14. das Reich Gottes ist nit                      essen vnd trincken / sondern Gerechtigkeit vnd fried im H. Geist / gerad als                      wenn dis tewre / heilgmachend / vnd hochwirdig essen vnd trincken des H.                      Abendmals / gar nicht zum Himelreich / das ist / zur H. Christlichen Kirchen                      gehörete / die wort lauten also fol 392. § 4. super Luc. 22. Neque eoru&#x0303; calumnias moramur, qui nos inania Symbola habere, &amp;                          Christu&#x0303; ipsum à Coena sua excludere aiunt, &amp;c. Quis                      illius in pane vsus fuerit, quando neque anima hominis cibo corporeo ali, neque                      Christus qui panis ille vitae est, ore corporis percipi, aut detib. manducari                      potest? Num verò illud Pauli ignoramus, Regnum Dei non est cibus &amp; potus sed                      iustitia &amp; pax &amp; gaudiu&#x0303; in Spiritu sancto? wer diese wort                      betrachtet / darff sich nit verwundern warumb die Caluinisten in jrer                      Definitione Ecclesiae der H. Sacramenten als Kennezeichen der Christlichen                      Kirchen nit pflege&#x0303; zugedencken.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0254] 9. Zum neunden / Es sind aber die Caluinisten nicht zuuerdencken / das sie des H. Abendmals weder im leben noch im tode begehren / sintemal jr Patriarch Zwingel jnen gar einen feinen Reim gemach / das Christi Fleisch gar nichts nütz sein soll wenn es wird gessen / sondern nur weñ es wird geschlachtet. Caro Christi prodest, sed caesa, non ambaesa: caesa nos seruauit à caede, sed comesa penitus nihil prodest spricht er de vera Religione fol 236. das laut viel herrlicher / deñ das Christus spricht Joh. 6. Caro mea verè est cibus, qui edit carnem meam, viuet propter me. Item, comedite corpus quod pro vobis traditur. Aber was sagt Paulus darzu? O homo tu quis es qui ex aduerso respodes Deo? Rom. 9. 10. Zum 10. Ja Ro. Gualther spricht ausdrücklich nicht allein das Christi Leib im brot gar nichts nutz sey / dieweil wir Christũ mit warem glauben ergreiffen / vnd ins Abendmahl mit bringen müssen (wie Gualth. schreibt) sondern füret auch in dem falschen wahn den spruch Rom. 14. das Reich Gottes ist nit essen vnd trincken / sondern Gerechtigkeit vnd fried im H. Geist / gerad als wenn dis tewre / heilgmachend / vnd hochwirdig essen vnd trincken des H. Abendmals / gar nicht zum Himelreich / das ist / zur H. Christlichen Kirchen gehörete / die wort lauten also fol 392. § 4. super Luc. 22. Neque eorũ calumnias moramur, qui nos inania Symbola habere, & Christũ ipsum à Coena sua excludere aiunt, &c. Quis illius in pane vsus fuerit, quando neque anima hominis cibo corporeo ali, neque Christus qui panis ille vitae est, ore corporis percipi, aut detib. manducari potest? Num verò illud Pauli ignoramus, Regnum Dei non est cibus & potus sed iustitia & pax & gaudiũ in Spiritu sancto? wer diese wort betrachtet / darff sich nit verwundern warumb die Caluinisten in jrer Definitione Ecclesiae der H. Sacramenten als Kennezeichen der Christlichen Kirchen nit pflegẽ zugedencken.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/olearius_vorzeichnis_1597
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/olearius_vorzeichnis_1597/254
Zitationshilfe: Olearius, Johann: Vorzeichnis mehr denn zwey-hundert calvinischer Irrthumb, lügen, und lesterung wider alle Artickel Augspurgischer Confession, unnd Stück des heiligen Catechismi D. Luthers. Halle, 1597, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/olearius_vorzeichnis_1597/254>, abgerufen am 28.04.2024.