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Olearius, Johann: Vorzeichnis mehr denn zwey-hundert calvinischer Irrthumb, lügen, und lesterung wider alle Artickel Augspurgischer Confession, unnd Stück des heiligen Catechismi D. Luthers. Halle, 1597.

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men / den Himmel mit der Rechten Hand Gottes / darmit wir nicht vrsache haben etwas zu tichten / darmit die warheit des Leibes Christi in zweiffel gesetzt werde. Petrus zwar da er von Christo redt / spricht er: Der da ist zur rechten Hand Gottes gen Himmel gefahren / vnd da er zu Jerusalem predigte / spricht er vnter andern auch also von Christo / welcher da mus den Himel einnemen / oder vom Himel vmbfangen vnd beschlossen sein / bis zur zeit da alles erwider bracht werde.

Der achtzehende Irrthumb.

VOn dem sitzen zur rechten Hand / ist dis zwar zimlich geschwermet / aber noch erger ists / daß dise Postill amVom fitzen zur Rechten Hand Gottes. selben ort fol. 27. A. vnd B. einen vnterscheid macht zwischen der Hand / zu welcher Christus sitzet / vnd zwischen der Macht vnd Krafft Gottes / welche sich durch Himmel vnd Erden / vnd alle Creaturen weit vnd breit erstrecket / gerad als wenn Gott zweyerley rechte Hand hette / eine kurtz / die ander lang / eine im Himmel allem / an gewissem ort / die ander auff Erden allenthalben. Denn so lehret die Postill fol. 27. § 3. Es ist vns nicht vnbewust daß die Rechte Hand des HErrn in der Schrifft seine Krafft vnnd Macht bedeute. Denn es ist vns nicht der Spruch Dauids entfallen: Die rechte Hand des HERRN ist hoch erhaben / Die Rechte des HErrn behelt den Sieg / vnd das dieselbe durch Himmel vnd Erde zu allen Creaturen sich erstrecke / Wir wissen auch das Christus sagt: Mir ist gegeben alle gewalt / im Himmel vnd auff Erden / daraus folat aber nicht / das er sein Leib in ein ander wesen verwandelt habe / oder das dieser stzund allenthalben sey / oder an keinem Ort noch Raum beschlossen sey / sondern viel mehr / daß er denselbigen mit vnsterbligkeit vnnd Himlischer Glori begabet habe / Vnd wie

men / den Himmel mit der Rechten Hand Gottes / darmit wir nicht vrsache haben etwas zu tichten / darmit die warheit des Leibes Christi in zweiffel gesetzt werde. Petrus zwar da er von Christo redt / spricht er: Der da ist zur rechten Hand Gottes gen Himmel gefahren / vnd da er zu Jerusalem predigte / spricht er vnter andern auch also von Christo / welcher da mus den Himel einnemen / oder vom Himel vmbfangen vñ beschlossen sein / bis zur zeit da alles erwider bracht werde.

Der achtzehende Irrthumb.

VOn dem sitzen zur rechten Hand / ist dis zwar zimlich geschwermet / aber noch erger ists / daß dise Postill amVom fitzen zur Rechten Hand Gottes. selben ort fol. 27. A. vnd B. einen vnterscheid macht zwischen der Hand / zu welcher Christus sitzet / vnd zwischen der Macht vnd Krafft Gottes / welche sich durch Himmel vnd Erden / vnd alle Creaturen weit vnd breit erstrecket / gerad als wenn Gott zweyerley rechte Hand hette / eine kurtz / die ander lang / eine im Himmel allem / an gewissem ort / die ander auff Erden allenthalben. Denn so lehret die Postill fol. 27. § 3. Es ist vns nicht vnbewust daß die Rechte Hand des HErrn in der Schrifft seine Krafft vnnd Macht bedeute. Denn es ist vns nicht der Spruch Dauids entfallen: Die rechte Hand des HERRN ist hoch erhaben / Die Rechte des HErrn behelt den Sieg / vnd das dieselbe durch Himmel vnd Erde zu allen Creaturen sich erstrecke / Wir wissen auch das Christus sagt: Mir ist gegeben alle gewalt / im Himmel vnd auff Erden / daraus folat aber nicht / das er sein Leib in ein ander wesen verwandelt habe / oder das dieser stzund allenthalben sey / oder an keinem Ort noch Raum beschlossen sey / sondern viel mehr / daß er denselbigen mit vnsterbligkeit vnnd Himlischer Glori begabet habe / Vnd wie

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[35/0085] men / den Himmel mit der Rechten Hand Gottes / darmit wir nicht vrsache haben etwas zu tichten / darmit die warheit des Leibes Christi in zweiffel gesetzt werde. Petrus zwar da er von Christo redt / spricht er: Der da ist zur rechten Hand Gottes gen Himmel gefahren / vnd da er zu Jerusalem predigte / spricht er vnter andern auch also von Christo / welcher da mus den Himel einnemen / oder vom Himel vmbfangen vñ beschlossen sein / bis zur zeit da alles erwider bracht werde. Der achtzehende Irrthumb. VOn dem sitzen zur rechten Hand / ist dis zwar zimlich geschwermet / aber noch erger ists / daß dise Postill am selben ort fol. 27. A. vnd B. einen vnterscheid macht zwischen der Hand / zu welcher Christus sitzet / vnd zwischen der Macht vnd Krafft Gottes / welche sich durch Himmel vnd Erden / vnd alle Creaturen weit vnd breit erstrecket / gerad als wenn Gott zweyerley rechte Hand hette / eine kurtz / die ander lang / eine im Himmel allem / an gewissem ort / die ander auff Erden allenthalben. Denn so lehret die Postill fol. 27. § 3. Es ist vns nicht vnbewust daß die Rechte Hand des HErrn in der Schrifft seine Krafft vnnd Macht bedeute. Denn es ist vns nicht der Spruch Dauids entfallen: Die rechte Hand des HERRN ist hoch erhaben / Die Rechte des HErrn behelt den Sieg / vnd das dieselbe durch Himmel vnd Erde zu allen Creaturen sich erstrecke / Wir wissen auch das Christus sagt: Mir ist gegeben alle gewalt / im Himmel vnd auff Erden / daraus folat aber nicht / das er sein Leib in ein ander wesen verwandelt habe / oder das dieser stzund allenthalben sey / oder an keinem Ort noch Raum beschlossen sey / sondern viel mehr / daß er denselbigen mit vnsterbligkeit vnnd Himlischer Glori begabet habe / Vnd wie Vom fitzen zur Rechten Hand Gottes.

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Zitationshilfe: Olearius, Johann: Vorzeichnis mehr denn zwey-hundert calvinischer Irrthumb, lügen, und lesterung wider alle Artickel Augspurgischer Confession, unnd Stück des heiligen Catechismi D. Luthers. Halle, 1597, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/olearius_vorzeichnis_1597/85>, abgerufen am 28.04.2024.