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[Pahl, Johann Gottfried]: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i. e. Heilbronn], 1799.

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Verwundern Sie sich nicht, meine gnädigen, hochwürdigen und vielgeehrten Herren! daß ich, ein so kleines und bescheiden flimmerndes Lichtlein an dem Himmel der heiligen katholischen Kirche mich unterstehe, dieses opusculum leve zu Ihren Füßen und in Ihre Hände niederzulegen, und mich noch obendrein auf der Stirne desselben Ihren Collegen zu nennen. Ich bin freylich nur ein geistlicher Handlanger, und derselbe fatale Fehltritt, vor dem sich nicht nur der fromme König David, sondern sogar auch der hochgelehrte Pabst Aeneas Silvius nicht verwahren konnte, schloß mir unglüklicherweise die Pforte zu dem heiligen Priesterthum in dem Augenblike vor der Nase zu, als ich die lezten Weihen erhalten sollte. Um deßwillen bin ich aber nicht weniger eifrig, für die gute Sache

Verwundern Sie sich nicht, meine gnädigen, hochwürdigen und vielgeehrten Herren! daß ich, ein so kleines und bescheiden flimmerndes Lichtlein an dem Himmel der heiligen katholischen Kirche mich unterstehe, dieses opusculum leve zu Ihren Füßen und in Ihre Hände niederzulegen, und mich noch obendrein auf der Stirne desselben Ihren Collegen zu nennen. Ich bin freylich nur ein geistlicher Handlanger, und derselbe fatale Fehltritt, vor dem sich nicht nur der fromme König David, sondern sogar auch der hochgelehrte Pabst Aeneas Silvius nicht verwahren konnte, schloß mir unglüklicherweise die Pforte zu dem heiligen Priesterthum in dem Augenblike vor der Nase zu, als ich die lezten Weihen erhalten sollte. Um deßwillen bin ich aber nicht weniger eifrig, für die gute Sache

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[5/0005] Verwundern Sie sich nicht, meine gnädigen, hochwürdigen und vielgeehrten Herren! daß ich, ein so kleines und bescheiden flimmerndes Lichtlein an dem Himmel der heiligen katholischen Kirche mich unterstehe, dieses opusculum leve zu Ihren Füßen und in Ihre Hände niederzulegen, und mich noch obendrein auf der Stirne desselben Ihren Collegen zu nennen. Ich bin freylich nur ein geistlicher Handlanger, und derselbe fatale Fehltritt, vor dem sich nicht nur der fromme König David, sondern sogar auch der hochgelehrte Pabst Aeneas Silvius nicht verwahren konnte, schloß mir unglüklicherweise die Pforte zu dem heiligen Priesterthum in dem Augenblike vor der Nase zu, als ich die lezten Weihen erhalten sollte. Um deßwillen bin ich aber nicht weniger eifrig, für die gute Sache

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Zitationshilfe: [Pahl, Johann Gottfried]: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i. e. Heilbronn], 1799, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pahl_simpertus_1799/5>, abgerufen am 26.04.2024.