Paul wurde durch seinen unendlich gutmüthigen Humor, bei dem er sich selbst am wenigsten schonte, bald der Liebling der Mutter und der beiden Töchter, die bei jeder Gelegenheit von seinem Lobe überflossen. Er fand ein besonderes Vergnügen daran, die beiden Mädchen mit ihrem pfälzischen Dialekte zu necken, was er oft so einkleidete, als ob er sich über die Eigenheiten der deutschen Sprache belehren wollte.
Warum sagen Sie, fragte er Julchen eines Tages, daß Dürkheim im Ueberrhein liegt? - Nun, weil es über dem Rhein liegt. - Da müßten Sie konsequenter Weise auch sagen: Ziegelhausen liegt im Ueberneckar.
Zu dem Ausdrucke "wir Mädcher" bemerkte Paul: ein unregelmäßiger, in der Schriftsprache nicht vorkommender Pluralis.
Gelle se, Herr Paul! was von den Damen häufig gebraucht ward, war anfangs wirklich schwer zu verstehn; es heißt: Gelt Sie, Herr Paul!
"Beim Bäcken giebts Wecken." Hier fragte Paul, ob etwa ein Waschbecken gemeint sei? und wollte die Form Bäcken statt Bäcker durchaus nicht gelten lassen. Sagen Sie doch lieber, meinte er, beim Bäcker giebts Wecker, nach der Analogie von Mädcher.
Julchen sagte: morgen gehn wir ins Gmelins. "Haus" supplirte Paul im Lehrtone. - Nein, erwiederte Julchen, sie wohnen zur Miethe. - So ergänzen Sie wenigstens: Wohnung oder Behausung.
Warum nennen Sie denn, fragte er weiter, unser Haus: die Heppei; da Sie doch niemals Thibautei sagen? - Ei nun, war die Antwort, da sagen wir lieber: ins Thibauts.
Paul wurde durch seinen unendlich gutmüthigen Humor, bei dem er sich selbst am wenigsten schonte, bald der Liebling der Mutter und der beiden Töchter, die bei jeder Gelegenheit von seinem Lobe überflossen. Er fand ein besonderes Vergnügen daran, die beiden Mädchen mit ihrem pfälzischen Dialekte zu necken, was er oft so einkleidete, als ob er sich über die Eigenheiten der deutschen Sprache belehren wollte.
Warum sagen Sie, fragte er Julchen eines Tages, daß Dürkheim im Ueberrhein liegt? – Nun, weil es über dem Rhein liegt. – Da müßten Sie konsequenter Weise auch sagen: Ziegelhausen liegt im Ueberneckar.
Zu dem Ausdrucke „wir Mädcher“ bemerkte Paul: ein unregelmäßiger, in der Schriftsprache nicht vorkommender Pluralis.
Gelle se, Herr Paul! was von den Damen häufig gebraucht ward, war anfangs wirklich schwer zu verstehn; es heißt: Gelt Sie, Herr Paul!
„Beim Bäcken giebts Wecken.“ Hier fragte Paul, ob etwa ein Waschbecken gemeint sei? und wollte die Form Bäcken statt Bäcker durchaus nicht gelten lassen. Sagen Sie doch lieber, meinte er, beim Bäcker giebts Wecker, nach der Analogie von Mädcher.
Julchen sagte: morgen gehn wir ins Gmelins. „Haus“ supplirte Paul im Lehrtone. – Nein, erwiederte Julchen, sie wohnen zur Miethe. – So ergänzen Sie wenigstens: Wohnung oder Behausung.
Warum nennen Sie denn, fragte er weiter, unser Haus: die Heppei; da Sie doch niemals Thibautei sagen? – Ei nun, war die Antwort, da sagen wir lieber: ins Thibauts.
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Paul wurde durch seinen unendlich gutmüthigen Humor, bei dem er sich selbst am wenigsten schonte, bald der Liebling der Mutter und der beiden Töchter, die bei jeder Gelegenheit von seinem Lobe überflossen. Er fand ein besonderes Vergnügen daran, die beiden Mädchen mit ihrem pfälzischen Dialekte zu necken, was er oft so einkleidete, als ob er sich über die Eigenheiten der deutschen Sprache belehren wollte.
Warum sagen Sie, fragte er Julchen eines Tages, daß Dürkheim im Ueberrhein liegt? – Nun, weil es über dem Rhein liegt. – Da müßten Sie konsequenter Weise auch sagen: Ziegelhausen liegt im Ueberneckar.
Zu dem Ausdrucke „wir Mädcher“ bemerkte Paul: ein unregelmäßiger, in der Schriftsprache nicht vorkommender Pluralis.
Gelle se, Herr Paul! was von den Damen häufig gebraucht ward, war anfangs wirklich schwer zu verstehn; es heißt: Gelt Sie, Herr Paul!
„Beim Bäcken giebts Wecken.“ Hier fragte Paul, ob etwa ein Waschbecken gemeint sei? und wollte die Form Bäcken statt Bäcker durchaus nicht gelten lassen. Sagen Sie doch lieber, meinte er, beim Bäcker giebts Wecker, nach der Analogie von Mädcher.
Julchen sagte: morgen gehn wir ins Gmelins. „Haus“ supplirte Paul im Lehrtone. – Nein, erwiederte Julchen, sie wohnen zur Miethe. – So ergänzen Sie wenigstens: Wohnung oder Behausung.
Warum nennen Sie denn, fragte er weiter, unser Haus: die Heppei; da Sie doch niemals Thibautei sagen? – Ei nun, war die Antwort, da sagen wir lieber: ins Thibauts.
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Wolfgang Virmond: Bereitstellung der Texttranskription.
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Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition.
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Parthey, Gustav: Jugenderinnerungen. Bd. 2. Berlin, [1871], S. 324. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_jugenderinnerungen02_1871/332>, abgerufen am 16.06.2024.
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