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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

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welche von Acapulco nach den Philippinen gehn, entfernt von
allen den vielen Inseln, welche dazwischen lieg[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]en, und suchten
eine nördliche Breite von 40-45° um den Wind zu nehmen:
daher wurden diese Inseln so spät entdekt: allein seit
10 Jahren hat man die Erfahrung gemacht, dass man die
Fahrt von Manilla nach Peru machen kann, indem man
zwischen den Tropen bleibt, indem man aufmerksam auf die
Landwinde bei den Inseln geworden ist. Eben so ist es mit
der Fahrt an der Küste von Peru. Von Callas nach Guayaquil
gelangte ich in 3 Tagen, während man zu der Rükfahrt oft
so viele Monate brauchte: man entfernte sich sehr von der
Küste, um den Wind zu finden: allein seit kurzem hat man
angefangen, nahe an der Küste zu bleiben, um die Land- und
Seewinde zu benuzen, und nun macht man diese Fahrt bei-
nahe eben so schnell hinauf als herab.

Bestimtere Kardinalpunkte, aus denen der Wind bläst sind
im Grossen für die beiden Hemisphären die heteronymen
Pole: bei uns wird der Himmel durch den Süd- und Südwestwind

welche von Acapulco nach den Philippinen gehn, entfernt von
allen den vielen Inseln, welche dazwischen lieg[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]en, und suchten
eine nördliche Breite von 40–45° um den Wind zu nehmen:
daher wurden diese Inseln so spät entdekt: allein seit
10 Jahren hat man die Erfahrung gemacht, dass man die
Fahrt von Manilla nach Peru machen kann, indem man
zwischen den Tropen bleibt, indem man aufmerksam auf die
Landwinde bei den Inseln geworden ist. Eben so ist es mit
der Fahrt an der Küste von Peru. Von Callas nach Guayaquil
gelangte ich in 3 Tagen, während man zu der Rükfahrt oft
so viele Monate brauchte: man entfernte sich sehr von der
Küste, um den Wind zu finden: allein seit kurzem hat man
angefangen, nahe an der Küste zu bleiben, um die Land- und
Seewinde zu benuzen, und nun macht man diese Fahrt bei-
nahe eben so schnell hinauf als herab.

Bestimtere Kardinalpunkte, aus denen der Wind bläst sind
im Grossen für die beiden Hemisphären die heteronymen
Pole: bei uns wird der Himmel durch den Süd- und Südwestwind

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[296v/0596] welche von Acapulco nach den Philippinen gehn, entfernt von allen den vielen Inseln, welche dazwischen lieg_en, und suchten eine nördliche Breite von 40–45° um den Wind zu nehmen: daher wurden diese Inseln so spät entdekt: allein seit 10 Jahren hat man die Erfahrung gemacht, dass man die Fahrt von Manilla nach Peru machen kann, indem man zwischen den Tropen bleibt, indem man aufmerksam auf die Landwinde bei den Inseln geworden ist. Eben so ist es mit der Fahrt an der Küste von Peru. Von Callas nach Guayaquil gelangte ich in 3 Tagen, während man zu der Rükfahrt oft so viele Monate brauchte: man entfernte sich sehr von der Küste, um den Wind zu finden: allein seit kurzem hat man angefangen, nahe an der Küste zu bleiben, um die Land- und Seewinde zu benuzen, und nun macht man diese Fahrt bei- nahe eben so schnell hinauf als herab. Bestimtere Kardinalpunkte, aus denen der Wind bläst sind im Grossen für die beiden Hemisphären die heteronymen Pole: bei uns wird der Himmel durch den Süd und SW.wind

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Zitationshilfe: Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 296v. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/596>, abgerufen am 28.04.2024.