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Pasch, Johann Georg: Florilegium Fortificatorium Tripartitum Oder Anweisung zu der ietzigen Zeit üblichen Krieges-Bau-Kunst. Halle (Saale), 1662.

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FORTIFICATION
aber zwischen beyden/ nach dem solches den grossen oder kleinen näher verwandt/
die Mensur des Bollwercks-Winckels setzen; Solches aber ist bißhero von we-
nigen observiret und in acht genommen/ alldieweil sie in alten kleinen Wercken
auch des grossen Royals-Winckel behalten/ und nur die Lineen proportioniret
und abgekürtzet/ wie aus Freitagii, Goldmanni, Cellarii, und anderer Tabellen
zusehen/ Denn wie oben erwehnet/ hat man in den kleinen Wercken so groß nicht
auff die Streich-Plätz zu sehen/ hergegen aber/ weil jhre profil und Dicke der
Wälle schwächer fält/ als in den grossen/ muß man den Bollwercks Winckel zu
legen/ und denselben etwas stärcker machen.
2. Daß zu den Regular Wercken/ nach dem kleinen Royal/ oder auch drunter
keine andere/ als nur das Vier-Eck/ Fünff-Eck und Sechs-Eck halb (solches aus
Wasser zu legen) gebrauchet werden. Jn den Irregular-Wercken komt aber
sonderlich das kleine und Mittel-Royal wohl zu Passe/ und hat daselbst nicht
geringen Nutzen.
3. Daß zwar drey Bollwercke auff einer gleichen Länge nach dem kleinen
Royal stärckere Defension haben/ als zwey nach dem grossen/ diese aber sind mit
geringern Vokosten auffzubauen/ derowegen wo man vollkommene Royal-
Wercke haben kan/ nimbt man nicht ohne Noth die kleinen.

Hier ist in der 73. Figur vorgestellet/ wie ein Orth den andern defendiren
könne/ und wie die Streich-Lineen durch einander gehen/ und alle Puncta be-
schiessen. Die in a a &c. auf die Secund. Flanq. oder Streich-Platz und Schultern
vertheidigen die gegen überstehende Gesicht-Linee; Die auff der Gesicht-Linee und

Schul-
FORTIFICATION
aber zwiſchen beyden/ nach dem ſolches den groſſen oder kleinen naͤher verwandt/
die Menſur des Bollwercks-Winckels ſetzen; Solches aber iſt bißhero von we-
nigen obſerviret und in acht genommen/ alldieweil ſie in alten kleinen Wercken
auch des groſſen Royals-Winckel behalten/ und nur die Lineen proportioniret
und abgekuͤrtzet/ wie aus Freitagii, Goldmanni, Cellarii, und anderer Tabellen
zuſehen/ Deñ wie oben erwehnet/ hat man in den kleinen Wercken ſo groß nicht
auff die Streich-Plaͤtz zu ſehen/ hergegen aber/ weil jhre profil und Dicke der
Waͤlle ſchwaͤcher faͤlt/ als in den groſſen/ muß man den Bollwercks Winckel zu
legen/ und denſelben etwas ſtaͤrcker machen.
2. Daß zu den Regular Wercken/ nach dem kleinen Royal/ oder auch drunter
keine andere/ als nur das Vier-Eck/ Fuͤnff-Eck und Sechs-Eck halb (ſolches aus
Waſſer zu legen) gebrauchet werden. Jn den Irregular-Wercken komt aber
ſonderlich das kleine und Mittel-Royal wohl zu Paſſe/ und hat daſelbſt nicht
geringen Nutzen.
3. Daß zwar drey Bollwercke auff einer gleichen Laͤnge nach dem kleinen
Royal ſtaͤrckere Defenſion haben/ als zwey nach dem groſſen/ dieſe aber ſind mit
geringern Vokoſten auffzubauen/ derowegen wo man vollkommene Royal-
Wercke haben kan/ nimbt man nicht ohne Noth die kleinen.

Hier iſt in der 73. Figur vorgeſtellet/ wie ein Orth den andern defendiren
koͤnne/ und wie die Streich-Lineen durch einander gehen/ und alle Puncta be-
ſchieſſen. Die in a a &c. auf die Secund. Flanq. oder Streich-Platz und Schultern
vertheidigen die gegẽ uͤberſtehende Geſicht-Linee; Die auff der Geſicht-Linee und

Schul-
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[98/0110] FORTIFICATION aber zwiſchen beyden/ nach dem ſolches den groſſen oder kleinen naͤher verwandt/ die Menſur des Bollwercks-Winckels ſetzen; Solches aber iſt bißhero von we- nigen obſerviret und in acht genommen/ alldieweil ſie in alten kleinen Wercken auch des groſſen Royals-Winckel behalten/ und nur die Lineen proportioniret und abgekuͤrtzet/ wie aus Freitagii, Goldmanni, Cellarii, und anderer Tabellen zuſehen/ Deñ wie oben erwehnet/ hat man in den kleinen Wercken ſo groß nicht auff die Streich-Plaͤtz zu ſehen/ hergegen aber/ weil jhre profil und Dicke der Waͤlle ſchwaͤcher faͤlt/ als in den groſſen/ muß man den Bollwercks Winckel zu legen/ und denſelben etwas ſtaͤrcker machen. 2. Daß zu den Regular Wercken/ nach dem kleinen Royal/ oder auch drunter keine andere/ als nur das Vier-Eck/ Fuͤnff-Eck und Sechs-Eck halb (ſolches aus Waſſer zu legen) gebrauchet werden. Jn den Irregular-Wercken komt aber ſonderlich das kleine und Mittel-Royal wohl zu Paſſe/ und hat daſelbſt nicht geringen Nutzen. 3. Daß zwar drey Bollwercke auff einer gleichen Laͤnge nach dem kleinen Royal ſtaͤrckere Defenſion haben/ als zwey nach dem groſſen/ dieſe aber ſind mit geringern Vokoſten auffzubauen/ derowegen wo man vollkommene Royal- Wercke haben kan/ nimbt man nicht ohne Noth die kleinen. Hier iſt in der 73. Figur vorgeſtellet/ wie ein Orth den andern defendiren koͤnne/ und wie die Streich-Lineen durch einander gehen/ und alle Puncta be- ſchieſſen. Die in a a &c. auf die Secund. Flanq. oder Streich-Platz und Schultern vertheidigen die gegẽ uͤberſtehende Geſicht-Linee; Die auff der Geſicht-Linee und Schul-

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Zitationshilfe: Pasch, Johann Georg: Florilegium Fortificatorium Tripartitum Oder Anweisung zu der ietzigen Zeit üblichen Krieges-Bau-Kunst. Halle (Saale), 1662, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pascha_kriegsbaukunst_1662/110>, abgerufen am 16.05.2024.