Peckenstein, Lorenz. Theatri Saxonici. Teil 2. Jena, 1608.so dessen Bildnis in der Rechtenhand einen Vogel haltend / repraesentirt gefunden worden. In diesem Schlos dann auch der erste Fürstliche Conventus Anno 1288. gehalten / vnd ein Verbündnis gemacht / die grassirenden Reuber vnd Beuähdere zu dempffen / einander wider jhre Feinde Beystand zu leisten / jetzt wird es die Erbvorbrüderung genennet zwischen den Heusern Sachsen / Hessen vnd Brandenburg / so gemeiniglich zur Naumburg renovirt wird. XLIV. Pleissenburg. DAs Schlos zu Leipzig also genant / zur Landesfestung mehr als zur Zier vnd Wohnunge zugerichtet / wiewol es auch dermassen mit Fürstlichen Gebewden versehen / daß es zu rühmen / Hat den Namen von dem Wasser die Pleissa / so darbey fliessen thut. Churfürst Augustus hat auff diese Schlosfestung ein statliches vnnd vber eine Tonne Goldes auffgewendet / Ist auch dermassen mit Munition, Kraut vnd Loth versehen / daß es wol vor eine Festung bestehet / vnnd austauren könne / werden daselbsten fort vnd fort 30. Soldaten sampt einem Heuptman zur Wache vnterhalten / ist sonsten gar ein altes Gebewde vor dessen jederzeit des Orts gewesen / dann in Historien gelesen wird / daß Anno 945. Graff Günther von Pleissen des Orts allbereit residirt, vnnd die drey Schlösser / Pleissenburg / Aldenburg vnnd Skeuditz erbawet / hat die Zeit vnd lang hernach vnter die Graffschafft Merseburg gehöret / biß daß solche endlichen mit Graff Isacio oder Esico dem letzten Anno 1007. abgangen / vnd hernacher eine Zeitlang / vnd biß auffs Jahr Christi 1134. vnter dem Stifft Merseburg gewesen / vnd dann von Marggraff Otten / Conrads Sohn / mit andern Schlössern vnd Gütern vorwechselt / zum Marggraffthum Meissen geschlagen / Dieser dann auch den alten Flecken Liptz mit Mauren vmbziehen lassen / vnd also damals zur Stadt ein Anfang gemacht / von deme es dann auch die Fürstlichen Insignia erlangt / jedoch mit andern Farben zum Vnterscheid vermenget / hernach die succedirenden Marggraffen / dann die Chur vnd Fürsten von Sachsen ein jeder das seine bey dieser Stadt vnd dero Gegend gethan / biß daß solche zu einem solchen Stand kommen / wie es Gott lob zu sehen / vnd ist sonderlich die Festung am Schlos wegen der Märckte / vnd zum Schutz der frembden Handelsleute angelegt. In dero Gegend dann auch die vhreltesten beyde Schlosgebewde gelegen / Als so dessen Bildnis in der Rechtenhand einen Vogel haltend / repraesentirt gefunden worden. In diesem Schlos dann auch der erste Fürstliche Conventus Anno 1288. gehalten / vnd ein Verbündnis gemacht / die grassirenden Reuber vnd Beuähdere zu dempffen / einander wider jhre Feinde Beystand zu leisten / jetzt wird es die Erbvorbrüderung genennet zwischen den Heusern Sachsen / Hessen vnd Brandenburg / so gemeiniglich zur Naumburg renovirt wird. XLIV. Pleissenburg. DAs Schlos zu Leipzig also genant / zur Landesfestung mehr als zur Zier vnd Wohnunge zugerichtet / wiewol es auch dermassen mit Fürstlichen Gebewden versehen / daß es zu rühmen / Hat den Namen von dem Wasser die Pleissa / so darbey fliessen thut. Churfürst Augustus hat auff diese Schlosfestung ein statliches vnnd vber eine Tonne Goldes auffgewendet / Ist auch dermassen mit Munition, Kraut vnd Loth versehen / daß es wol vor eine Festung bestehet / vnnd austauren könne / werden daselbsten fort vnd fort 30. Soldaten sampt einem Heuptman zur Wache vnterhalten / ist sonsten gar ein altes Gebewde vor dessen jederzeit des Orts gewesen / dann in Historien gelesen wird / daß Anno 945. Graff Günther von Pleissen des Orts allbereit residirt, vnnd die drey Schlösser / Pleissenburg / Aldenburg vnnd Skeuditz erbawet / hat die Zeit vnd lang hernach vnter die Graffschafft Merseburg gehöret / biß daß solche endlichen mit Graff Isacio oder Esico dem letzten Anno 1007. abgangen / vnd hernacher eine Zeitlang / vnd biß auffs Jahr Christi 1134. vnter dem Stifft Merseburg gewesen / vnd dann von Marggraff Otten / Conrads Sohn / mit andern Schlössern vnd Gütern vorwechselt / zum Marggraffthum Meissen geschlagen / Dieser dann auch den alten Flecken Liptz mit Mauren vmbziehen lassen / vnd also damals zur Stadt ein Anfang gemacht / von deme es dann auch die Fürstlichen Insignia erlangt / jedoch mit andern Farben zum Vnterscheid vermenget / hernach die succedirenden Marggraffen / dann die Chur vnd Fürsten von Sachsen ein jeder das seine bey dieser Stadt vnd dero Gegend gethan / biß daß solche zu einem solchen Stand kommen / wie es Gott lob zu sehen / vnd ist sonderlich die Festung am Schlos wegen der Märckte / vnd zum Schutz der frembden Handelsleute angelegt. 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XLIV.
Pleissenburg.
DAs Schlos zu Leipzig also genant / zur Landesfestung mehr als zur Zier vnd Wohnunge zugerichtet / wiewol es auch dermassen mit Fürstlichen Gebewden versehen / daß es zu rühmen / Hat den Namen von dem Wasser die Pleissa / so darbey fliessen thut. Churfürst Augustus hat auff diese Schlosfestung ein statliches vnnd vber eine Tonne Goldes auffgewendet / Ist auch dermassen mit Munition, Kraut vnd Loth versehen / daß es wol vor eine Festung bestehet / vnnd austauren könne / werden daselbsten fort vnd fort 30. Soldaten sampt einem Heuptman zur Wache vnterhalten / ist sonsten gar ein altes Gebewde vor dessen jederzeit des Orts gewesen / dann in Historien gelesen wird / daß Anno 945. Graff Günther von Pleissen des Orts allbereit residirt, vnnd die drey Schlösser / Pleissenburg / Aldenburg vnnd Skeuditz erbawet / hat die Zeit vnd lang hernach vnter die Graffschafft Merseburg gehöret / biß daß solche endlichen mit Graff Isacio oder Esico dem letzten Anno 1007. abgangen / vnd hernacher eine Zeitlang / vnd biß auffs Jahr Christi 1134. vnter dem Stifft Merseburg gewesen / vnd dann von Marggraff Otten / Conrads Sohn / mit andern Schlössern vnd Gütern vorwechselt / zum Marggraffthum Meissen geschlagen / Dieser dann auch den alten Flecken Liptz mit Mauren vmbziehen lassen / vnd also damals zur Stadt ein Anfang gemacht / von deme es dann auch die Fürstlichen Insignia erlangt / jedoch mit andern Farben zum Vnterscheid vermenget / hernach die succedirenden Marggraffen / dann die Chur vnd Fürsten von Sachsen ein jeder das seine bey dieser Stadt vnd dero Gegend gethan / biß daß solche zu einem solchen Stand kommen / wie es Gott lob zu sehen / vnd ist sonderlich die Festung am Schlos wegen der Märckte / vnd zum Schutz der frembden Handelsleute angelegt. In dero Gegend dann auch die vhreltesten beyde Schlosgebewde gelegen / Als
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Zitationshilfe: | Peckenstein, Lorenz. Theatri Saxonici. Teil 2. Jena, 1608, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/peckenstein_theatri02_1608/33>, abgerufen am 29.11.2023. |