Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. [Bd. 1]. Berlin u. a., 1781.

Bild:
<< vorherige Seite

Aber selig ist der Mensch, der keinen Theil hat
an seinem Thun.

Selig ist der Mensch, der nicht Schuld ist an
der Armuth eines seiner Nebenmenschen.

Selig ist der Mensch, der von keinem Armen
Gaben oder Gewinn in seiner Hand hat.

Selig seyd ihr, wenn euer Mund rein ist von
harten Worten, und euer. Aug von harten Bli-
cken.

Selig seyd ihr, wenn der Arme euch segnet,
und wenn Wittwen und Waisen Thränen des Danks
über euch zu Gott weinen.

Selig ist der Mensch, der in der Liebe wan-
delt vor dem Herrn seinem Gott, und vor allem
seinem Volk.

Selig seyd ihr, ihr Frommen! Kommet und
freuet euch beym Mahl des Herrn der Liebe.

Der Herr, euer Gott, ist euer Vater. Die
Pfänder der Liebe aus seiner Hand werden euch er-
quicken, und das Heil eures Herzens wird wachsen,
weil eure Liebe gegen Gott, euern Vater, und ge-
gen die Menschen, eure Brüder, wachsen und stark
werden wird.

Aber ihr, die ihr ohne Liebe wandelt, und in
euerm Thun nicht achtet, daß Gott euer Vater ist, daß
eure Nebenmenschen Kinder eures Gottes sind, und daß
der Arme euer Bruder ist, ihr Gottlosen! was thut

ihr
N 4

Aber ſelig iſt der Menſch, der keinen Theil hat
an ſeinem Thun.

Selig iſt der Menſch, der nicht Schuld iſt an
der Armuth eines ſeiner Nebenmenſchen.

Selig iſt der Menſch, der von keinem Armen
Gaben oder Gewinn in ſeiner Hand hat.

Selig ſeyd ihr, wenn euer Mund rein iſt von
harten Worten, und euer. Aug von harten Bli-
cken.

Selig ſeyd ihr, wenn der Arme euch ſegnet,
und wenn Wittwen und Waiſen Thraͤnen des Danks
uͤber euch zu Gott weinen.

Selig iſt der Menſch, der in der Liebe wan-
delt vor dem Herrn ſeinem Gott, und vor allem
ſeinem Volk.

Selig ſeyd ihr, ihr Frommen! Kommet und
freuet euch beym Mahl des Herrn der Liebe.

Der Herr, euer Gott, iſt euer Vater. Die
Pfaͤnder der Liebe aus ſeiner Hand werden euch er-
quicken, und das Heil eures Herzens wird wachſen,
weil eure Liebe gegen Gott, euern Vater, und ge-
gen die Menſchen, eure Bruͤder, wachſen und ſtark
werden wird.

Aber ihr, die ihr ohne Liebe wandelt, und in
euerm Thun nicht achtet, daß Gott euer Vater iſt, daß
eure Nebenmenſchen Kinder eures Gottes ſind, und daß
der Arme euer Bruder iſt, ihr Gottloſen! was thut

ihr
N 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0224" n="199"/>
          <p>Aber &#x017F;elig i&#x017F;t der Men&#x017F;ch, der keinen Theil hat<lb/>
an &#x017F;einem Thun.</p><lb/>
          <p>Selig i&#x017F;t der Men&#x017F;ch, der nicht Schuld i&#x017F;t an<lb/>
der Armuth eines &#x017F;einer Nebenmen&#x017F;chen.</p><lb/>
          <p>Selig i&#x017F;t der Men&#x017F;ch, der von keinem Armen<lb/>
Gaben oder Gewinn in &#x017F;einer Hand hat.</p><lb/>
          <p>Selig &#x017F;eyd ihr, wenn euer Mund rein i&#x017F;t von<lb/>
harten Worten, und euer. Aug von harten Bli-<lb/>
cken.</p><lb/>
          <p>Selig &#x017F;eyd ihr, wenn der Arme euch &#x017F;egnet,<lb/>
und wenn Wittwen und Wai&#x017F;en Thra&#x0364;nen des Danks<lb/>
u&#x0364;ber euch zu Gott weinen.</p><lb/>
          <p>Selig i&#x017F;t der Men&#x017F;ch, der in der Liebe wan-<lb/>
delt vor dem Herrn &#x017F;einem Gott, und vor allem<lb/>
&#x017F;einem Volk.</p><lb/>
          <p>Selig &#x017F;eyd ihr, ihr Frommen! Kommet und<lb/>
freuet euch beym Mahl des Herrn der Liebe.</p><lb/>
          <p>Der Herr, euer Gott, i&#x017F;t euer Vater. Die<lb/>
Pfa&#x0364;nder der Liebe aus &#x017F;einer Hand werden euch er-<lb/>
quicken, und das Heil eures Herzens wird wach&#x017F;en,<lb/>
weil eure Liebe gegen Gott, euern Vater, und ge-<lb/>
gen die Men&#x017F;chen, eure Bru&#x0364;der, wach&#x017F;en und &#x017F;tark<lb/>
werden wird.</p><lb/>
          <p>Aber ihr, die ihr ohne Liebe wandelt, und in<lb/>
euerm Thun nicht achtet, daß Gott euer Vater i&#x017F;t, daß<lb/>
eure Nebenmen&#x017F;chen Kinder eures Gottes &#x017F;ind, und daß<lb/>
der Arme euer Bruder i&#x017F;t, ihr Gottlo&#x017F;en! was thut<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">N 4</fw><fw place="bottom" type="catch">ihr</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[199/0224] Aber ſelig iſt der Menſch, der keinen Theil hat an ſeinem Thun. Selig iſt der Menſch, der nicht Schuld iſt an der Armuth eines ſeiner Nebenmenſchen. Selig iſt der Menſch, der von keinem Armen Gaben oder Gewinn in ſeiner Hand hat. Selig ſeyd ihr, wenn euer Mund rein iſt von harten Worten, und euer. Aug von harten Bli- cken. Selig ſeyd ihr, wenn der Arme euch ſegnet, und wenn Wittwen und Waiſen Thraͤnen des Danks uͤber euch zu Gott weinen. Selig iſt der Menſch, der in der Liebe wan- delt vor dem Herrn ſeinem Gott, und vor allem ſeinem Volk. Selig ſeyd ihr, ihr Frommen! Kommet und freuet euch beym Mahl des Herrn der Liebe. Der Herr, euer Gott, iſt euer Vater. Die Pfaͤnder der Liebe aus ſeiner Hand werden euch er- quicken, und das Heil eures Herzens wird wachſen, weil eure Liebe gegen Gott, euern Vater, und ge- gen die Menſchen, eure Bruͤder, wachſen und ſtark werden wird. Aber ihr, die ihr ohne Liebe wandelt, und in euerm Thun nicht achtet, daß Gott euer Vater iſt, daß eure Nebenmenſchen Kinder eures Gottes ſind, und daß der Arme euer Bruder iſt, ihr Gottloſen! was thut ihr N 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard01_1781
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard01_1781/224
Zitationshilfe: [Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. [Bd. 1]. Berlin u. a., 1781, S. 199. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard01_1781/224>, abgerufen am 01.05.2024.