Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 1. Wien, 1850.Nachdem ich in den Hütten alles genugsam betrachtet, ging ich mit einigen der Wilden auf eine Papageien- und Affenjagd. Wir durften nicht weit suchen, um beides zu finden, und ich hatte nun Gelegenheit, die Geschicklichkeit zu bewundern, mit welcher diese Leute ihre Bogen handhabten. Sie schoffen die Vögel auch im Flug und verfehlten selten ihr Ziel. Nachdem wir drei Papageien und einen Affen erlegt hatten, kehrten wir zu den Hütten zurück. Die guten Menschen boten mir die beste ihrer Hütten zum Obdache und luden mich ein, die Nacht bei ihnen zuzubringen. Ich nahm ihr Anerbieten gerne an, da ich von der angestrengten Fußreise, von der Hitze und von der Jagd etwas ermüdet war; auch neigte sich der Tag seinem Ende zu und ich würde heute nicht mehr bis zur Ansiedlung der Weißen gekommen sein. Ich breitete also meinen Mantel auf der Erde aus, richtete ein Stück Holz statt eines Kissens zurecht und setzte mich vorläufig auf mein herrliches Lager. Meine Wirthe bereiteten den Affen und die Papageien, indem sie dieselben auf hölzerne Spieße steckten und am Feuer rösteten. Um das Mahl recht lecker zu machen, gaben sie auch noch einige Maiskolben und Knollengewäsche in die Asche. Sie brachten dann große frische Baumblätter herbei, rissen den gebratenen Affen mit den Händen in mehrere Theile, legten eine tüchtige Portion davon auf die Blätter, so wie auch einen Papagei, Mais und Knollengewächse und stellten es vor mich hin. -- Mein Appetit war grenzenlos, da ich seit Morgens nichts genossen hatte; ich fing also gleich mit dem Affenbraten an, den ich überaus köstlich fand; -- bei Nachdem ich in den Hütten alles genugsam betrachtet, ging ich mit einigen der Wilden auf eine Papageien- und Affenjagd. Wir durften nicht weit suchen, um beides zu finden, und ich hatte nun Gelegenheit, die Geschicklichkeit zu bewundern, mit welcher diese Leute ihre Bogen handhabten. Sie schoffen die Vögel auch im Flug und verfehlten selten ihr Ziel. Nachdem wir drei Papageien und einen Affen erlegt hatten, kehrten wir zu den Hütten zurück. Die guten Menschen boten mir die beste ihrer Hütten zum Obdache und luden mich ein, die Nacht bei ihnen zuzubringen. Ich nahm ihr Anerbieten gerne an, da ich von der angestrengten Fußreise, von der Hitze und von der Jagd etwas ermüdet war; auch neigte sich der Tag seinem Ende zu und ich würde heute nicht mehr bis zur Ansiedlung der Weißen gekommen sein. Ich breitete also meinen Mantel auf der Erde aus, richtete ein Stück Holz statt eines Kissens zurecht und setzte mich vorläufig auf mein herrliches Lager. Meine Wirthe bereiteten den Affen und die Papageien, indem sie dieselben auf hölzerne Spieße steckten und am Feuer rösteten. Um das Mahl recht lecker zu machen, gaben sie auch noch einige Maiskolben und Knollengewäsche in die Asche. Sie brachten dann große frische Baumblätter herbei, rissen den gebratenen Affen mit den Händen in mehrere Theile, legten eine tüchtige Portion davon auf die Blätter, so wie auch einen Papagei, Mais und Knollengewächse und stellten es vor mich hin. — Mein Appetit war grenzenlos, da ich seit Morgens nichts genossen hatte; ich fing also gleich mit dem Affenbraten an, den ich überaus köstlich fand; — bei <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0111" n="104"/> <p> Nachdem ich in den Hütten alles genugsam betrachtet, ging ich mit einigen der Wilden auf eine Papageien- und Affenjagd. Wir durften nicht weit suchen, um beides zu finden, und ich hatte nun Gelegenheit, die Geschicklichkeit zu bewundern, mit welcher diese Leute ihre Bogen handhabten. Sie schoffen die Vögel auch im Flug und verfehlten selten ihr Ziel. Nachdem wir drei Papageien und einen Affen erlegt hatten, kehrten wir zu den Hütten zurück.</p> <p> Die guten Menschen boten mir die beste ihrer Hütten zum Obdache und luden mich ein, die Nacht bei ihnen zuzubringen. Ich nahm ihr Anerbieten gerne an, da ich von der angestrengten Fußreise, von der Hitze und von der Jagd etwas ermüdet war; auch neigte sich der Tag seinem Ende zu und ich würde heute nicht mehr bis zur Ansiedlung der Weißen gekommen sein. Ich breitete also meinen Mantel auf der Erde aus, richtete ein Stück Holz statt eines Kissens zurecht und setzte mich vorläufig auf mein herrliches Lager. Meine Wirthe bereiteten den Affen und die Papageien, indem sie dieselben auf hölzerne Spieße steckten und am Feuer rösteten. Um das Mahl recht lecker zu machen, gaben sie auch noch einige Maiskolben und Knollengewäsche in die Asche. Sie brachten dann große frische Baumblätter herbei, rissen den gebratenen Affen mit den Händen in mehrere Theile, legten eine tüchtige Portion davon auf die Blätter, so wie auch einen Papagei, Mais und Knollengewächse und stellten es vor mich hin. — Mein Appetit war grenzenlos, da ich seit Morgens nichts genossen hatte; ich fing also gleich mit dem Affenbraten an, den ich überaus köstlich fand; — bei </p> </div> </body> </text> </TEI> [104/0111]
Nachdem ich in den Hütten alles genugsam betrachtet, ging ich mit einigen der Wilden auf eine Papageien- und Affenjagd. Wir durften nicht weit suchen, um beides zu finden, und ich hatte nun Gelegenheit, die Geschicklichkeit zu bewundern, mit welcher diese Leute ihre Bogen handhabten. Sie schoffen die Vögel auch im Flug und verfehlten selten ihr Ziel. Nachdem wir drei Papageien und einen Affen erlegt hatten, kehrten wir zu den Hütten zurück.
Die guten Menschen boten mir die beste ihrer Hütten zum Obdache und luden mich ein, die Nacht bei ihnen zuzubringen. Ich nahm ihr Anerbieten gerne an, da ich von der angestrengten Fußreise, von der Hitze und von der Jagd etwas ermüdet war; auch neigte sich der Tag seinem Ende zu und ich würde heute nicht mehr bis zur Ansiedlung der Weißen gekommen sein. Ich breitete also meinen Mantel auf der Erde aus, richtete ein Stück Holz statt eines Kissens zurecht und setzte mich vorläufig auf mein herrliches Lager. Meine Wirthe bereiteten den Affen und die Papageien, indem sie dieselben auf hölzerne Spieße steckten und am Feuer rösteten. Um das Mahl recht lecker zu machen, gaben sie auch noch einige Maiskolben und Knollengewäsche in die Asche. Sie brachten dann große frische Baumblätter herbei, rissen den gebratenen Affen mit den Händen in mehrere Theile, legten eine tüchtige Portion davon auf die Blätter, so wie auch einen Papagei, Mais und Knollengewächse und stellten es vor mich hin. — Mein Appetit war grenzenlos, da ich seit Morgens nichts genossen hatte; ich fing also gleich mit dem Affenbraten an, den ich überaus köstlich fand; — bei
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Zitationshilfe: | Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 1. Wien, 1850, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt01_1850/111>, abgerufen am 17.06.2024. |