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Pinter von der Au, Johann Christoph: Neuer, vollkommener, verbesserter und ergänzter Pferd-Schatz. Frankfurt (Main), 1688.

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Neuer vollkommener
[Spaltenumbruch]

Weil er mit Ausschliessung aller anderer Mittel al-
lein Zaum und Gebiß nahmhafft machet/ dadurch sie
dahin gebracht werden müssen/ daß sie nach ihres
Herren Willen gehen/ wohin er ihrer bedarff/ und
von ihnen erfodert/ welches sein Sohn König Salo-
mo nicht minder aus seiner übernatürlichen Erkänt-
nüß aller zeitlichen Dinge/ nebenst solcher Erfahrung
also befunden/ der eben dergleichen Pferde mit grossen
Kosten aus Egypten bringen lassen/ die alle von dieser
Art waren/ und er zu allem seinem Lust/ und nutzlichen
Gebrauch durch die gute regulirte Zäumung beqvem
machen müssen/ ausser welcher er sich weder an dersel-
ben guten Gestalt ergötzen/ noch einigen versicherten/
angenehmen Dienst/ von denselben hoffen oder haben
können/ wie er in allen andern Sachen/ durch seine
unvergleichliche Weißheit allein die Vollkommen-
heit gesuchet und gebrauchet/ aller mangelhafften aber
nichts geachtet.

Ob nun gleich seithero viel fürtreffliche Künste
aus dem menschlichen Gedächtnüß und Ubung kom-
men/ so seyn sie doch nicht aus der Welt oder der Na-
tur gewurtzelt/ daß durch fleissiges Nachsinnen der-
selben nicht viel wiederumb zu des menschlichen Ge-
schlechts Nutzen/ Lust und Ruhm/ nach und nach
wieder befunden/ verbessert und perfectioniret werden
könten. Jnmassen der berühmte Reuter Monsieur
Pluvinell/ auch in der Zäumung mit Verwunderung
an den Barbarischen Pferden erwiesen/ die ausser der
vollkommenen Zäumung nicht in Schulen setzen
können.

So fern nun alle Wissenschafften/ so dem mensch-
lichen Gebrauch nöthig/ nützlich/ erfreulich und rühm-
lich seyn/ mit einiger bessern Gewißheit oder Voll-
kommenheit erfunden/ gefasset oder geübet werden
können/ als wo sie aus dem Göttlichen Wort ihren
Ursprung/ Anfang/ Fort- und Ausgang nehmen/ so
viel die Göttliche Weißheit/ jederzeit der beste Lehr-
meister und Wegweiser gewest/ ist und bleibet: So
wird auch die Zaum-Kunst und derselben verfaste
Regeln/ von derselben Unterweisung und Exempeln
am sichersten abzunehmen seyn und kein Zäumer da-
mit angeführet werden/ er wolte sich dann beforgen/
daß GOtt selbst die rechte Art zu zäumen nicht wüste/
lehren wolte oder könte/ welches sich von keinem Chri-
sten vermuthen lässet.

So viel auch die ungezäumten Pferde in ihrer Un-
terweisung und Gebrauch durch ihre Widerstrebung
und Uberwindung der Faust beschwerlich/ schimpff-
lich und schädlich fallen/ so viel werden auch unge-
zäumte Unterthanen/ und alle die Kriegs-Heer/ so den
Gehorsams-Zaum nicht völlig erkennen oder fol-
gen/ ihren Herrn mehr gefährlich und verderblich/ als
nützlich/ erfreulich und rühmlich seyn/ auff welche die-
ses gezogen und damit verglichen wird.

Es ist aus vorigem genug erkläret/ wie keine Ab-
richtung einiges Pferds/ mit Vernunfft und gutem
Fortgang angefangen/ viel weniger zu erwünschtem
Ende/ sonder die gute Zaumung/ beyde aber nimmer-
mehr/ ausser der guten Gestalt zu bringen sey: Also
ist auch in meinen vorigen Zaumungs-Regeln/ aus-
[Spaltenumbruch] drücklich gemachet/ wie durch die falsche Postur der
Pferde/ die Abrichtung/ neben der Zäumung/ so lang
verhindert bleibe/ als dieselbe nicht geändert/ verbessert
und die Pferde in die gute Gestalt gebracht werden/
weil diese beyde so viel als Leib und Seele/ mit einan-
der verwandt seyn. Daß keines ohne das andere ge-
schehen oder bestehen kan.

Weil dann die völlige Abrichtung/ an der vorge-
henden Zäumung hänget/ und ausser derselben Voll-
kommenheit/ in der Abrichtung nichts nützliches ver-
richtet/ (wo derselben/ nicht die vorgehende regu-
lirte Zäumung zum Grund gesetzet) wird: so sollen
auf vorgehende gemeine Zäumungs-Regeln/ diese
sonderliche dergestalt in der Ordnung folgen/ und
derselben Begreiffung dadurch umb so viel erleichtert
werden/ als sie dem Zweck ungleich näher kommen/
und bessern Verstand geben können/ wann sie mit
demselben erwogen und zu Hand genommen/ probi-
ret und würcklich geübet werden/ wie sie an ihnen sel-
ber auffrichtig/ deutlich/ verständlich und wolbegreiff-
lich vorgestellet seyn.

Diese Instruction aber erfodert von allen andern
die gewisse Erkäntniß/ worinnen die gute Gestalt des
Pferdes/ und der Zaumung eigentlich bestehe/ und
wie dieselbe beschaffen sey/ wann sie für gut erkennet
werden solle.

Dann ob gleich die gute Proportion und Schön-
heit der Pferde/ zu der Abrichtung mehr als ein böses
Gewächs contribuiret/ und einem sonderlichen Vor-
theil giebet/ so dienet doch zu diesem Fall/ vor dem an-
dern/ allein die gute Proportion/ Hauptsächlich/ wel-
che sich an des Pferdes Kopff und Halß befindet/ 1. in
dem guten Gewächs und Gestalt an sich selber. 2. in
derselben Bezeigungen/ 3. wie sie dieselben tragen/ 4.
gebrauchen/ 5. erwegen/ und 6. anwenden/ dasselbe
aber abermahls/ mehr mit dem Kopff und Halß/ als
allen übrigen Theilen des Leibes. Denn es kan ein
wolgewachsener schöner Kopff und Halß/ zwar der
Zäumung/ (der Natur nach) wol so viel nicht hin-
derlich erscheinen/ als ein Kopff und Halß von bösen
Gewächs natürlich und zum grösten Theil thun kan:
Gleichwol aber ist die Gestalt/ so die Zäumung erfor-
dert/ nicht an alle Stücke der Schönheiten/ (so sich
auch an Kopff und Halß befinden) gäntzlich und der-
gestalt verbunden/ daß ein Pferd ausser derselben voll-
kommenen Erscheinung nicht in die gute Zäumungs-
Gestalt/ oder gute Zaumung selbst gebracht werden
könte: Wie auch viel Pferde/ im Gegentheil/ bey
vollkommener Schönheit/ (welche sich so gar an
Kopff und Halß befindet) mehr als die allerungestal-
testen der Zäumung widerstreben/ und ungezaumet
bleiben können/ und dasselbe wegen Unwissenheit der
rechten Zäumungs-Mittel: Da hergegen viel Pfer-
de/ von böser Proportion/ (auch an Kopff und Halß)
wohl gezaumet werden/ oder zu zaumen müglich seyn/
wann der Zaumer die rechte Wissenschafft hat und
gebrauchet.

Denn es können bey ungestalten Pferden/ Köp-
fen und Hälsen/ die andern innerlichen Eigen-
schafften/ den Mangel des bösen Gewächs/ in vie-
len Stücken/ also ersetzen/ und erleichtern/ daß es

dem
Neuer vollkommener
[Spaltenumbruch]

Weil er mit Ausſchlieſſung aller anderer Mittel al-
lein Zaum und Gebiß nahmhafft machet/ dadurch ſie
dahin gebracht werden muͤſſen/ daß ſie nach ihres
Herren Willen gehen/ wohin er ihrer bedarff/ und
von ihnen erfodert/ welches ſein Sohn Koͤnig Salo-
mo nicht minder aus ſeiner uͤbernatuͤrlichen Erkaͤnt-
nuͤß aller zeitlichen Dinge/ nebenſt ſolcher Erfahrung
alſo befunden/ der eben dergleichen Pferde mit groſſen
Koſten aus Egypten bringen laſſen/ die alle von dieſer
Art waren/ und er zu allem ſeinem Luſt/ und nutzlichen
Gebrauch durch die gute regulirte Zaͤumung beqvem
machen muͤſſen/ auſſer welcher er ſich weder an derſel-
ben guten Geſtalt ergoͤtzen/ noch einigen verſicherten/
angenehmen Dienſt/ von denſelben hoffen oder haben
koͤnnen/ wie er in allen andern Sachen/ durch ſeine
unvergleichliche Weißheit allein die Vollkommen-
heit geſuchet und gebrauchet/ aller mangelhafften aber
nichts geachtet.

Ob nun gleich ſeithero viel fuͤrtreffliche Kuͤnſte
aus dem menſchlichen Gedaͤchtnuͤß und Ubung kom-
men/ ſo ſeyn ſie doch nicht aus der Welt oder der Na-
tur gewurtzelt/ daß durch fleiſſiges Nachſinnen der-
ſelben nicht viel wiederumb zu des menſchlichen Ge-
ſchlechts Nutzen/ Luſt und Ruhm/ nach und nach
wieder befunden/ verbeſſert und perfectioniret werden
koͤnten. Jnmaſſen der beruͤhmte Reuter Monſieur
Pluvinell/ auch in der Zaͤumung mit Verwunderung
an den Barbariſchen Pferden erwieſen/ die auſſer der
vollkommenen Zaͤumung nicht in Schulen ſetzen
koͤnnen.

So fern nun alle Wiſſenſchafften/ ſo dem menſch-
lichen Gebrauch noͤthig/ nuͤtzlich/ eꝛfreulich und ruͤhm-
lich ſeyn/ mit einiger beſſern Gewißheit oder Voll-
kommenheit erfunden/ gefaſſet oder geuͤbet werden
koͤnnen/ als wo ſie aus dem Goͤttlichen Wort ihren
Urſprung/ Anfang/ Fort- und Ausgang nehmen/ ſo
viel die Goͤttliche Weißheit/ jederzeit der beſte Lehr-
meiſter und Wegweiſer geweſt/ iſt und bleibet: So
wird auch die Zaum-Kunſt und derſelben verfaſte
Regeln/ von derſelben Unterweiſung und Exempeln
am ſicherſten abzunehmen ſeyn und kein Zaͤumer da-
mit angefuͤhret werden/ er wolte ſich dann beforgen/
daß GOtt ſelbſt die rechte Art zu zaͤumen nicht wuͤſte/
lehren wolte oder koͤnte/ welches ſich von keinem Chri-
ſten vermuthen laͤſſet.

So viel auch die ungezaͤumten Pferde in ihrer Un-
terweiſung und Gebrauch durch ihre Widerſtrebung
und Uberwindung der Fauſt beſchwerlich/ ſchimpff-
lich und ſchaͤdlich fallen/ ſo viel werden auch unge-
zaͤumte Unterthanen/ und alle die Kriegs-Heer/ ſo den
Gehorſams-Zaum nicht voͤllig erkennen oder fol-
gen/ ihren Herrn mehr gefaͤhrlich und verderblich/ als
nuͤtzlich/ erfreulich und ruͤhmlich ſeyn/ auff welche die-
ſes gezogen und damit verglichen wird.

Es iſt aus vorigem genug erklaͤret/ wie keine Ab-
richtung einiges Pferds/ mit Vernunfft und gutem
Fortgang angefangen/ viel weniger zu erwuͤnſchtem
Ende/ ſonder die gute Zaumung/ beyde aber nimmer-
mehr/ auſſer der guten Geſtalt zu bringen ſey: Alſo
iſt auch in meinen vorigen Zaumungs-Regeln/ aus-
[Spaltenumbruch] druͤcklich gemachet/ wie durch die falſche Poſtur der
Pferde/ die Abrichtung/ neben der Zaͤumung/ ſo lang
verhindert bleibe/ als dieſelbe nicht geaͤndert/ verbeſſert
und die Pferde in die gute Geſtalt gebracht werden/
weil dieſe beyde ſo viel als Leib und Seele/ mit einan-
der verwandt ſeyn. Daß keines ohne das andere ge-
ſchehen oder beſtehen kan.

Weil dann die voͤllige Abrichtung/ an der vorge-
henden Zaͤumung haͤnget/ und auſſer derſelben Voll-
kommenheit/ in der Abrichtung nichts nuͤtzliches ver-
richtet/ (wo derſelben/ nicht die vorgehende regu-
lirte Zaͤumung zum Grund geſetzet) wird: ſo ſollen
auf vorgehende gemeine Zaͤumungs-Regeln/ dieſe
ſonderliche dergeſtalt in der Ordnung folgen/ und
derſelben Begreiffung dadurch umb ſo viel erleichtert
werden/ als ſie dem Zweck ungleich naͤher kommen/
und beſſern Verſtand geben koͤnnen/ wann ſie mit
demſelben erwogen und zu Hand genommen/ probi-
ret und wuͤrcklich geuͤbet werden/ wie ſie an ihnen ſel-
ber auffrichtig/ deutlich/ verſtaͤndlich und wolbegreiff-
lich vorgeſtellet ſeyn.

Dieſe Inſtruction aber erfodert von allen andern
die gewiſſe Erkaͤntniß/ worinnen die gute Geſtalt des
Pferdes/ und der Zaumung eigentlich beſtehe/ und
wie dieſelbe beſchaffen ſey/ wann ſie fuͤr gut erkennet
werden ſolle.

Dann ob gleich die gute Proportion und Schoͤn-
heit der Pferde/ zu der Abrichtung mehr als ein boͤſes
Gewaͤchs contribuiret/ und einem ſonderlichen Vor-
theil giebet/ ſo dienet doch zu dieſem Fall/ vor dem an-
dern/ allein die gute Proportion/ Hauptſaͤchlich/ wel-
che ſich an des Pferdes Kopff und Halß befindet/ 1. in
dem guten Gewaͤchs und Geſtalt an ſich ſelber. 2. in
derſelben Bezeigungen/ 3. wie ſie dieſelben tragen/ 4.
gebrauchen/ 5. erwegen/ und 6. anwenden/ daſſelbe
aber abermahls/ mehr mit dem Kopff und Halß/ als
allen uͤbrigen Theilen des Leibes. Denn es kan ein
wolgewachſener ſchoͤner Kopff und Halß/ zwar der
Zaͤumung/ (der Natur nach) wol ſo viel nicht hin-
derlich erſcheinen/ als ein Kopff und Halß von boͤſen
Gewaͤchs natuͤrlich und zum groͤſten Theil thun kan:
Gleichwol aber iſt die Geſtalt/ ſo die Zaͤumung erfor-
dert/ nicht an alle Stuͤcke der Schoͤnheiten/ (ſo ſich
auch an Kopff und Halß befinden) gaͤntzlich und der-
geſtalt verbunden/ daß ein Pferd auſſer derſelben voll-
kommenen Erſcheinung nicht in die gute Zaͤumungs-
Geſtalt/ oder gute Zaumung ſelbſt gebracht werden
koͤnte: Wie auch viel Pferde/ im Gegentheil/ bey
vollkommener Schoͤnheit/ (welche ſich ſo gar an
Kopff und Halß befindet) mehr als die allerungeſtal-
teſten der Zaͤumung widerſtreben/ und ungezaumet
bleiben koͤnnen/ und daſſelbe wegen Unwiſſenheit der
rechten Zaͤumungs-Mittel: Da hergegen viel Pfer-
de/ von boͤſer Proportion/ (auch an Kopff und Halß)
wohl gezaumet werden/ oder zu zaumen muͤglich ſeyn/
wann der Zaumer die rechte Wiſſenſchafft hat und
gebrauchet.

Denn es koͤnnen bey ungeſtalten Pferden/ Koͤp-
fen und Haͤlſen/ die andern innerlichen Eigen-
ſchafften/ den Mangel des boͤſen Gewaͤchs/ in vie-
len Stuͤcken/ alſo erſetzen/ und erleichtern/ daß es

dem
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[218/0230] Neuer vollkommener Weil er mit Ausſchlieſſung aller anderer Mittel al- lein Zaum und Gebiß nahmhafft machet/ dadurch ſie dahin gebracht werden muͤſſen/ daß ſie nach ihres Herren Willen gehen/ wohin er ihrer bedarff/ und von ihnen erfodert/ welches ſein Sohn Koͤnig Salo- mo nicht minder aus ſeiner uͤbernatuͤrlichen Erkaͤnt- nuͤß aller zeitlichen Dinge/ nebenſt ſolcher Erfahrung alſo befunden/ der eben dergleichen Pferde mit groſſen Koſten aus Egypten bringen laſſen/ die alle von dieſer Art waren/ und er zu allem ſeinem Luſt/ und nutzlichen Gebrauch durch die gute regulirte Zaͤumung beqvem machen muͤſſen/ auſſer welcher er ſich weder an derſel- ben guten Geſtalt ergoͤtzen/ noch einigen verſicherten/ angenehmen Dienſt/ von denſelben hoffen oder haben koͤnnen/ wie er in allen andern Sachen/ durch ſeine unvergleichliche Weißheit allein die Vollkommen- heit geſuchet und gebrauchet/ aller mangelhafften aber nichts geachtet. Ob nun gleich ſeithero viel fuͤrtreffliche Kuͤnſte aus dem menſchlichen Gedaͤchtnuͤß und Ubung kom- men/ ſo ſeyn ſie doch nicht aus der Welt oder der Na- tur gewurtzelt/ daß durch fleiſſiges Nachſinnen der- ſelben nicht viel wiederumb zu des menſchlichen Ge- ſchlechts Nutzen/ Luſt und Ruhm/ nach und nach wieder befunden/ verbeſſert und perfectioniret werden koͤnten. Jnmaſſen der beruͤhmte Reuter Monſieur Pluvinell/ auch in der Zaͤumung mit Verwunderung an den Barbariſchen Pferden erwieſen/ die auſſer der vollkommenen Zaͤumung nicht in Schulen ſetzen koͤnnen. So fern nun alle Wiſſenſchafften/ ſo dem menſch- lichen Gebrauch noͤthig/ nuͤtzlich/ eꝛfreulich und ruͤhm- lich ſeyn/ mit einiger beſſern Gewißheit oder Voll- kommenheit erfunden/ gefaſſet oder geuͤbet werden koͤnnen/ als wo ſie aus dem Goͤttlichen Wort ihren Urſprung/ Anfang/ Fort- und Ausgang nehmen/ ſo viel die Goͤttliche Weißheit/ jederzeit der beſte Lehr- meiſter und Wegweiſer geweſt/ iſt und bleibet: So wird auch die Zaum-Kunſt und derſelben verfaſte Regeln/ von derſelben Unterweiſung und Exempeln am ſicherſten abzunehmen ſeyn und kein Zaͤumer da- mit angefuͤhret werden/ er wolte ſich dann beforgen/ daß GOtt ſelbſt die rechte Art zu zaͤumen nicht wuͤſte/ lehren wolte oder koͤnte/ welches ſich von keinem Chri- ſten vermuthen laͤſſet. So viel auch die ungezaͤumten Pferde in ihrer Un- terweiſung und Gebrauch durch ihre Widerſtrebung und Uberwindung der Fauſt beſchwerlich/ ſchimpff- lich und ſchaͤdlich fallen/ ſo viel werden auch unge- zaͤumte Unterthanen/ und alle die Kriegs-Heer/ ſo den Gehorſams-Zaum nicht voͤllig erkennen oder fol- gen/ ihren Herrn mehr gefaͤhrlich und verderblich/ als nuͤtzlich/ erfreulich und ruͤhmlich ſeyn/ auff welche die- ſes gezogen und damit verglichen wird. Es iſt aus vorigem genug erklaͤret/ wie keine Ab- richtung einiges Pferds/ mit Vernunfft und gutem Fortgang angefangen/ viel weniger zu erwuͤnſchtem Ende/ ſonder die gute Zaumung/ beyde aber nimmer- mehr/ auſſer der guten Geſtalt zu bringen ſey: Alſo iſt auch in meinen vorigen Zaumungs-Regeln/ aus- druͤcklich gemachet/ wie durch die falſche Poſtur der Pferde/ die Abrichtung/ neben der Zaͤumung/ ſo lang verhindert bleibe/ als dieſelbe nicht geaͤndert/ verbeſſert und die Pferde in die gute Geſtalt gebracht werden/ weil dieſe beyde ſo viel als Leib und Seele/ mit einan- der verwandt ſeyn. Daß keines ohne das andere ge- ſchehen oder beſtehen kan. Weil dann die voͤllige Abrichtung/ an der vorge- henden Zaͤumung haͤnget/ und auſſer derſelben Voll- kommenheit/ in der Abrichtung nichts nuͤtzliches ver- richtet/ (wo derſelben/ nicht die vorgehende regu- lirte Zaͤumung zum Grund geſetzet) wird: ſo ſollen auf vorgehende gemeine Zaͤumungs-Regeln/ dieſe ſonderliche dergeſtalt in der Ordnung folgen/ und derſelben Begreiffung dadurch umb ſo viel erleichtert werden/ als ſie dem Zweck ungleich naͤher kommen/ und beſſern Verſtand geben koͤnnen/ wann ſie mit demſelben erwogen und zu Hand genommen/ probi- ret und wuͤrcklich geuͤbet werden/ wie ſie an ihnen ſel- ber auffrichtig/ deutlich/ verſtaͤndlich und wolbegreiff- lich vorgeſtellet ſeyn. Dieſe Inſtruction aber erfodert von allen andern die gewiſſe Erkaͤntniß/ worinnen die gute Geſtalt des Pferdes/ und der Zaumung eigentlich beſtehe/ und wie dieſelbe beſchaffen ſey/ wann ſie fuͤr gut erkennet werden ſolle. Dann ob gleich die gute Proportion und Schoͤn- heit der Pferde/ zu der Abrichtung mehr als ein boͤſes Gewaͤchs contribuiret/ und einem ſonderlichen Vor- theil giebet/ ſo dienet doch zu dieſem Fall/ vor dem an- dern/ allein die gute Proportion/ Hauptſaͤchlich/ wel- che ſich an des Pferdes Kopff und Halß befindet/ 1. in dem guten Gewaͤchs und Geſtalt an ſich ſelber. 2. in derſelben Bezeigungen/ 3. wie ſie dieſelben tragen/ 4. gebrauchen/ 5. erwegen/ und 6. anwenden/ daſſelbe aber abermahls/ mehr mit dem Kopff und Halß/ als allen uͤbrigen Theilen des Leibes. Denn es kan ein wolgewachſener ſchoͤner Kopff und Halß/ zwar der Zaͤumung/ (der Natur nach) wol ſo viel nicht hin- derlich erſcheinen/ als ein Kopff und Halß von boͤſen Gewaͤchs natuͤrlich und zum groͤſten Theil thun kan: Gleichwol aber iſt die Geſtalt/ ſo die Zaͤumung erfor- dert/ nicht an alle Stuͤcke der Schoͤnheiten/ (ſo ſich auch an Kopff und Halß befinden) gaͤntzlich und der- geſtalt verbunden/ daß ein Pferd auſſer derſelben voll- kommenen Erſcheinung nicht in die gute Zaͤumungs- Geſtalt/ oder gute Zaumung ſelbſt gebracht werden koͤnte: Wie auch viel Pferde/ im Gegentheil/ bey vollkommener Schoͤnheit/ (welche ſich ſo gar an Kopff und Halß befindet) mehr als die allerungeſtal- teſten der Zaͤumung widerſtreben/ und ungezaumet bleiben koͤnnen/ und daſſelbe wegen Unwiſſenheit der rechten Zaͤumungs-Mittel: Da hergegen viel Pfer- de/ von boͤſer Proportion/ (auch an Kopff und Halß) wohl gezaumet werden/ oder zu zaumen muͤglich ſeyn/ wann der Zaumer die rechte Wiſſenſchafft hat und gebrauchet. Denn es koͤnnen bey ungeſtalten Pferden/ Koͤp- fen und Haͤlſen/ die andern innerlichen Eigen- ſchafften/ den Mangel des boͤſen Gewaͤchs/ in vie- len Stuͤcken/ alſo erſetzen/ und erleichtern/ daß es dem

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Zitationshilfe: Pinter von der Au, Johann Christoph: Neuer, vollkommener, verbesserter und ergänzter Pferd-Schatz. Frankfurt (Main), 1688, S. 218. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pinter_pferdschatz_1688/230>, abgerufen am 29.04.2024.