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Pinter von der Au, Johann Christoph: Neuer, vollkommener, verbesserter und ergänzter Pferd-Schatz. Frankfurt (Main), 1688.

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Pferde-Schatz.
[Spaltenumbruch] schattirenden Cadentz/ welche sich endlich gegen der
braunen Farbe ziehet. Dahero sie derselben Eigen-
schafften mit theilhafftig ist/ wie dieselbe damit ver-
menget wird/ wiewol die Blutrothen/ noch meisten
theils Cholerisch/ und nur etwas weniges dabey san-
gvinisch geartet seyn.

3. Art von Füchsen/ (welche für die beste gehalten
werden/ und nach der Spanier Meinung so tauerhafft/
daß sie ehe todt als müde zureiten seyn/) sind die
Schweiß-Füchse/ unter welchen die dunckelste Farb so
gleichsam auf Purpur-Farb sticht die schönste.

Virgilius will die weisse Farb vor die schlimmeste
halten und gäntzlich verwerffen/ welches mit mehrern
Gründen zuerweisen wäre/ und ist dieselbige/ die vierd-
te Haupt-Farb/ so ihren Ursprung von dem Wasser
hat/ davon das Phlegma umb so viel stärcker in ihr
herrschet/ als sie nach derselben rechten Vollkommen-
heit in die erste Classe/ der rechten Schnee-oder
Schloßweissen gehören: Diese Farbe ist bey den
Heyden den Göttern zugeeignet/ und davon solche
Pferde bey ihnen in dem höchsten Werth gehalten
worden.

Wiewol diese Pferde von etlichen dieser Zeit/ mehr
unter die schönsten als besten Pferde gezehlet werden/
so bezeuget doch die Erfahrung/ daß unter denselben/
ein guter Theil köstlicher Pferde zubefinden sey/ son-
derlich wann sie von der ersten Art solcher Farbe recht
weiß seyn/ dabey aber auch schöne klare braune oder
schwärtzlichte Augen/ ein schwartzes Geschrött und
Hüfe/ an der Haut hin und wieder/ (aber nicht an den
Haaren oder unter dem Sattel) schwartze Flecken ha-
ben. Welche gemeiniglich resch und freudig und
tauerhafft seyn/ doch viel sittsamer und gedultiger
als andere Farben/ weil ihre liechte Farb und zarte
Haut und Haar/ keine Unreinigkeit verbergen oder
vertragen kan/ und derselben bey Tag und Nacht
mehr und leichter als bey andern an ihnen nachzu-
spühren ist/ auch darum solchen mehr nachgetrachtet
wird/ dieweil man sich derselben bey schlechten Perso-
nen nicht vermuthen ist/ sie im Krieg und gefährlichen
Reisen desto mißlicher und sorgfältiger zugebrau-
chen/ massen sie denn auch der Colica mehr als andere
Pferde unterworffen/ und zwar nicht allein diese allein/
sondern auch in gleicher Würckung/

Die 2. Art/ welche von den Liechten etwas abwei-
chen/ und den Dunckeln nahen.

3. Welche auff gelbicht oder Milch-Farb stechen/
an denen wenig gutes ist.

4. Welche schwartze Flecken in den Haaren/ um die
Augen/ Maul und Geschrött haben/ welche viel schlech-
ter und heßlicher seyn.

Weil alle andere Farben in etwas in dieser vier
Haupt-Farben Schattirung eingeschlossen/ oder zum
wenigsten vermenget seyn/ welche auch alle nachdem
sienahend oder weit mit der Haupt-Farbe einstimmen/
auch in den Eigenschafften und Würckungen der
natürlichen Complexionen/ viel oder wenig zuspüren
und unterschieden: als bleiben derselben sonderliche
weitläufftige Beschreibungeu billich zurück gestllet.

Nechst solchen und den Haupt-Farben aber/ fol-
gen die vereinigte/ gemengte Farben/ bey welchen die
General-Maxime jederzeit gültig ist/ daß eine jede
[Spaltenumbruch] Haupt-oder Schatten-Farbe ihre natürliche Wür-
ckungen nicht verlässet/ sondern allerdings behält/ oh-
ne daß die Vermischung oder Verbrüderung/ zweyer
ungleicher Farben/ gleichwie Vater und Mutter/ oder
zweyer gleichmächtigen Bunds- Verwandten mit
einander würcken/ und was sonst einer/ so für sich al-
lein regieret schaffet/ in diesen zweyfärbigen Rossen
von zweyen zugleich vollbracht wird: So weit ihre
Eigenschafften einstimmig/ werden sie einander helf-
fen/ so viel sie aber widriger Nat ur und Eigenschaff-
ten/ wird eine die andere temperiren/ hindern und mäs-
sigen.

Solche zweyfärbige Pferde aber seyn auch in
zweyerley Haupt-Farben unterschieden und einge-
theilet. Deren 1. sind die Schecken/ an welch en eine
jede Farbe ihren besondern Ort deß Leibes einnim-
met/ und von der andern unterschieden wird.

Weil aber auch bey denselben die vorerwehnte vier
Haupt-Farben/ vornemlich/ hernach auch derselben
Schattirungen/ wie an den Einfärbigen zufinden/
ohne daß die weisse Farbe/ bey jeder solcher duncklern
Haupt-Farbe mit regieret: So wird sich auch an je-
der Farbe eben dieselbe Eigenschafft erkennen lassen/
welche sich bey und in solcher dunckeln Farbe befindet/
und zuvor erwehnet ist. Ohne daß ein jede Wirckung
und Eigenschafft/ welche die dunckele Farbe verursa-
chet/ durch die weisse Farbe jederzeit moderiret wird/
nachdem dieselbe mehr oder weniger an dem Pferde/
als der dunckeln Farbe; ist auch deren Würckung im
Temperament grösser oder ringer: findet sich also
die wässerige Phlegma bey allen weiß-gezeichneten
Pferden/ und bey den Schecken umb so viel mehr
und stärcker/ als dieselbe von der weissen Farbe mehr
eingenommen seyn.

Je dunckler aber die Farbe an den Schecken seyn
wird/ je bessere Eigenschafften/ Würckungen und
temperirte Natur an denselben erscheinen und dieselbe
zieren kan.

Je mehr Platz die dunckele Farb/ an den Schecken
vor der weissen einnimmet/ je besser und schöner ist sol-
ches an ihnen zuschätzen.

Sonderlich aber ist das allernothwendigste/ daß
der Kopff von der dunckeln Farbe sey/ denn wie der-
selbe jederzeit dürr und wolgestalt eine gesunde Natur
anzeiget/ so ist ein weisser Kopff/ (und ob gleich nur der
meiste Theil weiß wäre/) desto mehr/ wegen der über-
flüssigen Feuchtigkeit und Flüsse/ auch der grossen un-
gestalten Form zufliehen/ wo aber die Farbe an den
Schecken gleich eingetheilet/ und einer so viel als der
andern ist/ soll doch der Kopff und meiste Halß dun-
ckelfärbig/ wo nicht völlig/ doch zum grösten Theil
seyn. An solcher Eintheilung und Verwechselung
der Farbe/ ligt nicht allein wegen der Schönheit/ son-
dern auch der Güte wegen nicht wenig/ sonderlich
wann beyde Augen/ in der dunckeln Farbe und diesel-
be groß und bräunlich/ ein schwartzes Geschröt/ gantz
weisse oder doch scheckigte Füsse/ wo nicht alle 4. zum
wenigsten 2. oder 3. bey dunckeln Hüfen seyn/ deren
sich die Spannische Cavalliers mit sondern Kosten/
Mühe/ auch durch die Kunst zuerlangen befleissen/
weil denselben der zierliche Zeug/ sonderlich der Mori-
sche/ vor andern Pferden am besten stehet.

Noch
J 3

Pferde-Schatz.
[Spaltenumbruch] ſchattirenden Cadentz/ welche ſich endlich gegen der
braunen Farbe ziehet. Dahero ſie derſelben Eigen-
ſchafften mit theilhafftig iſt/ wie dieſelbe damit ver-
menget wird/ wiewol die Blutrothen/ noch meiſten
theils Choleriſch/ und nur etwas weniges dabey ſan-
gviniſch geartet ſeyn.

3. Art von Fuͤchſen/ (welche fuͤr die beſte gehalten
weꝛden/ uñ nach der Spanier Meinung ſo tauerhafft/
daß ſie ehe todt als muͤde zureiten ſeyn/) ſind die
Schweiß-Fuͤchſe/ unter welchẽ die dunckelſte Farb ſo
gleichſam auf Purpur-Farb ſticht die ſchoͤnſte.

Virgilius will die weiſſe Farb vor die ſchlimmeſte
halten und gaͤntzlich verwerffen/ welches mit mehrern
Gruͤnden zuerweiſen waͤre/ uñ iſt dieſelbige/ die vierd-
te Haupt-Farb/ ſo ihren Urſprung von dem Waſſer
hat/ davon das Phlegma umb ſo viel ſtaͤrcker in ihr
herrſchet/ als ſie nach derſelben rechten Vollkommen-
heit in die erſte Claſſe/ der rechten Schnee-oder
Schloßweiſſen gehoͤren: Dieſe Farbe iſt bey den
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Pferde bey ihnen in dem hoͤchſten Werth gehalten
worden.

Wiewol dieſe Pferde von etlichen dieſer Zeit/ mehr
unter die ſchoͤnſten als beſten Pferde gezehlet werden/
ſo bezeuget doch die Erfahrung/ daß unter denſelben/
ein guter Theil koͤſtlicher Pferde zubefinden ſey/ ſon-
derlich wann ſie von der erſten Art ſolcher Farbe recht
weiß ſeyn/ dabey aber auch ſchoͤne klare braune oder
ſchwaͤrtzlichte Augen/ ein ſchwartzes Geſchroͤtt und
Huͤfe/ an der Haut hin und wieder/ (aber nicht an den
Haaren oder unter dem Sattel) ſchwartze Flecken ha-
ben. Welche gemeiniglich reſch und freudig und
tauerhafft ſeyn/ doch viel ſittſamer und gedultiger
als andere Farben/ weil ihre liechte Farb und zarte
Haut und Haar/ keine Unreinigkeit verbergen oder
vertragen kan/ und derſelben bey Tag und Nacht
mehr und leichter als bey andern an ihnen nachzu-
ſpuͤhren iſt/ auch darum ſolchen mehr nachgetrachtet
wird/ dieweil man ſich derſelben bey ſchlechten Perſo-
nen nicht vermuthen iſt/ ſie im Krieg und gefaͤhrlichen
Reiſen deſto mißlicher und ſorgfaͤltiger zugebrau-
chen/ maſſen ſie denn auch der Colica mehr als andere
Pferde unterworffen/ uñ zwar nicht allein dieſe allein/
ſondern auch in gleicher Wuͤrckung/

Die 2. Art/ welche von den Liechten etwas abwei-
chen/ und den Dunckeln nahen.

3. Welche auff gelbicht oder Milch-Farb ſtechen/
an denen wenig gutes iſt.

4. Welche ſchwartze Flecken in den Haaren/ um die
Augen/ Maul uñ Geſchroͤtt haben/ welche viel ſchlech-
ter und heßlicher ſeyn.

Weil alle andere Farben in etwas in dieſer vier
Haupt-Farben Schattirung eingeſchloſſen/ oder zum
wenigſten vermenget ſeyn/ welche auch alle nachdem
ſienahend oder weit mit der Haupt-Farbe einſtim̃en/
auch in den Eigenſchafften und Wuͤrckungen der
natuͤrlichen Complexionen/ viel oder wenig zuſpuͤren
und unterſchieden: als bleiben derſelben ſonderliche
weitlaͤufftige Beſchreibungeu billich zuruͤck geſtllet.

Nechſt ſolchen und den Haupt-Farben aber/ fol-
gen die vereinigte/ gemengte Farben/ bey welchen die
General-Maxime jederzeit guͤltig iſt/ daß eine jede
[Spaltenumbruch] Haupt-oder Schatten-Farbe ihre natuͤrliche Wuͤr-
ckungen nicht verlaͤſſet/ ſondern allerdings behaͤlt/ oh-
ne daß die Vermiſchung oder Verbruͤderung/ zweyer
ungleicher Farben/ gleichwie Vater und Mutter/ oder
zweyer gleichmaͤchtigen Bunds- Verwandten mit
einander wuͤrcken/ und was ſonſt einer/ ſo fuͤr ſich al-
lein regieret ſchaffet/ in dieſen zweyfaͤrbigen Roſſen
von zweyen zugleich vollbracht wird: So weit ihre
Eigenſchafften einſtimmig/ werden ſie einander helf-
fen/ ſo viel ſie aber widriger Nat ur und Eigenſchaff-
ten/ wird eine die andere temperiren/ hindern und maͤſ-
ſigen.

Solche zweyfaͤrbige Pferde aber ſeyn auch in
zweyerley Haupt-Farben unterſchieden und einge-
theilet. Deren 1. ſind die Schecken/ an welch en eine
jede Farbe ihren beſondern Ort deß Leibes einnim-
met/ und von der andern unterſchieden wird.

Weil aber auch bey denſelben die vorerwehnte vier
Haupt-Farben/ vornemlich/ hernach auch derſelben
Schattirungen/ wie an den Einfaͤrbigen zufinden/
ohne daß die weiſſe Farbe/ bey jeder ſolcher duncklern
Haupt-Farbe mit regieret: So wird ſich auch an je-
der Farbe eben dieſelbe Eigenſchafft erkennen laſſen/
welche ſich bey und in ſolcher dunckeln Farbe befindet/
und zuvor erwehnet iſt. Ohne daß ein jede Wirckung
und Eigenſchafft/ welche die dunckele Farbe verurſa-
chet/ durch die weiſſe Farbe jederzeit moderiret wird/
nachdem dieſelbe mehr oder weniger an dem Pferde/
als der dunckeln Farbe; iſt auch deren Wuͤrckung im
Temperament groͤſſer oder ringer: findet ſich alſo
die waͤſſerige Phlegma bey allen weiß-gezeichneten
Pferden/ und bey den Schecken umb ſo viel mehr
und ſtaͤrcker/ als dieſelbe von der weiſſen Farbe mehr
eingenommen ſeyn.

Je dunckler aber die Farbe an den Schecken ſeyn
wird/ je beſſere Eigenſchafften/ Wuͤrckungen und
temperirte Natur an denſelben erſcheinen und dieſelbe
zieren kan.

Je mehr Platz die dunckele Farb/ an den Schecken
vor der weiſſen einnimmet/ je beſſer und ſchoͤner iſt ſol-
ches an ihnen zuſchaͤtzen.

Sonderlich aber iſt das allernothwendigſte/ daß
der Kopff von der dunckeln Farbe ſey/ denn wie der-
ſelbe jederzeit duͤrr und wolgeſtalt eine geſunde Natur
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Schecken gleich eingetheilet/ und einer ſo viel als der
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ckelfaͤrbig/ wo nicht voͤllig/ doch zum groͤſten Theil
ſeyn. An ſolcher Eintheilung und Verwechſelung
der Farbe/ ligt nicht allein wegen der Schoͤnheit/ ſon-
dern auch der Guͤte wegen nicht wenig/ ſonderlich
wann beyde Augen/ in der dunckeln Farbe und dieſel-
be groß und braͤunlich/ ein ſchwartzes Geſchroͤt/ gantz
weiſſe oder doch ſcheckigte Fuͤſſe/ wo nicht alle 4. zum
wenigſten 2. oder 3. bey dunckeln Huͤfen ſeyn/ deren
ſich die Spanniſche Cavalliers mit ſondern Koſten/
Muͤhe/ auch durch die Kunſt zuerlangen befleiſſen/
weil denſelben der zierliche Zeug/ ſonderlich der Mori-
ſche/ vor andern Pferden am beſten ſtehet.

Noch
J 3
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[69/0075] Pferde-Schatz. ſchattirenden Cadentz/ welche ſich endlich gegen der braunen Farbe ziehet. Dahero ſie derſelben Eigen- ſchafften mit theilhafftig iſt/ wie dieſelbe damit ver- menget wird/ wiewol die Blutrothen/ noch meiſten theils Choleriſch/ und nur etwas weniges dabey ſan- gviniſch geartet ſeyn. 3. Art von Fuͤchſen/ (welche fuͤr die beſte gehalten weꝛden/ uñ nach der Spanier Meinung ſo tauerhafft/ daß ſie ehe todt als muͤde zureiten ſeyn/) ſind die Schweiß-Fuͤchſe/ unter welchẽ die dunckelſte Farb ſo gleichſam auf Purpur-Farb ſticht die ſchoͤnſte. Virgilius will die weiſſe Farb vor die ſchlimmeſte halten und gaͤntzlich verwerffen/ welches mit mehrern Gruͤnden zuerweiſen waͤre/ uñ iſt dieſelbige/ die vierd- te Haupt-Farb/ ſo ihren Urſprung von dem Waſſer hat/ davon das Phlegma umb ſo viel ſtaͤrcker in ihr herrſchet/ als ſie nach derſelben rechten Vollkommen- heit in die erſte Claſſe/ der rechten Schnee-oder Schloßweiſſen gehoͤren: Dieſe Farbe iſt bey den Heyden den Goͤttern zugeeignet/ und davon ſolche Pferde bey ihnen in dem hoͤchſten Werth gehalten worden. Wiewol dieſe Pferde von etlichen dieſer Zeit/ mehr unter die ſchoͤnſten als beſten Pferde gezehlet werden/ ſo bezeuget doch die Erfahrung/ daß unter denſelben/ ein guter Theil koͤſtlicher Pferde zubefinden ſey/ ſon- derlich wann ſie von der erſten Art ſolcher Farbe recht weiß ſeyn/ dabey aber auch ſchoͤne klare braune oder ſchwaͤrtzlichte Augen/ ein ſchwartzes Geſchroͤtt und Huͤfe/ an der Haut hin und wieder/ (aber nicht an den Haaren oder unter dem Sattel) ſchwartze Flecken ha- ben. Welche gemeiniglich reſch und freudig und tauerhafft ſeyn/ doch viel ſittſamer und gedultiger als andere Farben/ weil ihre liechte Farb und zarte Haut und Haar/ keine Unreinigkeit verbergen oder vertragen kan/ und derſelben bey Tag und Nacht mehr und leichter als bey andern an ihnen nachzu- ſpuͤhren iſt/ auch darum ſolchen mehr nachgetrachtet wird/ dieweil man ſich derſelben bey ſchlechten Perſo- nen nicht vermuthen iſt/ ſie im Krieg und gefaͤhrlichen Reiſen deſto mißlicher und ſorgfaͤltiger zugebrau- chen/ maſſen ſie denn auch der Colica mehr als andere Pferde unterworffen/ uñ zwar nicht allein dieſe allein/ ſondern auch in gleicher Wuͤrckung/ Die 2. Art/ welche von den Liechten etwas abwei- chen/ und den Dunckeln nahen. 3. Welche auff gelbicht oder Milch-Farb ſtechen/ an denen wenig gutes iſt. 4. Welche ſchwartze Flecken in den Haaren/ um die Augen/ Maul uñ Geſchroͤtt haben/ welche viel ſchlech- ter und heßlicher ſeyn. Weil alle andere Farben in etwas in dieſer vier Haupt-Farben Schattirung eingeſchloſſen/ oder zum wenigſten vermenget ſeyn/ welche auch alle nachdem ſienahend oder weit mit der Haupt-Farbe einſtim̃en/ auch in den Eigenſchafften und Wuͤrckungen der natuͤrlichen Complexionen/ viel oder wenig zuſpuͤren und unterſchieden: als bleiben derſelben ſonderliche weitlaͤufftige Beſchreibungeu billich zuruͤck geſtllet. Nechſt ſolchen und den Haupt-Farben aber/ fol- gen die vereinigte/ gemengte Farben/ bey welchen die General-Maxime jederzeit guͤltig iſt/ daß eine jede Haupt-oder Schatten-Farbe ihre natuͤrliche Wuͤr- ckungen nicht verlaͤſſet/ ſondern allerdings behaͤlt/ oh- ne daß die Vermiſchung oder Verbruͤderung/ zweyer ungleicher Farben/ gleichwie Vater und Mutter/ oder zweyer gleichmaͤchtigen Bunds- Verwandten mit einander wuͤrcken/ und was ſonſt einer/ ſo fuͤr ſich al- lein regieret ſchaffet/ in dieſen zweyfaͤrbigen Roſſen von zweyen zugleich vollbracht wird: So weit ihre Eigenſchafften einſtimmig/ werden ſie einander helf- fen/ ſo viel ſie aber widriger Nat ur und Eigenſchaff- ten/ wird eine die andere temperiren/ hindern und maͤſ- ſigen. Solche zweyfaͤrbige Pferde aber ſeyn auch in zweyerley Haupt-Farben unterſchieden und einge- theilet. Deren 1. ſind die Schecken/ an welch en eine jede Farbe ihren beſondern Ort deß Leibes einnim- met/ und von der andern unterſchieden wird. Weil aber auch bey denſelben die vorerwehnte vier Haupt-Farben/ vornemlich/ hernach auch derſelben Schattirungen/ wie an den Einfaͤrbigen zufinden/ ohne daß die weiſſe Farbe/ bey jeder ſolcher duncklern Haupt-Farbe mit regieret: So wird ſich auch an je- der Farbe eben dieſelbe Eigenſchafft erkennen laſſen/ welche ſich bey und in ſolcher dunckeln Farbe befindet/ und zuvor erwehnet iſt. Ohne daß ein jede Wirckung und Eigenſchafft/ welche die dunckele Farbe verurſa- chet/ durch die weiſſe Farbe jederzeit moderiret wird/ nachdem dieſelbe mehr oder weniger an dem Pferde/ als der dunckeln Farbe; iſt auch deren Wuͤrckung im Temperament groͤſſer oder ringer: findet ſich alſo die waͤſſerige Phlegma bey allen weiß-gezeichneten Pferden/ und bey den Schecken umb ſo viel mehr und ſtaͤrcker/ als dieſelbe von der weiſſen Farbe mehr eingenommen ſeyn. Je dunckler aber die Farbe an den Schecken ſeyn wird/ je beſſere Eigenſchafften/ Wuͤrckungen und temperirte Natur an denſelben erſcheinen und dieſelbe zieren kan. Je mehr Platz die dunckele Farb/ an den Schecken vor der weiſſen einnimmet/ je beſſer und ſchoͤner iſt ſol- ches an ihnen zuſchaͤtzen. Sonderlich aber iſt das allernothwendigſte/ daß der Kopff von der dunckeln Farbe ſey/ denn wie der- ſelbe jederzeit duͤrr und wolgeſtalt eine geſunde Natur anzeiget/ ſo iſt ein weiſſer Kopff/ (und ob gleich nur der meiſte Theil weiß waͤre/) deſto mehr/ wegen der uͤber- fluͤſſigen Feuchtigkeit und Fluͤſſe/ auch der groſſen un- geſtalten Form zufliehen/ wo aber die Farbe an den Schecken gleich eingetheilet/ und einer ſo viel als der andern iſt/ ſoll doch der Kopff und meiſte Halß dun- ckelfaͤrbig/ wo nicht voͤllig/ doch zum groͤſten Theil ſeyn. An ſolcher Eintheilung und Verwechſelung der Farbe/ ligt nicht allein wegen der Schoͤnheit/ ſon- dern auch der Guͤte wegen nicht wenig/ ſonderlich wann beyde Augen/ in der dunckeln Farbe und dieſel- be groß und braͤunlich/ ein ſchwartzes Geſchroͤt/ gantz weiſſe oder doch ſcheckigte Fuͤſſe/ wo nicht alle 4. zum wenigſten 2. oder 3. bey dunckeln Huͤfen ſeyn/ deren ſich die Spanniſche Cavalliers mit ſondern Koſten/ Muͤhe/ auch durch die Kunſt zuerlangen befleiſſen/ weil denſelben der zierliche Zeug/ ſonderlich der Mori- ſche/ vor andern Pferden am beſten ſtehet. Noch J 3

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Zitationshilfe: Pinter von der Au, Johann Christoph: Neuer, vollkommener, verbesserter und ergänzter Pferd-Schatz. Frankfurt (Main), 1688, S. 69. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pinter_pferdschatz_1688/75>, abgerufen am 28.04.2024.