Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 5. München, 1875.
soll. Dazu braucht es wohl Zeit; denn die wach- sen nicht um das Schloß herum. Da heißt's "laufen" und "suchen." Arrogantia. Das verstehst Du gar nicht, Papa. Aschen- brödl ist so faul, daß sie sich immer im Walde auf's Moos legt und schläft. Stultitia. Was thut sie den Anderes, als faullenzen? Heinz. Das möchte ich denn doch nicht behaupten. Sie arbeitet ja den ganzen Tag für euch, und ihr gebt dem Kinde kaum die Abfälle von unserer Tafel zu ihrer Nahrung. Stultitia. Aschenbrödel hat zu essen genug. Sie braucht nicht mehr. Arrogantia. Ueberhaupt ist sie ein unnützes Meubel im Hause. Heinz. Ah! das ist ein Bischen stark. Ein Meubel!
ſoll. Dazu braucht es wohl Zeit; denn die wach- ſen nicht um das Schloß herum. Da heißt’s „laufen‟ und „ſuchen.‟ Arrogantia. Das verſtehſt Du gar nicht, Papa. Aſchen- brödl iſt ſo faul, daß ſie ſich immer im Walde auf’s Moos legt und ſchläft. Stultitia. Was thut ſie den Anderes, als faullenzen? Heinz. Das möchte ich denn doch nicht behaupten. Sie arbeitet ja den ganzen Tag für euch, und ihr gebt dem Kinde kaum die Abfälle von unſerer Tafel zu ihrer Nahrung. Stultitia. Aſchenbrödel hat zu eſſen genug. Sie braucht nicht mehr. Arrogantia. Ueberhaupt iſt ſie ein unnützes Meubel im Hauſe. Heinz. Ah! das iſt ein Bischen ſtark. Ein Meubel! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <sp who="#HEI"> <p><pb facs="#f0014" n="10"/> ſoll. <hi rendition="#g">Dazu</hi> braucht es wohl Zeit; denn die wach-<lb/> ſen nicht um das Schloß herum. Da heißt’s<lb/> „laufen‟ und „ſuchen.‟</p> </sp><lb/> <sp who="#ARR"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Arrogantia.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Das verſtehſt Du gar nicht, Papa. Aſchen-<lb/> brödl iſt ſo faul, daß ſie ſich immer im Walde<lb/> auf’s Moos legt und ſchläft.</p> </sp><lb/> <sp who="#STU"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Stultitia.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Was thut ſie den Anderes, als faullenzen?</p> </sp><lb/> <sp who="#HEI"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Heinz.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Das möchte ich denn doch nicht behaupten. Sie<lb/> arbeitet ja den ganzen Tag für euch, und ihr gebt<lb/> dem Kinde kaum die Abfälle von unſerer Tafel zu<lb/> ihrer Nahrung.</p> </sp><lb/> <sp who="#STU"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Stultitia.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Aſchenbrödel hat zu eſſen genug. Sie braucht<lb/> nicht mehr.</p> </sp><lb/> <sp who="#ARR"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Arrogantia.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Ueberhaupt iſt ſie ein unnützes Meubel im<lb/> Hauſe.</p> </sp><lb/> <sp who="#HEI"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Heinz.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Ah! das iſt ein Bischen ſtark. Ein <hi rendition="#g">Meubel!</hi><lb/></p> </sp> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [10/0014]
ſoll. Dazu braucht es wohl Zeit; denn die wach-
ſen nicht um das Schloß herum. Da heißt’s
„laufen‟ und „ſuchen.‟
Arrogantia.
Das verſtehſt Du gar nicht, Papa. Aſchen-
brödl iſt ſo faul, daß ſie ſich immer im Walde
auf’s Moos legt und ſchläft.
Stultitia.
Was thut ſie den Anderes, als faullenzen?
Heinz.
Das möchte ich denn doch nicht behaupten. Sie
arbeitet ja den ganzen Tag für euch, und ihr gebt
dem Kinde kaum die Abfälle von unſerer Tafel zu
ihrer Nahrung.
Stultitia.
Aſchenbrödel hat zu eſſen genug. Sie braucht
nicht mehr.
Arrogantia.
Ueberhaupt iſt ſie ein unnützes Meubel im
Hauſe.
Heinz.
Ah! das iſt ein Bischen ſtark. Ein Meubel!
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