V. Successionsstreitigkeiten im Hause Oesterreich und über Jülich und Berg, unter Rudolf dem II. und Matthias. Anfang des dreyßigjährigen Krieges.
I. Bewegungen über die künftige Succession in den Erbstaaten des Hauses Oesterreich. -- II. Weitaussehender Successionsstreit über Jülich und Berg etc. -- III. Gegen- seitige Bündnisse beider Religionstheile unter den Namen Union und Lige. -- IV. Des Kaiser Matthias Thronfolge und Wahlcapitnlation. -- V. Umschlag der Jülichischen Sache durch Verunwilligung der Häuser Brandenburg und Pfalzneuburg; -- des letztern Religionsveränderung. -- VI. Thätlichkeiten zu Prag, und damit unerwartet eröffneter Anfang des dreyßigjährigen Krieges.
I.
Schon unter Rudolf dem II. kam außer den schon erwehnten Händeln von Cölln, Aachen, Donawerth, Hessen, u. s. w. noch immer eine Un- ruhe über die andere zum Ausbruch. Selbst im Hause Oesterreich kam es zu weit aussehenden Bewegungen, da man damit umgieng, nach Ru- dolfs Tode mit Uebergehung seines Bruders Mat- thias gleich der Steiermärkischen Linie, zu deren Religionseifer man mehr Vertrauen hatte, die Succession zuzuwenden; dem aber Matthias durch eigne Besitzergreifungen in den Jahren 1608. und 1611. noch zuvorzukommen wußte. Worüber auch die Protestanten sowohl in Oesterreich als in Böhmen und Schlesien neue Religionsversiche- rungen erhielten.
Der
VI. Neuere Z. Ferd. I—III. 1558-1648.
V. Succeſſionsſtreitigkeiten im Hauſe Oeſterreich und uͤber Juͤlich und Berg, unter Rudolf dem II. und Matthias. Anfang des dreyßigjaͤhrigen Krieges.
I. Bewegungen uͤber die kuͤnftige Succeſſion in den Erbſtaaten des Hauſes Oeſterreich. — II. Weitausſehender Succeſſionsſtreit uͤber Juͤlich und Berg ꝛc. — III. Gegen- ſeitige Buͤndniſſe beider Religionstheile unter den Namen Union und Lige. — IV. Des Kaiſer Matthias Thronfolge und Wahlcapitnlation. — V. Umſchlag der Juͤlichiſchen Sache durch Verunwilligung der Haͤuſer Brandenburg und Pfalzneuburg; — des letztern Religionsveraͤnderung. — VI. Thaͤtlichkeiten zu Prag, und damit unerwartet eroͤffneter Anfang des dreyßigjaͤhrigen Krieges.
I.
Schon unter Rudolf dem II. kam außer den ſchon erwehnten Haͤndeln von Coͤlln, Aachen, Donawerth, Heſſen, u. ſ. w. noch immer eine Un- ruhe uͤber die andere zum Ausbruch. Selbſt im Hauſe Oeſterreich kam es zu weit ausſehenden Bewegungen, da man damit umgieng, nach Ru- dolfs Tode mit Uebergehung ſeines Bruders Mat- thias gleich der Steiermaͤrkiſchen Linie, zu deren Religionseifer man mehr Vertrauen hatte, die Succeſſion zuzuwenden; dem aber Matthias durch eigne Beſitzergreifungen in den Jahren 1608. und 1611. noch zuvorzukommen wußte. Woruͤber auch die Proteſtanten ſowohl in Oeſterreich als in Boͤhmen und Schleſien neue Religionsverſiche- rungen erhielten.
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VI. Neuere Z. Ferd. I—III. 1558-1648.
V.
Succeſſionsſtreitigkeiten im Hauſe Oeſterreich
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I. Bewegungen uͤber die kuͤnftige Succeſſion in den
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und Wahlcapitnlation. — V. Umſchlag der Juͤlichiſchen
Sache durch Verunwilligung der Haͤuſer Brandenburg und
Pfalzneuburg; — des letztern Religionsveraͤnderung. —
VI. Thaͤtlichkeiten zu Prag, und damit unerwartet eroͤffneter
Anfang des dreyßigjaͤhrigen Krieges.
Schon unter Rudolf dem II. kam außer den
ſchon erwehnten Haͤndeln von Coͤlln, Aachen,
Donawerth, Heſſen, u. ſ. w. noch immer eine Un-
ruhe uͤber die andere zum Ausbruch. Selbſt im
Hauſe Oeſterreich kam es zu weit ausſehenden
Bewegungen, da man damit umgieng, nach Ru-
dolfs Tode mit Uebergehung ſeines Bruders Mat-
thias gleich der Steiermaͤrkiſchen Linie, zu deren
Religionseifer man mehr Vertrauen hatte, die
Succeſſion zuzuwenden; dem aber Matthias durch
eigne Beſitzergreifungen in den Jahren 1608. und
1611. noch zuvorzukommen wußte. Woruͤber
auch die Proteſtanten ſowohl in Oeſterreich als
in Boͤhmen und Schleſien neue Religionsverſiche-
rungen erhielten.
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Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 2: Von 1558 bis 1740. Göttingen, 1786, S. 30. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/puetter_staatsverfassung02_1786/72>, abgerufen am 11.12.2023.
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