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Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680.

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Feldschers. Cap. X.
Wunden gemeldet worden verstehe 3. Die
Wunden gebührend und sorgfältig häffte.
4. So viel möglich verhindern/ daß keine
innerliche Glieder des Schadens theilhaff-
tig gemacht werden. Und letzlich 5. wenn
der Patient mit einer gebührenden Diaet
und nöthigen Aderlas versehen die Wun-
den reinige/ zeitige und zuheile.

Zu mercken aber ist/ daß wenn daß
Netze schon lange heraus gehangen und
von der kalten Lufft schwartz-grün ge-
worden/ so mustu es am gesunden Orte
bindeu und das vertorbene hinweg schnei-
den/ laß aber den Faden so lang/ damit
ein groß Ende aus der Wunden heraus-
hangen kan/ und das verwundete Netze
nicht allein von dir hingezogen werden
könne wohin du wilt/ sondern auch
wenn es wieder verheilet und abgelö-
set/ der Faden heraußgezogen werden
kan.

Und dieses ist lieber Leser was ich dir
von den Brust-Wunden in diesem andern
Theile mittheilen wollen/ ich habe mich
der Kürtze befleissigen müssen/ weil es

das

Feldſchers. Cap. X.
Wunden gemeldet worden verſtehe 3. Die
Wunden gebuͤhrend und ſorgfaͤltig haͤffte.
4. So viel moͤglich verhindern/ daß keine
innerliche Glieder des Schadens theilhaff-
tig gemacht werden. Und letzlich 5. wenn
der Patient mit einer gebuͤhrenden Diæt
und noͤthigen Aderlas verſehen die Wun-
den reinige/ zeitige und zuheile.

Zu mercken aber iſt/ daß wenn daß
Netze ſchon lange heraus gehangen und
von der kalten Lufft ſchwartz-gruͤn ge-
worden/ ſo muſtu es am geſunden Orte
bindeu und das vertorbene hinweg ſchnei-
den/ laß aber den Faden ſo lang/ damit
ein groß Ende aus der Wunden heraus-
hangen kan/ und das verwundete Netze
nicht allein von dir hingezogen werden
koͤnne wohin du wilt/ ſondern auch
wenn es wieder verheilet und abgeloͤ-
ſet/ der Faden heraußgezogen werden
kan.

Und dieſes iſt lieber Leſer was ich dir
von den Bruſt-Wunden in dieſem andeꝛn
Theile mittheilen wollen/ ich habe mich
der Kuͤrtze befleiſſigen muͤſſen/ weil es

das
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[67/0107] Feldſchers. Cap. X. Wunden gemeldet worden verſtehe 3. Die Wunden gebuͤhrend und ſorgfaͤltig haͤffte. 4. So viel moͤglich verhindern/ daß keine innerliche Glieder des Schadens theilhaff- tig gemacht werden. Und letzlich 5. wenn der Patient mit einer gebuͤhrenden Diæt und noͤthigen Aderlas verſehen die Wun- den reinige/ zeitige und zuheile. Zu mercken aber iſt/ daß wenn daß Netze ſchon lange heraus gehangen und von der kalten Lufft ſchwartz-gruͤn ge- worden/ ſo muſtu es am geſunden Orte bindeu und das vertorbene hinweg ſchnei- den/ laß aber den Faden ſo lang/ damit ein groß Ende aus der Wunden heraus- hangen kan/ und das verwundete Netze nicht allein von dir hingezogen werden koͤnne wohin du wilt/ ſondern auch wenn es wieder verheilet und abgeloͤ- ſet/ der Faden heraußgezogen werden kan. Und dieſes iſt lieber Leſer was ich dir von den Bruſt-Wunden in dieſem andeꝛn Theile mittheilen wollen/ ich habe mich der Kuͤrtze befleiſſigen muͤſſen/ weil es das

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Zitationshilfe: Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/purmann_feldscher_1680/107>, abgerufen am 29.04.2024.