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Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680.

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Des wahrhafftigen
Am aller gefährlichsten aber sind dieselben/
welche groß und nahe am Hertzen gelegen.

Die Zeichen wobey man solche Wunden
erkennen kan sind nachfolgende. Ein em-
pfindliches hin und wieder ziehen der Glie-
der/ ein tobend-und wütender Schmertzen/
grün und blawlichte Farben und die Wun-
den/ welche endlich zu einer braun rothen
Gestalt werden grosse Hitze und Zittern
des gantzes Leibes und letzlich Räsereyen/
continuirliche Ohnmachten und wol gar den
Tod verursachen. Die Cur/ wo noch einige
Hoffnung übrig/ und bald anfänglich ge-
schehen muß/ beruhet in folgenden 3. Regeln.

1. Daß man alsofort innerlich schweiß-
treibende und hertzstärckende Mittel ge-
brauche/ und eine Zeit damit anhalte/ da-
mit daß Hertz bewahret/ und daß Gifft
heraußgetrieben werden möge.
2. Euserlich Schrepffköpffe/ Saug-
egeln und solche Medicamenta die das Gift
an sich ziehen/ auffsetzen und gebrauchen/
wie in folgendem Capitel auß meinem Gifft
an sich ziehendem Pflaster zusehen.
3. Wenn kein Gifft mehr verhanden/ die
Wunden reinigen/ zeitigen und mit einem
guten Oppodeltoch zu heilen.
Cap.

Des wahrhafftigen
Am aller gefaͤhrlichſten aber ſind dieſelben/
welche groß und nahe am Hertzen gelegen.

Die Zeichen wobey man ſolche Wunden
erkennen kan ſind nachfolgende. Ein em-
pfindliches hin und wieder ziehen der Glie-
der/ ein tobend-und wuͤtender Schmertzen/
gruͤn und blawlichte Farben und die Wun-
den/ welche endlich zu einer braun rothen
Geſtalt werden groſſe Hitze und Zittern
des gantzes Leibes und letzlich Raͤſereyen/
continuirliche Ohnmachten und wol gar dẽ
Tod verurſachen. Die Cur/ wo noch einige
Hoffnung uͤbrig/ und bald anfaͤnglich ge-
ſchehen muß/ beruhet in folgendẽ 3. Regeln.

1. Daß man alſofort innerlich ſchweiß-
treibende und hertzſtaͤrckende Mittel ge-
brauche/ und eine Zeit damit anhalte/ da-
mit daß Hertz bewahret/ und daß Gifft
heraußgetrieben werden moͤge.
2. Euſerlich Schrepffkoͤpffe/ Saug-
egeln und ſolche Medicamenta die das Gift
an ſich ziehen/ auffſetzen und gebrauchen/
wie in folgendem Capitel auß meinem Gifft
an ſich ziehendem Pflaſter zuſehen.
3. Wenn kein Gifft mehr verhanden/ die
Wunden reinigen/ zeitigen und mit einem
guten Oppodeltoch zu heilen.
Cap.
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[74/0114] Des wahrhafftigen Am aller gefaͤhrlichſten aber ſind dieſelben/ welche groß und nahe am Hertzen gelegen. Die Zeichen wobey man ſolche Wunden erkennen kan ſind nachfolgende. Ein em- pfindliches hin und wieder ziehen der Glie- der/ ein tobend-und wuͤtender Schmertzen/ gruͤn und blawlichte Farben und die Wun- den/ welche endlich zu einer braun rothen Geſtalt werden groſſe Hitze und Zittern des gantzes Leibes und letzlich Raͤſereyen/ continuirliche Ohnmachten und wol gar dẽ Tod verurſachen. Die Cur/ wo noch einige Hoffnung uͤbrig/ und bald anfaͤnglich ge- ſchehen muß/ beruhet in folgendẽ 3. Regeln. 1. Daß man alſofort innerlich ſchweiß- treibende und hertzſtaͤrckende Mittel ge- brauche/ und eine Zeit damit anhalte/ da- mit daß Hertz bewahret/ und daß Gifft heraußgetrieben werden moͤge. 2. Euſerlich Schrepffkoͤpffe/ Saug- egeln und ſolche Medicamenta die das Gift an ſich ziehen/ auffſetzen und gebrauchen/ wie in folgendem Capitel auß meinem Gifft an ſich ziehendem Pflaſter zuſehen. 3. Wenn kein Gifft mehr verhanden/ die Wunden reinigen/ zeitigen und mit einem guten Oppodeltoch zu heilen. Cap.

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Zitationshilfe: Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/purmann_feldscher_1680/114>, abgerufen am 29.04.2024.