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Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680.

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Feldschers. Cap. II.
daß er etwas gebogen sey/ damit er desto
besser ruhen könne/ und halte ihn an einem
temperirten Ort/ verbinde anfänglich des
Tages 3. mahl/ damit die scharffe Materi
desto offter aus der Wunden gezogen und
die Wunden zu geschwinder Heylung ge-
bracht werden könne/ hüte dich bey diesen
Wunden vor fetten Dingen/ und laß keine
kalte Lufft den Schaden berühren/ denn
diese 2. Dinge können die Gleich-Wunden
durchaus nicht leiden/ die Zufälle zu ver-
hinderu/ gebrauch also fort die ersten Tage
über deine Pflaster ein Lac Virginis, wärm-
lich und nicht nas übergelegt/ so daß es nicht
allein den Schaden bedecken/ sondern auch
die andern Theile beschützen kan/ nach grö-
se des Schadens lege ein Stichpflaster und
mein rothes Wundpflaster darüber/ denn
ein grosses Defensiv und dieses continuire
so lange biß der Ort wieder mit Fleisch
erfüllet ist; und durch truckne Mittel
zu Beschlüssung der Narben gebracht
werden kan/ drey Dinge sind vornehm-
lich bey dieser Cur in Acht zu neh-
men.

1. Daß
G iiij

Feldſchers. Cap. II.
daß er etwas gebogen ſey/ damit er deſto
beſſer ruhen koͤnne/ und halte ihn an einem
temperirten Ort/ verbinde anfaͤnglich des
Tages 3. mahl/ damit die ſcharffe Materi
deſto offter aus der Wunden gezogen und
die Wunden zu geſchwinder Heylung ge-
bracht werden koͤnne/ huͤte dich bey dieſen
Wunden vor fetten Dingen/ und laß keine
kalte Lufft den Schaden beruͤhren/ denn
dieſe 2. Dinge koͤnnen die Gleich-Wunden
durchaus nicht leiden/ die Zufaͤlle zu ver-
hinderu/ gebrauch alſo fort die erſten Tage
uͤber deine Pflaſter ein Lac Virginis, waͤꝛm-
lich und nicht nas uͤbeꝛgelegt/ ſo daß es nicht
allein den Schaden bedecken/ ſondeꝛn auch
die andern Theile beſchuͤtzen kan/ nach groͤ-
ſe des Schadens lege ein Stichpflaſter und
mein rothes Wundpflaſter daruͤber/ denn
ein groſſes Defenſiv und dieſes continuire
ſo lange biß der Ort wieder mit Fleiſch
erfuͤllet iſt; und durch truckne Mittel
zu Beſchluͤſſung der Narben gebracht
werden kan/ drey Dinge ſind vornehm-
lich bey dieſer Cur in Acht zu neh-
men.

1. Daß
G iiij
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[95/0135] Feldſchers. Cap. II. daß er etwas gebogen ſey/ damit er deſto beſſer ruhen koͤnne/ und halte ihn an einem temperirten Ort/ verbinde anfaͤnglich des Tages 3. mahl/ damit die ſcharffe Materi deſto offter aus der Wunden gezogen und die Wunden zu geſchwinder Heylung ge- bracht werden koͤnne/ huͤte dich bey dieſen Wunden vor fetten Dingen/ und laß keine kalte Lufft den Schaden beruͤhren/ denn dieſe 2. Dinge koͤnnen die Gleich-Wunden durchaus nicht leiden/ die Zufaͤlle zu ver- hinderu/ gebrauch alſo fort die erſten Tage uͤber deine Pflaſter ein Lac Virginis, waͤꝛm- lich und nicht nas uͤbeꝛgelegt/ ſo daß es nicht allein den Schaden bedecken/ ſondeꝛn auch die andern Theile beſchuͤtzen kan/ nach groͤ- ſe des Schadens lege ein Stichpflaſter und mein rothes Wundpflaſter daruͤber/ denn ein groſſes Defenſiv und dieſes continuire ſo lange biß der Ort wieder mit Fleiſch erfuͤllet iſt; und durch truckne Mittel zu Beſchluͤſſung der Narben gebracht werden kan/ drey Dinge ſind vornehm- lich bey dieſer Cur in Acht zu neh- men. 1. Daß G iiij

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Zitationshilfe: Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/purmann_feldscher_1680/135>, abgerufen am 29.04.2024.