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Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680.

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Des warhafftigen
wie aus der langsamen Verzehrung und
Ausdörrung der ernährenden Feuchtig-
keiten menschlicher Leiber und deren Glie-
der genungsam zuersehen. An der Lun-
gen aber ist[i]ns gemein ein rechtes Geschwä-
re/ anfänglich herrührend aus übeler
disposition des Hertzens/ der Leber und
des Magens/ worzu noch kompt der Her-
abfall scharffer gesaltzener Flüsse vom
Haupte auff die Lungen/ welche nicht al-
lein derselben zarte Substantz verletzen/
sondern auch endlich/ wo man der Na-
tur nicht bald zu Hülffe kompt/ eine schäd-
liche Fäulung und Geschwäre verursa-
chen/ hierauff nimbt der Patient am
fleischichten und fetten Theile des gantzen
Leibes ab/ worbey ein langsames und in-
nerlich-heimliches Fieber mit stetswehren-
der Hitze sich anfindet und alles gemach
verzehren und austrucknen hilfft.

Dieses kan am besten erkand werden/
wenn wie gedacht der Leib sich mehlich
verzehret/ und die Schläffe einfallen/ der
Patient hustet/ und schwährige mit Blut
vermischte Materi auswirfft/ der Athem
kurtz wird/ die Wangen roth sind/ und

die

Des warhafftigen
wie aus der langſamen Verzehrung und
Ausdoͤrrung der ernaͤhrenden Feuchtig-
keiten menſchlicher Leiber und deren Glie-
der genungſam zuerſehen. An der Lun-
gen abeꝛ iſt[i]ns gemein ein rechtes Geſchwaͤ-
re/ anfaͤnglich herruͤhrend aus uͤbeler
diſpoſition des Hertzens/ der Leber und
des Magens/ worzu noch kompt der Her-
abfall ſcharffer geſaltzener Fluͤſſe vom
Haupte auff die Lungen/ welche nicht al-
lein derſelben zarte Subſtantz verletzen/
ſondern auch endlich/ wo man der Na-
tur nicht bald zu Huͤlffe kompt/ eine ſchaͤd-
liche Faͤulung und Geſchwaͤre verurſa-
chen/ hierauff nimbt der Patient am
fleiſchichten und fetten Theile des gantzen
Leibes ab/ worbey ein langſames und in-
nerlich-heimliches Fieber mit ſtetswehren-
der Hitze ſich anfindet und alles gemach
verzehren und austrucknen hilfft.

Dieſes kan am beſten erkand werden/
wenn wie gedacht der Leib ſich mehlich
verzehret/ und die Schlaͤffe einfallen/ der
Patient huſtet/ und ſchwaͤhrige mit Blut
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[214/0254] Des warhafftigen wie aus der langſamen Verzehrung und Ausdoͤrrung der ernaͤhrenden Feuchtig- keiten menſchlicher Leiber und deren Glie- der genungſam zuerſehen. An der Lun- gen abeꝛ iſtins gemein ein rechtes Geſchwaͤ- re/ anfaͤnglich herruͤhrend aus uͤbeler diſpoſition des Hertzens/ der Leber und des Magens/ worzu noch kompt der Her- abfall ſcharffer geſaltzener Fluͤſſe vom Haupte auff die Lungen/ welche nicht al- lein derſelben zarte Subſtantz verletzen/ ſondern auch endlich/ wo man der Na- tur nicht bald zu Huͤlffe kompt/ eine ſchaͤd- liche Faͤulung und Geſchwaͤre verurſa- chen/ hierauff nimbt der Patient am fleiſchichten und fetten Theile des gantzen Leibes ab/ worbey ein langſames und in- nerlich-heimliches Fieber mit ſtetswehren- der Hitze ſich anfindet und alles gemach verzehren und austrucknen hilfft. Dieſes kan am beſten erkand werden/ wenn wie gedacht der Leib ſich mehlich verzehret/ und die Schlaͤffe einfallen/ der Patient huſtet/ und ſchwaͤhrige mit Blut vermiſchte Materi auswirfft/ der Athem kurtz wird/ die Wangen roth ſind/ und die

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Zitationshilfe: Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680, S. 214. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/purmann_feldscher_1680/254>, abgerufen am 15.05.2024.