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Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855.

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IV. Cl. Oxydische Erze: Brauneisen.
wandelt. Daher ist es in der Natur verbreiteter als irgend ein anderes
Erz. Ganze Massen von Spatheisen und Schwefelkies sind darin ver-
wandelt. Ehrenberg glaubt außerdem, daß häufig die Gallionella fer-
ruginea,
welche auf der Freiberger Grube Beschert-Glück in 1106' Tiefe
noch lebend vorkommt, zur Bildung beitrage, wenigstens spielt sie bei
Raseneisensteinlagern eine nicht zu übersehende Rolle.

Brauneisen von der Formel Fe H (Pyrrhosiderit).

1) Nadeleisenerz findet sich in kleinen schwarzbraunen Büscheln
in den Kammern des Ammonites macrocephalus, triplicatus etc. des braunen
Jura. Bei Oberstein sind die sammtförmigen Büscheln zum Theil mitten
in den Amethyst eingewachsen, ebenso auf der Wolfsinsel im Onega-See
(Onegit). Alle diese krystallinischen Vorkommen sind jedoch nicht meßbar,
wie die von Botallack.

2) Göthit (Rubinglimmer), bildet durch Vorherrschen des blättrigen
Bruchs Tafeln. Leider sind die Krystalle vom Westerwalde, Nadabula in
Ungarn und Raschau in Sachsen nur klein, sonst würde die prachtvolle
hyacinthrothe Durchscheinenheit sie den schönsten Mineralen zur Seite stellen.

3) Lepidokrokit (lepis Schuppe, krokis flockig), bildet derbe
Massen von röthlich braunen Schuppen, welche im innern der braunen
Glasköpfe liegen, gewöhnlich mit Graumanganerz wechselnd. Ausgezeichnet
bei Neuenbürg auf dem Württembergischen Schwarzwalde, Harz, Wester-
wald, Bieber in Hessen etc. Kobell gibt bei dem vom Hollerter Zug auf dem
Westerwalde 2,5 Mn an. Theilweis finden sie sich locker und schmutzend.

4) Sammtblende hat man die Kastanien- bis Nußbraunen Glas-
köpfe genannt. Nußbraun sind z. B. die Anfänge der Strahlen, worauf
die Krystalle von Botallack sitzen. Zu Kl. Schmalkalden bei Gotha kommt
diese Farbe an Erzen mit ausgezeichneter Glaskopfstructur vor. Zart
faserig, seidenglänzend und von einer Byssusfarbe, wie gewisse fahlfarbige
Rutile, von Siebenbürgen mit Amethyst. Przibram, Hüttenberg.

Der Xanthosiderit Schmid Pogg. Ann. 84. 495 aus den Mangan-
erzen von Ilmenau am Thüringer Walde mit goldig-gelbbrauner Faser
und Seidenglanz soll Fe H2 sein.

5) Afterkrystalle. Spatheisenstein und Schwefelkies verwittern
gar leicht zu Brauneisenstein, und dieselben sollen dann nach Kobell Fe H
sein. Bekannt sind die Schwefelkiese im Quarz der Goldgänge von Be-
resow, worin die Analyse 86,9 Fe und 11,1 H gab. Dagegen muß man
dann wieder die Afterkrystalle des Schwefelkieses aus dem Keupermergel
von Minden zum Fe2 H3 setzen, denn Kobell fand darin 82,2 Fe und
13,3 H. Und doch widerstrebt es, diese gleichen Dinge an verschiedenen
Punkten aufzuführen. So enthalten die durch Verwitterung schwarz ge-
wordenen Spatheisensteinrhomboeder von Hüttenberg in Kärnthen nach
Karsten 77,5 Fe, 2,7 Mn, 14,5 H. Es ist eben alles Brauneisenstein,
der mehr nach dem äußern Ansehen, als nach seiner chemischen Con-
stitution festgehalten werden muß. Afterkrystalle von Brauneisen nach
Gyps siehe Pogg. Ann. 78. 82.


IV. Cl. Oxydiſche Erze: Brauneiſen.
wandelt. Daher iſt es in der Natur verbreiteter als irgend ein anderes
Erz. Ganze Maſſen von Spatheiſen und Schwefelkies ſind darin ver-
wandelt. Ehrenberg glaubt außerdem, daß häufig die Gallionella fer-
ruginea,
welche auf der Freiberger Grube Beſchert-Glück in 1106′ Tiefe
noch lebend vorkommt, zur Bildung beitrage, wenigſtens ſpielt ſie bei
Raſeneiſenſteinlagern eine nicht zu überſehende Rolle.

Brauneiſen von der Formel F̶⃛e Ḣ̶ (Pyrrhoſiderit).

1) Nadeleiſenerz findet ſich in kleinen ſchwarzbraunen Büſcheln
in den Kammern des Ammonites macrocephalus, triplicatus ꝛc. des braunen
Jura. Bei Oberſtein ſind die ſammtförmigen Büſcheln zum Theil mitten
in den Amethyſt eingewachſen, ebenſo auf der Wolfsinſel im Onega-See
(Onegit). Alle dieſe kryſtalliniſchen Vorkommen ſind jedoch nicht meßbar,
wie die von Botallack.

2) Göthit (Rubinglimmer), bildet durch Vorherrſchen des blättrigen
Bruchs Tafeln. Leider ſind die Kryſtalle vom Weſterwalde, Nadabula in
Ungarn und Raſchau in Sachſen nur klein, ſonſt würde die prachtvolle
hyacinthrothe Durchſcheinenheit ſie den ſchönſten Mineralen zur Seite ſtellen.

3) Lepidokrokit (λεπίς Schuppe, κροκίς flockig), bildet derbe
Maſſen von röthlich braunen Schuppen, welche im innern der braunen
Glasköpfe liegen, gewöhnlich mit Graumanganerz wechſelnd. Ausgezeichnet
bei Neuenbürg auf dem Württembergiſchen Schwarzwalde, Harz, Weſter-
wald, Bieber in Heſſen ꝛc. Kobell gibt bei dem vom Hollerter Zug auf dem
Weſterwalde 2,5 M̶⃛n an. Theilweis finden ſie ſich locker und ſchmutzend.

4) Sammtblende hat man die Kaſtanien- bis Nußbraunen Glas-
köpfe genannt. Nußbraun ſind z. B. die Anfänge der Strahlen, worauf
die Kryſtalle von Botallack ſitzen. Zu Kl. Schmalkalden bei Gotha kommt
dieſe Farbe an Erzen mit ausgezeichneter Glaskopfſtructur vor. Zart
faſerig, ſeidenglänzend und von einer Byſſusfarbe, wie gewiſſe fahlfarbige
Rutile, von Siebenbürgen mit Amethyſt. Przibram, Hüttenberg.

Der Xanthoſiderit Schmid Pogg. Ann. 84. 495 aus den Mangan-
erzen von Ilmenau am Thüringer Walde mit goldig-gelbbrauner Faſer
und Seidenglanz ſoll F̶⃛e Ḣ̶2 ſein.

5) Afterkryſtalle. Spatheiſenſtein und Schwefelkies verwittern
gar leicht zu Brauneiſenſtein, und dieſelben ſollen dann nach Kobell F̶⃛e Ḣ̶
ſein. Bekannt ſind die Schwefelkieſe im Quarz der Goldgänge von Be-
reſow, worin die Analyſe 86,9 F̶⃛e und 11,1 Ḣ̶ gab. Dagegen muß man
dann wieder die Afterkryſtalle des Schwefelkieſes aus dem Keupermergel
von Minden zum F̶⃛e2 Ḣ̶3 ſetzen, denn Kobell fand darin 82,2 F̶⃛e und
13,3 Ḣ̶. Und doch widerſtrebt es, dieſe gleichen Dinge an verſchiedenen
Punkten aufzuführen. So enthalten die durch Verwitterung ſchwarz ge-
wordenen Spatheiſenſteinrhomboeder von Hüttenberg in Kärnthen nach
Karſten 77,5 F̶⃛e, 2,7 M̶⃛n, 14,5 Ḣ̶. Es iſt eben alles Brauneiſenſtein,
der mehr nach dem äußern Anſehen, als nach ſeiner chemiſchen Con-
ſtitution feſtgehalten werden muß. Afterkryſtalle von Brauneiſen nach
Gyps ſiehe Pogg. Ann. 78. 82.


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[527/0539] IV. Cl. Oxydiſche Erze: Brauneiſen. wandelt. Daher iſt es in der Natur verbreiteter als irgend ein anderes Erz. Ganze Maſſen von Spatheiſen und Schwefelkies ſind darin ver- wandelt. Ehrenberg glaubt außerdem, daß häufig die Gallionella fer- ruginea, welche auf der Freiberger Grube Beſchert-Glück in 1106′ Tiefe noch lebend vorkommt, zur Bildung beitrage, wenigſtens ſpielt ſie bei Raſeneiſenſteinlagern eine nicht zu überſehende Rolle. Brauneiſen von der Formel F̶⃛e Ḣ̶ (Pyrrhoſiderit). 1) Nadeleiſenerz findet ſich in kleinen ſchwarzbraunen Büſcheln in den Kammern des Ammonites macrocephalus, triplicatus ꝛc. des braunen Jura. Bei Oberſtein ſind die ſammtförmigen Büſcheln zum Theil mitten in den Amethyſt eingewachſen, ebenſo auf der Wolfsinſel im Onega-See (Onegit). Alle dieſe kryſtalliniſchen Vorkommen ſind jedoch nicht meßbar, wie die von Botallack. 2) Göthit (Rubinglimmer), bildet durch Vorherrſchen des blättrigen Bruchs Tafeln. Leider ſind die Kryſtalle vom Weſterwalde, Nadabula in Ungarn und Raſchau in Sachſen nur klein, ſonſt würde die prachtvolle hyacinthrothe Durchſcheinenheit ſie den ſchönſten Mineralen zur Seite ſtellen. 3) Lepidokrokit (λεπίς Schuppe, κροκίς flockig), bildet derbe Maſſen von röthlich braunen Schuppen, welche im innern der braunen Glasköpfe liegen, gewöhnlich mit Graumanganerz wechſelnd. Ausgezeichnet bei Neuenbürg auf dem Württembergiſchen Schwarzwalde, Harz, Weſter- wald, Bieber in Heſſen ꝛc. Kobell gibt bei dem vom Hollerter Zug auf dem Weſterwalde 2,5 M̶⃛n an. Theilweis finden ſie ſich locker und ſchmutzend. 4) Sammtblende hat man die Kaſtanien- bis Nußbraunen Glas- köpfe genannt. Nußbraun ſind z. B. die Anfänge der Strahlen, worauf die Kryſtalle von Botallack ſitzen. Zu Kl. Schmalkalden bei Gotha kommt dieſe Farbe an Erzen mit ausgezeichneter Glaskopfſtructur vor. Zart faſerig, ſeidenglänzend und von einer Byſſusfarbe, wie gewiſſe fahlfarbige Rutile, von Siebenbürgen mit Amethyſt. Przibram, Hüttenberg. Der Xanthoſiderit Schmid Pogg. Ann. 84. 495 aus den Mangan- erzen von Ilmenau am Thüringer Walde mit goldig-gelbbrauner Faſer und Seidenglanz ſoll F̶⃛e Ḣ̶2 ſein. 5) Afterkryſtalle. Spatheiſenſtein und Schwefelkies verwittern gar leicht zu Brauneiſenſtein, und dieſelben ſollen dann nach Kobell F̶⃛e Ḣ̶ ſein. Bekannt ſind die Schwefelkieſe im Quarz der Goldgänge von Be- reſow, worin die Analyſe 86,9 F̶⃛e und 11,1 Ḣ̶ gab. Dagegen muß man dann wieder die Afterkryſtalle des Schwefelkieſes aus dem Keupermergel von Minden zum F̶⃛e2 Ḣ̶3 ſetzen, denn Kobell fand darin 82,2 F̶⃛e und 13,3 Ḣ̶. Und doch widerſtrebt es, dieſe gleichen Dinge an verſchiedenen Punkten aufzuführen. So enthalten die durch Verwitterung ſchwarz ge- wordenen Spatheiſenſteinrhomboeder von Hüttenberg in Kärnthen nach Karſten 77,5 F̶⃛e, 2,7 M̶⃛n, 14,5 Ḣ̶. Es iſt eben alles Brauneiſenſtein, der mehr nach dem äußern Anſehen, als nach ſeiner chemiſchen Con- ſtitution feſtgehalten werden muß. Afterkryſtalle von Brauneiſen nach Gyps ſiehe Pogg. Ann. 78. 82.

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Zitationshilfe: Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855, S. 527. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854/539>, abgerufen am 14.05.2024.