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Raabe, Heinrich August: Die Postgeheimnisse oder die hauptsächlichsten Regeln welche man beim Reisen und bei Versendungen mit der Post beobachten muß um Verdruß und Verlust zu vermeiden. Leipzig, 1803.

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Rechnungen, Wechsel, Assignationen, Quitungen
u. dergl. seyn können. Bei den taxischen Reichs¬
posten steigt die Erhöhung des Porto für solche
dicke Briefe von 1 bis 3, von 4 bis 7, von 8 bis
11 Loth etc. welches aber auch bei den folgenden
Preußischen Posten der Fall, ist und überhaupt wird
hierbei auf den Werth des Inhalts oder der Bei¬
schlüße der Briefe Rücksicht genommen, so daß
das Porto für gedruckte Sachen, Proben u. dergl.
geringer ist. Auf den Englischen Posten hingegen
muß für solche doppelte Briefe drei- und mehrfa¬
ches Porto erlegt werden, ja ein mit einem
Couvert versehener Brief kostet schon doppeltes
Postgeld.

Auf den mehrsten Posten müssen auch die
Proceßschriften der Advocaten, Gerichte und
Partheien, desgleichen die Manuscripte der
Gelehrten und Buchhändler gleichfalls höheres
Porto
tragen. Die sogenannten Posttaxen geben
zwar hiervon keinen Grund an, worauf sie sich
aber überhaupt bei ihren Bestimmungen wenig ein¬
lassen; die Ursache soll jedoch wahrscheinlich darin
liegen, daß gedachte Schriften einen besondern
Werth haben und daher auch von der Post vor¬
züglich verwahrt
und in Aufsicht genommen
werden müßten. -- Ob solches nun wirklich ge¬

Rechnungen, Wechſel, Aſſignationen, Quitungen
u. dergl. ſeyn koͤnnen. Bei den taxiſchen Reichs¬
poſten ſteigt die Erhoͤhung des Porto fuͤr ſolche
dicke Briefe von 1 bis 3, von 4 bis 7, von 8 bis
11 Loth ꝛc. welches aber auch bei den folgenden
Preußiſchen Poſten der Fall, iſt und uͤberhaupt wird
hierbei auf den Werth des Inhalts oder der Bei¬
ſchluͤße der Briefe Ruͤckſicht genommen, ſo daß
das Porto fuͤr gedruckte Sachen, Proben u. dergl.
geringer iſt. Auf den Engliſchen Poſten hingegen
muß fuͤr ſolche doppelte Briefe drei- und mehrfa¬
ches Porto erlegt werden, ja ein mit einem
Couvert verſehener Brief koſtet ſchon doppeltes
Poſtgeld.

Auf den mehrſten Poſten muͤſſen auch die
Proceßſchriften der Advocaten, Gerichte und
Partheien, desgleichen die Manuſcripte der
Gelehrten und Buchhaͤndler gleichfalls hoͤheres
Porto
tragen. Die ſogenannten Poſttaxen geben
zwar hiervon keinen Grund an, worauf ſie ſich
aber uͤberhaupt bei ihren Beſtimmungen wenig ein¬
laſſen; die Urſache ſoll jedoch wahrſcheinlich darin
liegen, daß gedachte Schriften einen beſondern
Werth haben und daher auch von der Poſt vor¬
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und in Aufſicht genommen
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[43/0051] Rechnungen, Wechſel, Aſſignationen, Quitungen u. dergl. ſeyn koͤnnen. Bei den taxiſchen Reichs¬ poſten ſteigt die Erhoͤhung des Porto fuͤr ſolche dicke Briefe von 1 bis 3, von 4 bis 7, von 8 bis 11 Loth ꝛc. welches aber auch bei den folgenden Preußiſchen Poſten der Fall, iſt und uͤberhaupt wird hierbei auf den Werth des Inhalts oder der Bei¬ ſchluͤße der Briefe Ruͤckſicht genommen, ſo daß das Porto fuͤr gedruckte Sachen, Proben u. dergl. geringer iſt. Auf den Engliſchen Poſten hingegen muß fuͤr ſolche doppelte Briefe drei- und mehrfa¬ ches Porto erlegt werden, ja ein mit einem Couvert verſehener Brief koſtet ſchon doppeltes Poſtgeld. Auf den mehrſten Poſten muͤſſen auch die Proceßſchriften der Advocaten, Gerichte und Partheien, desgleichen die Manuſcripte der Gelehrten und Buchhaͤndler gleichfalls hoͤheres Porto tragen. Die ſogenannten Poſttaxen geben zwar hiervon keinen Grund an, worauf ſie ſich aber uͤberhaupt bei ihren Beſtimmungen wenig ein¬ laſſen; die Urſache ſoll jedoch wahrſcheinlich darin liegen, daß gedachte Schriften einen beſondern Werth haben und daher auch von der Poſt vor¬ zuͤglich verwahrt und in Aufſicht genommen werden muͤßten. — Ob ſolches nun wirklich ge¬

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Zitationshilfe: Raabe, Heinrich August: Die Postgeheimnisse oder die hauptsächlichsten Regeln welche man beim Reisen und bei Versendungen mit der Post beobachten muß um Verdruß und Verlust zu vermeiden. Leipzig, 1803, S. 43. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/raabe_postgeheimnisse_1803/51>, abgerufen am 29.04.2024.