Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 2. Leipzig, 1787.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

Villa Medicis.
Triton. Die Arme und das eine Bein sind modern.
Der Kopf hat viel vom Charakter eines Jupiters
aber weniger Majestät. Eine Statue von der ersten
Classe ist sie inzwischen nicht.

August. Der Kopf ist modern.

In einem Pavillon zur Seite.

Eine männliche Figur auf einem Meer-
pferde, scheint eine moderne Arbeit zu seyn.

Eine moderne Copie des Borghesischen
Sylens aus Bronze.

Mars von Giovanni da Bologna. Diese
Statue hat eine sehr gezwungene Stellung. Die
Muskeln sind sowohl an Menge als Stärke übertrie-
ben. Sie haben nicht die wahre richtige Form, und
sitzen nicht an ihrer Stelle.

Ein großes Gefäß von Porphyr auf
einem Fuße.

In dem Pavillon nach der Villa Bor-
ghese zu liegt + die berühmte Cleopatra, dieSogenannte
Cleopatra.
man wohl, so wie die oben von mir berührte in der
Clementinischen Sammlung (die ihr an Schönheit

weit
"Statue desselben, die zu Rom ist, und sich in der
"Villa Medicis befindet, etwas verschieden von
"der Bildung des Jupiters: Denn es ist der Bart
"krauser, und ein Unterschied in dem Wurfe der
"Haare, die sich von der Stirne erheben." Dies
muß so verstanden werden, daß sie struppigter und
kürzer sind.
K 5

Villa Medicis.
Triton. Die Arme und das eine Bein ſind modern.
Der Kopf hat viel vom Charakter eines Jupiters
aber weniger Majeſtaͤt. Eine Statue von der erſten
Claſſe iſt ſie inzwiſchen nicht.

Auguſt. Der Kopf iſt modern.

In einem Pavillon zur Seite.

Eine maͤnnliche Figur auf einem Meer-
pferde, ſcheint eine moderne Arbeit zu ſeyn.

Eine moderne Copie des Borgheſiſchen
Sylens aus Bronze.

Mars von Giovanni da Bologna. Dieſe
Statue hat eine ſehr gezwungene Stellung. Die
Muſkeln ſind ſowohl an Menge als Staͤrke uͤbertrie-
ben. Sie haben nicht die wahre richtige Form, und
ſitzen nicht an ihrer Stelle.

Ein großes Gefaͤß von Porphyr auf
einem Fuße.

In dem Pavillon nach der Villa Bor-
gheſe zu liegt † die beruͤhmte Cleopatra, dieSogenannte
Cleopatra.
man wohl, ſo wie die oben von mir beruͤhrte in der
Clementiniſchen Sammlung (die ihr an Schoͤnheit

weit
„Statue deſſelben, die zu Rom iſt, und ſich in der
„Villa Medicis befindet, etwas verſchieden von
„der Bildung des Jupiters: Denn es iſt der Bart
„krauſer, und ein Unterſchied in dem Wurfe der
„Haare, die ſich von der Stirne erheben.“ Dies
muß ſo verſtanden werden, daß ſie ſtruppigter und
kuͤrzer ſind.
K 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0167" n="153"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Villa Medicis.</hi></fw><lb/>
Triton. Die Arme und das eine Bein &#x017F;ind modern.<lb/>
Der Kopf hat viel vom Charakter eines Jupiters<lb/>
aber weniger Maje&#x017F;ta&#x0364;t. Eine Statue von der er&#x017F;ten<lb/>
Cla&#x017F;&#x017F;e i&#x017F;t &#x017F;ie inzwi&#x017F;chen nicht.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Augu&#x017F;t</hi>. Der Kopf i&#x017F;t modern.</p>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">In einem Pavillon zur Seite.</hi> </head><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Eine ma&#x0364;nnliche Figur auf einem Meer-<lb/>
pferde</hi>, &#x017F;cheint eine moderne Arbeit zu &#x017F;eyn.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Eine moderne Copie des Borghe&#x017F;i&#x017F;chen<lb/>
Sylens aus Bronze</hi>.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Mars</hi> von <hi rendition="#fr">Giovanni da Bologna</hi>. Die&#x017F;e<lb/>
Statue hat eine &#x017F;ehr gezwungene Stellung. Die<lb/>
Mu&#x017F;keln &#x017F;ind &#x017F;owohl an Menge als Sta&#x0364;rke u&#x0364;bertrie-<lb/>
ben. Sie haben nicht die wahre richtige Form, und<lb/>
&#x017F;itzen nicht an ihrer Stelle.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Ein großes Gefa&#x0364;ß von Porphyr</hi> auf<lb/>
einem Fuße.</p><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
          <p><hi rendition="#fr">In dem Pavillon nach der Villa Bor-<lb/>
ghe&#x017F;e zu liegt &#x2020; die beru&#x0364;hmte Cleopatra</hi>, die<note place="right">Sogenannte<lb/>
Cleopatra.</note><lb/>
man wohl, &#x017F;o wie die oben von mir beru&#x0364;hrte in der<lb/>
Clementini&#x017F;chen Sammlung (die ihr an Scho&#x0364;nheit<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">K 5</fw><fw place="bottom" type="catch">weit</fw><lb/><note xml:id="seg2pn_6_2" prev="#seg2pn_6_1" place="foot" n="5)">&#x201E;Statue de&#x017F;&#x017F;elben, die zu Rom i&#x017F;t, und &#x017F;ich in der<lb/>
&#x201E;Villa Medicis befindet, etwas ver&#x017F;chieden von<lb/>
&#x201E;der Bildung des Jupiters: Denn es i&#x017F;t der Bart<lb/>
&#x201E;krau&#x017F;er, und ein Unter&#x017F;chied in dem Wurfe der<lb/>
&#x201E;Haare, die &#x017F;ich von der Stirne erheben.&#x201C; Dies<lb/>
muß &#x017F;o ver&#x017F;tanden werden, daß &#x017F;ie &#x017F;truppigter und<lb/>
ku&#x0364;rzer &#x017F;ind.</note><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[153/0167] Villa Medicis. Triton. Die Arme und das eine Bein ſind modern. Der Kopf hat viel vom Charakter eines Jupiters aber weniger Majeſtaͤt. Eine Statue von der erſten Claſſe iſt ſie inzwiſchen nicht. Auguſt. Der Kopf iſt modern. In einem Pavillon zur Seite. Eine maͤnnliche Figur auf einem Meer- pferde, ſcheint eine moderne Arbeit zu ſeyn. Eine moderne Copie des Borgheſiſchen Sylens aus Bronze. Mars von Giovanni da Bologna. Dieſe Statue hat eine ſehr gezwungene Stellung. Die Muſkeln ſind ſowohl an Menge als Staͤrke uͤbertrie- ben. Sie haben nicht die wahre richtige Form, und ſitzen nicht an ihrer Stelle. Ein großes Gefaͤß von Porphyr auf einem Fuße. In dem Pavillon nach der Villa Bor- gheſe zu liegt † die beruͤhmte Cleopatra, die man wohl, ſo wie die oben von mir beruͤhrte in der Clementiniſchen Sammlung (die ihr an Schoͤnheit weit 5) Sogenannte Cleopatra. 5) „Statue deſſelben, die zu Rom iſt, und ſich in der „Villa Medicis befindet, etwas verſchieden von „der Bildung des Jupiters: Denn es iſt der Bart „krauſer, und ein Unterſchied in dem Wurfe der „Haare, die ſich von der Stirne erheben.“ Dies muß ſo verſtanden werden, daß ſie ſtruppigter und kuͤrzer ſind. K 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei02_1787
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei02_1787/167
Zitationshilfe: Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 2. Leipzig, 1787, S. 153. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei02_1787/167>, abgerufen am 15.05.2024.