Ranke, Leopold von: Die römischen Päpste. Bd. 2. Berlin, 1836.Venezianische Irrungen. Sollte aber der Papst seine Getreuen, die kein an- Er wandte alles an um die Venezianer umzustimmen. Da war nur auffallend, daß die Spanier sich eher Eine Erscheinung, zwar in der Lage der Dinge wohl 1) Pietro Priuli: Relatione di Francia setzt hinzu: Solamente l'ufficio dell' ambasciatore ritenne la dispositione che aveva S. Ma, eccitata dall' efficaci instanze che furono fatte da un padre Barisoni Padoano mandato in Francia espressamente dalla sua congregatione con pensiero d'ottener di interessarsi acciocche fussero di nuovo ricevuti. 2) Francesco Priuli: Relatione di Spagna: Sentendo (i Spa-
gnuoli) che Franciosi insistevano nell' introduzione de' Gesuiti, scrissero a Roma et a Venezia che non trattassero di cio, dando ragione alla republica di non voler capitolare con gente suddita che l'aveva si gravemente offesa. Venezianiſche Irrungen. Sollte aber der Papſt ſeine Getreuen, die kein an- Er wandte alles an um die Venezianer umzuſtimmen. Da war nur auffallend, daß die Spanier ſich eher Eine Erſcheinung, zwar in der Lage der Dinge wohl 1) Pietro Priuli: Relatione di Francia ſetzt hinzu: Solamente l’ufficio dell’ ambasciatore ritenne la dispositione che aveva S. Mà, eccitata dall’ efficaci instanze che furono fatte da un padre Barisoni Padoano mandato in Francia espressamente dalla sua congregatione con pensiero d’ottener di interessarsi acciocchè fussero di nuovo ricevuti. 2) Francesco Priuli: Relatione di Spagna: Sentendo (i Spa-
gnuoli) che Franciosi insistevano nell’ introduzione de’ Gesuiti, scrissero a Roma et a Venezia che non trattassero di ciò, dando ragione alla republica di non voler capitolare con gente suddita che l’aveva si gravemente offesa. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0361" n="349"/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Venezianiſche Irrungen</hi>.</fw><lb/> <p>Sollte aber der Papſt ſeine Getreuen, die kein an-<lb/> deres Verbrechen begangen, als daß ſie ihm unverbruͤch-<lb/> lich anhingen, in ſo großen Nachtheil ſetzen laſſen?</p><lb/> <p>Er wandte alles an um die Venezianer umzuſtimmen.<lb/> Auch hatten die Jeſuiten die Franzoſen fuͤr ſich: durch eine<lb/> beſondere Geſandtſchaft hatten ſie ſich der Gunſt des Koͤ-<lb/> nigs auch fuͤr dieſen Fall verſichert: Joyeuſe ließ ſich ihre<lb/> Sache ſehr angelegen ſeyn. Die Venezianer blieben uner-<lb/> ſchuͤtterlich <note place="foot" n="1)"><hi rendition="#aq">Pietro Priuli: Relatione di Francia</hi> ſetzt hinzu: <hi rendition="#aq">Solamente<lb/> l’ufficio dell’ ambasciatore ritenne la dispositione che aveva S.<lb/> M<hi rendition="#sup">à</hi>, eccitata dall’ efficaci instanze che furono fatte da un padre<lb/> Barisoni Padoano mandato in Francia espressamente dalla sua<lb/> congregatione con pensiero d’ottener di interessarsi acciocchè<lb/> fussero di nuovo ricevuti.</hi></note>.</p><lb/> <p>Da war nur auffallend, daß die Spanier ſich eher<lb/> wider den Orden erklaͤrten, als fuͤr ihn. In Spanien<lb/> herrſchte das dominicaniſche Intereſſe vor: Lerma liebte die<lb/> Jeſuiten nicht, und hielt es uͤberhaupt nicht fuͤr gut, daß<lb/> ein Staat genoͤthigt werden ſollte ungehorſame Unterthanen<lb/> wieder aufzunehmen: genug Franz von Caſtro vermied es<lb/> anfangs von den Jeſuiten zu reden: endlich ſetzte er ſich<lb/> den Verwendungen der Franzoſen geradehin entgegen <note place="foot" n="2)"><hi rendition="#aq">Francesco Priuli: Relatione di Spagna: Sentendo (i Spa-<lb/> gnuoli) che Franciosi insistevano nell’ introduzione de’ Gesuiti,<lb/> scrissero a Roma et a Venezia che non trattassero di ciò, dando<lb/> ragione alla republica di non voler capitolare con gente suddita<lb/> che l’aveva si gravemente offesa.</hi></note>.</p><lb/> <p>Eine Erſcheinung, zwar in der Lage der Dinge wohl<lb/> begruͤndet, aber doch ſo auffallend, daß der Papſt ſelbſt<lb/> daruͤber ſtutzte, und indem er irgend ein tiefer liegendes<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [349/0361]
Venezianiſche Irrungen.
Sollte aber der Papſt ſeine Getreuen, die kein an-
deres Verbrechen begangen, als daß ſie ihm unverbruͤch-
lich anhingen, in ſo großen Nachtheil ſetzen laſſen?
Er wandte alles an um die Venezianer umzuſtimmen.
Auch hatten die Jeſuiten die Franzoſen fuͤr ſich: durch eine
beſondere Geſandtſchaft hatten ſie ſich der Gunſt des Koͤ-
nigs auch fuͤr dieſen Fall verſichert: Joyeuſe ließ ſich ihre
Sache ſehr angelegen ſeyn. Die Venezianer blieben uner-
ſchuͤtterlich 1).
Da war nur auffallend, daß die Spanier ſich eher
wider den Orden erklaͤrten, als fuͤr ihn. In Spanien
herrſchte das dominicaniſche Intereſſe vor: Lerma liebte die
Jeſuiten nicht, und hielt es uͤberhaupt nicht fuͤr gut, daß
ein Staat genoͤthigt werden ſollte ungehorſame Unterthanen
wieder aufzunehmen: genug Franz von Caſtro vermied es
anfangs von den Jeſuiten zu reden: endlich ſetzte er ſich
den Verwendungen der Franzoſen geradehin entgegen 2).
Eine Erſcheinung, zwar in der Lage der Dinge wohl
begruͤndet, aber doch ſo auffallend, daß der Papſt ſelbſt
daruͤber ſtutzte, und indem er irgend ein tiefer liegendes
1) Pietro Priuli: Relatione di Francia ſetzt hinzu: Solamente
l’ufficio dell’ ambasciatore ritenne la dispositione che aveva S.
Mà, eccitata dall’ efficaci instanze che furono fatte da un padre
Barisoni Padoano mandato in Francia espressamente dalla sua
congregatione con pensiero d’ottener di interessarsi acciocchè
fussero di nuovo ricevuti.
2) Francesco Priuli: Relatione di Spagna: Sentendo (i Spa-
gnuoli) che Franciosi insistevano nell’ introduzione de’ Gesuiti,
scrissero a Roma et a Venezia che non trattassero di ciò, dando
ragione alla republica di non voler capitolare con gente suddita
che l’aveva si gravemente offesa.
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