Ranke, Leopold von: Die römischen Päpste. Bd. 2. Berlin, 1836.Gewaltthätigkeiten in den Niederlanden. ner wurden dadurch erschreckt und der Regierung Hülfe zuleisten bewogen: die Oberstatthalterin behielt den Sieg: nach- dem sie die rebellischen Ortschaften eingenommen, durfte sie bereits wagen, den Beamten, ja den Lehnsleuten des Kö- nigs überhaupt einen Eid vorzulegen, durch den sie sich zur Erhaltung des katholischen Glaubens, zur Bekämpfung der Ketzer förmlich verpflichteten 1). Dem Könige aber schien dieß noch nicht genug. Es Fassen wir wenigstens den Grundgedanken auf, aus Alba war überzeugt, daß man in gewaltsamen, revo- 1) Brandt: Histoire de la reformation des pays bas I, 156. 2) Cavalli Dispaccio di Spagna 7 Ag. 1567: Rispose il re,
che quanto alle cose della religione S. Santita stasse di buon animo, che ovvero si han da perder tutti quei stati o che si conservera in essi la vera cattolica religione, ne comportera che vi rimanghi, per quanto potra far lui, alcuna radice di mala pianta. Gewaltthaͤtigkeiten in den Niederlanden. ner wurden dadurch erſchreckt und der Regierung Huͤlfe zuleiſten bewogen: die Oberſtatthalterin behielt den Sieg: nach- dem ſie die rebelliſchen Ortſchaften eingenommen, durfte ſie bereits wagen, den Beamten, ja den Lehnsleuten des Koͤ- nigs uͤberhaupt einen Eid vorzulegen, durch den ſie ſich zur Erhaltung des katholiſchen Glaubens, zur Bekaͤmpfung der Ketzer foͤrmlich verpflichteten 1). Dem Koͤnige aber ſchien dieß noch nicht genug. Es Faſſen wir wenigſtens den Grundgedanken auf, aus Alba war uͤberzeugt, daß man in gewaltſamen, revo- 1) Brandt: Histoire de la réformation des pays bas I, 156. 2) Cavalli Dispaccio di Spagna 7 Ag. 1567: Rispose il re,
che quanto alle cose della religione S. Santità stasse di buon animo, che ovvero si han da perder tutti quei stati o che si conserverà in essi la vera cattolica religione, nè comporterà che vi rimanghi, per quanto potrà far lui, alcuna radice di mala pianta. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0069" n="57"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Gewaltthaͤtigkeiten in den Niederlanden</hi>.</fw><lb/> ner wurden dadurch erſchreckt und der Regierung Huͤlfe zu<lb/> leiſten bewogen: die Oberſtatthalterin behielt den Sieg: nach-<lb/> dem ſie die rebelliſchen Ortſchaften eingenommen, durfte ſie<lb/> bereits wagen, den Beamten, ja den Lehnsleuten des Koͤ-<lb/> nigs uͤberhaupt einen Eid vorzulegen, durch den ſie ſich<lb/> zur Erhaltung des katholiſchen Glaubens, zur Bekaͤmpfung<lb/> der Ketzer foͤrmlich verpflichteten <note place="foot" n="1)">Brandt: <hi rendition="#aq">Histoire de la réformation des pays bas I,</hi><lb/> 156.</note>.</p><lb/> <p>Dem Koͤnige aber ſchien dieß noch nicht genug. Es<lb/> war der ungluͤckliche Moment, in welchen die Kataſtro-<lb/> phe ſeines Sohnes Don Carlos faͤllt: nie war er ſtren-<lb/> ger, unbeugſamer. Der Papſt ermahnte ihn noch einmal,<lb/> kein Zugeſtaͤndniß zum Nachtheil des Katholicismus zu<lb/> machen: der Koͤnig verſicherte S. Heiligkeit, „er werde<lb/> nicht dulden, daß die Wurzel einer boͤsartigen Pflanze in<lb/> den Niederlanden verbleibe: er wolle die Provinzen entwe-<lb/> der verlieren oder die katholiſche Religion darin aufrecht<lb/> erhalten“ <note place="foot" n="2)"><hi rendition="#aq">Cavalli Dispaccio di Spagna 7 Ag. 1567: Rispose il re,<lb/> che quanto alle cose della religione S. Santità stasse di buon<lb/> animo, che ovvero si han da perder tutti quei stati o che si<lb/> conserverà in essi la vera cattolica religione, nè comporterà che<lb/> vi rimanghi, per quanto potrà far lui, alcuna radice di mala pianta.</hi></note>. Um ſeine Abſichten zu vollbringen, ſchickte<lb/> er noch, nachdem die Unruhen beigelegt waren, ſeinen be-<lb/> ſten Feldherrn, den Herzog von Alba, und ein treffliches<lb/> Heer in die Niederlande hinuͤber.</p><lb/> <p>Faſſen wir wenigſtens den Grundgedanken auf, aus<lb/> welchem das Verfahren Alba’s hrrvorging.</p><lb/> <p>Alba war uͤberzeugt, daß man in gewaltſamen, revo-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [57/0069]
Gewaltthaͤtigkeiten in den Niederlanden.
ner wurden dadurch erſchreckt und der Regierung Huͤlfe zu
leiſten bewogen: die Oberſtatthalterin behielt den Sieg: nach-
dem ſie die rebelliſchen Ortſchaften eingenommen, durfte ſie
bereits wagen, den Beamten, ja den Lehnsleuten des Koͤ-
nigs uͤberhaupt einen Eid vorzulegen, durch den ſie ſich
zur Erhaltung des katholiſchen Glaubens, zur Bekaͤmpfung
der Ketzer foͤrmlich verpflichteten 1).
Dem Koͤnige aber ſchien dieß noch nicht genug. Es
war der ungluͤckliche Moment, in welchen die Kataſtro-
phe ſeines Sohnes Don Carlos faͤllt: nie war er ſtren-
ger, unbeugſamer. Der Papſt ermahnte ihn noch einmal,
kein Zugeſtaͤndniß zum Nachtheil des Katholicismus zu
machen: der Koͤnig verſicherte S. Heiligkeit, „er werde
nicht dulden, daß die Wurzel einer boͤsartigen Pflanze in
den Niederlanden verbleibe: er wolle die Provinzen entwe-
der verlieren oder die katholiſche Religion darin aufrecht
erhalten“ 2). Um ſeine Abſichten zu vollbringen, ſchickte
er noch, nachdem die Unruhen beigelegt waren, ſeinen be-
ſten Feldherrn, den Herzog von Alba, und ein treffliches
Heer in die Niederlande hinuͤber.
Faſſen wir wenigſtens den Grundgedanken auf, aus
welchem das Verfahren Alba’s hrrvorging.
Alba war uͤberzeugt, daß man in gewaltſamen, revo-
1) Brandt: Histoire de la réformation des pays bas I,
156.
2) Cavalli Dispaccio di Spagna 7 Ag. 1567: Rispose il re,
che quanto alle cose della religione S. Santità stasse di buon
animo, che ovvero si han da perder tutti quei stati o che si
conserverà in essi la vera cattolica religione, nè comporterà che
vi rimanghi, per quanto potrà far lui, alcuna radice di mala pianta.
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