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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 3. Erfurt, 1753.

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2. Cap. Neuerfundene Maschine.
mit zu Ende ist. Alsdenn fähret man auf die
nemliche Art die Quere über den Acker, folglich
kommen lauter Quadrat-Flecke entweder 1 oder
einen halben Schuh groß, wie man die Jäte-Häk-
lein stellet, heraus. Hierbey lässet man es be-
wenden, bis nach etlichen Tagen dasjenige, was
durchschnitten worden, abgewelket, und sowol die
überflüssigen Früchte als das Unkraut bey guter
Witterung etwa in 5. bis 6. Tagen wiederum ei-
nigen Wachsthum erreichet haben, alsdenn be-
dienet man sich abermal auf jetzt beschriebene Art
dieser Maschine. Wo nun auf denen Quadranden
die Früchte und Unkraut noch zu dicke und trip-
pelweise zusammen stehen, muß man ihnen mit den
Hand-Jätehäklein, damit sie nicht widerschlagen,
zeitig zu Hülfe kommen, hindurch gehen und das
Ueberflüssige hinwegnehmen, daß es scheinet, als
wenn sie ordentlich auf den Acker wären gepflanzet
worden.

Hierbey aber ist noch zu merken, daß man
die Maschine bey dem Gebrauche so stellen müs-
se, daß das erste Häklein allezeit dahin zu stehen
komme, wo das eine Rad über die kleinen Früch-
te hingegangen, damit die von demselben gedruk-
ten und zerquetschten Stäudlein hinweg geschnit-
ten werden.

Sind die Häklein unter der Arbeit stumpf
worden, so muß der Tagelöhner eine gute Feile bey
sich haben, daß er die Schneiden alsobald wieder
schärfen kan.

Man muß sich aber von dieser Maschine

nicht

2. Cap. Neuerfundene Maſchine.
mit zu Ende iſt. Alsdenn faͤhret man auf die
nemliche Art die Quere uͤber den Acker, folglich
kommen lauter Quadrat-Flecke entweder 1 oder
einen halben Schuh groß, wie man die Jaͤte-Haͤk-
lein ſtellet, heraus. Hierbey laͤſſet man es be-
wenden, bis nach etlichen Tagen dasjenige, was
durchſchnitten worden, abgewelket, und ſowol die
uͤberfluͤſſigen Fruͤchte als das Unkraut bey guter
Witterung etwa in 5. bis 6. Tagen wiederum ei-
nigen Wachsthum erreichet haben, alsdenn be-
dienet man ſich abermal auf jetzt beſchriebene Art
dieſer Maſchine. Wo nun auf denen Quadranden
die Fruͤchte und Unkraut noch zu dicke und trip-
pelweiſe zuſammen ſtehen, muß man ihnen mit den
Hand-Jaͤtehaͤklein, damit ſie nicht widerſchlagen,
zeitig zu Huͤlfe kommen, hindurch gehen und das
Ueberfluͤſſige hinwegnehmen, daß es ſcheinet, als
wenn ſie ordentlich auf den Acker waͤren gepflanzet
worden.

Hierbey aber iſt noch zu merken, daß man
die Maſchine bey dem Gebrauche ſo ſtellen muͤſ-
ſe, daß das erſte Haͤklein allezeit dahin zu ſtehen
komme, wo das eine Rad uͤber die kleinen Fruͤch-
te hingegangen, damit die von demſelben gedruk-
ten und zerquetſchten Staͤudlein hinweg geſchnit-
ten werden.

Sind die Haͤklein unter der Arbeit ſtumpf
worden, ſo muß der Tageloͤhner eine gute Feile bey
ſich haben, daß er die Schneiden alſobald wieder
ſchaͤrfen kan.

Man muß ſich aber von dieſer Maſchine

nicht
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[16/0022] 2. Cap. Neuerfundene Maſchine. mit zu Ende iſt. Alsdenn faͤhret man auf die nemliche Art die Quere uͤber den Acker, folglich kommen lauter Quadrat-Flecke entweder 1 oder einen halben Schuh groß, wie man die Jaͤte-Haͤk- lein ſtellet, heraus. Hierbey laͤſſet man es be- wenden, bis nach etlichen Tagen dasjenige, was durchſchnitten worden, abgewelket, und ſowol die uͤberfluͤſſigen Fruͤchte als das Unkraut bey guter Witterung etwa in 5. bis 6. Tagen wiederum ei- nigen Wachsthum erreichet haben, alsdenn be- dienet man ſich abermal auf jetzt beſchriebene Art dieſer Maſchine. Wo nun auf denen Quadranden die Fruͤchte und Unkraut noch zu dicke und trip- pelweiſe zuſammen ſtehen, muß man ihnen mit den Hand-Jaͤtehaͤklein, damit ſie nicht widerſchlagen, zeitig zu Huͤlfe kommen, hindurch gehen und das Ueberfluͤſſige hinwegnehmen, daß es ſcheinet, als wenn ſie ordentlich auf den Acker waͤren gepflanzet worden. Hierbey aber iſt noch zu merken, daß man die Maſchine bey dem Gebrauche ſo ſtellen muͤſ- ſe, daß das erſte Haͤklein allezeit dahin zu ſtehen komme, wo das eine Rad uͤber die kleinen Fruͤch- te hingegangen, damit die von demſelben gedruk- ten und zerquetſchten Staͤudlein hinweg geſchnit- ten werden. Sind die Haͤklein unter der Arbeit ſtumpf worden, ſo muß der Tageloͤhner eine gute Feile bey ſich haben, daß er die Schneiden alſobald wieder ſchaͤrfen kan. Man muß ſich aber von dieſer Maſchine nicht

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 3. Erfurt, 1753, S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz03_1753/22>, abgerufen am 30.04.2024.