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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753.

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Erd- und Küchen-Gewächsen.
aspera, minima, sphaerica, variegata,
I. B. Pepo fructu minimo, sphaerico
Tournefortii, &c. &c.

Die Pflanzung derselben bestehet darinne;
man machet im Garten an einem luftigen Orte,
welcher den ganzen Tag die Sonne haben kan,
runde Löcher zwey Zol tief und 8 Schuh weit von
einander, und leget in jedes zwey Kern, welche
einen halben Tag vorher im Wasser müssen ein-
geweichet werden. Darnach muß man einen hal-
ben Zol Erde darauf streuen, so, daß die Kern
ein wenig bedecket werden. Wenn dieses gesche-
hen, so kan man kleinen leichten Pferde-Mist, wel-
cher etwas verfaulet ist, ohngefehr 2 Zol hoch dar-
auf legen lassen.

Sodann muß man sie oft und fleißig begies-
sen, denn die Kürbse haben die Natur an sich,
daß sie fast nicht zu viel können begossen werden.
Wenn sie nun aufgegangen und in etwas erwach-
sen sind, und ihre Früchte sich sehen lassen, so muß
man über zwey, oder aufs höchste dreye derselben
nicht an einem Ranken lassen, die andern müssen
abgeschnitten werden, damit die, welche daran blei-
ben, desto grösser werden können. Man kan die
Ranken auch forne an den Spitzen abnehmen, da-
mit sie im Wachsthume aufgehalten werden und
nicht weiter auslaufen können, daß folglich die
Säfte allein in die Früchte gehen müssen, wo-
durch sie viel grösser, als sonsten ordentlich geschie-
het, zu wachsen pflegen.

Sind
Erd- und Kuͤchen-Gewaͤchſen.
aſpera, minima, ſphærica, variegata,
I. B. Pepo fructu minimo, ſphærico
Tournefortii, &c. &c.

Die Pflanzung derſelben beſtehet darinne;
man machet im Garten an einem luftigen Orte,
welcher den ganzen Tag die Sonne haben kan,
runde Loͤcher zwey Zol tief und 8 Schuh weit von
einander, und leget in jedes zwey Kern, welche
einen halben Tag vorher im Waſſer muͤſſen ein-
geweichet werden. Darnach muß man einen hal-
ben Zol Erde darauf ſtreuen, ſo, daß die Kern
ein wenig bedecket werden. Wenn dieſes geſche-
hen, ſo kan man kleinen leichten Pferde-Miſt, wel-
cher etwas verfaulet iſt, ohngefehr 2 Zol hoch dar-
auf legen laſſen.

Sodann muß man ſie oft und fleißig begieſ-
ſen, denn die Kuͤrbſe haben die Natur an ſich,
daß ſie faſt nicht zu viel koͤnnen begoſſen werden.
Wenn ſie nun aufgegangen und in etwas erwach-
ſen ſind, und ihre Fruͤchte ſich ſehen laſſen, ſo muß
man uͤber zwey, oder aufs hoͤchſte dreye derſelben
nicht an einem Ranken laſſen, die andern muͤſſen
abgeſchnitten werden, damit die, welche daran blei-
ben, deſto groͤſſer werden koͤnnen. Man kan die
Ranken auch forne an den Spitzen abnehmen, da-
mit ſie im Wachsthume aufgehalten werden und
nicht weiter auslaufen koͤnnen, daß folglich die
Saͤfte allein in die Fruͤchte gehen muͤſſen, wo-
durch ſie viel groͤſſer, als ſonſten ordentlich geſchie-
het, zu wachſen pflegen.

Sind
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[173/0183] Erd- und Kuͤchen-Gewaͤchſen. aſpera, minima, ſphærica, variegata, I. B. Pepo fructu minimo, ſphærico Tournefortii, &c. &c. Die Pflanzung derſelben beſtehet darinne; man machet im Garten an einem luftigen Orte, welcher den ganzen Tag die Sonne haben kan, runde Loͤcher zwey Zol tief und 8 Schuh weit von einander, und leget in jedes zwey Kern, welche einen halben Tag vorher im Waſſer muͤſſen ein- geweichet werden. Darnach muß man einen hal- ben Zol Erde darauf ſtreuen, ſo, daß die Kern ein wenig bedecket werden. Wenn dieſes geſche- hen, ſo kan man kleinen leichten Pferde-Miſt, wel- cher etwas verfaulet iſt, ohngefehr 2 Zol hoch dar- auf legen laſſen. Sodann muß man ſie oft und fleißig begieſ- ſen, denn die Kuͤrbſe haben die Natur an ſich, daß ſie faſt nicht zu viel koͤnnen begoſſen werden. Wenn ſie nun aufgegangen und in etwas erwach- ſen ſind, und ihre Fruͤchte ſich ſehen laſſen, ſo muß man uͤber zwey, oder aufs hoͤchſte dreye derſelben nicht an einem Ranken laſſen, die andern muͤſſen abgeſchnitten werden, damit die, welche daran blei- ben, deſto groͤſſer werden koͤnnen. Man kan die Ranken auch forne an den Spitzen abnehmen, da- mit ſie im Wachsthume aufgehalten werden und nicht weiter auslaufen koͤnnen, daß folglich die Saͤfte allein in die Fruͤchte gehen muͤſſen, wo- durch ſie viel groͤſſer, als ſonſten ordentlich geſchie- het, zu wachſen pflegen. Sind

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753, S. 173. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/183>, abgerufen am 11.05.2024.