Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754.

Bild:
<< vorherige Seite
ins besondere.

Hierzu wird das Land drey- und mit dem Be-
stellen viermal geackert. Es verlanget der Win-
ter-Weitzen,
wenn er wohl gerathen soll, ein
schwarzes und leimichtes Land, welches einen guten
Grund und Boden hat, auch wohl zubereitet und
gedünget worden, oder doch sonst noch gute Besse-
rung in sich hat.

Die beste Bestell-Zeit fängt sich an von Ma-
riä Geburt, und dauert bis Michaelis, wobey zu
merken, daß das Bestellen des Weitzens, wo mög-
lich, bey schönen Wetter, muß vorgenommen wer-
den.

Auf einen Acker pflegen wir insgemein fünf
Erfurtische Metzen zu säen. Hierinnen hat sich
ein jeder nach seiner Landes-Art, nach der Grösse der
Aecker, und nach dem üblichen Gemäß zu richten.
Will sich aber Jemand gerne nach unserm Samen-
Quanto richten so habe ich in dem ersten Theile
p. 120. und 122. das Gewichte beygefüget, u. auch
in diesem fünften Theile p. 91. das eigentliche
Maaß unserer Aecker angegeben, wornach ein ac-
curater Haus-Wirth schon seine Vergleichung und
Berechnung wird anzustellen wissen.

Zu dieser Aussaat muß der Samen ein Jahr
alt seyn, damit der Brand, wie oben gemeldet wor-
den, nicht so leicht in den Weitzen komme.

Obgleich hin und wieder noch so viele Mittel
wider dieses Uebel angegeben worden, so thun sie
doch alle wenigen oder gar keinen Effect solches zu
verhindern.

Wer
H 2
ins beſondere.

Hierzu wird das Land drey- und mit dem Be-
ſtellen viermal geackert. Es verlanget der Win-
ter-Weitzen,
wenn er wohl gerathen ſoll, ein
ſchwarzes und leimichtes Land, welches einen guten
Grund und Boden hat, auch wohl zubereitet und
geduͤnget worden, oder doch ſonſt noch gute Beſſe-
rung in ſich hat.

Die beſte Beſtell-Zeit faͤngt ſich an von Ma-
riaͤ Geburt, und dauert bis Michaelis, wobey zu
merken, daß das Beſtellen des Weitzens, wo moͤg-
lich, bey ſchoͤnen Wetter, muß vorgenommen wer-
den.

Auf einen Acker pflegen wir insgemein fuͤnf
Erfurtiſche Metzen zu ſaͤen. Hierinnen hat ſich
ein jeder nach ſeiner Landes-Art, nach der Groͤſſe der
Aecker, und nach dem uͤblichen Gemaͤß zu richten.
Will ſich aber Jemand gerne nach unſerm Samen-
Quanto richten ſo habe ich in dem erſten Theile
p. 120. und 122. das Gewichte beygefuͤget, u. auch
in dieſem fuͤnften Theile p. 91. das eigentliche
Maaß unſerer Aecker angegeben, wornach ein ac-
curater Haus-Wirth ſchon ſeine Vergleichung und
Berechnung wird anzuſtellen wiſſen.

Zu dieſer Ausſaat muß der Samen ein Jahr
alt ſeyn, damit der Brand, wie oben gemeldet wor-
den, nicht ſo leicht in den Weitzen komme.

Obgleich hin und wieder noch ſo viele Mittel
wider dieſes Uebel angegeben worden, ſo thun ſie
doch alle wenigen oder gar keinen Effect ſolches zu
verhindern.

Wer
H 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0150" n="115"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">ins be&#x017F;ondere.</hi> </fw><lb/>
          <p>Hierzu wird das Land drey- und mit dem Be-<lb/>
&#x017F;tellen viermal geackert. Es verlanget der <hi rendition="#fr">Win-<lb/>
ter-Weitzen,</hi> wenn er wohl gerathen &#x017F;oll, ein<lb/>
&#x017F;chwarzes und leimichtes Land, welches einen guten<lb/>
Grund und Boden hat, auch wohl zubereitet und<lb/>
gedu&#x0364;nget worden, oder doch &#x017F;on&#x017F;t noch gute Be&#x017F;&#x017F;e-<lb/>
rung in &#x017F;ich hat.</p><lb/>
          <p>Die be&#x017F;te Be&#x017F;tell-Zeit fa&#x0364;ngt &#x017F;ich an von Ma-<lb/>
ria&#x0364; Geburt, und dauert bis Michaelis, wobey zu<lb/>
merken, daß das Be&#x017F;tellen des Weitzens, wo mo&#x0364;g-<lb/>
lich, bey &#x017F;cho&#x0364;nen Wetter, muß vorgenommen wer-<lb/>
den.</p><lb/>
          <p>Auf einen Acker pflegen wir insgemein fu&#x0364;nf<lb/>
Erfurti&#x017F;che Metzen zu &#x017F;a&#x0364;en. Hierinnen hat &#x017F;ich<lb/>
ein jeder nach &#x017F;einer Landes-Art, nach der Gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e der<lb/>
Aecker, und nach dem u&#x0364;blichen Gema&#x0364;ß zu richten.<lb/>
Will &#x017F;ich aber Jemand gerne nach un&#x017F;erm Samen-<lb/>
Quanto richten &#x017F;o habe ich in dem <hi rendition="#fr">er&#x017F;ten Theile</hi><lb/>
p. 120. und 122. das Gewichte beygefu&#x0364;get, u. auch<lb/>
in die&#x017F;em <hi rendition="#fr">fu&#x0364;nften Theile</hi> p. 91. das eigentliche<lb/>
Maaß un&#x017F;erer Aecker angegeben, wornach ein ac-<lb/>
curater Haus-Wirth &#x017F;chon &#x017F;eine Vergleichung und<lb/>
Berechnung wird anzu&#x017F;tellen wi&#x017F;&#x017F;en.</p><lb/>
          <p>Zu die&#x017F;er Aus&#x017F;aat muß der Samen ein Jahr<lb/>
alt &#x017F;eyn, damit der Brand, wie oben gemeldet wor-<lb/>
den, nicht &#x017F;o leicht in den Weitzen komme.</p><lb/>
          <p>Obgleich hin und wieder noch &#x017F;o viele Mittel<lb/>
wider die&#x017F;es Uebel angegeben worden, &#x017F;o thun &#x017F;ie<lb/>
doch alle wenigen oder gar keinen Effect &#x017F;olches zu<lb/>
verhindern.</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">H 2</fw>
          <fw place="bottom" type="catch">Wer</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[115/0150] ins beſondere. Hierzu wird das Land drey- und mit dem Be- ſtellen viermal geackert. Es verlanget der Win- ter-Weitzen, wenn er wohl gerathen ſoll, ein ſchwarzes und leimichtes Land, welches einen guten Grund und Boden hat, auch wohl zubereitet und geduͤnget worden, oder doch ſonſt noch gute Beſſe- rung in ſich hat. Die beſte Beſtell-Zeit faͤngt ſich an von Ma- riaͤ Geburt, und dauert bis Michaelis, wobey zu merken, daß das Beſtellen des Weitzens, wo moͤg- lich, bey ſchoͤnen Wetter, muß vorgenommen wer- den. Auf einen Acker pflegen wir insgemein fuͤnf Erfurtiſche Metzen zu ſaͤen. Hierinnen hat ſich ein jeder nach ſeiner Landes-Art, nach der Groͤſſe der Aecker, und nach dem uͤblichen Gemaͤß zu richten. Will ſich aber Jemand gerne nach unſerm Samen- Quanto richten ſo habe ich in dem erſten Theile p. 120. und 122. das Gewichte beygefuͤget, u. auch in dieſem fuͤnften Theile p. 91. das eigentliche Maaß unſerer Aecker angegeben, wornach ein ac- curater Haus-Wirth ſchon ſeine Vergleichung und Berechnung wird anzuſtellen wiſſen. Zu dieſer Ausſaat muß der Samen ein Jahr alt ſeyn, damit der Brand, wie oben gemeldet wor- den, nicht ſo leicht in den Weitzen komme. Obgleich hin und wieder noch ſo viele Mittel wider dieſes Uebel angegeben worden, ſo thun ſie doch alle wenigen oder gar keinen Effect ſolches zu verhindern. Wer H 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz05_1754
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz05_1754/150
Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz05_1754/150>, abgerufen am 07.05.2024.