gen, daß ich mein Tage keine grösseren Wurzeln und schönere Zwiebeln erbauet habe.
Das vierte Jahr brachte ich ebenfals mit gu- ten Nutzen, Pasternacken, Möhren und rothe Rü- ben darauf.
Das fünfte Jahr ließ ich Mohne darauf be- stellen. Weil aber die Köpfe klein wurden, so muth- massete, daß die Besserung aus dem Lande, von den die fünf Jahr über darauf erzeugten Früchten, her- aus gesogen wäre. Nun kan es zwar seyn, daß die- ser Abfall der Früchte auch von der Witterung mit hergerühret. Jnzwischen wolte ich es doch nicht wagen einen solchen, von undenklichen Jahren her nicht gedüngten, von Grase ausgezehrten, und be- reits fünfmal nach einander genutzten Acker weiter zu bestellen.
Denn es bleibet doch ein Unterscheid zwischen einem nach der im ersten Capitel gegebenen Anwei- sung gedüngten und cultivirten Lande, und zwischen einem solchen ungedüngten und umgegrabenen Grunde eines Gras-Gartens, welcher in so langer Zeit nicht einmal des Thaues und Regens recht ge- niessen können, indem die Feuchtigkeit, wenn es nicht durchdringend regnet, von den Rasen theils wegge- sogen und weggezehret, theils aber auch aufgehal- ten, und folglich von der Luft gar bald wieder weggeführet wird.
Ob ich nun gleich gewiß glaubte, daß nach pag. 44. und 46. noch Salze und Kräfte zu allerhand andern Früchten in diesem fünfmal gebrauchtem Grunde sich befänden, so hielte doch davor daß solche
zum
7. Cap. Von Zubereitung
gen, daß ich mein Tage keine groͤſſeren Wurzeln und ſchoͤnere Zwiebeln erbauet habe.
Das vierte Jahr brachte ich ebenfals mit gu- ten Nutzen, Paſternacken, Moͤhren und rothe Ruͤ- ben darauf.
Das fuͤnfte Jahr ließ ich Mohne darauf be- ſtellen. Weil aber die Koͤpfe klein wurden, ſo muth- maſſete, daß die Beſſerung aus dem Lande, von den die fuͤnf Jahr uͤber darauf erzeugten Fruͤchten, her- aus geſogen waͤre. Nun kan es zwar ſeyn, daß die- ſer Abfall der Fruͤchte auch von der Witterung mit hergeruͤhret. Jnzwiſchen wolte ich es doch nicht wagen einen ſolchen, von undenklichen Jahren her nicht geduͤngten, von Graſe ausgezehrten, und be- reits fuͤnfmal nach einander genutzten Acker weiter zu beſtellen.
Denn es bleibet doch ein Unterſcheid zwiſchen einem nach der im erſten Capitel gegebenen Anwei- ſung geduͤngten und cultivirten Lande, und zwiſchen einem ſolchen ungeduͤngten und umgegrabenen Grunde eines Gras-Gartens, welcher in ſo langer Zeit nicht einmal des Thaues und Regens recht ge- nieſſen koͤnnen, indem die Feuchtigkeit, wenn es nicht durchdringend regnet, von den Raſen theils wegge- ſogen und weggezehret, theils aber auch aufgehal- ten, und folglich von der Luft gar bald wieder weggefuͤhret wird.
Ob ich nun gleich gewiß glaubte, daß nach pag. 44. und 46. noch Salze und Kraͤfte zu allerhand andern Fruͤchten in dieſem fuͤnfmal gebrauchtem Grunde ſich befaͤnden, ſo hielte doch davor daß ſolche
zum
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7. Cap. Von Zubereitung
gen, daß ich mein Tage keine groͤſſeren Wurzeln
und ſchoͤnere Zwiebeln erbauet habe.
Das vierte Jahr brachte ich ebenfals mit gu-
ten Nutzen, Paſternacken, Moͤhren und rothe Ruͤ-
ben darauf.
Das fuͤnfte Jahr ließ ich Mohne darauf be-
ſtellen. Weil aber die Koͤpfe klein wurden, ſo muth-
maſſete, daß die Beſſerung aus dem Lande, von den
die fuͤnf Jahr uͤber darauf erzeugten Fruͤchten, her-
aus geſogen waͤre. Nun kan es zwar ſeyn, daß die-
ſer Abfall der Fruͤchte auch von der Witterung mit
hergeruͤhret. Jnzwiſchen wolte ich es doch nicht
wagen einen ſolchen, von undenklichen Jahren her
nicht geduͤngten, von Graſe ausgezehrten, und be-
reits fuͤnfmal nach einander genutzten Acker weiter
zu beſtellen.
Denn es bleibet doch ein Unterſcheid zwiſchen
einem nach der im erſten Capitel gegebenen Anwei-
ſung geduͤngten und cultivirten Lande, und zwiſchen
einem ſolchen ungeduͤngten und umgegrabenen
Grunde eines Gras-Gartens, welcher in ſo langer
Zeit nicht einmal des Thaues und Regens recht ge-
nieſſen koͤnnen, indem die Feuchtigkeit, wenn es nicht
durchdringend regnet, von den Raſen theils wegge-
ſogen und weggezehret, theils aber auch aufgehal-
ten, und folglich von der Luft gar bald wieder
weggefuͤhret wird.
Ob ich nun gleich gewiß glaubte, daß nach pag.
44. und 46. noch Salze und Kraͤfte zu allerhand
andern Fruͤchten in dieſem fuͤnfmal gebrauchtem
Grunde ſich befaͤnden, ſo hielte doch davor daß ſolche
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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754, S. 218. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz05_1754/253>, abgerufen am 15.02.2025.
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