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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765.

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Das fünfte Capitel.
nung sey. Jst der Mist vorher etwas zur Fermen-
tation gekommen, so ist es desto besser.

Alsdenn wird die vorhero beschriebene zuberei-
tete Erde acht bis zehn Zol hoch oben darauf ge-
bracht, und mit dem Rechen gleich gemacht.

Und obgleich das Bette durch die aufgeschüttete
Erde einige Zol höher wird als der Garten-Grund,
so hat man sich doch darüber kein Bedenken zu
machen, als wenn solches dem Garten ein übles
Ansehen verursachen würde. Denn erstlich ist sol-
che Erhöhung des Bettes nöthig, damit das über-
flüßige Regen-Wetter, wie auch bey schleunigen
Thau-Wetter das Schnee-Wasser abfliessen könne.

Hernach wird sich die aufgeschüttete lockere
Erde, wie auch der Mist, wenn er verfaulet, nach
und nach, sowohl den Herbst als Winter hindurch,
schon so viel senken, daß das Hyacinthen-Bette dem
Garten-Grunde wiederum gleich kommen wird.

Wenn aber dieses zubereitete Bette gleich an-
fänglich dem Garten-Grunde gleich gemachet wür-
de, so könte dieses vor die Hyacinthen-Zwiebeln ge-
fährlich werden. Denn indem durch das Nieder-
senken der Erde das Bette tiefer werden würde, als
der Garten-Grund selbsten, so könte folglich das
Wasser nicht ablaufen, sondern würde sich vielmehr
von allen vier Seiten her in das Bette hineinziehen.

Es kan auch daher nicht schaden, ja es ist
vielmehr nöthig, das Bette so einzurichten, daß
es in der Mitte zwey Zol höher bleiben muß,
damit das Wasser ablaufen kan, welches den
Hyacinthen-Zwiebeln und Blumen sehr dienlich.

Jst

Das fuͤnfte Capitel.
nung ſey. Jſt der Miſt vorher etwas zur Fermen-
tation gekommen, ſo iſt es deſto beſſer.

Alsdenn wird die vorhero beſchriebene zuberei-
tete Erde acht bis zehn Zol hoch oben darauf ge-
bracht, und mit dem Rechen gleich gemacht.

Und obgleich das Bette durch die aufgeſchuͤttete
Erde einige Zol hoͤher wird als der Garten-Grund,
ſo hat man ſich doch daruͤber kein Bedenken zu
machen, als wenn ſolches dem Garten ein uͤbles
Anſehen verurſachen wuͤrde. Denn erſtlich iſt ſol-
che Erhoͤhung des Bettes noͤthig, damit das uͤber-
fluͤßige Regen-Wetter, wie auch bey ſchleunigen
Thau-Wetter das Schnee-Waſſer abflieſſen koͤnne.

Hernach wird ſich die aufgeſchuͤttete lockere
Erde, wie auch der Miſt, wenn er verfaulet, nach
und nach, ſowohl den Herbſt als Winter hindurch,
ſchon ſo viel ſenken, daß das Hyacinthen-Bette dem
Garten-Grunde wiederum gleich kommen wird.

Wenn aber dieſes zubereitete Bette gleich an-
faͤnglich dem Garten-Grunde gleich gemachet wuͤr-
de, ſo koͤnte dieſes vor die Hyacinthen-Zwiebeln ge-
faͤhrlich werden. Denn indem durch das Nieder-
ſenken der Erde das Bette tiefer werden wuͤrde, als
der Garten-Grund ſelbſten, ſo koͤnte folglich das
Waſſer nicht ablaufen, ſondern wuͤrde ſich vielmehr
von allen vier Seiten her in das Bette hineinziehen.

Es kan auch daher nicht ſchaden, ja es iſt
vielmehr noͤthig, das Bette ſo einzurichten, daß
es in der Mitte zwey Zol hoͤher bleiben muß,
damit das Waſſer ablaufen kan, welches den
Hyacinthen-Zwiebeln und Blumen ſehr dienlich.

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[122/0136] Das fuͤnfte Capitel. nung ſey. Jſt der Miſt vorher etwas zur Fermen- tation gekommen, ſo iſt es deſto beſſer. Alsdenn wird die vorhero beſchriebene zuberei- tete Erde acht bis zehn Zol hoch oben darauf ge- bracht, und mit dem Rechen gleich gemacht. Und obgleich das Bette durch die aufgeſchuͤttete Erde einige Zol hoͤher wird als der Garten-Grund, ſo hat man ſich doch daruͤber kein Bedenken zu machen, als wenn ſolches dem Garten ein uͤbles Anſehen verurſachen wuͤrde. Denn erſtlich iſt ſol- che Erhoͤhung des Bettes noͤthig, damit das uͤber- fluͤßige Regen-Wetter, wie auch bey ſchleunigen Thau-Wetter das Schnee-Waſſer abflieſſen koͤnne. Hernach wird ſich die aufgeſchuͤttete lockere Erde, wie auch der Miſt, wenn er verfaulet, nach und nach, ſowohl den Herbſt als Winter hindurch, ſchon ſo viel ſenken, daß das Hyacinthen-Bette dem Garten-Grunde wiederum gleich kommen wird. Wenn aber dieſes zubereitete Bette gleich an- faͤnglich dem Garten-Grunde gleich gemachet wuͤr- de, ſo koͤnte dieſes vor die Hyacinthen-Zwiebeln ge- faͤhrlich werden. Denn indem durch das Nieder- ſenken der Erde das Bette tiefer werden wuͤrde, als der Garten-Grund ſelbſten, ſo koͤnte folglich das Waſſer nicht ablaufen, ſondern wuͤrde ſich vielmehr von allen vier Seiten her in das Bette hineinziehen. Es kan auch daher nicht ſchaden, ja es iſt vielmehr noͤthig, das Bette ſo einzurichten, daß es in der Mitte zwey Zol hoͤher bleiben muß, damit das Waſſer ablaufen kan, welches den Hyacinthen-Zwiebeln und Blumen ſehr dienlich. Jſt

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765, S. 122. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/136>, abgerufen am 29.04.2024.