Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hilarius [i. e. Reuter, Christian]: L'Honnéte Femme Oder die Ehrliche Frau zu Plißine [...] Nebenst Harleqvins Hochzeit- und Kind-Betterin-Schmause. Plißine, [1695].

Bild:
<< vorherige Seite
Schlamp. Sie haben es gute Macht/ die Her-
ren brauchen ihre Gelegenheit/ beliebet sie nut zu
speisen/ setzen sie sich her/ wiewohl zwar wenig wird
zum besten noch da seyn.
Lepsch. Es ist nicht lange daß wir gespeiset.
Schlamp. Sie belieben sich doch immer zu uns
herzusetzen.
Lepsch. Wir wollen uns wohl zu sie setzen/ aber
den Essen werden wir nicht viel thun.
Schlamp. Kommen sie denn gleich ietzo von der
Reise.
Lepsch. Ja/ wir sind vor den nächsten Thore ab-
gestiegen/ es werden unsere Kutschen und Pferde
gleich nachkommen.
Schlamp. Sie verzeihen mir die Herren daß ich
frage/ wo seyn sie her?
Lepsch. Ich bin der Baron von Hüpelshausen.
Fleck. Und ich der Juncker auff Schreib an und
Lesch aus.
Charlott. Der Herr Baron beliebe sich doch an
meine Seite zu setzen.
Lepsch. Woferne meine Person derselben nicht
wird zu wieder seyn/ will ich dero Befehl gehorsa-
men.
(setzet sich zu Charlottgen.)
Clarill. Mons. setze sich doch auch nieder/ ich wolte
wohl sagen er solte den Platz an meiner Seite neh-
men/ so zweiffle ich/ ob ich das Glück würde haben
können.
Fleck. Das wird vor sie ein schlecht Glücke seyn.
Clarill.
Schlamp. Sie haben es gute Macht/ die Her-
ren brauchen ihre Gelegenheit/ beliebet ſie nut zu
ſpeiſen/ ſetzen ſie ſich her/ wiewohl zwar wenig wird
zum beſten noch da ſeyn.
Lepſch. Es iſt nicht lange daß wir geſpeiſet.
Schlamp. Sie belieben ſich doch immer zu uns
herzuſetzen.
Lepſch. Wir wollen uns wohl zu ſie ſetzen/ aber
den Eſſen werden wir nicht viel thun.
Schlamp. Kommen ſie denn gleich ietzo von der
Reiſe.
Lepſch. Ja/ wir ſind vor den naͤchſten Thore ab-
geſtiegen/ es werden unſere Kutſchen und Pferde
gleich nachkommen.
Schlamp. Sie verzeihen mir die Herren daß ich
frage/ wo ſeyn ſie her?
Lepſch. Ich bin der Baron von Huͤpelshauſen.
Fleck. Und ich der Juncker auff Schreib an und
Leſch aus.
Charlott. Der Herr Baron beliebe ſich doch an
meine Seite zu ſetzen.
Lepſch. Woferne meine Perſon derſelben nicht
wird zu wieder ſeyn/ will ich dero Befehl gehorſa-
men.
(ſetzet ſich zu Charlottgen.)
Clarill. Monſ. ſetze ſich doch auch nieder/ ich wolte
wohl ſagen er ſolte den Platz an meiner Seite neh-
men/ ſo zweiffle ich/ ob ich das Gluͤck wuͤrde haben
koͤnnen.
Fleck. Das wird vor ſie ein ſchlecht Gluͤcke ſeyn.
Clarill.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0068" n="56"/>
          <sp who="#SCH">
            <speaker>S<hi rendition="#fr">chlamp.</hi></speaker>
            <p>Sie haben es gute Macht/ die Her-<lb/>
ren brauchen ihre Gelegenheit/ beliebet &#x017F;ie nut zu<lb/>
&#x017F;pei&#x017F;en/ &#x017F;etzen &#x017F;ie &#x017F;ich her/ wiewohl zwar wenig wird<lb/>
zum be&#x017F;ten noch da &#x017F;eyn.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#LEP">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Lep&#x017F;ch.</hi> </speaker>
            <p>Es i&#x017F;t nicht lange daß wir ge&#x017F;pei&#x017F;et.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#SCH">
            <speaker>S<hi rendition="#fr">chlamp.</hi></speaker>
            <p>Sie belieben &#x017F;ich doch immer zu uns<lb/>
herzu&#x017F;etzen.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#LEP">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Lep&#x017F;ch.</hi> </speaker>
            <p>Wir wollen uns wohl zu &#x017F;ie &#x017F;etzen/ aber<lb/>
den E&#x017F;&#x017F;en werden wir nicht viel thun.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#SCH">
            <speaker>S<hi rendition="#fr">chlamp.</hi></speaker>
            <p>Kommen &#x017F;ie denn gleich ietzo von der<lb/>
Rei&#x017F;e.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#LEP">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Lep&#x017F;ch.</hi> </speaker>
            <p>Ja/ wir &#x017F;ind vor den na&#x0364;ch&#x017F;ten Thore ab-<lb/>
ge&#x017F;tiegen/ es werden un&#x017F;ere Kut&#x017F;chen und Pferde<lb/>
gleich nachkommen.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#SCH">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Schlamp.</hi> </speaker>
            <p>Sie verzeihen mir die Herren daß ich<lb/>
frage/ wo &#x017F;eyn &#x017F;ie her?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#LEP">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Lep&#x017F;ch.</hi> </speaker>
            <p>Ich bin der Baron von Hu&#x0364;pelshau&#x017F;en.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#FLE">
            <speaker>Fleck.</speaker>
            <p>Und ich der Juncker auff Schreib an und<lb/>
Le&#x017F;ch aus.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#CHA">
            <speaker>C<hi rendition="#fr">harlott.</hi></speaker>
            <p>Der Herr Baron beliebe &#x017F;ich doch an<lb/>
meine Seite zu &#x017F;etzen.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#LEP">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Lep&#x017F;ch.</hi> </speaker>
            <p>Woferne meine Per&#x017F;on der&#x017F;elben nicht<lb/>
wird zu wieder &#x017F;eyn/ will ich dero Befehl gehor&#x017F;a-<lb/>
men.</p>
            <stage>(&#x017F;etzet &#x017F;ich zu Charlottgen.)</stage>
          </sp><lb/>
          <sp who="#CLA">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Clarill.</hi> </speaker>
            <p><hi rendition="#aq">Mon&#x017F;.</hi> &#x017F;etze &#x017F;ich doch auch nieder/ ich wolte<lb/>
wohl &#x017F;agen er &#x017F;olte den Platz an meiner Seite neh-<lb/>
men/ &#x017F;o zweiffle ich/ ob ich das Glu&#x0364;ck wu&#x0364;rde haben<lb/>
ko&#x0364;nnen.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#FLE">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Fleck.</hi> </speaker>
            <p>Das wird vor &#x017F;ie ein &#x017F;chlecht Glu&#x0364;cke &#x017F;eyn.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#fr">Clarill.</hi> </hi> </fw>
          </sp><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[56/0068] Schlamp. Sie haben es gute Macht/ die Her- ren brauchen ihre Gelegenheit/ beliebet ſie nut zu ſpeiſen/ ſetzen ſie ſich her/ wiewohl zwar wenig wird zum beſten noch da ſeyn. Lepſch. Es iſt nicht lange daß wir geſpeiſet. Schlamp. Sie belieben ſich doch immer zu uns herzuſetzen. Lepſch. Wir wollen uns wohl zu ſie ſetzen/ aber den Eſſen werden wir nicht viel thun. Schlamp. Kommen ſie denn gleich ietzo von der Reiſe. Lepſch. Ja/ wir ſind vor den naͤchſten Thore ab- geſtiegen/ es werden unſere Kutſchen und Pferde gleich nachkommen. Schlamp. Sie verzeihen mir die Herren daß ich frage/ wo ſeyn ſie her? Lepſch. Ich bin der Baron von Huͤpelshauſen. Fleck. Und ich der Juncker auff Schreib an und Leſch aus. Charlott. Der Herr Baron beliebe ſich doch an meine Seite zu ſetzen. Lepſch. Woferne meine Perſon derſelben nicht wird zu wieder ſeyn/ will ich dero Befehl gehorſa- men. (ſetzet ſich zu Charlottgen.) Clarill. Monſ. ſetze ſich doch auch nieder/ ich wolte wohl ſagen er ſolte den Platz an meiner Seite neh- men/ ſo zweiffle ich/ ob ich das Gluͤck wuͤrde haben koͤnnen. Fleck. Das wird vor ſie ein ſchlecht Gluͤcke ſeyn. Clarill.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/reuter_femme_1695
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/reuter_femme_1695/68
Zitationshilfe: Hilarius [i. e. Reuter, Christian]: L'Honnéte Femme Oder die Ehrliche Frau zu Plißine [...] Nebenst Harleqvins Hochzeit- und Kind-Betterin-Schmause. Plißine, [1695]. , S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reuter_femme_1695/68>, abgerufen am 30.04.2024.