statt des nächstfolgenden bis L. 29. an die Worte: sich dergestalt entrüsten.
Wenn Sie diesen Fluch gehörig betrachten, so muß und wird eine Person von ihrer Fröm- migkeit mit Jhrem unbedachtsamen Vater eher Mitleiden haben, und für ihn beten, als sich selbst darüber bange machen. Niemand als GOtt kann fluchen. Aeltern, oder andre, wer sie auch sind, können ihn nur bitten, daß er flu- chen möge; und solche Gebete können bei einem gerechten und höchst vollkommnen Wesen keine Erhörung finden, welche die Unbilligkeit ein- giebt, und die einen grausamen Endzweck haben.
Hat uns nicht GOtt geboten, zu seegnen und nicht zu fluchen? Bitten Sie also für Jhren Vater, daß ihn der Fluch nicht treffen möge, den er Jhnen angekündiget hat. Denn er hat, wie Sie sehen, ein warhaftig göttliches Gebot übertreten, und Sie werden dadurch, daß sie das Gebot ausüben, welches uns befiehlet, für die zu bitten, die uns verfolgen und fluchen, den Fluch in einen Seegen verwandeln.
Meine Mutter selbst ist u. s. w.
Th. III. S. 422. statt des Abschnitts der sich anhebt: Jch will das nicht wie- derholen.
Sie nehmen, sagt sie, mein Kind, Jhre ge- wöhnliche und allezeit aufgeweckte Schreibart an, da Sie Jhr Urtheil über die beiden Herren
fällen,
Zusätze zur Cl. G
ſtatt des naͤchſtfolgenden bis L. 29. an die Worte: ſich dergeſtalt entruͤſten.
Wenn Sie dieſen Fluch gehoͤrig betrachten, ſo muß und wird eine Perſon von ihrer Froͤm- migkeit mit Jhrem unbedachtſamen Vater eher Mitleiden haben, und fuͤr ihn beten, als ſich ſelbſt daruͤber bange machen. Niemand als GOtt kann fluchen. Aeltern, oder andre, wer ſie auch ſind, koͤnnen ihn nur bitten, daß er flu- chen moͤge; und ſolche Gebete koͤnnen bei einem gerechten und hoͤchſt vollkommnen Weſen keine Erhoͤrung finden, welche die Unbilligkeit ein- giebt, und die einen grauſamen Endzweck haben.
Hat uns nicht GOtt geboten, zu ſeegnen und nicht zu fluchen? Bitten Sie alſo fuͤr Jhren Vater, daß ihn der Fluch nicht treffen moͤge, den er Jhnen angekuͤndiget hat. Denn er hat, wie Sie ſehen, ein warhaftig goͤttliches Gebot uͤbertreten, und Sie werden dadurch, daß ſie das Gebot ausuͤben, welches uns befiehlet, fuͤr die zu bitten, die uns verfolgen und fluchen, den Fluch in einen Seegen verwandeln.
Meine Mutter ſelbſt iſt u. ſ. w.
Th. III. S. 422. ſtatt des Abſchnitts der ſich anhebt: Jch will das nicht wie- derholen.
Sie nehmen, ſagt ſie, mein Kind, Jhre ge- woͤhnliche und allezeit aufgeweckte Schreibart an, da Sie Jhr Urtheil uͤber die beiden Herren
faͤllen,
Zuſaͤtze zur Cl. G
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ſtatt des naͤchſtfolgenden bis L. 29. an die
Worte: ſich dergeſtalt entruͤſten.
Wenn Sie dieſen Fluch gehoͤrig betrachten,
ſo muß und wird eine Perſon von ihrer Froͤm-
migkeit mit Jhrem unbedachtſamen Vater eher
Mitleiden haben, und fuͤr ihn beten, als ſich
ſelbſt daruͤber bange machen. Niemand als
GOtt kann fluchen. Aeltern, oder andre, wer
ſie auch ſind, koͤnnen ihn nur bitten, daß er flu-
chen moͤge; und ſolche Gebete koͤnnen bei einem
gerechten und hoͤchſt vollkommnen Weſen keine
Erhoͤrung finden, welche die Unbilligkeit ein-
giebt, und die einen grauſamen Endzweck haben.
Hat uns nicht GOtt geboten, zu ſeegnen und
nicht zu fluchen? Bitten Sie alſo fuͤr Jhren
Vater, daß ihn der Fluch nicht treffen moͤge,
den er Jhnen angekuͤndiget hat. Denn er hat,
wie Sie ſehen, ein warhaftig goͤttliches Gebot
uͤbertreten, und Sie werden dadurch, daß ſie
das Gebot ausuͤben, welches uns befiehlet, fuͤr
die zu bitten, die uns verfolgen und fluchen, den
Fluch in einen Seegen verwandeln.
Meine Mutter ſelbſt iſt u. ſ. w.
Th. III. S. 422. ſtatt des Abſchnitts der
ſich anhebt: Jch will das nicht wie-
derholen.
Sie nehmen, ſagt ſie, mein Kind, Jhre ge-
woͤhnliche und allezeit aufgeweckte Schreibart
an, da Sie Jhr Urtheil uͤber die beiden Herren
faͤllen,
Zuſaͤtze zur Cl. G
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 8. Göttingen, 1753, S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa08_1753/105>, abgerufen am 19.04.2021.
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