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Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.

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daß es scheinete/ der Sclave forderte das jenige wieder/ was er ihm von dem seinigen hatte zukommen lassen.

Simon Goulart. vol 2. Hist. Admir.

LXII.

Alter Wein.

DEr Wein bleibt lange gut/ wenn er an sich selbsten guter Ahrt ist/ auch also und an einen solchen Ort geleget wird/ wie sichs gehöret.

Plinius saget/ daß dem Fürsten Cajo Caesari/ dem Sohne des Germanici/ von dem Poeten Pomponio Secundo ein Panquet sey gehalten worden: In welchem kein ander Wein sey getruncken worden/ als der zweyhundert Jahr alt: Dessen habe eine Untze/ wegen seiner Geltzamkeit/ hundert Pfennige gegolten.

Thevet bezeuget in seiner Cosmographia/ daß er in der Insel Lemnos ein irdenes Gefäß/ darein ein halb Weinfaß (demi mui) gegangen/ gesehen habe: Dasselbe sey im alten Gemäuer gefunden worden/ vol gutes Weins/ der länger als sechshundert Jahr daselbst gewesen wäre/ wie solches aus den Worten/ so an das Gefäß geschrieben/ zu verstehen war.

Im Jahr 1557. als die alten Gemäuer des alten Schlosses Luden in Langvedoe eingerissen worden/ daß man die Steine zu einem andern

daß es scheinete/ der Sclave forderte das jenige wieder/ was er ihm von dem seinigen hatte zukommen lassen.

Simon Goulart. vol 2. Hist. Admir.

LXII.

Alter Wein.

DEr Wein bleibt lange gut/ wenn er an sich selbsten guter Ahrt ist/ auch also und an einen solchen Ort geleget wird/ wie sichs gehöret.

Plinius saget/ daß dem Fürsten Cajo Caesari/ dem Sohne des Germanici/ von dem Poeten Pomponio Secundo ein Panquet sey gehalten worden: In welchem kein ander Wein sey getruncken worden/ als der zweyhundert Jahr alt: Dessen habe eine Untze/ wegen seiner Geltzamkeit/ hundert Pfennige gegolten.

Thevet bezeuget in seiner Cosmographia/ daß er in der Insel Lemnos ein irdenes Gefäß/ darein ein halb Weinfaß (demi mui) gegangen/ gesehen habe: Dasselbe sey im alten Gemäuer gefunden worden/ vol gutes Weins/ der länger als sechshundert Jahr daselbst gewesen wäre/ wie solches aus den Worten/ so an das Gefäß geschrieben/ zu verstehen war.

Im Jahr 1557. als die alten Gemäuer des alten Schlosses Luden in Langvedoe eingerissen worden/ daß man die Steine zu einem andern

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[125/0145] daß es scheinete/ der Sclave forderte das jenige wieder/ was er ihm von dem seinigen hatte zukommen lassen. Simon Goulart. vol 2. Hist. Admir. LXII. Alter Wein. DEr Wein bleibt lange gut/ wenn er an sich selbsten guter Ahrt ist/ auch also und an einen solchen Ort geleget wird/ wie sichs gehöret. Plinius saget/ daß dem Fürsten Cajo Caesari/ dem Sohne des Germanici/ von dem Poeten Pomponio Secundo ein Panquet sey gehalten worden: In welchem kein ander Wein sey getruncken worden/ als der zweyhundert Jahr alt: Dessen habe eine Untze/ wegen seiner Geltzamkeit/ hundert Pfennige gegolten. Thevet bezeuget in seiner Cosmographia/ daß er in der Insel Lemnos ein irdenes Gefäß/ darein ein halb Weinfaß (demi mui) gegangen/ gesehen habe: Dasselbe sey im alten Gemäuer gefunden worden/ vol gutes Weins/ der länger als sechshundert Jahr daselbst gewesen wäre/ wie solches aus den Worten/ so an das Gefäß geschrieben/ zu verstehen war. Im Jahr 1557. als die alten Gemäuer des alten Schlosses Luden in Langvedoe eingerissen worden/ daß man die Steine zu einem andern

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Zitationshilfe: Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661, S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/145>, abgerufen am 27.04.2024.