Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798.

Bild:
<< vorherige Seite

chen, und die wirkliche Arbeit vornehmen. Zuerst
wird dann die Grundgraben-Sohle zum wenigsten
3 Fuß hoch, lieber aber 4 Fuß hoch mit dem aller-
besten Thone oder Leime[ - 1 Zeichen fehlt], den man auftreiben
kann, bestürzt, der Thon schichtenweise aus einan-
der gezogen, und schichtenweise recht derb ge-
stampft. (Jede Schicht ist etwa 6 Zoll hoch.)
Dieß geschieht so lange, bis man nicht im Stande
ist, Spuren von Fahren oder Gehen über dem ge-
stampften Thone zu bemerken. Man kann solches
am besten auf diese Art bewerkstelligen, daß nur
geringe Portionen Thon oder Leimen auf einmal in
den Grundgraben gestürzt werden. Diese zieht
man dann aus einander, quetscht sie mit dem Nak-
ken einer Keilhaue, oder andern großen Hacke, in
alle Löcher oder Vertiefungen ein, die sich auf des
Grundgrabens Sohle oder in seinen Seiten finden,
und läßt sie hinter dem Einquetschen her, tüchtig
überrammeln. Das Ueberrammeln muß wol 3
bis 4mal geschehn, obgleich die Arbeiter saure Ge-
sichter dabei zu machen pflegen, und ungern daran
gehn. Zum Zeichen, daß der Thon recht fest
überrammelt sey, kann dieses dienen, wenn die
Stampfer nach dem Niederstoßen wieder etwas in
die Höhe, rückwärts fahren.

Je stärker dieses Zurückfahren des Stampfers
sichtbar wird, desto besser ist auch der Thon ge-
rammelt. Es ist nicht gut, den Thon in den Grund-
graben hinein fahren zu lassen, sondern man thut
wol, ihm neben dem Grundgraben her, bis an

den

chen, und die wirkliche Arbeit vornehmen. Zuerſt
wird dann die Grundgraben-Sohle zum wenigſten
3 Fuß hoch, lieber aber 4 Fuß hoch mit dem aller-
beſten Thone oder Leime[ – 1 Zeichen fehlt], den man auftreiben
kann, beſtuͤrzt, der Thon ſchichtenweiſe aus einan-
der gezogen, und ſchichtenweiſe recht derb ge-
ſtampft. (Jede Schicht iſt etwa 6 Zoll hoch.)
Dieß geſchieht ſo lange, bis man nicht im Stande
iſt, Spuren von Fahren oder Gehen uͤber dem ge-
ſtampften Thone zu bemerken. Man kann ſolches
am beſten auf dieſe Art bewerkſtelligen, daß nur
geringe Portionen Thon oder Leimen auf einmal in
den Grundgraben geſtuͤrzt werden. Dieſe zieht
man dann aus einander, quetſcht ſie mit dem Nak-
ken einer Keilhaue, oder andern großen Hacke, in
alle Loͤcher oder Vertiefungen ein, die ſich auf des
Grundgrabens Sohle oder in ſeinen Seiten finden,
und laͤßt ſie hinter dem Einquetſchen her, tuͤchtig
uͤberrammeln. Das Ueberrammeln muß wol 3
bis 4mal geſchehn, obgleich die Arbeiter ſaure Ge-
ſichter dabei zu machen pflegen, und ungern daran
gehn. Zum Zeichen, daß der Thon recht feſt
uͤberrammelt ſey, kann dieſes dienen, wenn die
Stampfer nach dem Niederſtoßen wieder etwas in
die Hoͤhe, ruͤckwaͤrts fahren.

Je ſtaͤrker dieſes Zuruͤckfahren des Stampfers
ſichtbar wird, deſto beſſer iſt auch der Thon ge-
rammelt. Es iſt nicht gut, den Thon in den Grund-
graben hinein fahren zu laſſen, ſondern man thut
wol, ihm neben dem Grundgraben her, bis an

den
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0220" n="210"/>
chen, und die wirkliche Arbeit vornehmen. Zuer&#x017F;t<lb/>
wird dann die Grundgraben-Sohle zum wenig&#x017F;ten<lb/>
3 Fuß hoch, lieber aber 4 Fuß hoch mit dem aller-<lb/>
be&#x017F;ten Thone oder Leime<gap unit="chars" quantity="1"/>, den man auftreiben<lb/>
kann, be&#x017F;tu&#x0364;rzt, der Thon &#x017F;chichtenwei&#x017F;e aus einan-<lb/>
der gezogen, und &#x017F;chichtenwei&#x017F;e recht derb ge-<lb/>
&#x017F;tampft. (Jede Schicht i&#x017F;t etwa 6 Zoll hoch.)<lb/>
Dieß ge&#x017F;chieht &#x017F;o lange, bis man nicht im Stande<lb/>
i&#x017F;t, Spuren von Fahren oder Gehen u&#x0364;ber dem ge-<lb/>
&#x017F;tampften Thone zu bemerken. Man kann &#x017F;olches<lb/>
am be&#x017F;ten auf die&#x017F;e Art bewerk&#x017F;telligen, daß nur<lb/>
geringe Portionen Thon oder Leimen auf einmal in<lb/>
den Grundgraben ge&#x017F;tu&#x0364;rzt werden. Die&#x017F;e zieht<lb/>
man dann aus einander, quet&#x017F;cht &#x017F;ie mit dem Nak-<lb/>
ken einer Keilhaue, oder andern großen Hacke, in<lb/>
alle Lo&#x0364;cher oder Vertiefungen ein, die &#x017F;ich auf des<lb/>
Grundgrabens Sohle oder in &#x017F;einen Seiten finden,<lb/>
und la&#x0364;ßt &#x017F;ie hinter dem Einquet&#x017F;chen her, tu&#x0364;chtig<lb/>
u&#x0364;berrammeln. Das Ueberrammeln muß wol 3<lb/>
bis 4mal ge&#x017F;chehn, obgleich die Arbeiter &#x017F;aure Ge-<lb/>
&#x017F;ichter dabei zu machen pflegen, und ungern daran<lb/>
gehn. Zum Zeichen, daß der Thon recht fe&#x017F;t<lb/>
u&#x0364;berrammelt &#x017F;ey, kann die&#x017F;es dienen, wenn die<lb/>
Stampfer nach dem Nieder&#x017F;toßen wieder etwas in<lb/>
die Ho&#x0364;he, ru&#x0364;ckwa&#x0364;rts fahren.</p><lb/>
              <p>Je &#x017F;ta&#x0364;rker die&#x017F;es Zuru&#x0364;ckfahren des Stampfers<lb/>
&#x017F;ichtbar wird, de&#x017F;to be&#x017F;&#x017F;er i&#x017F;t auch der Thon ge-<lb/>
rammelt. Es i&#x017F;t nicht gut, den Thon in den Grund-<lb/>
graben hinein fahren zu la&#x017F;&#x017F;en, &#x017F;ondern man thut<lb/>
wol, ihm neben dem Grundgraben her, bis an<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">den</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[210/0220] chen, und die wirkliche Arbeit vornehmen. Zuerſt wird dann die Grundgraben-Sohle zum wenigſten 3 Fuß hoch, lieber aber 4 Fuß hoch mit dem aller- beſten Thone oder Leime_, den man auftreiben kann, beſtuͤrzt, der Thon ſchichtenweiſe aus einan- der gezogen, und ſchichtenweiſe recht derb ge- ſtampft. (Jede Schicht iſt etwa 6 Zoll hoch.) Dieß geſchieht ſo lange, bis man nicht im Stande iſt, Spuren von Fahren oder Gehen uͤber dem ge- ſtampften Thone zu bemerken. Man kann ſolches am beſten auf dieſe Art bewerkſtelligen, daß nur geringe Portionen Thon oder Leimen auf einmal in den Grundgraben geſtuͤrzt werden. Dieſe zieht man dann aus einander, quetſcht ſie mit dem Nak- ken einer Keilhaue, oder andern großen Hacke, in alle Loͤcher oder Vertiefungen ein, die ſich auf des Grundgrabens Sohle oder in ſeinen Seiten finden, und laͤßt ſie hinter dem Einquetſchen her, tuͤchtig uͤberrammeln. Das Ueberrammeln muß wol 3 bis 4mal geſchehn, obgleich die Arbeiter ſaure Ge- ſichter dabei zu machen pflegen, und ungern daran gehn. Zum Zeichen, daß der Thon recht feſt uͤberrammelt ſey, kann dieſes dienen, wenn die Stampfer nach dem Niederſtoßen wieder etwas in die Hoͤhe, ruͤckwaͤrts fahren. Je ſtaͤrker dieſes Zuruͤckfahren des Stampfers ſichtbar wird, deſto beſſer iſt auch der Thon ge- rammelt. Es iſt nicht gut, den Thon in den Grund- graben hinein fahren zu laſſen, ſondern man thut wol, ihm neben dem Grundgraben her, bis an den

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/220
Zitationshilfe: Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 210. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/220>, abgerufen am 29.04.2024.