Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798.

Bild:
<< vorherige Seite

Da aber jederzeit die Höhe des Dammes ge-
geben ist, und also auch die des Striegelschachtes,
und da 4 Fuß eine zweckmäßige richtige Weite des-
selben abgeben, so findet man allemal leicht durch
Rechnung, wie stark die Mauer für die jedesmal
gegebene Höhe, unten auf dem Fundamente seyn
müsse. Bei der wirklichen Aufführung der Mauer
wird dann für jede 12 Fuß steigende Höhe dersel-
ben, ihre untere Dicke um 6 Zoll verringert,
so erhält endlich die Mauer auf der Kappe ihre
gehörige Dicke.

Da der Striegelschacht inwendig lothrecht auf-
geführt werden muß, wodurch er für alle seine
Höhen eine gleiche Weite erhält, so muß man das,
was man dem Vorhergehenden zufolge an der
Stärke der Mauer von unten hinauf, abzubrechen
genöthigt wird, an der äußern Seite der Mauer
abnehmen, wodurch die Mauer also außen gleich-
sam eine Treppenform bekömmt, welche durch die
mehrern Absätze gebildet wird.

Es ist aber rathsam, da -- wo sich die Dicke
der Mauer verringern soll, keine wirklichen Ab-
sätze machen zu lassen, sondern die Mauer von
diesen Puncten gleich nach und nach, und nur all-
mählig einzuziehen. Dann läuft ihre äußere Flä-
che in einem fort in die Höhe und fast unmerk-
bar zu.


§. 139.

Da aber jederzeit die Hoͤhe des Dammes ge-
geben iſt, und alſo auch die des Striegelſchachtes,
und da 4 Fuß eine zweckmaͤßige richtige Weite deſ-
ſelben abgeben, ſo findet man allemal leicht durch
Rechnung, wie ſtark die Mauer fuͤr die jedesmal
gegebene Hoͤhe, unten auf dem Fundamente ſeyn
muͤſſe. Bei der wirklichen Auffuͤhrung der Mauer
wird dann fuͤr jede 12 Fuß ſteigende Hoͤhe derſel-
ben, ihre untere Dicke um 6 Zoll verringert,
ſo erhaͤlt endlich die Mauer auf der Kappe ihre
gehoͤrige Dicke.

Da der Striegelſchacht inwendig lothrecht auf-
gefuͤhrt werden muß, wodurch er fuͤr alle ſeine
Hoͤhen eine gleiche Weite erhaͤlt, ſo muß man das,
was man dem Vorhergehenden zufolge an der
Staͤrke der Mauer von unten hinauf, abzubrechen
genoͤthigt wird, an der aͤußern Seite der Mauer
abnehmen, wodurch die Mauer alſo außen gleich-
ſam eine Treppenform bekoͤmmt, welche durch die
mehrern Abſaͤtze gebildet wird.

Es iſt aber rathſam, da — wo ſich die Dicke
der Mauer verringern ſoll, keine wirklichen Ab-
ſaͤtze machen zu laſſen, ſondern die Mauer von
dieſen Puncten gleich nach und nach, und nur all-
maͤhlig einzuziehen. Dann laͤuft ihre aͤußere Flaͤ-
che in einem fort in die Hoͤhe und faſt unmerk-
bar zu.


§. 139.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0304" n="294"/>
              <p>Da aber jederzeit die Ho&#x0364;he des Dammes ge-<lb/>
geben i&#x017F;t, und al&#x017F;o auch die des Striegel&#x017F;chachtes,<lb/>
und da 4 Fuß eine zweckma&#x0364;ßige richtige Weite de&#x017F;-<lb/>
&#x017F;elben abgeben, &#x017F;o findet man allemal leicht durch<lb/>
Rechnung, wie &#x017F;tark die Mauer fu&#x0364;r die jedesmal<lb/>
gegebene Ho&#x0364;he, unten auf dem Fundamente &#x017F;eyn<lb/>
mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e. Bei der wirklichen Auffu&#x0364;hrung der Mauer<lb/>
wird dann fu&#x0364;r jede 12 Fuß &#x017F;teigende Ho&#x0364;he der&#x017F;el-<lb/>
ben, ihre untere Dicke um 6 Zoll <hi rendition="#g">verringert</hi>,<lb/>
&#x017F;o erha&#x0364;lt endlich die Mauer auf der Kappe ihre<lb/>
geho&#x0364;rige Dicke.</p><lb/>
              <p>Da der Striegel&#x017F;chacht inwendig lothrecht auf-<lb/>
gefu&#x0364;hrt werden muß, wodurch er fu&#x0364;r alle &#x017F;eine<lb/>
Ho&#x0364;hen eine gleiche Weite erha&#x0364;lt, &#x017F;o muß man das,<lb/>
was man dem Vorhergehenden zufolge an der<lb/>
Sta&#x0364;rke der Mauer von unten hinauf, abzubrechen<lb/>
geno&#x0364;thigt wird, an der a&#x0364;ußern Seite der Mauer<lb/>
abnehmen, wodurch die Mauer al&#x017F;o außen gleich-<lb/>
&#x017F;am eine Treppenform beko&#x0364;mmt, welche durch die<lb/>
mehrern Ab&#x017F;a&#x0364;tze gebildet wird.</p><lb/>
              <p>Es i&#x017F;t aber rath&#x017F;am, da &#x2014; wo &#x017F;ich die Dicke<lb/>
der Mauer verringern &#x017F;oll, keine wirklichen Ab-<lb/>
&#x017F;a&#x0364;tze machen zu la&#x017F;&#x017F;en, &#x017F;ondern die Mauer von<lb/>
die&#x017F;en Puncten gleich nach und nach, und nur all-<lb/>
ma&#x0364;hlig einzuziehen. Dann la&#x0364;uft ihre a&#x0364;ußere Fla&#x0364;-<lb/>
che in einem fort in die Ho&#x0364;he und fa&#x017F;t unmerk-<lb/>
bar zu.</p>
            </div><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">§. 139.</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[294/0304] Da aber jederzeit die Hoͤhe des Dammes ge- geben iſt, und alſo auch die des Striegelſchachtes, und da 4 Fuß eine zweckmaͤßige richtige Weite deſ- ſelben abgeben, ſo findet man allemal leicht durch Rechnung, wie ſtark die Mauer fuͤr die jedesmal gegebene Hoͤhe, unten auf dem Fundamente ſeyn muͤſſe. Bei der wirklichen Auffuͤhrung der Mauer wird dann fuͤr jede 12 Fuß ſteigende Hoͤhe derſel- ben, ihre untere Dicke um 6 Zoll verringert, ſo erhaͤlt endlich die Mauer auf der Kappe ihre gehoͤrige Dicke. Da der Striegelſchacht inwendig lothrecht auf- gefuͤhrt werden muß, wodurch er fuͤr alle ſeine Hoͤhen eine gleiche Weite erhaͤlt, ſo muß man das, was man dem Vorhergehenden zufolge an der Staͤrke der Mauer von unten hinauf, abzubrechen genoͤthigt wird, an der aͤußern Seite der Mauer abnehmen, wodurch die Mauer alſo außen gleich- ſam eine Treppenform bekoͤmmt, welche durch die mehrern Abſaͤtze gebildet wird. Es iſt aber rathſam, da — wo ſich die Dicke der Mauer verringern ſoll, keine wirklichen Ab- ſaͤtze machen zu laſſen, ſondern die Mauer von dieſen Puncten gleich nach und nach, und nur all- maͤhlig einzuziehen. Dann laͤuft ihre aͤußere Flaͤ- che in einem fort in die Hoͤhe und faſt unmerk- bar zu. §. 139.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/304
Zitationshilfe: Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 294. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/304>, abgerufen am 04.05.2024.