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Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798.

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Mit zerspaltenem Holze geht man auf gleiche
Weise zu Werke, nur wird dieß nicht so accurat;
starkes geschnittenes Holz ist dagegen sehr gut auf
ähnliche Art zu gebrauchen.

Die zwischen dem Grundwerke leer gebliebenen
Felder mauert man so aus, daß alle Mauersteine
auf die hohe Kante gesetzt werden, und möglichst
dicht an einander kommen. Weil aber dennoch im-
mer kleine Oeffnungen zwischen den Mauersteinen
bleiben, so wird jedes ausgemauertes Feld, etwa 2
bis 3 Finger hoch mit Sande bedeckt, dann nimmt
man einen Harken, der enggestellte Zinken hat,
und zieht den ausgestreueten Sand immer hin und
her, auf dem gemauerten Felde, bis sich davon
die kleinen Löcherchen ganz ausfüllen. Wenn kein
Sand mehr auf dem Pflaster übrig ist, so beschüt-
tet man es überall mit etlichen Eimern Wasser,
und wenn der Sand dadurch sich in den Löchern
gesetzet hat, so streuet man abermals frischen dar-
auf, und harkt ihn auf gleiche Weise hin und her.
Dieß treibt man so lange, bis alle Löcherchen voll
sind, und nichts mehr fassen können.

Es ist gut, wenn man in das Wasser zum Be-
gießen des Pflasters eine gute Portion des besten
Thones einrührt, und solchen darinnen auflöset.
Dieses Thonwasser verbindet den Sand desto besser.
Wenn im Teiche selbst, trübes Wasser ist, wie sich
das bei neuen Teichen oft zuträgt, so schlemmt dieß
die Löcher von selbst zu, wofern sie nicht allzugroß
sind. Endlich werden alle fertig ausgemauerten

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A a 2

Mit zerſpaltenem Holze geht man auf gleiche
Weiſe zu Werke, nur wird dieß nicht ſo accurat;
ſtarkes geſchnittenes Holz iſt dagegen ſehr gut auf
aͤhnliche Art zu gebrauchen.

Die zwiſchen dem Grundwerke leer gebliebenen
Felder mauert man ſo aus, daß alle Mauerſteine
auf die hohe Kante geſetzt werden, und moͤglichſt
dicht an einander kommen. Weil aber dennoch im-
mer kleine Oeffnungen zwiſchen den Mauerſteinen
bleiben, ſo wird jedes ausgemauertes Feld, etwa 2
bis 3 Finger hoch mit Sande bedeckt, dann nimmt
man einen Harken, der enggeſtellte Zinken hat,
und zieht den ausgeſtreueten Sand immer hin und
her, auf dem gemauerten Felde, bis ſich davon
die kleinen Loͤcherchen ganz ausfuͤllen. Wenn kein
Sand mehr auf dem Pflaſter uͤbrig iſt, ſo beſchuͤt-
tet man es uͤberall mit etlichen Eimern Waſſer,
und wenn der Sand dadurch ſich in den Loͤchern
geſetzet hat, ſo ſtreuet man abermals friſchen dar-
auf, und harkt ihn auf gleiche Weiſe hin und her.
Dieß treibt man ſo lange, bis alle Loͤcherchen voll
ſind, und nichts mehr faſſen koͤnnen.

Es iſt gut, wenn man in das Waſſer zum Be-
gießen des Pflaſters eine gute Portion des beſten
Thones einruͤhrt, und ſolchen darinnen aufloͤſet.
Dieſes Thonwaſſer verbindet den Sand deſto beſſer.
Wenn im Teiche ſelbſt, truͤbes Waſſer iſt, wie ſich
das bei neuen Teichen oft zutraͤgt, ſo ſchlemmt dieß
die Loͤcher von ſelbſt zu, wofern ſie nicht allzugroß
ſind. Endlich werden alle fertig ausgemauerten

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[367/0377] Mit zerſpaltenem Holze geht man auf gleiche Weiſe zu Werke, nur wird dieß nicht ſo accurat; ſtarkes geſchnittenes Holz iſt dagegen ſehr gut auf aͤhnliche Art zu gebrauchen. Die zwiſchen dem Grundwerke leer gebliebenen Felder mauert man ſo aus, daß alle Mauerſteine auf die hohe Kante geſetzt werden, und moͤglichſt dicht an einander kommen. Weil aber dennoch im- mer kleine Oeffnungen zwiſchen den Mauerſteinen bleiben, ſo wird jedes ausgemauertes Feld, etwa 2 bis 3 Finger hoch mit Sande bedeckt, dann nimmt man einen Harken, der enggeſtellte Zinken hat, und zieht den ausgeſtreueten Sand immer hin und her, auf dem gemauerten Felde, bis ſich davon die kleinen Loͤcherchen ganz ausfuͤllen. Wenn kein Sand mehr auf dem Pflaſter uͤbrig iſt, ſo beſchuͤt- tet man es uͤberall mit etlichen Eimern Waſſer, und wenn der Sand dadurch ſich in den Loͤchern geſetzet hat, ſo ſtreuet man abermals friſchen dar- auf, und harkt ihn auf gleiche Weiſe hin und her. Dieß treibt man ſo lange, bis alle Loͤcherchen voll ſind, und nichts mehr faſſen koͤnnen. Es iſt gut, wenn man in das Waſſer zum Be- gießen des Pflaſters eine gute Portion des beſten Thones einruͤhrt, und ſolchen darinnen aufloͤſet. Dieſes Thonwaſſer verbindet den Sand deſto beſſer. Wenn im Teiche ſelbſt, truͤbes Waſſer iſt, wie ſich das bei neuen Teichen oft zutraͤgt, ſo ſchlemmt dieß die Loͤcher von ſelbſt zu, wofern ſie nicht allzugroß ſind. Endlich werden alle fertig ausgemauerten Fel- A a 2

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Zitationshilfe: Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 367. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/377>, abgerufen am 28.04.2024.