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Rilke, Rainer Maria: Advent. Leipzig, 1898.

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Wenn wie ein leises Flügelbreiten
Sich in den späten Lüften wiegt, -
Ich möchte immer weiter schreiten
Bis in das Thal, wo tiefgeschmiegt
An abendrothe Einsamkeiten
Die Sehnsucht wie ein Garten liegt.
Vielleicht darf ich dich dorten finden,
Und zage wird dein erstes Mühn
Die wehen Wünsche mir verbinden,
Du wirst mich führen tief ins Grün -
Und heimlich werden weisse Winden
An meinem staubigen Stabe blühn.


Wenn wie ein leises Flügelbreiten
Sich in den späten Lüften wiegt, –
Ich möchte immer weiter schreiten
Bis in das Thal, wo tiefgeschmiegt
An abendrothe Einsamkeiten
Die Sehnsucht wie ein Garten liegt.
Vielleicht darf ich dich dorten finden,
Und zage wird dein erstes Mühn
Die wehen Wünsche mir verbinden,
Du wirst mich führen tief ins Grün –
Und heimlich werden weisse Winden
An meinem staubigen Stabe blühn.


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[49/0049] Wenn wie ein leises Flügelbreiten Sich in den späten Lüften wiegt, – Ich möchte immer weiter schreiten Bis in das Thal, wo tiefgeschmiegt An abendrothe Einsamkeiten Die Sehnsucht wie ein Garten liegt. Vielleicht darf ich dich dorten finden, Und zage wird dein erstes Mühn Die wehen Wünsche mir verbinden, Du wirst mich führen tief ins Grün – Und heimlich werden weisse Winden An meinem staubigen Stabe blühn.

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Zitationshilfe: Rilke, Rainer Maria: Advent. Leipzig, 1898, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rilke_advent_1898/49>, abgerufen am 30.04.2024.