Rilke, Rainer Maria: Advent. Leipzig, 1898.Wie meine Träume nach Dir schrein. Wir sind uns mühsam fremd geworden,Jetzt will es mir die Seele morden Dies arme, bange Einsamsein. Kein Hoffen, das die Segel bauscht. Nur diese weite, weisse Stille,In die mein thatenloser Wille In athemlosem Bangen lauscht. Wie meine Träume nach Dir schrein. Wir sind uns mühsam fremd geworden,Jetzt will es mir die Seele morden Dies arme, bange Einsamsein. Kein Hoffen, das die Segel bauscht. Nur diese weite, weisse Stille,In die mein thatenloser Wille In athemlosem Bangen lauscht. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0069" n="69"/> <lg n="42"> <l rendition="#et">Wie meine Träume nach Dir schrein.<lb/></l> <l>Wir sind uns mühsam fremd geworden,<lb/></l> <l>Jetzt will es mir die Seele morden<lb/></l> <l>Dies arme, bange Einsamsein.<lb/></l> </lg> <lg n="43"> <l rendition="#et">Kein Hoffen, das die Segel bauscht.<lb/></l> <l>Nur diese weite, weisse Stille,<lb/></l> <l>In die mein thatenloser Wille<lb/></l> <l>In athemlosem Bangen lauscht.<lb/></l> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [69/0069]
Wie meine Träume nach Dir schrein.
Wir sind uns mühsam fremd geworden,
Jetzt will es mir die Seele morden
Dies arme, bange Einsamsein.
Kein Hoffen, das die Segel bauscht.
Nur diese weite, weisse Stille,
In die mein thatenloser Wille
In athemlosem Bangen lauscht.
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Zitationshilfe: | Rilke, Rainer Maria: Advent. Leipzig, 1898, S. 69. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rilke_advent_1898/69>, abgerufen am 16.06.2024. |