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Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647.

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An den Teutschgesinneten Leser.
vorzustellen/ und dieweil Jch an volliger Wie-
derbringung des Edlen Friedens jederzeit sehr
gezweiffelt; Als habe Jch deßwegen zuem
Beschluß dieses Spieles mit guhtem Grunde
gesetzet/ daß dem eusserstgeplagten Teutschlan-
de noch nicht so balde der vollenkommener ge-
wünschter lieber Friede/ sondern nur die Hoff-
nung desselben würde gegeben werden/ massen
solches aus dem Jnhalt breiter zu ersehen/ die
Erfahrung auch/ daß meine damahlige muht-
mahssung nicht gefehlet/ es leider zuer genüge
hat bestättiget. Dieses mein Friedewun-
schendes Teutschland/
(welches inner-
halb acht Tagen zu Papir gebracht) ist nun
bald darauff von mehrgedachtem Herren
Gartner auff offenem Schauplatze sehr fleis-
sig und nachdenklich vorgestellet/ wobei denn
viel tausend Menschen/ ja eine solche Anzahl
der Zuseher sich befunden/ daß einer den ande-
ren schier erdrukket hätte. Es ist auch dieses
Spiel nicht nur von gemeinen/ sonderen auch
von vielen hohen Standes Personen/ als von
Hertzogen/ Pfaltzgraffen/ Fürsten/ Graffen/
Freiherren/ Edelleuten und anderen mehr
trefflichen Leuten angesehen und betrachtet/
von nicht weinigen verwundert/ von den mei-

sten

An den Teutſchgeſinneten Leſer.
vorzuſtellen/ und dieweil Jch an volliger Wie-
derbringung des Edlen Friedens jederzeit ſehr
gezweiffelt; Als habe Jch deßwegen zuem
Beſchluß dieſes Spieles mit guhtem Grunde
geſetzet/ daß dem euſſerſtgeplagten Teutſchlan-
de noch nicht ſo balde der vollenkommener ge-
wuͤnſchter lieber Friede/ ſondern nur die Hoff-
nung deſſelben wuͤrde gegeben werden/ maſſen
ſolches aus dem Jnhalt breiter zu erſehen/ die
Erfahrung auch/ daß meine damahlige muht-
mahſſung nicht gefehlet/ es leider zuer genuͤge
hat beſtaͤttiget. Dieſes mein Friedewůn-
ſchendes Teutſchland/
(welches inner-
halb acht Tagen zu Papir gebracht) iſt nun
bald darauff von mehrgedachtem Herren
Gartner auff offenem Schauplatze ſehr fleiſ-
ſig und nachdenklich vorgeſtellet/ wobei denn
viel tauſend Menſchen/ ja eine ſolche Anzahl
der Zuſeher ſich befunden/ daß einer den ande-
ren ſchier erdrukket haͤtte. Es iſt auch dieſes
Spiel nicht nur von gemeinen/ ſonderen auch
von vielen hohen Standes Perſonen/ als von
Hertzogen/ Pfaltzgraffen/ Fuͤrſten/ Graffen/
Freiherren/ Edelleuten und anderen mehr
trefflichen Leuten angeſehen und betrachtet/
von nicht weinigen verwundert/ von den mei-

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[0021] An den Teutſchgeſinneten Leſer. vorzuſtellen/ und dieweil Jch an volliger Wie- derbringung des Edlen Friedens jederzeit ſehr gezweiffelt; Als habe Jch deßwegen zuem Beſchluß dieſes Spieles mit guhtem Grunde geſetzet/ daß dem euſſerſtgeplagten Teutſchlan- de noch nicht ſo balde der vollenkommener ge- wuͤnſchter lieber Friede/ ſondern nur die Hoff- nung deſſelben wuͤrde gegeben werden/ maſſen ſolches aus dem Jnhalt breiter zu erſehen/ die Erfahrung auch/ daß meine damahlige muht- mahſſung nicht gefehlet/ es leider zuer genuͤge hat beſtaͤttiget. Dieſes mein Friedewůn- ſchendes Teutſchland/ (welches inner- halb acht Tagen zu Papir gebracht) iſt nun bald darauff von mehrgedachtem Herren Gartner auff offenem Schauplatze ſehr fleiſ- ſig und nachdenklich vorgeſtellet/ wobei denn viel tauſend Menſchen/ ja eine ſolche Anzahl der Zuſeher ſich befunden/ daß einer den ande- ren ſchier erdrukket haͤtte. Es iſt auch dieſes Spiel nicht nur von gemeinen/ ſonderen auch von vielen hohen Standes Perſonen/ als von Hertzogen/ Pfaltzgraffen/ Fuͤrſten/ Graffen/ Freiherren/ Edelleuten und anderen mehr trefflichen Leuten angeſehen und betrachtet/ von nicht weinigen verwundert/ von den mei- ſten

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Zitationshilfe: Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rist_teuetschland_1647/21>, abgerufen am 29.04.2024.